Ein dunkles Geheimnis
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Über dieses E-Book
Alle diese Möglichkeiten muss die Hamburger Mordkommission prüfen, als der Tote an der Treppe des Hauses gefunden wird, in dem er offiziell gar nicht wohnt, wobei der Pathologe auf einem Unfalltod besteht. Dabei hat Gregor seinen Mörder am Tag vor seinem Tod gesehen und die Beobachtung in seinem geheimen Tagebuch vermerkt, das allerdings erst eine Weile nach dem Mord entdeckt wird.
In einer spannenden Analyse der verschiedenen Verdachtsmomente bei allen Personen im Umkreis des Ermordeten gelingt es den Beamten schließlich, den Mörder in einem Bereich zu finden, den sie lange Zeit nicht auf ihrem Radar hatten. Im Zusammenhang mit den intensiven Untersuchungen werden in diesem Bereich weitere Straftaten aufgedeckt.
Ernst-Günther Tietze
Dipl.-Ing. Ernst-Günther Tietze, hat in seiner beruflichen Tätigkeit die zentrale Führung und Überwachung von Versorgungsnetzen durch zahlreiche Veröffentlichungen maßgeblich beeinflusst. Zur Belletristik ist er erst im Ruhestand gekommen. Seit 2000 hat er mehrere Romane geschrieben und veröffentlicht.
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Buchvorschau
Ein dunkles Geheimnis - Ernst-Günther Tietze
Personenverzeichnis
Gregor Sommer Ingenieur
Jessica Sommer seine Frau
Meike Sommer beider Tochter
Jan Heinemann Gregors Freund
Astrid Reimann Gregors Jugendfreundin
Nikolaj Marjanović Jessicas Exfreund
Nazemîn Schawais Gregors Geliebte
Dogan Milas Schawais ihr Vater
Pinar Schawais ihre Mutter
Lea Marcks Hauptkommissarin
Svenja Helmer Oberkommissarin
Ulrich Markowski Kommissar
Julian Prochnow Datendieb
Sandra Mielke Studentin
Marco Homann Student
Bekir Isig Hausmeister
Ina Hofmeister BKA-Oberkommissarin
Kolja Kauffeld Rostocker Camper
Alina Weinert seine Freundin
Wolodymyr Kabakow Drogendealer
Assadullah Rabbani Afghanischer Drogenkurier
PKK Kurdische Arbeiterpartei
BKA Bundeskriminalamt
BAMF Amt f. Migration u. Flüchtlinge.
Prolog
Ein dunkles Geheimnis umschattet Gregor Sommers Tod: Ist er nur verunglückt oder wurde er ermordet und warum und von wem? Hat die geheime Forschungsaufgabe, mit der er an einem nicht mal seiner Familie bekannten Ort beschäftigt war, gewisse Kreise gestört? Oder hat sein Verhältnis mit einer jungen Kurdin deren Vater empört, der andere Absichten mit ihr hatte? Führten vielleicht der von Gregor aufgedeckte Datenverrat und die daraus entstandene Rachedrohung des Verräters zu seinem Tod? Oder war es doch eher der frühere Liebhaber seiner Frau, der die Zurückweisung durch sie nie verwinden konnte?
Alle diese Möglichkeiten muss die Hamburger Mordkommission prüfen, als der Tote an der Treppe des Hauses gefunden wird, in dem er offiziell gar nicht wohnt, wobei der Pathologe auf einem Unfalltod besteht. Dabei hat Gregor seinen Mörder am Tag vor seinem Tod gesehen und die Beobachtung in seinem geheimen Tagebuch vermerkt, das allerdings erst eine Weile nach dem Mord entdeckt wird.
In einer spannenden Analyse der verschiedenen Verdachtsmomente bei allen Personen im Umkreis des Ermordeten gelingt es den Beamten schließlich, den Mörder in einem Bereich zu finden, den sie lange Zeit nicht auf ihrem Radar hatten. Im Zusammenhang mit den intensiven Untersuchungen werden in diesem Bereich weitere Straftaten aufgedeckt.
Gregor
„Schau mal, da liegt ja jemand auf der Erde!", rief Sandra und lief zu dem Mann, der neben der zweistufigen Treppe am Hauseingang lag. Als sie sich zu dem Liegenden niederbeugte, sah sie Blut an seinem Kopf und einen seltsam abgewinkelten Arm. Ihr Freund Marco war ihr gefolgt und wählte schon auf seinem Smartphone die Feuerwehr 112.
„Rentzelstraße 51 ein Schwerverletzter, rief er in den Apparat und gab auf die Nachfrage seinen Namen an. Dann kniete er sich neben den Verletzten und fühlte am Hals den Puls. „Der Mann ist tot
, sagte er langsam, „dem kann kein Arzt mehr helfen. Er schaute auf seine Uhr und rief: „Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät zur Versammlung!
„Das geht doch nicht, antwortete Sandra, „wir müssen wenigstens den Unfallwagen abwarten.
Nach fünf Minuten war der Unfallwagen mit dem Notarzt da, der ebenfalls nur den Tod feststellen konnte. Kurz danach traf ein Streifenwagen der Polizei ein. Der Notarzt informierte die Beamten über den Tod des Mannes und seine Vermutung, dass er durch keinen normalen Unfall gestorben, sondern ermordet worden sei. Die Wunde an seinem Kopf deute klar auf einen tödlichen Schlag hin, und wahrscheinlich sei er danach die Treppe hinunter gefallen oder gestoßen worden. Die Beamten informierten die Kripo, nahmen die Personalien von Sandra und Marco auf und baten die beiden, bis zum Eintreffen der Mordkommission zu bleiben. Dann sahen sie den Toten genauer an. Er war geschmackvoll leger gekleidet, etwa Mitte 30, groß gewachsen mit einer dunkelblonden Stoppelfrisur und einem Dreitagebart, ein leichter Bauchansatz zeigte, dass er gerne aß.
Der Unfallwagen wurde zu einem anderen Einsatz gerufen und fuhr ab, und um die Zeit bis zum Eintreffen der Kripo zu nutzen, fragten die Polizisten die beiden, wie sie den Verunglückten gefunden hätten. „Wir waren auf dem Weg von unserer WG in der Glashüttenstraße zur Uni, wo wir beide studieren, nahm der junge Mann das Wort, „der Weg ist so kurz, dass wir immer laufen. Da hat meine Freundin den Mann liegen gesehen, mir wäre er gar nicht aufgefallen. Ich habe sofort die Feuerwehr angerufen und dann gemerkt, dass er nicht mehr am Leben ist. Dasselbe hat der Notarzt ja auch festgestellt.
Was sie denn studieren, wollte der Streifenführer wissen, worauf Sandra antwortete, sie studiere Kunstgeschichte und Marco Mathematik. Heute am Samstag hätten sie keine Vorlesungen, sondern wollten zu einem Studententreffen. „Und Sie wohnen in einer WG?, fragte der Beamte. „Ja, wir haben gemeinsam ein großes Zimmer und in den beiden kleineren wohnen zwei andere Studenten. Küche und Bad nutzen wir alle gemeinsam.
In diesem Moment trafen Oberkommissarin Svenja Helmer und der junge Kommissar Ulrich Markowski von der Mordkommission ein. Die Oberkommissarin war eine schlanke Frau von 33 Jahren mit einem hellen Lockenkopf, der dunkelblonde Kommissar hatte gerade sein Studium abgeschlossen und war seit zwei Monaten im aktiven Dienst. Etwas später traf ein Rechtsmediziner ein, der den Toten flüchtig untersuchte und entschied, seine Verletzungen rührten von dem Treppensturz her, eine Obduktion im Institut sei nicht nötig. Der Tod sei um Mitternacht plus minus eine Stunde eingetreten. Der Polizeimeister wies ihn darauf hin, dass der Notarzt ein Verbrechen vermutet habe, doch verächtlich bügelte der Mediziner ihn mit der Bemerkung ab, er sei der Facharzt für die Verbrechensaufklärung. „Ich werde auf jeden Fall die Aussage des Notarztes im Protokoll vermerken", antwortete der Streifenführer verärgert und die Oberkommissarin wies den Pathologen an, auf jeden Fall den Toten in der Rechtsmedizin zu untersuchen. Der fuhr wütend ab.
Nachdem die Kommissare den Toten fotografiert hatten, untersuchten sie seine Taschen und fanden in der rechten Backentasche der Hose eine Brieftasche mit Personalausweis und Führerschein auf den Namen Gregor Sommer, geboren 17.7.1982, wohnhaft in Berlin-Zehlendorf und die Zulassung für einen BMW. Außerdem enthielt die Brieftasche einen Zettel mit einer Berliner Notfalltelefonnummer und 1.055 Euro, sowie eine Kreditkarte und zwei Scheckkarten von Berliner und Hamburger Geldinstituten. Offensichtlich war der Mann nicht beraubt worden. In der anderen Backentasche fanden sie ein Bund mit drei Sicherheitsschlüsseln. In einer Seitentasche der Hose steckte eine Geldbörse mit etwas Kleingeld und in den Taschen der Windjacke ein Kalender mit Adressbuch, ein elektronischer Autoschlüssel von BMW und ein eingeschaltetes Smartphone. Alle diese Dinge nahmen sie an sich, bevor der Leichentransporter den Toten auf Frau Helmers Anweisung in die Gerichtsmedizin brachte.
Die Kommissare ließen sich von den beiden Studenten noch einmal genau schildern, wie sie den Verunfallten gefunden hatten und notierten ihre Daten. Marco wies auf die Aussage des Notarztes hin, dass der Mann wahrscheinlich Opfer eines Verbrechens geworden sei und sie notierten die Aussage. Dann durften die jungen Leute zur Uni gehen. „Als Erstes sollten wir rauskriegen, was der Mann in diesem Haus wollte, meinte der Kommissar zu seiner Kollegin. „Er wohnt hier
, sagte sie lachend nach einem Blick auf die Namensschilder bei den Klingelknöpfen an der Haustür. „Aber gemeldet ist er doch in Berlin, wunderte sich Markowski, worauf sie immer noch lachend erwiderte: „Hast du schon mal was von einem Liebesnest gehört? Lass‘ uns den Schlüssel nehmen und die Wohnung ansehen.
„Nein, vorher schauen wir noch in die Tiefgarage, ob wir den BMW finden, schlug der Kollege vor. Sie fanden den Wagen, aber nichts Auffälliges darin. „Wir sollten ihn der Spusi überlassen
, schlug er vor.
Vorsichtig schlossen sie die Tür in der zweiten Etage auf und betraten mit gezogenen Pistolen die Wohnung, es war eine gut eingerichtete Dreizimmerwohnung mit Küche und Bad, in der sich kein Mensch befand. Das größere Zimmer war der Wohnraum mit Esstisch, gemütlicher Couchecke, einem schwach gefüllten Bücherregal und einem großen Fernseher. Das Schlafzimmer enthielt zwei breite Betten mit Nachttischen, einen Kleiderschrank mit wenig Herren- und Damenbekleidung und eine gut bestückte Frisierkommode. Der kleinste Raum war das Arbeitszimmer mit einem Schreibtisch, darauf ein Laptop und ein kleiner Drucker. Auf einem Schränkchen stand das große Bild einer Frau mit langen dunklen Haaren, das die Kommissarin fotografierte, daneben lagen Akten von Siemens. In der ganzen Wohnung fand sich kein Festnetztelefon. „Anscheinend hatte der Mann mit Siemens zu tun, meinte die Oberkommissarin, „da müssen wir am Montag gleich mal nachhaken.
„Ich möchte wissen, ob die Frau auf dem Bild seine Angetraute in Berlin oder seine hiesige Geliebte ist, dachte die Oberkommissarin laut nach, „ich rufe mal die Berliner Notfallnummer an, das könnte seine Frau sein.
Sie wählte die Nummer, aber niemand meldete sich, nicht mal ein Anrufbeantworter. „Lass‘ mal, das können wir aus dem Büro weiter verfolgen, tröstete der Kollege sie, „aber schau‘ doch mal in sein Smartphone.
In der Gesprächsliste fanden sie viele Gespräche mit einer Nummer, die im Adressbuch unter dem Namen Nazemîn vermerkt war, dafür gab es auch eine Münchener Festnetznummer. „Das dürfte die Geliebte sein, lachte Frau Helmer, „mich wundert nur, dass sie so weit weg in München lebt.
„Du hast ja eine Menge heraus gefunden, lobte der Kommissar seine Kollegin, „ich glaube, hier sollte sich die Spusi noch umsehen, den Rest können wir im Büro erledigen. Von da versuchen wir auch, die Geliebte zu erreichen.
Sie nahmen Laptop und Handy mit, versiegelten die Wohnung und als sie gingen, wurde die Tür der Nebenwohnung zugezogen. Geistesgegenwärtig stellte Markowski seinen Fuß in die Tür, worauf eine ältere Frau schimpfend heraus kam. Der Kommissar beruhigte sie durch Vorzeigen seines Ausweises und fragte, ob sie die Bewohner der Wohnung kenne. „Ja, das ist ein Mann, der aber manchmal lange nicht da ist", antwortete sie zögernd. Sie bestätigte seine Identität, als die Oberkommissarin ihr sein Bild zeigte und erkannte auch die Frau, deren Bild Frau Helmer fotografiert hatte, als seine häufige, auch nächtliche Mitbewohnerin. Sonst wusste sie nichts über ihren Nachbarn, auch nicht, wo er beschäftigt war.
Im Kommissariat fragte Markowski, ob sie die Chefin dazu holen müssten, doch die Kollegin meinte, sie würde sie zwar informieren, aber klar sagen, dass sie alleine mit dem Fall klar kämen. Hauptkommissarin Lea Marcks dankte für die Information und freute sich, ihr freies Wochenende nicht unterbrechen zu müssen. Da sie im nächsten Jahr in Pension gehen wollte, ließ sie die Arbeit etwas ruhiger angehen, bat aber, bei irgendwelchen Problemen sofort informiert zu werden. Die beiden schickten die Spurensicherung in Herrn Sommers Wohnung und zu seinem Auto, sie hofften, dass die dort noch etwas Wichtiges finden würden. Dann beantragten sie bei der Mobilfunkgesellschaft ein Bewegungsprofil vom Handy des Toten
Im Münchener Telefonverzeichnis fanden sie über die Festnetznummer den vollen Namen und die Adresse von Nazemîn, ihr Familienname war Schawais. Frau Helmer rief sie an und die Frau beantwortete die Frage, ob sie einen Gregor Sommer kenne, mit der Gegenfrage, was mit ihm sei. Doch die Oberkommissarin fragte ohne Antwort nach ihrem Verhältnis zu dem Mann. „Er ist mein Chef in einem Forschungsteam bei Siemens in Hamburg, warum wollen Sie das wissen und was ist mit ihm?, rief die Frau erregt, doch Frau Helmer antwortete wieder nicht, sondern fragte, wann sie den Mann zum letzten Mal gesehen habe. „Gestern Abend haben wir uns am Hamburger Flughafen verabschiedet, und jetzt sagen Sie mir endlich, was mit ihm ist
, schrie die Frau in den Apparat. „Er wurde heute früh tot aufgefunden, antwortete die Oberkommissarin ruhig, ohne zunächst eine Antwort zu bekommen. Erst nach einer Weile fragte Frau Schawais leise, wodurch er denn gestorben sei. „Er ist vor dem Haus gestürzt aufgefunden worden und wir wissen noch nicht, ob es ein Unfall oder Fremdeinwirkung war
, antwortete Frau Helmer und fragte, wann und wohin die Dame geflogen sei. „Um 20 Uhr mit der Lufthansa hierher nach München, und seitdem bin ich hier in meiner Wohnung", kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen.
„Ich möchte noch etwas von Ihnen wissen, fragte die Kriminalistin weiter. „Nach Ihren vielen Telefonaten mit Herrn Sommer, einem großen Bild in seinem Arbeitszimmer und den Aussagen der Nachbarin, dass Sie oft die Nacht bei ihm verbracht haben, nehmen wir an, dass zwischen Ihnen beiden mehr bestanden hat, als nur eine dienstliche Zusammenarbeit. Was können Sie dazu sagen?
„Das ist ganz einfach, war die Antwort. „Da ich für die Koordination des Projektes verantwortlich bin, haben wir in seiner Wohnung oft noch bis in die Nacht gearbeitet und er hat mir dann die Couch im Wohnzimmer zum Schlafen angeboten, damit ich nicht so spät zum Hotel fahren musste. Das war rein dienstlich, persönlich ist nicht das Geringste zwischen uns gewesen, denn er ist ja in Berlin verheiratet.
„Wer’s glaubt, wird selig, sagte Kommissar Markowski leise, der das Gespräch über den Lautsprecher mithörte. „Mit welcher Dienststelle von Siemens haben Sie zu tun und wann waren Sie in den letzten vier Wochen mit Herr Sommer zusammen?
fragte die Oberkommissarin weiter. „Es ist eine geheime Arbeitsgruppe für neue Technologien am Lindenplatz in Hamburg unter seiner Leitung, von der niemand außerhalb etwas wissen darf. Ich war in den letzten vier Wochen jeweils von Montag bis Freitag in Hamburg und wohne dann immer im Novum Style Hotel am Steindamm."
„Was wissen Sie über Herrn Sommers Ehe?, rief der Kommissar von der Seite in den Hörer. „Nur was er mir erzählt hat
, antwortete die Münchnerin, „er hat eine Frau und eine siebenjährige Tochter in Berlin, die zurzeit Urlaub in Thailand machen. „Deshalb hat sich in Berlin niemand gemeldet
, meinte Frau Helmer, „haben Sie eine Ahnung, wie wir sie erreichen können? „Da kann ich Ihnen leider nicht helfen, ich weiß nur, dass sie nächstes Wochenende zurückkommen wollen. Und nun glaube ich, Ihnen genug gesagt zu haben, ich möchte mich gerne um meine Angelegenheiten kümmern.
Mit diesen Worten legte sie auf.
Der Pathologe meldete sich, der Tote habe 1,85 Promille Alkohol im Blut. Das unterstütze seine Ansicht, dass er gestürzt sei und sich an der Stufe die tödliche Kopfverletzung zugezogen habe. Der Tod sei zwischen 0 und 1 Uhr eingetreten. „Wenn er sich den Kopf an der Eingangsstufe eingeschlagen hat, muss doch dort Blut zu finden sein, meinte Markowski und bat die Spurensicherung, dort zu suchen. Die hatten schon den gesamten Eingangsbereich des Hauses abgesucht und teilten mit, an den Stufen sei keinerlei Blut zu finden, aber im Flur hinter der Haustür hätten sie kleine Blutspritzer an der Wand entdeckt, die sie sichern wollten. „Ich fürchte, den Pathologen können wir damit noch nicht überzeugen, der ist vollkommen verbohrt. Da müssen weitere Ergebnisse dazu kommen
, meinte der Kommissar resigniert.
„Ich schaue noch mal in sein Telefonbuch im Smartphone, vielleicht hat seine Frau ein Handy mit, überlegte Frau Helmer. Wirklich fand sie eine Mobilfunknummer unter dem Namen Jessica und rief sie an. „Jessica Sommer
, meldete sich die Frau und die Oberkommissarin berichtete ihr, dass ihr Mann über Nacht in Hamburg tot aufgefunden worden sei. „Wieso Hamburg?, fragte die Frau, „ich denke er hat in Erlangen zu tun.
„Da sind Sie offenbar falsch informiert, sagte die Beamtin langsam, „so viel ich erfahren habe, ist er mit einer Arbeitsgruppe von Siemens hier in Hamburg tätig. Er hat hier sogar eine gut eingerichtete Wohnung
„Das ist völlig unverständlich für mich, flüsterte Frau Sommer, „was kann ich denn jetzt tun?
„Wie ich erfahren habe, werden Sie Ende nächster Woche nach Deutschland zurückkehren und sollten dann umgehend hierher kommen. „Woher wissen Sie denn, wann ich zurückkehren will?
fragte die Frau. „Von einer Kollegin Ihres Mannes bei Siemens." „Das ist