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eBook79 Seiten57 Minuten

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Über dieses E-Book

Nadine Buranaseda wurde im Hörsaal entdeckt: Die Erzählung Schwarz, oder: "Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann“ entstand, als sie für einen ihrer letzten Scheine, den sie für die Anmeldung zum Ersten Staatsexamen benötigte, statt einer analytischen Arbeit einen Kurzkrimi schreiben durfte. Die Geschichte gefiel ihrem Professor so gut, dass er sie einem Verlag vorgelegt hat. Mit diesem E-Book hat der Leser erstmals die Gelegenheit, sich einen Eindruck von den ersten literarischen Gehversuchen der Bonner Krimiautorin zu machen, die sich bereits während des Studiums mit FBI und Profiling beschäftigt hat.
SpracheDeutsch
Herausgeber110th
Erscheinungsdatum14. Dez. 2014
ISBN9783958654860
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    Buchvorschau

    Schwarz - Nadine Buranaseda

    SCHWARZ

    oder:

    Wer hat Angst

    vorm Schwarzen Mann?

    Kriminalroman

    von

    Nadine Buranaseda

    Impressum:

    Cover: Karsten Sturm-Chichili Agency

    Foto: fotolia.de

    © 110th / Chichili Agency 2014

    EPUB ISBN 978-3-95865-486-0

    MOBI ISBN 978-3-95865-487-7

    Urheberrechtshinweis:

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency" reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Wie, du Aas, du röchelst noch? Soll ich dich noch töter töten?

    (aus: Richard Wagner, „Lohengrin")

    Glaubt es oder glaubt es nicht:

    ich hatte sie alle gern, ich habe

    es jedes Mal bereut und doch

    getan! Ich habe mich gewehrt,

    aber – Es war stärker! – Wer mir

    verzeihen kann, tue es. Ich selbst

    kann mir nicht verzeihen! Nie!

    (Jürgen Bartsch in einem Brief an seine Eltern,

    in die Wand seiner Zelle geritzt)

    Die Hölle, das sind die anderen.

    (aus: Jean Paul Sartre, „Geschlossene Gesellschaft")

    Alles war bereit und das Messer war schon gekauft. Es war ein allerliebstes Stilet, denn ich liebe Anmut und Eleganz bis hin zu den Werkzeugen des Todes.

    (aus: Lautréamont, „Die Gesänge des Maldoror")

    Ich hatte alle äußeren Kennzeichen eines menschlichen Wesens – Fleisch, Blut, Haut, Haare – , aber meine Entmenschlichung war so gravierend, reichte so tief, dass die Fähigkeit zur Anteilnahme abgetötet, einem schleichenden, zielstrebigen Verfall zum Opfer gefallen war.

    (aus: Bret Easton Ellis, „American Psycho")

    Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität.

    (Sir Alfred Hitchcock)

    Der Tod ist die einzige wahre

    Gewissheit. Beim Tod ändert sich

    die Welt nicht, sondern hört auf.

    Der Tod ist kein Ereignis des

    Lebens. Aber Töten … Töten ist ein Ereignis.

    (Phillip Kerr, „Das Wittgenstein-Programm")

    1

    „... Ja, Mama, ich melde mich, wenn ich in Rom angekommen bin. … Ja, am Freitag schon. … Ich bin ja so aufgeregt! Hoffentlich verpassen wir uns nicht. … Natürlich! … Ach, das wird bestimmt schön! Wir haben uns ja so lange nicht mehr gesehen. … In Griechenland kommen wir anderthalb Wochen später an. … Ja, keine Sorge. Das klappt schon. … Tine kennt sich da aus. … Ja. … Ich hab an alles gedacht. … Na klar, ich schreibe dir! … Danke! Hoffentlich werde ich nicht seekrank! … Ja, ich Dich auch. … Ja. … Jaaa, mach ich. Ach, und grüß die Oma schön von mir! … Also, bis dann. … Oh, es hat grad bei mir geklingelt. … O.k. … Ja. … Ich muss auflegen, ja? … Mach's gut. Tschüss!"

    2

    Irgendetwas hatte ihn geweckt. Er lag ganz still in seinem Bett und hielt den Atem an. Die Geräusche, die nun an sein Ohr drangen, schienen weit entfernt zu sein. Er hatte Angst. Vorsichtig kletterte er aus seinem Bett. Fahles Mondlicht schien durch das Fenster. Er lauschte, aber es war nichts zu hören. Die Schatten an der Wand waren lang und bedrohlich. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Der Teppich unter seinen nackten Füßen fühlte sich weich an. Als er über ein Spielzeugauto stolperte, unterdrückte er einen Schrei und biss sich auf die Lippen. Hastig verließ er sein Zimmer. Im Flur tastete er sich langsam an der Wand entlang, da er sich nicht traute das Licht anzumachen. Unter seinen Fingern konnte er die gummiartige Struktur der Tapete spüren. Plötzlich hörte er Stimmen, die von unten kommen mussten. Er ging die Treppe hinunter, während er sich am kalten Geländer festhielt, und weiter durch das Wohnzimmer, das zu einem weiteren Flur führte. Undeutlich konnte er einen schmalen Lichtstreifen wahrnehmen, der aus dem Schlafzimmer seiner Eltern kam. Jetzt waren die Stimmen deutlicher zu hören. Ein dumpfes Stöhnen mischte sich darunter. Er ging weiter. Die Türe war nur angelehnt. Mit einem Ruck stieß er sie auf.

    3

    Es war kurz nach elf, seit knapp zwei Stunden saßen sie bereits in dem holzvertäfelten Konferenzraum an einem langgestreckten Tisch, der übersät war von Berichten der Erstzugriffskräfte, Tatortskizzen, Obduktionsprotokollen, Zeugenaussagen und Berichten über die Opferpersönlichkeiten. An einer Magnetwand, die fast die gesamte Breite der linken Zimmerhälfte einnahm, hingen zahlreiche Tatort- und Umgebungsfotos, die nach den Fällen geordnet waren, die dem OFA-Team bereits vorlagen. Daneben befand sich jeweils ein Foto mit einer blonden jungen Frau, die in die Kamera strahlte. Es waren drei Fälle:

    1. Isabelle Lennartz, 19 Jahre, Abiturientin. Sie wurde am Freitag, dem 6. März 1998, um 4.37 Uhr in Hennef tot auf einer Wiese aufgefunden, die an die Diskothek Hippodrome angrenzt, die sie zuvor mit ein paar Freunden besucht hatte. Laut Obduktionsbericht erlag die junge Frau schweren Kopfverletzungen, die durch einen stumpfen, schweren Gegenstand verursacht worden waren. Die Tatwaffe konnte nicht gefunden werden, doch der Leichenbeschauer ging davon aus, dass das Opfer durch mehrere Schläge mit einem Stein auf den Hinterkopf

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