Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Satisfaktion: Detektei Lessing Kriminalserie, Band 36.
Satisfaktion: Detektei Lessing Kriminalserie, Band 36.
Satisfaktion: Detektei Lessing Kriminalserie, Band 36.
eBook157 Seiten2 Stunden

Satisfaktion: Detektei Lessing Kriminalserie, Band 36.

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Im Abstand von jeweils drei Monaten werden vier Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren entführt. Da für keines der Kinder eine Lösegeldforderung gestellt wird, geht das Landeskriminalamt von einem Zusammenhang aus. Trotz intensiver Ermittlungen, die den verschiedensten Hintergründen nachgehen, bleiben die Kinder verschwunden.
Vier Jahre lang ist es nur die Hoffnung, die den Eltern bleibt. Schließlich entschließt sich die Mutter der vermissten Paula den Detektiv Leopold Lessing zu engagieren. Der beginnt mit seinen Ermittlungen ganz von vorn, bewertet die bisherigen Erkenntnisse der Polizei in anderer Weise und stößt auf einen neuen Zeugen, der möglicherweise ein Bild des Täters malte.
Wer ist der Mann auf dem Bild? Leo recherchiert im früheren Umfeld der Kinder, wobei er auf einen Reporter stößt, der über die Entführungen berichtete. Auch wenn er vorgibt den Mann auf dem Bild nicht zu kennen, hat der Detektiv ein anderes Gefühl. Als er ihn zwei Tage später erneut aufsucht, ist er tot, womit der Fall in eine neue Dimension erlangt.

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum17. Mai 2020
ISBN9783965861930
Satisfaktion: Detektei Lessing Kriminalserie, Band 36.

Mehr von Uwe Brackmann lesen

Ähnlich wie Satisfaktion

Titel in dieser Serie (18)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Mystery für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Satisfaktion

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Satisfaktion - Uwe Brackmann

    -30-

    -1-

    „Tobias! Tobias!, rief Katrin Plagge über den Spielplatz. „Lass den Unsinn und komm jetzt! Die gestresst wirkende Frau versuchte sich ihren Unmut nicht anmerken zu lassen. „Du brauchst dich nicht zu verstecken, rief sie dem Fünfjährigen zu. „Ich verspreche dir, dass du keinen Ärger bekommst. Es ist nicht so schlimm, wenn man die Zeit mal vergisst. Sie sah sich nach allen Seiten um und rief dabei immer wieder den Namen ihres Jungen. Mit jedem möglichen Versteck, in dem sie erfolglos nachsah, kam mehr Panik in ihr auf. Nachdem sie den ganzen Spielplatz abgesucht hatte, lief sie nach Hause. Vielleicht war Tobias inzwischen daheim und sie hatten sich nur verfehlt.

    Als sie den Eingang des Mehrfamilienhauses erreichte und ihren Sohn auch hier nicht antraf, zog es ihr fast den Boden unter den Füßen weg. Da das Schloss mit einem Knauf versehen war, ließ sich die Tür nicht ohne Schlüssel öffnen, aber eventuell hatte ihn einer der Hausbewohner mit hineingenommen. Sie schloss auf, stieß die Tür zur Seite und rannte die Treppen hinauf. „Tobias!" Aber er war auch nicht vor ihrer Wohnungstür. Möglicherweise wartete er ja bei ihrer Nachbarin und Freundin, schoss es ihr durch den Kopf.

    Sie klingelte Sturm und hämmerte wie besessen gegen die Tür der Nachbarwohnung. „Manuela! Bist du zu Hause? Manuela! „Meine Güte, was ist denn los?, hörte Katrin Plagge ihre Freundin, während diese die Wohnungstür öffnete. „Ist Tobias bei dir?, erkundigte sich die junge Frau. „Nein, aber komm erst einmal herein. Du bist ja völlig aufgelöst. „Ich kann nicht, ich muss Tobi suchen. Er war nicht mehr auf dem Spielplatz", stammelte sie. Ihre Freundin griff nach einer Jacke und dem Schlüsselbund und folgte der entsetzten Mutter nach unten.

    „Er ist ja nie so pünktlich, aber als er um 18 Uhr immer noch nicht zu Hause war, bin ich zum Spielplatz rüber, erzählte Katrin auf dem Weg über die kaum befahrene Straße. „Vielleicht hat er sich ja auch nur wegen der Verspätung versteckt und hat jetzt Angst, mutmaßte Manuela. „Er muss doch wissen, dass ich ihn nicht schlage, schüttelte Katrin den Kopf. „Na ja, manchmal wirst du schon etwas lauter, wenn du mit ihm schimpfst, verzog ihre Freundin das Gesicht. „Prima, Vorhaltungen sind jetzt genau das, was ich brauche! Tobias!"

    Nachdem die Frauen den Spielplatz ein weiteres Mal ergebnislos abgesucht hatten, setzte bereits die Dämmerung ein. „Ich muss Andreas auf der Arbeit anrufen, schniefte Katrin. „Du solltest zuerst die Polizei anrufen, riet ihre Freundin. „Vielleicht gab es einen Unfall und Tobias musste ins Krankenhaus. Es muss ja nichts Schlimmes sein", ergänzte sich Manuela, weil sie erst im Nachhinein über ihre Worte nachgedacht hatte. Katrin war fast das Herz stehen geblieben. An einen Unfall hatte sie noch gar nicht gedacht.

    Sie zögerte keine Sekunde länger mit dem Anruf bei der Polizei. Dort versprach man ihr, sich zu kümmern und sofort zwei Kollegen zu schicken. Dennoch wuchs ihre Ungeduld bis zum Eintreffen der Polizei mit jeder Minute ins Unermessliche. Daran änderte auch der Anruf bei ihrem Ehemann nichts. Wie immer machte er ihr zunächst Vorwürfe, ehe er ihr versprach, so bald wie möglich nach Hause zu kommen.

    Eine gute Stunde später wimmelte es vor dem Spielplatz am Scheffelhof von Einsatzfahrzeugen der Polizei. Wann immer ein Kind in Tobias Alter vermisst wird, bieten die Ordnungshüter alles an Mann und Equipment auf, was ihnen zur Verfügung steht. Ein Hundeführer war ebenso im Einsatz wie ein Zug des technischen Hilfswerks, um auch die Umgebung rund um den Spielplatz abzusuchen. Da es im September in der Nacht schon empfindlich kühl wird, suchten die Einsatzkräfte bis zum frühen Morgen, ehe sie durch eine Hundertschaft abgelöst wurden.

    Die Suche blieb jedoch auch bis zum Abend ergebnislos. Längst kümmerten sich Kriminalbeamte um den Fall. Sie erkundigten sich bei den Eltern um deren Vermögensverhältnisse und um ihre Arbeit. Eine Entführung musste in Erwägung gezogen werden. Beamte der Kriminaltechnik installierten am Telefonanschluss ein Aufzeichnungsgerät und entsprechendes Equipment zur Rückverfolgung eines eingehenden Anrufs der möglichen Entführer.

    Parallel wurde in der Nachbarschaft nach möglichen Beobachtungen gefragt. Auf dem inzwischen abgesperrten Spielplatz waren weitere Beamte der Spusi mit der Sicherung von eventuell vorhandenen Spuren beschäftigt. Durch die vielen Helfer hatte Kriminalhauptkommissar Roderich Gärtner kaum Hoffnung, dass es noch verwertbare Spuren gab. Den einzigen Anhaltspunkt lieferte ein Zeuge, der an den beiden vorangegangenen Tagen in der Höhe des Spielplatzes einen weißen Sprinter bemerkt hatte. Auf das Kennzeichen achtete er leider nicht.

    Auch eine Woche nach Tobias Verschwinden gab es weder eine Nachricht von dem Jungen noch von den Entführern. Inzwischen musste die Kriminalpolizei weitere Kriterien für das Verschwinden des Jungen in ihre Ermittlungen mit einbeziehen. Ein möglicher Grund könnte der Missbrauch des Jungen sein. Die traurige Erfahrung bei ähnlich gelagerten Fällen zeigt, dass eine solche Schändung oftmals im direkten Umfeld des Jungen stattfindet. Demzufolge wurden alle Bekannten der Familie und sogar Angehörige verhört.

    In diesem Zusammenhang kam es zu mehreren Hausdurchsuchungen, die allesamt ergebnislos blieben. Tobias Plagge blieb verschwunden. Etwa drei Monate später erhielten die Ermittler der SOKO Tobias durch ihre Wolfenbütteler Kollegen Kenntnis von einem weiteren Vermisstenfall, der ähnlich gelagert war. Auch in Wolfenbüttel war ein etwa gleichaltriges Kind unter den Augen ihrer Mutter von einem Spielplatz verschwunden.

    Grund genug für den Leiter der Ermittlungsgruppe nach Wolfenbüttel zu fahren und sich vor Ort mit Oberkommissar Sinner kurzzuschließen. Vielleicht gab es weitere Gemeinsamkeiten, die beide Fälle verbanden? Wenn es so war, gab es möglicherweise hier weitere Zeugenaussagen, die ihn voranbrachten.

    -2-

    „Guten Tag Herr Gärtner, begrüßte Oberkommissar Sinner seinen Wolfsburger Kollegen auf dem Parkplatz vor der Polizeidienststelle an der Lindener Straße. „Hatte Sie eine gute Fahrt? Gärtner sah seinen jüngeren Kollegen irritiert an. „Ja klar, so weit ist Wolfsburg ja nun auch nicht von Wolfenbüttel entfernt. „Stimmt, kratzte sich Sinner verlegen hinter dem linken Ohr. „Aber danke der Nachfrage, entgegnete der Hauptkommissar lächelnd. „Mein Navi hat mich gut zu Ihnen geführt. „Ja natürlich, das Navi."

    „Am besten zeigen Sie mir gleich den Spielplatz, von dem die kleine Paula verschwand. „Jetzt gleich? Ich dachte... Sinner biss sich auf die Lippe. „Ja klar, Zeit ist Geld, nicht wahr? „Ich mache mir gern persönlich ein Bild von den Begebenheiten, erklärte Gärtner. „Wir fahren am besten mit meinem Wagen", schlug Sinner vor und drückte auf die Fernbedienung seines Dienstwagens.

    Kurz darauf parkte der Oberkommissar seinen Audi an der Grüssauer Straße. „Wir müssen noch ein paar Meter zu Fuß gehen, deutete Sinner auf einen Grünstreifen, der sich von der Straße aus auf einer Breite von etwa fünfzig Metern zwischen zwei Häuserzeilen in nördliche Richtung schlängelte. „Das Ganze ist ein Regenrückhaltebecken, erklärte er seinem Gast aus Wolfsburg. „Elegante Lösung", lobte Gärtner, der sich alles genau ansah.

    Nachdem die Kommissare ein gutes Stück gegangen waren, deutete Sinner auf eine Bank, die sich in der Nähe eines Piratenschiffs befand. „Hier hat die Mutter des Mädchens gesessen und in ihrem Buch gelesen, erklärte Sinner. „Irgendwann als sie nach Paula sah, war sie schließlich verschwunden. Ihren Angaben zufolge legte sie die Lektüre daraufhin zur Seite und ging zum Schiff hinüber, um genauer nachzusehen.

    Gärtner sah sich hinter dem Holzschiff um, sondierte den Weg bis zur Straße, ging den Weg und stoppte die Zeit. „Im Grunde genommen ist dieser Spielplatz für eine Entführung völlig ungeeignet, resümierte er. „Die Gefahr, mit dem Kind entdeckt zu werden, ist viel zu groß. Überall stehen Häuser, von denen er bei der Tat beobachtet werden könnte. Wenn er die Kleine betäubt hätte, wäre das ganz sicher bei ihrem Abtransport aufgefallen. Hätte er sie gegen ihren Willen mit sich gezogen, hätte sie geschrien, was ebenso aufgefallen wäre, überlegte Gärtner weiter. „Nein, das Kind muss freiwillig mitgegangen sein."

    „Zu genau dieser Überzeugung sind wir auch gekommen, stimmte Sinner zu. „Paula kannte ihren Entführer also, oder aber er hat sie bestochen. „Was sagen denn die Eltern dazu?, erkundigte sich der Hauptkommissar. „Die Mutter sagt, dass sie ihr mehrfach gesagt hat, niemals mit einem Fremden mitzugehen. Sie hat sogar ein Passwort mit ihrer Paula ausgemacht. Sie ist davon überzeugt, dass sich ihre Tochter darangehalten hätte. Gärtner wägte nachdenklich den Kopf. „Das würde bedeuten, dass sie von jemandem verschleppt wurde, den sie kannte."

    Der Hauptkommissar deutete auf die Häuser, die sich in der Nähe des Spielplatzes befanden. „Was ist mit den Anwohnern? Wurden alle befragt? „Wir waren annähernd eine Woche lang unterwegs. Sind von Tür zu Tür gegangen. Das Ergebnis war gleich null. Zur Tatzeit waren die meisten auf der Arbeit. „Bei unserem Fall in Wolfsburg fiel ein weißer Kastenwagen auf, bekundete Gärtner. Sinner verzog nachdenklich das Gesicht. „Da war nichts.

    „Ist die Mutter jetzt zu Hause? „Ich gehe davon aus, nickte Sinner. „Dann würde ich die Frau jetzt gern befragen, erklärte Gärtner. „Sie verlieren keine Zeit, das muss man sagen.

    „Petra Scholz, Ralf Lühring, las Hauptkommissar Gärtner das Klingelschild vor. „Paulas Eltern sind nicht miteinander verheiratet, erklärte Sinner. Gärtner nickte, während er den Klingeldrücker betätigte. Nur wenig später vernahmen sie ein neugieriges „Hallo? über den Lautsprecher der Sprechanlage. „Sinner, gab sich der Kommissar zu erkennen. Der daraufhin einsetzende Summton animierte zum Aufdrücken der Tür.

    Petra Scholz empfing ihren Besuch an der Wohnungstür. Sie war eine attraktive Frau in den besten Jahren. Ihre Augen waren vom vielen Weinen rot und geschwollen. Ihr blondes Haar ließ keine Frisur erkennen und ihre Kleidung wirkte so, als sei sie schon seit Tagen nicht mehr gewechselt worden. „Gibt es etwas Neues? Haben Sie Paula gefunden? „Leider nicht, Frau Scholz, entgegnete Sinner seufzend. „Das ist Hauptkommissar Gärtner, stellte er seinen Begleiter vor. „Ein Kollege aus Wolfsburg. Er ermittelt ebenfalls in einer Vermisstensache. „Kommen Sie bitte herein."

    „Guten Tag Frau Scholz. Es tut mir sehr leid, was mit Ihrer Paula geschehen ist. Ich würde Sie gern zu dem Tag befragen, an dem Ihre Tochter verschwand. Möglicherweise haben die beiden Fälle miteinander zu tun. Paula ist im selben Alter wie der Junge, der vor drei Monaten in Wolfsburg verschwand. „Weshalb glauben Sie, die Fälle hätten etwas miteinander zu tun?, hakte Petra Scholz nach. Sie wirkte überlegt und sortiert, gar nicht mehr so nervös wie gerade noch an der Wohnungstür.

    „Es gab bislang keine Lösegeldforderung. Wir müssen also auch in Paulas Fall davon ausgehen, dass es bei einer möglichen Entführung um keinen finanziellen Hintergrund handelt. „Sehen Sie sich um, deutete sie auf die Einrichtung ihrer Wohnung. „Bei uns gibt es keine Reichtümer zu holen. Wir kommen gerade so über die Runden. Mir war von Anfang an klar, dass es einen anderen Grund geben musste. „Sie sind eine kluge Frau. Ist Ihnen an den Tagen vor Paulas Verschwinden ein weißer Kastenwagen aufgefallen? „Sie meinen einen Sprinter? „Genau, bestätigte Gärtner.

    Petra Scholz schüttelte den Kopf. „Ist das Kind in Wolfsburg in so einem Wagen verschleppt worden? „Wir können es nicht mit Sicherheit sagen, aber es ist möglich. „Ich will gar nicht daran denken, was meiner Kleinen alles zugestoßen sein könnte, kamen Paulas Mutter die Tränen. „Versprechen Sie mir, dass Sie mein Kind finden werden. Gärtner sah sie mitfühlend an. „Ich verspreche Ihnen, dass wir alles tun werden, was in unserer Macht liegt."

    -3-

    Auch wenn es, abgesehen von der Tatsache, dass beide Kinder von einem Spielplatz verschwanden und dass keine Lösegeldforderungen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1