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Bruckmann Reiseführer Apulien mit Basilikata: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
Bruckmann Reiseführer Apulien mit Basilikata: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
Bruckmann Reiseführer Apulien mit Basilikata: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen
eBook701 Seiten3 Stunden

Bruckmann Reiseführer Apulien mit Basilikata: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen

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Über dieses E-Book

Handverlesene Autoren-Tipps und Empfehlungen für eine individuelle Reiseplanung, über 400 inspirierende Fotos und eine praktische Faltkarte zum Herausnehmen sorgen nicht nur für eine stressfreie Planung, sondern auch für einen entspannten Urlaub in Apulien und der Basilikata.
Apulien lockt mit vielen Kulturschätzen, 800 Kilometer Küste, schmackhafter Küche und echter Gastfreundschaft. Neben Highlights wie Alberobello, Castel del Monte, Bari oder Lecce präsentiert dieser Reiseführer auch wenig bekannte Seiten der süditalienischen Region mit echten Insidertipps. In der Basilikata zieht die einzigartige Höhlenstadt Matera alle in ihren Bann. Die kleine Region überrascht mit ursprünglicher Natur, alten Traditionen und unbekannten Kulturstädten zwischen zwei Meeren. So entdecken Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.
SpracheDeutsch
HerausgeberBruckmann Verlag
Erscheinungsdatum4. Apr. 2019
ISBN9783734315510
Bruckmann Reiseführer Apulien mit Basilikata: Zeit für das Beste: Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen

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    Buchvorschau

    Bruckmann Reiseführer Apulien mit Basilikata - Nicoletta De Rossi

    Meer

    DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

    Die typischen trulli sind einmalig in Apulien

    Tremiti – Inselparadies in der Adria (s. Seite 48 f.)

    Der kleine Archipel verzaubert jeden Besucher mit türkisblauem Wasser und abgelegenen Buchten und bietet Tauchern zahlreiche Unterwasserausflüge. Hier kann man aber auch einfach nur unter schattigen Aleppo-Kiefern die Seele baumeln lassen und den faszinierenden Blick auf die alte Festung der Insel San Nicola genießen. Ein Besuch in der Abteikirche gewährt Einblicke in die alte Geschichte der Insel, während man beim Spaziergang immer wieder neue Ausblicke hat.

    Traumhafte Küstenstraße im Gargano (s. Seite 38 f.)

    Atemberaubend ist der Küstenstreifen zwischen Vieste und Mattinata. Mit dem Auto fährt man auf der kurvenreichen SP 53, umgeben vom Duft der Aleppo-Kiefern und mit Blick aufs Meer, und entdeckt dabei fantastische Felsformationen wie den Architiello. Mit dem Boot lassen sich die unzähligen Grotten bis zur Bucht Baia delle Zagare – dem Symbol für die Gargano-Küste schlechthin – erkunden, die man aber auch von Vignanotica aus auf einem wunderschönen Wanderweg erreichen kann.

    Auf den Spuren Friedrichs II. in Castel del Monte (s. Seite 82 f.)

    Alles überragend lockt die geheimnisvolle achteckige Burg des Staufers Friedrich II. die Besucher an. Sie steht allein auf einem Hügel der Murgia, und es scheint, als würde sie über die Geschehnisse in Apulien wachen. Als eines der Symbole Apuliens übt sie immer noch eine starke Faszination aus und steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Ein Besuch ist Anlass, um mehr über den berühmten Puer Apuliens und seine Burgen zu erfahren.

    Alte Traditionen in Bari Vecchia (s. Seite 93 f.)

    In der verschachtelten Altstadt Bari Vecchia lockt die Hafenstadt mit ihren weiß gekalkten Häusern, in denen heute noch alte Traditionen gepflegt werden. Hier trifft man auf Frauen, die vor ihrer Haustüre die typisch apulische Nudelsorte orecchiette formen und trocknen lassen. Das alte Herz Baris bewahrt auch die großartige romanische Basilika von San Nicola: Im Mai sollte man unbedingt das Fest für den Schutzheiligen Nikolaus besuchen.

    Alberobello – die malerische Trulli-Hauptstadt (s. Seite 124)

    Die Stadt der trulli im grünen Itria-Tal sollte man sich trotz der vielen Touristen nicht entgehen lassen, weil der Blick auf diese faszinierenden, weiß gekalkten Häuser mit ihren charakteristischen dunklen Kegeldächern und mysteriösen Symbolen in den Stadtvierteln Monti und Aia Piccola einfach einmalig ist. Das Stadtbild der UNESCO-Stätte wird für immer in Erinnerung bleiben.

    Der perfekte Urlaub: Die Strände Apuliens wecken Erinnerungen an die Karibik

    Ostuni, die Stadt in Weiß (s. Seite 142 f.)

    Wunderschön ist der Ausblick auf die Ebene und die Adria von Ostuni aus, der weißen Stadt, die einem auf den Hügeln bereits von Weitem wie eine Fata Morgana erscheint. Die ganze Altstadt präsentiert sich in Weiß und liefert mit ihren Gassen, Bogen, Treppen und Balkonen zahlreiche Fotomotive mit typisch apulischem Flair. Am Abend flaniert man mit den Einheimischen am Hauptplatz.

    Ein caffè in ghiaccio in der Barockstadt Lecce (s. Seite 210 f.)

    Mit Blick auf den großen Platz Sant’Oronzo genießt man in Lecce den typischen caffè in ghiaccio und begibt sich danach auf Spurensuche in das barocke Kleinod. Man staunt überhaupt in der Hauptstadt des Salento über die raffinierten und prächtigen Kirchen und Gebäude, die Plätze und Straßen schmücken – ein Spektakel, das am Abend durch die Beleuchtung noch verstärkt wird. Ateliers und Werkstätten zeigen ihre zauberhaften Kunstobjekte aus Pappmaschee.

    Karibische Gefühle im Salento (s. Seite 170 f.)

    Warum in die Karibik fahren? An der Küste rund um Porto Cesareo am Ionischen Meer erlebt man genauso feine weiße Sandstrände und türkisblaues Meer. Man kann sich aussuchen, ob man die Tage in diesem Paradies am Strandbad oder an einem freien Strand verbringen möchte. Traumhaft schön ist der Strand an der Punta Prosciutto.

    Matera – i Sassi (s. Seite 224 f.)

    Matera sucht seinesgleichen mit seiner Altstadt aus Höhlenhäusern. Bei einem Spaziergang entlang der Panoramastraße unterhalb der Sassi (alte Stadtviertel) spürt man die Anziehungskraft dieses einzigartigen Stadtkernes. Bis in die 1950er-Jahre lebten hier die Menschen in den Höhlen, heute sind der Sasso Barisano und der Sasso Caveoso UNESCO-Weltkulturerbe. Matera wurde zur Kulturhauptstadt Europas 2019 erkoren.

    Vulture Melfese – zwischen Natur und Geschichte (s. Seite 254 f.)

    Eine wunderschöne Natur mit Hügeln und Bergen vulkanischen Ursprungs umrahmt diese geschichtsträchtige Region: Die faszinierende unvollendete Abteikirche in Venosa genauso wie die mittelalterlichen Burgen von Melfi und Lagopesole warten nur darauf, entdeckt zu werden. In dieser Gegend lässt man sich auch vom edlen Tropfen des Weines Aglianico verführen.

    Im Nationalpark Pollino (s. Seite 262 f.)

    Die unberührte Natur des größten Nationalparks Italiens muss man zumindest einmal gesehen haben! Hier trifft man noch auf wild lebende Tiere und wunderschöne Blumen und Pflanzen. Über all das wacht der pino loricato: 2018 wurde im Park der europaweit älteste Baum dieser Kiefernart entdeckt! In den Dörfern des Parks erlebt man heute noch authentische Traditionen und genießt einmalige lokale Spezialitäten, wie die weißen Bohnen und roten Auberginen von Rotonda.

    Keine Stadt ist so einzigartig wie Matera, die Kulturhauptstadt Europas 2019

    WILLKOMMEN IN Apulien und der Basilikata

    Der Besucher, der sich auf Entdeckungsreise in den Süden Italiens begibt, wird an die beiden italienischen Regionen Apulien und Basilikata sein Herz verlieren. Dort erwarten ihn ursprüngliche Natur, vielfältige Landschaften, historische Kunst- und Kulturschätze, faszinierende Städte und Dörfer, eine köstliche Küche und echte Gastfreundschaft. Eine Reise zum Stiefelabsatz der Halbinsel wird für jeden zu einem unvergesslichen Erlebnis.

    Unterwegs in Apulien

    Apulien liegt voll im Trend, und es fehlt nicht an Begeisterten, die es als die schönste Region der Welt bezeichnen. Ist dies nur eine perfekte Marketingstrategie, oder stimmt es einfach? 2017 verzeichnete Apulien 13,5 Millionen Übernachtungen: Unter den ausländischen Touristen kamen 23,8 Prozent – und somit die meisten, die den Stiefelabsatz Italiens bereisten – aus Deutschland.

    Als Apulien vor ungefähr 20 Jahren im Ausland bekannter wurde, konnte man kaum von Apulien-Liebhabern sprechen, aber jetzt gibt es sie, und das eben auch unter den ausländischen Urlaubern! Die trulli, die alten, typischen Bauernhäuser rund um Alberobello, und die ebenso typisch apulischen masserie, die Landgüter dieser Region, werden weiter herausgeputzt, um den Touristen einzigartige und charmante Unterkünfte anzubieten. Sogar die Trockenmauern, die seit Jahrhunderten die Landschaft Apuliens prägen, werden restauriert und renoviert. Viele schwören auf diese Region, weil sie dem Besucher einmalige Gefühle und Erlebnisse schenkt, die in Erinnerung bleiben. Hat man sich einmal in Apulien verliebt, besteht diese Liebe für immer!

    Die weißen Städte des Itria-Tals locken die Besucher wie eine Fata Morgana an

    Was macht die unwiderstehliche Faszination dieser süditalienischen Region aus? Apulien nimmt den Sporn und den gesamten Stiefelabsatz der Halbinsel mit einer sehr langen Küste ein. Um die östlichste Region Italiens kennenzulernen, muss man sich Zeit nehmen oder sie mehrmals besuchen, denn Apulien ist nicht nur eine der größten, sondern auch eine der vielfältigsten Regionen Italiens. Der Besucher entdeckt hier eine 865 Kilometer lange Küste mit zwei Meeren, der Adria und dem Ionischen Meer, Lagunen und kleine Seen im nördlicheren Gargano, karstartige Hochebenen mit beeindruckenden Schluchten wie in der Murgia, sanfte grüne Hügel im Itria-Tal und im Salento, schattige Wälder in der Foresta Umbra im Gargano und den kleinen Archipel der Tremiti-Inseln in der Adria. Apuliens Silhouette ist relativ schmal, sodass keine Ortschaft sehr weit von der Küste entfernt liegt: Das Hinterland mit kurvenreichen Straßen, hügeligen Landschaften und vielen schönen Bergdörfern, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, ist aber genauso spannend wie die Küste. Einige dieser kleinen Ortschaften gehören zu den schönsten Dörfern Italiens (Borghi più belli d’Italia).

    Frisch gefangenes Meeresgetier gehört zur guten Küche Apuliens

    Castel del Monte: Auf den Spuren von Friedrich II. in seiner berühmtesten Burg

    Von der Antike bis zum Barock

    In der siebtgrößten Region Italiens kommen Kunst- und Geschichtsliebhaber voll auf ihre Kosten. Dreier UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten rühmt sich die Region: Castel del Monte mit der achteckigen Burg Friedrichs II. sowie die trulli von Alberobello seit 1996, die faszinierende Wallfahrtskirche San Michele in Monte Sant’Angelo innerhalb des Weltkulturerbes der Langobarden in Italien seit 2011. Apulien blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück: Dolmen und megalithische Bauwerke wie die peuketischen und messapischen Stadtmauern erheben sich auf dem Land. In der Region der Murgia lebte bereits vor ca. 170 000 Jahren der Urmensch von Altamura.

    Apulien wurde schon immer als Tor zum Orient bezeichnet – man spürt die Beziehung zum Morgenland überall. Die Geschichte der Hauptstadt Bari ist beispielsweise untrennbar mit der orientalischen Geschichte verbunden. Viele Völker besiedelten diese Region – und nicht immer friedlich: Davon zeugen zahlreiche Wachtürme, welche die ganze apulische Küste säumen und vor allem bei Sonnenuntergang romantische Fotomotive bieten. Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. gründeten griechische Städte in ganz Süditalien zahlreiche Kolonien: Das war die Geburtsstunde der Magna Graecia! Dazu zählt Tarent, das eine der damals mächtigsten Kolonien war. Noch heute bewahrt die Stadt allerfeinste antike Goldschätze in seinem archäologischen Museum auf. Vielfältige und elegante Keramik höchster Qualität stellten auch die einheimischen Stämme Apuliens, die Peuketier und Messapier, her, die zum Beispiel in Egnazia bestaunt werden kann.

    Umgeben von Olivenhainen und Weizenfeldern, die im Sommer von Mohnblumen geschmückt werden, entdeckt der Besucher viele Spuren der altrömischen Kultur entlang der antiken Straßen wie der Via Appia, die in Brindisi endete. Den Byzantinern gelang es, Ende des 9. Jahrhunderts Apulien zu erobern. Dabei hinterließen sie eine raffinierte Architektur und reiche Kunstzeugnisse, z. B. in Otranto oder in der Abtei Santa Maria a Mare auf den Tremiti-Inseln. In dieser Zeit wurden auf den Wänden unzähliger Höhlenkirchen wie in Mottola oder Massafra Fresken gemalt, die den Besucher verzaubern.

    Mit der normannischen Eroberung im 11. Jahrhundert begann die Blütezeit der apulischen Romanik: Symbol und Muster für alle apulisch-romanischen Kirchen wird die dreischiffige Basilika von San Nicola in Bari mit ihrem eindeutigen lateinischen Bau, der sich demonstrativ gegen den griechisch-byzantinischen Ritus stellte – obwohl der orthodoxe Ritus heute noch in diesem Gotteshaus gepflegt wird. Typisch für diesen architektonischen Stil sind auch das Hauptportal mit den tragenden Säulen, die verzierte Hauptfassade, die als Schauwand diente, und die Höhe des Mittelschiffes.

    Die Grottenkrypta San Nicola ist die schönste Höhlenkirche von Mottola

    Auch die meisten Burgen Apuliens wurden in der Zeit der Normannen gebaut, deren einfache Struktur später von den Staufern und den Aragoniern erweitert wurde: Die Aragonier ließen imposante runde Bastionen erbauen, die heute noch viele dieser Kastelle charakterisieren.

    Zeugnisse der Gotik findet der Reisende nicht häufig in dieser Region: Einzelne schöne Beispiele hat man am Dom von Lucera und Barletta. Es ist die Zeit des Barock, die Kunst und Architektur in Apulien entscheidend prägte und neu aufblühen ließ. In Lecce strotzen die Fassaden von Kirchen und Palästen von beeindruckenden Grotesken, Voluten, Blumen, Pflanzen und Ranken aus Stein, die eine unvergleichliche Raffinesse zeigen. Aber auch in anderen apulischen Städten wie Nardò, Galatina oder Martina Franca erlebt man den Triumph dieses Stils.

    Der Puer Apuliens

    Einer der Hauptdarsteller der mittelalterlichen Geschichte Apuliens ist zweifelsohne Friedrich II. Nirgendwo hat diese außergewöhnlich vielseitige Persönlichkeit – er war nicht nur Kaiser und König, sondern schrieb auch naturwissenschaftliche Bücher und verfasste leidenschaftliche Liebesgedichte in italienischer Sprache – mehr Spuren als in dieser Region hinterlassen. Der »Puer Apuliens«, wie er auch genannt wurde, hat sich immer, egal wo er gerade in seinem riesigen Kaiserreich unterwegs war, nach »seinem Apulien« gesehnt. Der Reisende wird daher von der Fülle beeindruckender mittelalterlicher Schlösser, Burgen und Klöster überrascht: Der Staufer, der in den Marche geboren und in Palermo groß wurde, wollte immer wieder nach Apulien zurückkehren. Zeugnisse dafür sind die vielen Burgen, die er in seiner Zeit errichten ließ. Die mysteriöse Burg Castel del Monte ist sicherlich die bekannteste! Aber es gibt noch viele andere Staufer-Bauten in Apulien zu entdecken, beispielsweise in Monte Sant’Angelo und Manfredonia, Trani oder Oria.

    Die Pracht des Barock, wie in Lecce, ist atemberaubend

    Freiluft-Wohnzimmer am Strand für den Aperitif mit Meeresblick

    Beste Reisezeit

    Sonnig ist es die meisten Monate im Jahr in Apulien. Ab Mai geht man ans Meer, das bis Oktober Badetemperatur hat, und genießt das Strandleben: Sonnenhungrige und Wasserratten sind hier am richtigen Platz! Es regnet nicht viel und wenn, dann normalerweise im Herbst und Winter oder zu Beginn des Frühlings. Das eher trockene Klima lockt die Urlauber an die Strände. Wie überall auf der Halbinsel sind die Badeorte und Strandbäder rund um Ferragosto (den 15. August) allerdings ausgebucht, wenn ganz Italien den Höhepunkt des Sommers feiert und sich traditionell ein paar Tage Urlaub gönnt – die absolute Hochsaison, auch, was die Unterkunftspreise betrifft!

    Für Kulturtouristen, Wanderer und Fahrradfahrer empfiehlt es sich, im April, Mai oder September nach Apulien zu reisen. Wer zum Beispiel die Pracht und den Duft der blühenden Natur erleben möchte, für den ist Ende April bis Mai die beste Zeit: In dieser Zeit kann man auch die einzigartigen, wild wachsenden Orchideen an den Hängen des Gargano bewundern!

    Alte Trockenmauern prägen das Landschaftsbild vieler Regionen Apuliens

    Im Herbst und Winter wird es in den Bergen, vor allem im Gargano, kalt – es kann sogar schneien. Und ebenfalls gut zu wissen: In der Vor- und Nebensaison sind leider die meisten Lokale und Hotels an der Küste geschlossen, genauso die Museen kleinerer Ortschaften.

    Vielfalt der Natur

    Von duftender Mittelmeer-Macchia bis zu Kastanienwäldern, von Palmen bis zu Aleppo-Kiefern: In Apulien ist die Flora so vielfältig wie die Landschaft. 2017 wurde beispielsweise der Buchenurwald der Foresta Umbra in Gargano zum UNESCO-Weltnaturerbe auserkoren. Der Baum, der aber am stärksten das gesamte Landschaftsbild dieser Region prägt, ist der Olivenbaum: So weit das Auge reicht, glitzert in den Ebenen und Hängen sein typisches Silber und Grün. Die knorrige Form der mächtigen Stämme ist manchmal so stark vom Wind modelliert, dass sie sich wie fantastische Wesen präsentieren. Einige Olivenbäume klammern sich an ihr Stück Erde über der Felsenküste, andere stehen in langen Reihen auf dem roten Boden. Dabei empfindet man als Reisender immer ein Gefühl der Geborgenheit und fühlt sich sogar in die Antike zurückversetzt. Zur typisch mediterranen Atmosphäre tragen darüber hinaus auch die vielen Mandel-, Zitrusfrüchte- und Feigenbäume bei.

    Heutzutage versucht man, die Bevölkerung und die vielen Touristen für den Erhalt der Umwelt zu sensibilisieren: Seit April 2018 wurde zum Beispiel auf den Tremiti-Inseln Plastik (vor allem das Einweggeschirr) per Gesetz verboten. Mittlerweile findet man auch auf der Straße bunte Tonnen für Altglas und Altpapier, und sogar in einigen Hotels bittet man die Gäste um einen nachhaltigen Umgang mit dem Abfall.

    Für Naturbegeisterte und Freizeitsportler ist Apulien ein Eldorado: Naturparks und Naturreservate bieten neben der fast unberührten Natur die Möglichkeit zu vielen Sportaktivitäten im Freien. Wassersport wird in der ganzen Region großgeschrieben: Bei einer über 800 Kilometer langen Küste gibt es nur die Qual der Wahl! Ob man nun auf Steilküsten und Meeresgrotten oder auf Sandstrände und kleine Buchten steht … alle Wasserratten kommen hier auf ihre Kosten: Schwimmen, Windsurfing, Segeln und Tauchen sind hier genauso möglich wie Kanu- und Tretbootfahren. Die beiden Meere und die Strände Apuliens sind übrigens überdurchschnittlich sauber: 2018 bekamen 14 apulische Strände die Auszeichnung Bandiera Blu (Blaue Flagge). Viel Spaß haben darüber hinaus Wanderer, Fahrradfahrer, Reiter und Golfer – im Allgemeinen also alle Outdoor-Liebhaber – vor allem im Inneren der Region.

    Am Sporn und Stiefelabsatz Italiens

    Die Halbinsel Gargano mit dem knapp 1000 Meter hohen Berg Monte Calvo bildet den Sporn Italiens, der vom kleinen Archipel der Tremiti-Inseln ergänzt wird. Wenn man weiter Richtung Süden fährt, trifft man zuerst auf eine weite Ebene, den sogenannten Tavoliere, die stark landwirtschaftlich genutzt wird. An der Küste entlang wechseln sich in der Terra di Bari Sandstrände und Felsbuchten miteinander ab. Im Landesinneren wird es dagegen hügelig, so im Itria-Tal oder in der Karstregion der Murgia, die von vielen gravine (Schluchten) durchzogen wird. Rund um Tarent wird es wieder flacher, und die Küste zeigt sich fast ausschließlich mit langen, feinen Sandstränden. Der Salento ist hingegen von einer sanften Hügellandschaft im Inneren und felsigen Stränden und Buchten an der Küste charakterisiert.

    Mit kleinen Booten und Kanus auf Entdeckungstour an der Küste entlang

    Naturparks und Reservate bieten zahlreichen Tierarten wie den Rehen des Gargano oder den Sturmtauchern auf den Inseln Tremiti Schutz. Zahlreiche Zugvögel, z. B. Flamingos, verweilen in den Feuchtgebieten, und Raubvögel wie der Sperber schweben besonders gerne über den steppenartigen Regionen wie der Murgia in der Luft.

    Landwirtschaftliche Tradition

    Was die Lebensmittelindustrie betrifft, begann die Sensibilisierung für die Umwelt in Apulien schon Ende der 1980er-Jahre. Viele Hersteller stiegen damals aus dem konventionellen Anbau aus. 2017 waren knapp 4800 Biohersteller in der Region und belegten damit den dritten Platz in Italien – Tendenz weiter steigend.

    Die Landwirtschaft spielt eine sehr wichtige Rolle: Apulien zählt europaweit zu den Topherstellern bei der Produktion von Olivenöl, Wein, Tomaten und Getreideprodukten. Ihre starke Fischereiflotte verdankt die Region der über 800 Kilometer langen Küste. Der Fischfang wird seit einigen Jahren auch durch Fischzucht ergänzt.

    Kräftige und aromatische Weine aus dem Salento lohnt es zu probieren

    Castellaneta wurde am Rande der beeindruckend tiefen gravina (Schlucht) gebaut

    Demgegenüber hat die Region keine Industrie von Bedeutung – außer wenigen Ausnahmen wie dem traditionsreichen Möbelhersteller Natuzzi oder der neuen Flugzeugindustrie mit dem Distretto Aerospaziale Pugliese sucht man hier vergeblich danach. Die Konjunktur ist schwach, die Wirtschaft stagniert. Die Konsequenz ist eine hohe Arbeitslosenquote, vor allem bei der jüngeren Generation, die immer öfters in Norditalien und sogar im Ausland ihr Glück sucht. Das umstrittene Stahlwerk Ilva steht schon lange in Tarent auf der Kippe: Entweder wird diese Industrie modernisiert, um die Giftstoffe zu beseitigen und die Luftverschmutzung zu besiegen, oder es droht die endgültige Schließung. Immer gewichtiger wird hingegen die Rolle des Tourismus in dieser Region.

    Gastfreundschaft alla pugliese

    Freundlich, lebenslustig, gastfreundlich … das sind die Pugliesi. Vor allem bei Tisch erlebt man das gastfreundliche Gesicht Apuliens, mangiando tutti insieme (alle zusammen essend): Bei einem Teller orecchiette, einem Stück caciocavallo und ein paar Oliven öffnen sich den Besuchern die Herzen und es entstehen Freundschaften fürs ganze Leben. An warmen Sommerabenden isst man gerne draußen, auf der Straße, vor dem Restaurant. Wie überall in Süditalien spielt sich das Leben hier meistens im Freien ab, im Sommer vor allem gegen Abend. Jeden Tag wiederholt sich dann die gleiche Szene: Die ganze Straße, das ganze Stadtviertel, das ganze Dorf steht oder sitzt vor der Haustür oder auf der Piazza oder spaziert auf der Flaniermeile. So verbringt man zusammen die lauen Abende nach der Tageshitze, beim Sehen und Gesehen-Werden, im Gespräch oder bei einem Eis in der nächsten Eisdiele. Vor und nach dem Abendessen strömen Jung und Alt auf die Straße und bleiben dort bis weit in die Nacht. Traditionen werden hier besonders gepflegt, z. B. bei alten Volksfesten, die ihre Wurzeln in der Antike haben, oder bei religiösen Riten wie den beeindruckenden Mysterien der Karwoche.

    Die Piazza: Treffpunkt für Alt und Jung

    Vielfältiges Kunsthandwerk

    Architektur und Kunst suchen ihresgleichen in Apulien. In dieser Region wird aber auch viel Kunsthandwerk gefertigt. Ob mit Keramik, Pappmaschee, Pietra Leccese, Schmiedeeisen oder Olivenholz … Handwerker und Künstler zaubern daraus in ihren Ateliers und Werkstätten schöne Objekte, die zu originellen Mitbringseln werden. Und wenn einen zu Hause die Sehnsucht packt, knabbert man ein paar taralli oder spielt mit dem typischen fischietto, der nicht nur Glück bringen soll, sondern auch an diese zauberhafte Region erinnert … und schon steckt man mittendrin in der Planung der nächsten Reise nach Apulien!

    Unterwegs in der Basilikata

    Viele Überraschungen und Erlebnisse beschert dem Reisenden die kleine Region Basilikata, in der die Berge auf das Meer treffen. Auch die Basilikata hat zwei Meere, denn sie erstreckt sich zwischen dem Ionischen und dem Tyrrhenischen Meer. Zwischen Apulien, Kalabrien und Kampanien gelegen, nimmt sie die Sohle des Stiefelabsatzes ein. Gemeinsam mit Apulien hat sie die Region der Murgia: Zwischen dem apulischen Altamura und Matera in der Basilikata gibt es landschaftlich keine Unterbrechung – und auch kulturell und kulinarisch stehen sich die beiden Gebiete sehr nahe.

    Die Schönheit der Basilikata ist archaisch, und wenn sie sich ab und zu mit harten Konturen darstellt, wird sie umso faszinierender und geheimnisvoller! Das Aushängeschild der Region ist die Höhlenstadt Matera, UNESCO-Weltkulturerbe und europäische Kulturhauptstadt 2019. Dennoch wäre es nicht gerechtfertigt, die Basilikata auf diese bezaubernde Stadt und ihre Sassi zu reduzieren. Ihre wunderbare Natur, die magische Stimmung bei alten Riten und Traditionen, ihre schmackhaft-deftige Küche und ihre spontane Gastfreundschaft erlebt man überall in der kleinen Region.

    Eine Region voller Überraschungen

    Die Basilikata überrascht den Besucher mit einem vielfältigen Mikrokosmos. Obwohl die Region hauptsächlich hügelig bis bergig ist, bietet sie auch zwei Küstenstreifen – 30 Kilometer an der Tyrrhenischen und knapp 40 Kilometer an der Ionischen Küste – mit Perlen wie Maratea und Policoro, die sich 2018 die Bandiera Blu (Blaue Flagge) verdient haben. In diesem wunderbaren Mikrokosmos entdeckt man sogar kleine Seen wie die Laghi di Monticchio in der vulkanischen Berglandschaft des Monte Vulture.

    Die Basilikata hütet verschiedene kleine Naturparks und Reservate, u. a. den Parco Gallipoli-Cognato oder den großartigen Nationalpark del Pollino. Dort trifft der Besucher auf eine ursprüngliche, fast unberührte Natur. Man findet eine Flora und Fauna, die woanders in Europa schon lange verschwunden ist: Im Parco del Pollino wurde 2018 der älteste Baum Europas, ein pino loricato, entdeckt! Mit großen Augen steht man vor dem Spektakel der Dolomiti Lucane, aber auch die karge, schwermütige Mondlandschaft der calanchi hinterlässt dauerhafte Eindrücke. Und ist man ein paar Tage in der Basilikata unterwegs, wird man ständig von ihrer Landschaft überrascht, denn an jeder Ecke öffnet sich ein neues Bild: Ein Urlaub in der Basilikata wird zu einer andauernden Entdeckungsreise! Dann versteht man, warum so viele internationale Regisseure diese kleine Region im tiefen Süden Italiens wegen ihrer dramatischen, einzigartigen oder spektakulären Schauplätze ausgewählt haben. Anfang des Sommers wechselt das Lindgrün der Hügel mit dem Rot der Mohnblumen und dem Gelb des Ginsters ab und liefert bezaubernde Postkartenmotive – für Naturliebhaber ein unbedingtes Muss. Im Winter ist es in den Bergen allerdings kalt und es fällt viel Schnee: Wer dennoch viel im Freien unternehmen möchte, sollte sich für eine Reise in die Basilikata in den winterlichen Monaten entsprechend gut ausrüsten. Ansonsten gilt: Jede Saison hat ihren Reiz – und dank der Hügel und Berge steigen auch im Hochsommer die Temperaturen gewöhnlich nicht zu hoch.

    Beliebte Mitbringsel sind die fischietti Apuliens (cucù in der Basilikata)

    Eine uralte Geschichte

    Jahrtausendealt ist die Geschichte der Basilikata – genauso so lange wurden die Höhlen von Matera, der drittältesten Stadt der Welt, bewohnt. Ausgrabungen, Stätten und archäologische Museen in der ganzen Region beweisen, dass die Menschen hier bereits in der Altsteinzeit Siedlungen gegründet hatten. Es folgten die Griechen mit ihren Kolonien der Magna Graecia wie in Metaponto, später die Römer wie in Venosa. Sie alle hinterließen Spuren ihrer Kultur im alten Lukanien, dem Land des italischen Volks der Lukaner, das im 3. Jahrhundert v.

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