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111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss: Reiseführer
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111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss: Reiseführer
eBook577 Seiten2 Stunden

111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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Über dieses E-Book

Im 19. Jahrhundert als Sehnsuchtsort der Romantiker entdeckt, ist das Siebengebirge, jahrhundertealte Kulturlandschaft am Rhein und ältestes Naturschutzgebiet Deutschlands, heute Anziehungspunkt für jährlich Abertausende Wanderer, Freizeitsportler und Kultursuchende. Das Tor zum UNESCO-Welterbe Mittelrhein birgt weit mehr als 111 sehenswerte Orte, von denen die spannendsten, spektakulärsten und romantischsten hier vorgestellt werden. Sie sollen Lust machen, an der (gebirgseigenen) Autobahnausfahrt »Siebengebirge« der A 3 Köln–Frankfurt abzufahren oder sich dieser legendären Landschaft vom Rhein aus zu nähern.
SpracheDeutsch
HerausgeberEmons Verlag
Erscheinungsdatum30. Aug. 2016
ISBN9783960410928
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    Buchvorschau

    111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss - Ursula Gilbert

    111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss

    Ursula Gilbert und Michael Klein

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2017

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Ursula Gilbert und Michael Klein

    © der Fotografien: Ursula Gilbert, außer:

    Ort 13: Gabriele Limberger-Klein; Ort 17 unten: Aktiv Events Lars Bredthauer; Ort 21 unten: Café Profittlich; Ort 51: ad erpelle; Ort 53, 59, 87, 88, 103: Michael Klein; Ort 82: Rainer Schmitz; Ort 111: Carsten Gussmann

    © Covermotiv: shutterstock.com/Rosa Jay

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-96041-092-8

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Die 66 | Bad Honnef

    Route 66 auf Rheinisch

    2_Der Aalschokker Aranka | Bad Honnef

    Weit mehr als gelungene Denkmalpflege

    3_Die alte Wäscherei | Bad Honnef

    Kinderspielplatz zwischen Särgen

    4_Das Birkenstock-Outlet | Bad Honnef

    Bonn, Paris, Hollywood …

    5_Das Fürstenbad | Bad Honnef

    Wo Fürsten in Wasser und Musiker in Applaus badeten

    6_Das Grafenwerther Ufer | Bad Honnef

    Reif für die Insel

    7_Das Heilige Grab | Bad Honnef

    Blick ins Jahr 1514

    8_Das Himmerich-Plateau | Bad Honnef

    Am Beinahe-Denkmal

    9_Die Kurhaus-Arkaden | Bad Honnef

    Der »Walk of Fame«

    10_Der Martinimarkt | Bad Honnef

    Eine Erfolgsgeschichte für Bad Honnef

    11_Das Mausoleum der Mila Roeder | Bad Honnef

    Unsterbliche Schöne

    12_Die Mineralwasser-Zapfstelle | Bad Honnef

    Echt rheinisch Wasser

    13_Das Pferdsgalgenkreuz | Bad Honnef

    Ein trauriges Schicksal

    14_Das Physikzentrum | Bad Honnef

    Klein-Oxford im Siebengebirge

    15_Der Reitersdorfer Park | Bad Honnef

    Vom Rittergelage zum »Dîner en blanc«

    16_Die Streuobstwiese | Bad Honnef

    Biege die Äste gerade, solange es noch geht!

    17_Der tote Rheinarm Bad Honnef | Bad Honnef

    River Rafting auf dem Rhein

    18_Das Gangpferdezentrum | Bad Honnef-Aegidienberg

    Heimat des Aegidienbergers

    19_Die »Confiserie Coppeneur« | Bad Honnef-Dachsberg

    Schokolade in hunderterlei Gestalt

    20_Adenauers Bocciabahn | Bad Honnef-Rhöndorf

    Kanzlertugenden gefragt!

    21_Das »Café Profittlich« | Bad Honnef-Rhöndorf

    East meets West

    22_Die Grabplatte | Bad Honnef–Rhöndorf

    Der letzte Ritter vom Drachenfels

    23_Das KAT_A | Bad Honnef-Rhöndorf

    Große Kunst am kleinen Turm

    24_Das Kirchenfenster | Bad Honnef-Rhöndorf

    »Indianer kriesche nit«

    25_Das Kleinsportfeld | Bad Honnef-Rhöndorf

    Ein ewig junges Fußballderby

    26_Der Siegfriedfelsen | Bad Honnef-Rhöndorf

    Eine Lanze für den Weinbau gebrochen

    27_Das Weingut Broel | Bad Honnef-Rhöndorf

    Gott erschuf das Wasser, der Mensch den Wein

    28_Das Annatal | Bad Honnef-Rommersdorf

    Erhabene Stille

    29_»L'Atelier« | Bad Honnef-Rommersdorf

    Prêt-à-porter für Karnevalisten

    30_Das Feuerschlösschen | Bad Honnef-Rommersdorf

    Vom Jugendstil zur Weltmusik

    31_Der Beefer | Bad Honnef-Selhof

    Von der Flamme gebützt

    32_Das Betonrelief | Bad Honnef-Selhof

    Kunst am Bau

    33_Das Gabelkreuz | Bad Honnef-Selhof

    Begleiter durch die Zeit

    34_Das Hager Köppelchen | Bad Honnef-Selhof

    Die Ruine einer Ruine

    35_Die Rebe am Haus Parzival | Bad Honnef-Selhof

    Literarisches Idyll am Menzenberg

    36_Schuhwaren Schäfer | Bad Honnef-Selhof

    Reparieren statt Wegwerfen

    37_Die Sporthalle Menzenberg | Bad Honnef-Selhof

    Tanz mit dem Drachen

    38_Der Finkenberg | Bonn-Limperich

    Reben, Kaiser, Edelsteine

    39_Die alte evangelische Kirche | Bonn-Oberkassel

    »Und ich sah einen Engel«

    40_Das Hundegrab | Bonn-Oberkassel

    Canis obercasseliensis

    41_Das Kinkel-Denkmal | Bonn-Oberkassel

    Als Dichter gefeiert, als Demokrat vergessen

    42_Der Ramholzbuchenwald | Bonn-Oberkassel

    Ein Wald voller Pfähle

    43_Der Asberg | Bruchhausen

    Wer prägte hier eigentlich wen?

    44_Das Lesetheater | Bruchhausen

    Versprecher erlaubt

    45_Der Speehof | Bruchhausen

    Hexenwahnsinn

    46_Der Totentanz | Bruchhausen

    Reigen mit dem Sensenmann

    47_Die V1-Stellung | Bruchhausen

    Naziterror-Resterampe

    48_Das Drei-Künnije-Pötzje | Erpel

    Royaler Rastplatz

    49_Die Hochwassermarken | Erpel

    Am Rhein zu wohnen hat seinen Preis

    50_Der Schlauchturm | Erpel

    Wie trocknet man einen Feuerwehrschlauch?

    51_Das Theater im Tunnel | Erpel

    Zeitgeschichte hautnah

    52_Der Zeppelinstein | Erpel

    Die Sturmfahrt über dem Rhein

    53_Philipp aus dem Hanfbachtal | Hennef

    Ein Truck für alle Fälle

    54_Das Alte Fährhaus | Königswinter

    Die Lokalität gewechselt

    55_Das Apfelsinenwäldchen | Königswinter

    Eigentlich fehl am Platze

    56_Die Aussicht des Barons | Königswinter

    Der traurige Blick des Stephan Sarter

    57_Die Brücke am Pottscheidt | Königswinter

    Das Wolkenkuckuckshotel

    58_Der Burghof | Königswinter

    Wann kehren sie wieder ein?

    59_Die Dr.-Eduard-von-Gartzen-Hütte | Königswinter

    Ein Echo schallt von sieben Bergen

    60_Das »Einkehrhaus Waidmannsruh« | Königswinter

    »En prima Prummetaat«

    61_Die Esel-Station | Königswinter

    Der Äsel vom Drachenfels

    62_Das Felsenmeer | Königswinter

    Grundstein der Städte Bonn und Köln

    63_Die Gaststätte »Im Tubak« | Königswinter

    Im Zeichen der Tabaksdose

    64_Die Generalkonsul-von-Weiß-Straße | Königswinter

    Das Wunder und der Diplomat

    65_Das Haus mit den sieben Pfeilen | Königswinter

    Einer für alle, alle für einen!

    66_Das Haus »Vater Rhein« | Königswinter

    Geburtsort eines Jahrhundertmannes

    67_Die Hölle des Siebengebirges | Königswinter

    Hereinspaziert!

    68_Der Königswinterer Ofen | Königswinter

    Hightech aus dem Siebengebirge

    69_Die Marmortreppe | Königswinter

    Das Flair der Belle Époque

    70_Die Mondscheinwiese | Königswinter

    Ein Ort für Romantiker

    71_Die Ofenkaulen | Königswinter

    Zutritt nur für Fledermäuse

    72_Das Ostermann-Denkmal | Königswinter

    »Und an die schönen Stunden denkst Du ...

    73_Der Prozessionsaltar | Königswinter

    Uphill Petersberg

    74_Die Ruine Rosenau | Königswinter

    Als Burg »abgeschrieben«

    75_Der Tomberger Hof | Königswinter

    Das besondere Steinchen

    76_Die Töpferei Dietz | Königswinter

    Irdene Drachenwelt

    77_Die Untiefe »Reih« | Königswinter

    Auch Archäologen können irren

    78_Die Villa Leonhart | Königswinter

    Ein Haus im Wandel der Zeit

    79_Das Walzwerk | Königswinter

    Fortschritt siegt über Denkmalschutz

    80_Das Geschichtshäuschen | Königswinter-Bockeroth

    Fenster in die Vergangenheit

    81_Das Barockportal | Königswinter-Dollendorf

    Steinige Spurensuche

    82_Der Gruppenfoto-Raum | Königswinter-Dollendorf

    Wo der Urahn grüßt

    83_Der Kiosk an der Autofähre | Königswinter-Dollendorf

    Der Spionage überführt!

    84_Das Mühlental | Königswinter-Dollendorf

    Einst klapperte die Mühle am rauschenden Bach

    85_Das Portal des Hotels Petersberg | Königswinter-Dollendorf

    Erinnerungsort deutscher Geschichte

    86_Das Weinhaus Lichtenberg | Königswinter-Dollendorf

    Letzter Schnittchen-Hort

    87_Der Weinrundweg Oberdollendorf | Königswinter-Dollendorf

    Madonna in den Reben

    88_Das »Wiesenkind« | Königswinter-Dollendorf

    Der Schwarm vom Siebengebirge

    89_Der Flugplatz in Eudenbach | Königswinter-Eudenbach

    Nicht geerdet

    90_Die Pforte in der Klostermauer | Königswinter-Heisterbacherrott

    »Tausend Jahre sind dem Herrn ein Tag«

    91_Der Weilberg | Königswinter-Heisterbacherrott

    Geologisches Fenster

    92_Das Fenster der Herrentoilette | Königswinter-Ittenbach

    For men's eyes only

    93_Das Haus Neuglück | Königswinter-Oberpleis

    Die Landschaft schuf einen Dichter

    94_Der Kosmos-Boden | Königswinter-Oberpleis

    Die Welt zu Füßen

    95_Die Passionshalle | Königswinter-Stieldorf

    Leiden und Sterben Christi am Ölberg

    96_Die Klosterherberge | Remagen

    Mitten im Strom

    97_Der Clouthsche Hof | Rheinbreitbach

    Wo Märchenkinder wohl gebettet

    98_Der Feldflugplatz Rheinbreitbach | Rheinbreitbach

    Logistische Meisterleistung

    99_Die Grube Virneberg | Rheinbreitbach

    Hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen?

    100_Die Gruft im Heimatmuseum | Rheinbreitbach

    Leichen im Keller?

    101_Der Kalkofen | Rheinbreitbach

    Die Ziegel und der Märchensammler

    102_Die Rasten | Rheinbreitbach

    Wer rastet, der rostet?

    103_Das Kavaliershaus | Sankt Augustin

    Ein Beispiel rheinischen Bürgerstolzes

    104_Die Herzkammer | Sankt Augustin-Hangelar

    Von Madonnen und Korsagen

    105_Der Myriameterstein | Unkel

    »Für 'ne Moment«

    106_Rabenhorst | Unkel

    Die Saftkelterei

    107_Die Seufzerbrücke II | Unkel

    Eine Liebesromanze

    108_Die Unkeler Falte | Unkel

    An den Hängen des Stux

    109_Das Willy-Brandt-Forum | Unkel

    Ein Leben für Frieden und Freiheit

    110_Die Geschirrbörse | Vettelschoß

    Blümchenkaffee trifft auf Internet

    111_Der Lokschuppen | Westerwald-Asbach

    Alles andere als schmalspurig

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Das Siebengebirge – damit verbindet man Drachenfels, Zahnradbahn, Eselsweg, Rheinromantik und Weinseligkeit. Dabei war das Gebirge, das zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands zählt und jährlich zwei Millionen Touristen anzieht, seit seiner Besiedlung die längste Zeit über Industriegebiet: Steinbruch reihte sich an Steinbruch, Bergwerk an Bergwerk. Wo heute die Rheinallee zum Spazieren einlädt, lagerten im 19. Jahrhundert Steine zum Abtransport. Das war alles andere als einladend. Und noch weniger romantisch. Das änderte sich erst durch die Briten und Preußen.

    Denn entdeckt wurde die wildromantische Schönheit des Rheintals von den Briten, allen voran von Lord Byron und William Turner. Doch von den in der Folge einsetzenden Touristenströmen ließen sich die Steinbruchbesitzer nicht abschrecken: Dem Siebengebirge drohte die Zerstörung. 1828 setzte König Friedrich Wilhelm III. zumindest dem Raubbau am Drachenfels ein Ende. Ohne den 1869 gegründeten »Verschönerungsverein für das Siebengebirge« (VVS) allerdings, der das Gebirge touristisch erschloss und sich für seine Erhaltung einsetzte, wäre das Siebengebirge heute nicht das, was es ist: Erholungslandschaft für die einen, Erlebnislandschaft für die anderen, mit einer extrem hohen Dichte an Natur- und Kulturdenkmälern. Ein Geotop von europäischer Bedeutung und Rückzugsort für seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere, aber auch für kreative Köpfe, die – den Großstädten ganz nahe – hier Ruhe und Inspiration finden.

    Doch wo sind die Grenzen des Siebengebirges? Der historischen Landschaft, des Naturschutzgebietes, des Naturparks Siebengebirge? Des geologischen Siebengebirges? Wir haben Orte zusammengestellt vom Ennert bis zum Westerwald, von Sankt Augustin bis Erpel: überall dort, wo man sich »zum Siebengebirge zugehörig« fühlt.

    Nun gilt es, 111 bislang weniger bekannte, aber umso spannendere Orte zu entdecken. Und die unbekannten Geschichten hinter den vermeintlich bereits bekannten Orten. Viel Vergnügen!

    Bad Honnef

    Zum Vollbild

    1_Die 66

    Route 66 auf Rheinisch

    Ursprünglich sollte sie Ausflügler ins Siebengebirge bringen. Heute bringt die Linie 66 meist Schulkinder nach Hause und Berufstätige zur Arbeit. Von diesen haben nur noch die wenigsten einen Blick dafür, was ihre Linie so einzigartig macht.

    Geboren als Linie »H« wie »Honnef«, magentafarben umgetauft in »Telekom-Express«, trägt sie heute Rot mit Verkehrsgrau sowie die Sehnsucht weckende Zahl »66«.

    Info

    Adresse Stadtbahn, Rheinpromenade, 53604 Bad Honnef | ÖPNV Die Bahn verkehrt zwischen Bad Honnef und Siegburg alle 20 Minuten, im Berufsverkehr zwischen Siegburg und Königswinter alle 10, am Wochenende alle 30 Minuten. | Tipp Mit einem Tagesticket kann man an einem Tag entlang der Strecke überall aus- und einsteigen. So kann man ganz viele der 111 Orte im Siebengebirge erreichen. Direkt an der Strecke liegen zum Beispiel das Hotel »Loreley«, das Haus mit den sieben Pfeilen, die Töpferei Dietz, die Insel Grafenwerth und das Siebengebirgsmuseum. Auch das Kinkel-Denkmal in Oberkassel und ganz Rhöndorf sind mit der Elektrischen wunderbar einfach zu erreichen.

    60 Minuten dauert die Fahrt zwischen den Endhaltestellen Bad Honnef und Siegburg. Auf halber Strecke liegt Bonn. Zwei Mal wird auf der Fahrt der Rhein überquert, mit Panoramablick aufs Siebengebirge von der Südbrücke aus. Doch das schönste Streckenstück beginnt hinter der Station »Longenburg«, wenn die Bahn ans Rheinufer abbiegt und von da an bis Bad Honnef den Fluss begleitet. Vorbei an ehemaligen Prachthotels und den Anlegern der Flusskreuzfahrtschiffe, mit Blick auf Drachenfels und Rheinpromenade, vorbei an der Nobelherberge »Bellevue« in Rhöndorf, in der so mancher Prominente eine Zweitwohnung sein Eigen nennt. Bis zur schattigen Endhaltestelle in Bad Honnef, von wo aus einen nur noch ein kleiner Fußweg über die Brücke von der Insel Grafenwerth trennt. Wer nachmittags müde von der Arbeit in die Linie 66 steigt und die Fahrt damit verbringt, sein Smartphone zu bespielen, der verpasst das Beste: den Sonnenuntergang über dem Rhein, wenn die Bahn kurz vor Königswinter um die Ecke biegt. Wenn sich im Fluss die Sonnenstrahlen brechen und das jenseitige Ufer in rotes Licht tauchen, ein einsamer Ruderer das Stillleben schmückt. Welche Straßenbahn kann sich einer solchen Aussicht rühmen?

    So schön ist die Strecke, dass hier auch die »Bönnsche Bimmel« fahren darf. Das ist so etwas wie der Bonner Orient-Express, eine mehr als 100 Jahre alte Straßenbahn, die man anmieten kann. Doch egal, ob Bönnsche Bimmel oder Linie 66: Im Gegensatz zur Fahrt ist die Aussicht immer kostenlos. So wie auf der amerikanischen Route 66.

    In der Nähe

    Der tote Rheinarm Bad Honnef (0.12 km)

    Der Aalschokker Aranka (0.15 km)

    Das Fürstenbad (0.23 km)

    Das Grafenwerther Ufer (0.33 km)

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    Bad Honnef

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    2_Der Aalschokker Aranka

    Weit mehr als gelungene Denkmalpflege

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    Wer von Bad Honnef über die Grafenwerther Brücke spaziert, der sieht rechter Hand einen der letzten Aalschokker der langen Aalfang-Tradition auf dem Rhein. Vor der Kulisse des Siebengebirges, auf das man von dieser Stelle aus einen besonders schönen Blick hat, repräsentiert der Drachenfels das Gebirge und die »Aranka« den Rhein. Beide sind die herausragenden Wahrzeichen für die Siebengebirgsregion.

    Ende 1999 drohte dem damals in schlechtem Zustand befindlichen Aalschokker der letzten Aalfischer-Familie Jansen der Verkauf. Dem Bad Honnefer Geschäftsmann Helmut Kloss (1933–2012) gelang durch eigenes finanzielles Engagement und den Aufruf zu einer Spendenaktion die Rettung des Fangschiffes. Lange Zeit waren die Rheinfischerei und der Weinanbau die Erwerbsgrundlagen für weite Teile der Bevölkerung Honnefs.

    Info

    Adresse Grafenwerther Brücke, 53604 Bad Honnef | ÖPNV Straßenbahn 66, Endhaltestelle Bad Honnef | Anfahrt B42 Ausfahrt Richtung Rolandseck, auf der Brücke nach rechts und wieder rechts hinunter zur Rheinpromenade; die Brücke ist für den Autoverkehr gesperrt | Tipp Bei einem Spaziergang am Rheinufer nach Rhöndorf eröffnen sich pittoreske Aussichten auf die Rheininsel Nonnenwerth und den Rolandsbogen.

    Die Aranka ist das letzte Fangboot der Familie Jansen, deren Aalfischerei sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Da seit den 1950er Jahren der Rhein zunehmend verschmutzte und die Rheinschifffahrt anstieg, blieben die Fischreusen immer öfter leer, es mussten Aale aus anderen Regionen Deutschlands zugekauft werden, und man betrieb nur noch die eigene Aalräucherei.

    Die Seilwinde ist ein frühindustrielles Denkmal, und die letzte von Willi Jansen geknüpfte Fangreuse schmückt heute den Mast.

    Die Aranka konnte mit Hilfe der Nordrhein-Westfalen-Stiftung restauriert werden, und dann geschah etwas Wunderbares: Unter dem Motto »Aranka hilft« gründete sich das »Aalkomitee Bad Honnef« und krönt seit 2003 jedes Jahr im Oktober bei einer Benefizgala den Aalkönig, eine Persönlichkeit aus Politik, Gesellschaft oder Sport. Das Aalkönigsfest ist bundesweit bekannt, und mit den erzielten Spenden werden Kinder- und Jugendprojekte in Bad Honnef unterstützt.

    Gelegenheit zum Besuch der Aranka bietet der Tag des offenen Denkmals alljährlich Mitte September.

    In der Nähe

    Der tote Rheinarm Bad Honnef (0.04 km)

    Die 66 (0.15 km)

    Das Grafenwerther Ufer (0.18 km)

    Das Fürstenbad (0.31 km)

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    Bad Honnef

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    3_Die alte Wäscherei

    Kinderspielplatz zwischen Särgen

    zurück

    Wenn die Seilbahn mit der Wäsche der Tuberkulose-Kranken ankam, mussten die Fenster geschlossen werden. Mit Bedacht hatte man die Versorgungseinrichtungen der Lungenheilstätte Hohenhonnef zu Ende des 19. Jahrhunderts ins tiefer gelegene Schmelztal und weitab vom gerade aufblühenden Kurort gelegt. Zum einen geschah dies zum Schutz der Kranken vor den Emissionen. Zum anderen sollten die wohlhabenden Patienten nicht vom Lärm behelligt werden. Denn hier unten wurde nicht nur Wäsche gewaschen, sondern auch das Warmwasser für das Sanatorium bereitet, die Heizung des rheinischen Zauberbergs beschickt und das Vieh geschlachtet, das für

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