111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss: Reiseführer
Von Ursula Gilbert und Michael Klein
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111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss - Ursula Gilbert
111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss
Ursula Gilbert und Michael Klein
emons: Verlag
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2017
Alle Rechte vorbehalten
Texte: Ursula Gilbert und Michael Klein
© der Fotografien: Ursula Gilbert, außer:
Ort 13: Gabriele Limberger-Klein; Ort 17 unten: Aktiv Events Lars Bredthauer; Ort 21 unten: Café Profittlich; Ort 51: ad erpelle; Ort 53, 59, 87, 88, 103: Michael Klein; Ort 82: Rainer Schmitz; Ort 111: Carsten Gussmann
© Covermotiv: shutterstock.com/Rosa Jay
Gestaltung: Emons Verlag
Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL
ISBN 978-3-96041-092-8
E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
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Inhalt
Vorwort
1_Die 66 | Bad Honnef
Route 66 auf Rheinisch
2_Der Aalschokker Aranka | Bad Honnef
Weit mehr als gelungene Denkmalpflege
3_Die alte Wäscherei | Bad Honnef
Kinderspielplatz zwischen Särgen
4_Das Birkenstock-Outlet | Bad Honnef
Bonn, Paris, Hollywood …
5_Das Fürstenbad | Bad Honnef
Wo Fürsten in Wasser und Musiker in Applaus badeten
6_Das Grafenwerther Ufer | Bad Honnef
Reif für die Insel
7_Das Heilige Grab | Bad Honnef
Blick ins Jahr 1514
8_Das Himmerich-Plateau | Bad Honnef
Am Beinahe-Denkmal
9_Die Kurhaus-Arkaden | Bad Honnef
Der »Walk of Fame«
10_Der Martinimarkt | Bad Honnef
Eine Erfolgsgeschichte für Bad Honnef
11_Das Mausoleum der Mila Roeder | Bad Honnef
Unsterbliche Schöne
12_Die Mineralwasser-Zapfstelle | Bad Honnef
Echt rheinisch Wasser
13_Das Pferdsgalgenkreuz | Bad Honnef
Ein trauriges Schicksal
14_Das Physikzentrum | Bad Honnef
Klein-Oxford im Siebengebirge
15_Der Reitersdorfer Park | Bad Honnef
Vom Rittergelage zum »Dîner en blanc«
16_Die Streuobstwiese | Bad Honnef
Biege die Äste gerade, solange es noch geht!
17_Der tote Rheinarm Bad Honnef | Bad Honnef
River Rafting auf dem Rhein
18_Das Gangpferdezentrum | Bad Honnef-Aegidienberg
Heimat des Aegidienbergers
19_Die »Confiserie Coppeneur« | Bad Honnef-Dachsberg
Schokolade in hunderterlei Gestalt
20_Adenauers Bocciabahn | Bad Honnef-Rhöndorf
Kanzlertugenden gefragt!
21_Das »Café Profittlich« | Bad Honnef-Rhöndorf
East meets West
22_Die Grabplatte | Bad Honnef–Rhöndorf
Der letzte Ritter vom Drachenfels
23_Das KAT_A | Bad Honnef-Rhöndorf
Große Kunst am kleinen Turm
24_Das Kirchenfenster | Bad Honnef-Rhöndorf
»Indianer kriesche nit«
25_Das Kleinsportfeld | Bad Honnef-Rhöndorf
Ein ewig junges Fußballderby
26_Der Siegfriedfelsen | Bad Honnef-Rhöndorf
Eine Lanze für den Weinbau gebrochen
27_Das Weingut Broel | Bad Honnef-Rhöndorf
Gott erschuf das Wasser, der Mensch den Wein
28_Das Annatal | Bad Honnef-Rommersdorf
Erhabene Stille
29_»L'Atelier« | Bad Honnef-Rommersdorf
Prêt-à-porter für Karnevalisten
30_Das Feuerschlösschen | Bad Honnef-Rommersdorf
Vom Jugendstil zur Weltmusik
31_Der Beefer | Bad Honnef-Selhof
Von der Flamme gebützt
32_Das Betonrelief | Bad Honnef-Selhof
Kunst am Bau
33_Das Gabelkreuz | Bad Honnef-Selhof
Begleiter durch die Zeit
34_Das Hager Köppelchen | Bad Honnef-Selhof
Die Ruine einer Ruine
35_Die Rebe am Haus Parzival | Bad Honnef-Selhof
Literarisches Idyll am Menzenberg
36_Schuhwaren Schäfer | Bad Honnef-Selhof
Reparieren statt Wegwerfen
37_Die Sporthalle Menzenberg | Bad Honnef-Selhof
Tanz mit dem Drachen
38_Der Finkenberg | Bonn-Limperich
Reben, Kaiser, Edelsteine
39_Die alte evangelische Kirche | Bonn-Oberkassel
»Und ich sah einen Engel«
40_Das Hundegrab | Bonn-Oberkassel
Canis obercasseliensis
41_Das Kinkel-Denkmal | Bonn-Oberkassel
Als Dichter gefeiert, als Demokrat vergessen
42_Der Ramholzbuchenwald | Bonn-Oberkassel
Ein Wald voller Pfähle
43_Der Asberg | Bruchhausen
Wer prägte hier eigentlich wen?
44_Das Lesetheater | Bruchhausen
Versprecher erlaubt
45_Der Speehof | Bruchhausen
Hexenwahnsinn
46_Der Totentanz | Bruchhausen
Reigen mit dem Sensenmann
47_Die V1-Stellung | Bruchhausen
Naziterror-Resterampe
48_Das Drei-Künnije-Pötzje | Erpel
Royaler Rastplatz
49_Die Hochwassermarken | Erpel
Am Rhein zu wohnen hat seinen Preis
50_Der Schlauchturm | Erpel
Wie trocknet man einen Feuerwehrschlauch?
51_Das Theater im Tunnel | Erpel
Zeitgeschichte hautnah
52_Der Zeppelinstein | Erpel
Die Sturmfahrt über dem Rhein
53_Philipp aus dem Hanfbachtal | Hennef
Ein Truck für alle Fälle
54_Das Alte Fährhaus | Königswinter
Die Lokalität gewechselt
55_Das Apfelsinenwäldchen | Königswinter
Eigentlich fehl am Platze
56_Die Aussicht des Barons | Königswinter
Der traurige Blick des Stephan Sarter
57_Die Brücke am Pottscheidt | Königswinter
Das Wolkenkuckuckshotel
58_Der Burghof | Königswinter
Wann kehren sie wieder ein?
59_Die Dr.-Eduard-von-Gartzen-Hütte | Königswinter
Ein Echo schallt von sieben Bergen
60_Das »Einkehrhaus Waidmannsruh« | Königswinter
»En prima Prummetaat«
61_Die Esel-Station | Königswinter
Der Äsel vom Drachenfels
62_Das Felsenmeer | Königswinter
Grundstein der Städte Bonn und Köln
63_Die Gaststätte »Im Tubak« | Königswinter
Im Zeichen der Tabaksdose
64_Die Generalkonsul-von-Weiß-Straße | Königswinter
Das Wunder und der Diplomat
65_Das Haus mit den sieben Pfeilen | Königswinter
Einer für alle, alle für einen!
66_Das Haus »Vater Rhein« | Königswinter
Geburtsort eines Jahrhundertmannes
67_Die Hölle des Siebengebirges | Königswinter
Hereinspaziert!
68_Der Königswinterer Ofen | Königswinter
Hightech aus dem Siebengebirge
69_Die Marmortreppe | Königswinter
Das Flair der Belle Époque
70_Die Mondscheinwiese | Königswinter
Ein Ort für Romantiker
71_Die Ofenkaulen | Königswinter
Zutritt nur für Fledermäuse
72_Das Ostermann-Denkmal | Königswinter
»Und an die schönen Stunden denkst Du ...
73_Der Prozessionsaltar | Königswinter
Uphill Petersberg
74_Die Ruine Rosenau | Königswinter
Als Burg »abgeschrieben«
75_Der Tomberger Hof | Königswinter
Das besondere Steinchen
76_Die Töpferei Dietz | Königswinter
Irdene Drachenwelt
77_Die Untiefe »Reih« | Königswinter
Auch Archäologen können irren
78_Die Villa Leonhart | Königswinter
Ein Haus im Wandel der Zeit
79_Das Walzwerk | Königswinter
Fortschritt siegt über Denkmalschutz
80_Das Geschichtshäuschen | Königswinter-Bockeroth
Fenster in die Vergangenheit
81_Das Barockportal | Königswinter-Dollendorf
Steinige Spurensuche
82_Der Gruppenfoto-Raum | Königswinter-Dollendorf
Wo der Urahn grüßt
83_Der Kiosk an der Autofähre | Königswinter-Dollendorf
Der Spionage überführt!
84_Das Mühlental | Königswinter-Dollendorf
Einst klapperte die Mühle am rauschenden Bach
85_Das Portal des Hotels Petersberg | Königswinter-Dollendorf
Erinnerungsort deutscher Geschichte
86_Das Weinhaus Lichtenberg | Königswinter-Dollendorf
Letzter Schnittchen-Hort
87_Der Weinrundweg Oberdollendorf | Königswinter-Dollendorf
Madonna in den Reben
88_Das »Wiesenkind« | Königswinter-Dollendorf
Der Schwarm vom Siebengebirge
89_Der Flugplatz in Eudenbach | Königswinter-Eudenbach
Nicht geerdet
90_Die Pforte in der Klostermauer | Königswinter-Heisterbacherrott
»Tausend Jahre sind dem Herrn ein Tag«
91_Der Weilberg | Königswinter-Heisterbacherrott
Geologisches Fenster
92_Das Fenster der Herrentoilette | Königswinter-Ittenbach
For men's eyes only
93_Das Haus Neuglück | Königswinter-Oberpleis
Die Landschaft schuf einen Dichter
94_Der Kosmos-Boden | Königswinter-Oberpleis
Die Welt zu Füßen
95_Die Passionshalle | Königswinter-Stieldorf
Leiden und Sterben Christi am Ölberg
96_Die Klosterherberge | Remagen
Mitten im Strom
97_Der Clouthsche Hof | Rheinbreitbach
Wo Märchenkinder wohl gebettet
98_Der Feldflugplatz Rheinbreitbach | Rheinbreitbach
Logistische Meisterleistung
99_Die Grube Virneberg | Rheinbreitbach
Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen?
100_Die Gruft im Heimatmuseum | Rheinbreitbach
Leichen im Keller?
101_Der Kalkofen | Rheinbreitbach
Die Ziegel und der Märchensammler
102_Die Rasten | Rheinbreitbach
Wer rastet, der rostet?
103_Das Kavaliershaus | Sankt Augustin
Ein Beispiel rheinischen Bürgerstolzes
104_Die Herzkammer | Sankt Augustin-Hangelar
Von Madonnen und Korsagen
105_Der Myriameterstein | Unkel
»Für 'ne Moment«
106_Rabenhorst | Unkel
Die Saftkelterei
107_Die Seufzerbrücke II | Unkel
Eine Liebesromanze
108_Die Unkeler Falte | Unkel
An den Hängen des Stux
109_Das Willy-Brandt-Forum | Unkel
Ein Leben für Frieden und Freiheit
110_Die Geschirrbörse | Vettelschoß
Blümchenkaffee trifft auf Internet
111_Der Lokschuppen | Westerwald-Asbach
Alles andere als schmalspurig
Bildteil
Übersichtskarten
Vorwort
Das Siebengebirge – damit verbindet man Drachenfels, Zahnradbahn, Eselsweg, Rheinromantik und Weinseligkeit. Dabei war das Gebirge, das zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands zählt und jährlich zwei Millionen Touristen anzieht, seit seiner Besiedlung die längste Zeit über Industriegebiet: Steinbruch reihte sich an Steinbruch, Bergwerk an Bergwerk. Wo heute die Rheinallee zum Spazieren einlädt, lagerten im 19. Jahrhundert Steine zum Abtransport. Das war alles andere als einladend. Und noch weniger romantisch. Das änderte sich erst durch die Briten und Preußen.
Denn entdeckt wurde die wildromantische Schönheit des Rheintals von den Briten, allen voran von Lord Byron und William Turner. Doch von den in der Folge einsetzenden Touristenströmen ließen sich die Steinbruchbesitzer nicht abschrecken: Dem Siebengebirge drohte die Zerstörung. 1828 setzte König Friedrich Wilhelm III. zumindest dem Raubbau am Drachenfels ein Ende. Ohne den 1869 gegründeten »Verschönerungsverein für das Siebengebirge« (VVS) allerdings, der das Gebirge touristisch erschloss und sich für seine Erhaltung einsetzte, wäre das Siebengebirge heute nicht das, was es ist: Erholungslandschaft für die einen, Erlebnislandschaft für die anderen, mit einer extrem hohen Dichte an Natur- und Kulturdenkmälern. Ein Geotop von europäischer Bedeutung und Rückzugsort für seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere, aber auch für kreative Köpfe, die – den Großstädten ganz nahe – hier Ruhe und Inspiration finden.
Doch wo sind die Grenzen des Siebengebirges? Der historischen Landschaft, des Naturschutzgebietes, des Naturparks Siebengebirge? Des geologischen Siebengebirges? Wir haben Orte zusammengestellt vom Ennert bis zum Westerwald, von Sankt Augustin bis Erpel: überall dort, wo man sich »zum Siebengebirge zugehörig« fühlt.
Nun gilt es, 111 bislang weniger bekannte, aber umso spannendere Orte zu entdecken. Und die unbekannten Geschichten hinter den vermeintlich bereits bekannten Orten. Viel Vergnügen!
Bad Honnef
Zum Vollbild
1_Die 66
Route 66 auf Rheinisch
Ursprünglich sollte sie Ausflügler ins Siebengebirge bringen. Heute bringt die Linie 66 meist Schulkinder nach Hause und Berufstätige zur Arbeit. Von diesen haben nur noch die wenigsten einen Blick dafür, was ihre Linie so einzigartig macht.
Geboren als Linie »H« wie »Honnef«, magentafarben umgetauft in »Telekom-Express«, trägt sie heute Rot mit Verkehrsgrau sowie die Sehnsucht weckende Zahl »66«.
Info
Adresse Stadtbahn, Rheinpromenade, 53604 Bad Honnef | ÖPNV Die Bahn verkehrt zwischen Bad Honnef und Siegburg alle 20 Minuten, im Berufsverkehr zwischen Siegburg und Königswinter alle 10, am Wochenende alle 30 Minuten. | Tipp Mit einem Tagesticket kann man an einem Tag entlang der Strecke überall aus- und einsteigen. So kann man ganz viele der 111 Orte im Siebengebirge erreichen. Direkt an der Strecke liegen zum Beispiel das Hotel »Loreley«, das Haus mit den sieben Pfeilen, die Töpferei Dietz, die Insel Grafenwerth und das Siebengebirgsmuseum. Auch das Kinkel-Denkmal in Oberkassel und ganz Rhöndorf sind mit der Elektrischen wunderbar einfach zu erreichen.
60 Minuten dauert die Fahrt zwischen den Endhaltestellen Bad Honnef und Siegburg. Auf halber Strecke liegt Bonn. Zwei Mal wird auf der Fahrt der Rhein überquert, mit Panoramablick aufs Siebengebirge von der Südbrücke aus. Doch das schönste Streckenstück beginnt hinter der Station »Longenburg«, wenn die Bahn ans Rheinufer abbiegt und von da an bis Bad Honnef den Fluss begleitet. Vorbei an ehemaligen Prachthotels und den Anlegern der Flusskreuzfahrtschiffe, mit Blick auf Drachenfels und Rheinpromenade, vorbei an der Nobelherberge »Bellevue« in Rhöndorf, in der so mancher Prominente eine Zweitwohnung sein Eigen nennt. Bis zur schattigen Endhaltestelle in Bad Honnef, von wo aus einen nur noch ein kleiner Fußweg über die Brücke von der Insel Grafenwerth trennt. Wer nachmittags müde von der Arbeit in die Linie 66 steigt und die Fahrt damit verbringt, sein Smartphone zu bespielen, der verpasst das Beste: den Sonnenuntergang über dem Rhein, wenn die Bahn kurz vor Königswinter um die Ecke biegt. Wenn sich im Fluss die Sonnenstrahlen brechen und das jenseitige Ufer in rotes Licht tauchen, ein einsamer Ruderer das Stillleben schmückt. Welche Straßenbahn kann sich einer solchen Aussicht rühmen?
So schön ist die Strecke, dass hier auch die »Bönnsche Bimmel« fahren darf. Das ist so etwas wie der Bonner Orient-Express, eine mehr als 100 Jahre alte Straßenbahn, die man anmieten kann. Doch egal, ob Bönnsche Bimmel oder Linie 66: Im Gegensatz zur Fahrt ist die Aussicht immer kostenlos. So wie auf der amerikanischen Route 66.
In der Nähe
Der tote Rheinarm Bad Honnef (0.12 km)
Der Aalschokker Aranka (0.15 km)
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Bad Honnef
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2_Der Aalschokker Aranka
Weit mehr als gelungene Denkmalpflege
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Wer von Bad Honnef über die Grafenwerther Brücke spaziert, der sieht rechter Hand einen der letzten Aalschokker der langen Aalfang-Tradition auf dem Rhein. Vor der Kulisse des Siebengebirges, auf das man von dieser Stelle aus einen besonders schönen Blick hat, repräsentiert der Drachenfels das Gebirge und die »Aranka« den Rhein. Beide sind die herausragenden Wahrzeichen für die Siebengebirgsregion.
Ende 1999 drohte dem damals in schlechtem Zustand befindlichen Aalschokker der letzten Aalfischer-Familie Jansen der Verkauf. Dem Bad Honnefer Geschäftsmann Helmut Kloss (1933–2012) gelang durch eigenes finanzielles Engagement und den Aufruf zu einer Spendenaktion die Rettung des Fangschiffes. Lange Zeit waren die Rheinfischerei und der Weinanbau die Erwerbsgrundlagen für weite Teile der Bevölkerung Honnefs.
Info
Adresse Grafenwerther Brücke, 53604 Bad Honnef | ÖPNV Straßenbahn 66, Endhaltestelle Bad Honnef | Anfahrt B42 Ausfahrt Richtung Rolandseck, auf der Brücke nach rechts und wieder rechts hinunter zur Rheinpromenade; die Brücke ist für den Autoverkehr gesperrt | Tipp Bei einem Spaziergang am Rheinufer nach Rhöndorf eröffnen sich pittoreske Aussichten auf die Rheininsel Nonnenwerth und den Rolandsbogen.
Die Aranka ist das letzte Fangboot der Familie Jansen, deren Aalfischerei sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Da seit den 1950er Jahren der Rhein zunehmend verschmutzte und die Rheinschifffahrt anstieg, blieben die Fischreusen immer öfter leer, es mussten Aale aus anderen Regionen Deutschlands zugekauft werden, und man betrieb nur noch die eigene Aalräucherei.
Die Seilwinde ist ein frühindustrielles Denkmal, und die letzte von Willi Jansen geknüpfte Fangreuse schmückt heute den Mast.
Die Aranka konnte mit Hilfe der Nordrhein-Westfalen-Stiftung restauriert werden, und dann geschah etwas Wunderbares: Unter dem Motto »Aranka hilft« gründete sich das »Aalkomitee Bad Honnef« und krönt seit 2003 jedes Jahr im Oktober bei einer Benefizgala den Aalkönig, eine Persönlichkeit aus Politik, Gesellschaft oder Sport. Das Aalkönigsfest ist bundesweit bekannt, und mit den erzielten Spenden werden Kinder- und Jugendprojekte in Bad Honnef unterstützt.
Gelegenheit zum Besuch der Aranka bietet der Tag des offenen Denkmals alljährlich Mitte September.
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Bad Honnef
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3_Die alte Wäscherei
Kinderspielplatz zwischen Särgen
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Wenn die Seilbahn mit der Wäsche der Tuberkulose-Kranken ankam, mussten die Fenster geschlossen werden. Mit Bedacht hatte man die Versorgungseinrichtungen der Lungenheilstätte Hohenhonnef zu Ende des 19. Jahrhunderts ins tiefer gelegene Schmelztal und weitab vom gerade aufblühenden Kurort gelegt. Zum einen geschah dies zum Schutz der Kranken vor den Emissionen. Zum anderen sollten die wohlhabenden Patienten nicht vom Lärm behelligt werden. Denn hier unten wurde nicht nur Wäsche gewaschen, sondern auch das Warmwasser für das Sanatorium bereitet, die Heizung des rheinischen Zauberbergs beschickt und das Vieh geschlachtet, das für