Der Amager-Mann. Doppelmörder und Serienvergewaltiger
Von Tonny Holk
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Buchvorschau
Der Amager-Mann. Doppelmörder und Serienvergewaltiger - Tonny Holk
Tonny Holck
Der Amager-Mann. Doppelmörder und Serienvergewaltiger
Übersetzt Patrick Zöller
von Kriminalassistent Tonny Holck, Dezernat für personengefährdende Kriminalität, Polizei Kopenhagen
Saga
Der Amager-Mann. Doppelmörder und Serienvergewaltiger
Übersetzt
Patrick Zöller
Original
Amagermanden
Coverbild/Illustration: https://ekstrabladet.dk/112/article4057168.ece
Copyright © 2013, 2020 Tonny Holck und SAGA Egmont
All rights reserved
ISBN: 9788726737752
1. Ebook-Auflage, 2020
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.
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Am frühen Morgen des 25. September 2010 wurde die Hundestaffel der Polizei Kopenhagen in Verbindung mit der Vergewaltigung eines 17-jährigen Mädchens angefordert, um den Tatort und seine nähere Umgebung abzusuchen. Das Opfer war auf dem Weg in seine Wohnung von hinten überfallen und anschließend vergewaltigt worden sowie weiteren Übergriffen des Täters ausgesetzt gewesen.
Zur Staffel gehörten auch der Polizeihund Cooper und sein Hundeführer. Nicht weit vom Tatort entdeckte Cooper ein Kondom, und dieser Fund führte dazu, dass in zwei Mordfällen und mehreren älteren Fällen von Vergewaltigung die Ermittlungen wieder aufgenommen und mit der Verurteilung eines 46-jährigen Mannes zu lebenslanger Freiheitsstrafe abgeschlossen wurden.
In diesem Artikel geht es nicht um eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Taten, sondern darum, die Ermittlungsarbeit der Polizei und zum Teil die der Staatsanwaltschaft darzustellen.
Meldung einer Straftat zwecks weiterführender Ermittlungen
Am Montag, 27. September 2010, wurde das Dezernat für personengefährdende Kriminalität / die Mordkommission der Polizei Kopenhagen zwecks Aufnahme weiterführender Ermittlungen über die Vergewaltigung eines 17-jährigen Mädchens in Kenntnis gesetzt, da eine Identifikation des Täters nicht vorlag.
Aus der Strafanzeige ging hervor, dass das geschädigte Mädchen vom Nachmittag des 24. September bis zirka 4:00 Uhr morgens am Samstag, 25. September, mit einigen Freundinnen und Freunden zusammengewesen war. Von den letzten drei ihrer Freunde trennte sie sich an der Metrostation DR-Byen und fuhr von hier weiter bis zur Metrostation Ørestad, wo sie um 4:12 Uhr ankam.
Die Gruppe sei ohne konkretes Ziel ein wenig „um die Häuser gezogen."
Der Polizei gegenüber beschrieb sie die Route, die sie in den Kongelundsvej und auf den Gehweg gegenüber der Hausnummer 242 geführt hatte. Sie hörte Musik über ihre In-ears, die an ihr Handy angeschlossen waren, und schenkte ihrer Umgebung deshalb keine besondere Aufmerksamkeit. Daher war sie sehr überrascht, als ihr plötzlich ein Mann entgegenkam. Trotz der langen, schnurgeraden und zu dieser Zeit menschenleeren Straße hatten sie ihn bis dahin nicht bemerkt. Es war ihr fast ein bisschen peinlich, denn sie summte zu der Musik in ihren Ohren vor sich hin, und sie lächelte den Mann verlegen an.
Nichts am Aussehen und Verhalten des Mannes deutete daraufhin, dass er sie belästigen oder angreifen würde. Es handelte sich um eine unauffällige, ordentlich gekleidete Person. Sie gingen aneinander vorbei, ohne etwas zu sagen, aber als der Mann an ihr vorüber war, spürte sie, dass er sich umdrehte, und noch bevor sie reagieren konnte, hatte er sie gepackt und ihr die rechte Hand auf den Mund gepresst. Er zog sie fest an sich heran und sagte, sie solle nicht schreien. Außerdem drohte er ihr, er habe ein Messer. Sie versuchte, sich von dem Mann zu befreien und ihm seine Mütze wegzureißen, sodass sie seinen Kopf und seine Haare sehen konnte. So kam es auf dem Gehweg zu einer Rangelei. Sie versuchte, den Täter von seinem Vorhaben abzubringen, indem sie erst einen Asthmaanfall simulierte und dann auf der Erde liegen blieb, als sei sie ohnmächtig geworden.
Der Angreifer reagierte, indem er sagte: „Es ist noch nicht überstanden." Gleichzeitig befahl er ihr in aggressivem Ton, sie solle aufstehen. Als sie es nicht tat, zerrte er sie heftig auf die Beine und führte sie weiter den Kongelundsvej entlang.
Er war sehr kräftig und genoss offenbar die Macht, die er über sie hatte. Sie war verängstigt, kam aber auf den Gedanken, heimlich einen Anruf über ihr Handy zu tätigen, das sie in der Jackentasche hatte. Das war keine Schwierigkeit für sie, da sie das Telefon häufig benutzte und mit der Tastatur vertraut war. So gelang es ihr, unbemerkt ihre Eltern anzurufen. Als sie ihren Vater am anderen Ende hörte, rief sie: „Ich will nicht sterben – ich will nicht sterben."
Der Mann erkannte, was sie tat, nahm ihr Telefon und schaltete es aus. Dabei zerrte er sie weiter zum Eingangstor der Kleingartenanlage Stjernelund, wo ihr eine Besonderheit auffiel, ein Hahn aus Keramik, der krähte, wenn jemand durch das Tor ging. Sie wurde zu dem am weitesten vom Eingang entfernten Bereich gezerrt.
Aufgrund der zuvor ausgesprochenen Drohung des Mannes, er habe ein Messer, und weil er den Anruf an