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Homo Sapiens 404 Band 20: Scheißgroß ist die Welt
Homo Sapiens 404 Band 20: Scheißgroß ist die Welt
Homo Sapiens 404 Band 20: Scheißgroß ist die Welt
eBook100 Seiten1 Stunde

Homo Sapiens 404 Band 20: Scheißgroß ist die Welt

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Über dieses E-Book

Dies ist die 20. Episode der Romanserie "Homo Sapiens 404".


Wer, außer den Gensoldaten, hat noch in Sydney überlebt? Auf diese Frage sucht Auckland eine Antwort, doch erst einmal muss er selbst überleben, und im Regime des zunehmend wahnsinniger werdenden Albaners ist das nicht ganz leicht.
Auch Lanzo trifft auf Menschen und stellt schon bald fest, dass die Toten manchmal den Lebenden vorzuziehen sind …

Über die Serie:
Einige Jahrzehnte in der Zukunft: Dank außerirdischer Technologie hat die Menschheit den Sprung zu den Sternen geschafft und das Sonnensystem kolonisiert. Doch die Reise endet in einer Katastrophe. Auf der Erde bricht ein Virus aus, der Menschen in mordgierige Zombies verwandelt.
Daraufhin riegeln die Außerirdischen das Sonnensystem ab und überlassen die Menschen dort ihrem Schicksal. Die, die entkommen konnten, werden zu Nomaden in einem ihnen fremden Universum, verachtet und gedemütigt von den Außerirdischen, ohne Ziel, ohne Hoffnung.

Neue Folgen der vierten Staffel erscheinen vierwöchentlich als E-Book.
SpracheDeutsch
HerausgeberRohde Verlag
Erscheinungsdatum4. März 2015
ISBN9783956620386
Homo Sapiens 404 Band 20: Scheißgroß ist die Welt

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    Buchvorschau

    Homo Sapiens 404 Band 20 - Claudia Kern

    zuvor

    Kapitel Eins

    »Internet!«

    Der Albaner stieß sich vom Boden ab, sprang mit einem Satz über zwei Feldbetten und griff nach dem Pad, das Auckland auf das Kissen gelegt hatte. Im ganzen Schlafsaal piepte und zwitscherte es, als sich Geräte in das neu gefundene Netz einwählten.

    »Niemand sonst geht ins Netz«, rief der Albaner. Er streckte den Zeigefinger aus und führte ihn an den Gensoldaten vorbei, die rechts und links des Gangs Haltung angenommen hatten. Vor Einsnulls Leiche hielt er inne. Die Augen starrten stumpf zur Decke, Blut tropfte aus dem gespaltenen Schädel und bildete eine kleine, dunkle Pfütze am Boden.

    Auckland sah, wie die Mundwinkel des Albaners zuckten. Und dann spreizte er Zeige- und Mittelfinger ab und richtete beide kurz auf seine Augen und dann auf Einsnulls, als wolle er sagen: »Ich behalte dich im Auge.«

    Es wird schlimmer, dachte Auckland. Er hatte den Albaner nie für geistig gesund gehalten, doch er hatte sich – weitgehend – im Griff gehabt. Diese Kontrolle schien ihm nun zu fehlen.

    »Du hast es schon eingerichtet«, sagte der Albaner mit einem kurzen Blick in Aucklands Richtung. Er hatte das Pad bereits auseinandergerollt und tippte nun etwas auf dem Touchscreen.

    »Wie zuvorkommend.«

    »Du wirst nicht viel finden.«

    »Ich muss nicht viel finden, nur das Richtige.« Der Albaner tippte weiter. Er machte kurze Pausen, als würde er mit jemandem chatten und dessen Antworten abwarten. Die anderen Gensoldaten standen reglos da, mit durchgedrücktem Rücken und mit hinter dem Rücken verschränkten Händen. Die Geräusche der Pads waren verstummt. Die beiden Soldaten neben Einsnull standen in seinem Blut, aber sie wagten nicht, sich zu bewegen. Auckland sah die Schweißperlen auf ihrer Stirn. Wie die anderen richteten sie den Blick starr geradeaus.

    Ihre Augenlider zuckten, als der Albaner das Pad mit einem Fluch auf das Bett warf. Der Touchscreen leuchtete noch und Auckland sah das geöffnete Chatfenster. Der Albaner hatte sich mit Ama’Ru unterhalten. Er las die letzten Sätze.

    ›Vergiss es bloß nicht.‹

    ›:)‹

    Ama’Ru: ›Wer bist du?‹

    »Der Smiley war ein Fehler«, sagte Auckland.

    Der Albaner fuhr zu ihm herum und hob den Stock, mit dem er Einsnull den Schädel gespalten hatte. Einige Soldaten sogen scharf die Luft ein. Auckland spannte sich an. Aus dem Augenwinkel sah er Barbie. Sie hatte die Fäuste geballt und biss sich auf die Unterlippe. Ihre Augen leuchteten wie die eines Kindes, das darauf wartete, ein Geschenk auspacken zu dürfen. Sie sehnte sich nach einem Kampf zwischen Auckland und dem Albaner.

    Doch der ließ die Hand sinken. »Ich bin auf sie nicht angewiesen. Ich werde auch so kriegen, was ich will.«

    »Indem du deine eigenen Leute umbringst?«, fragte Auckland.

    »Indem ich tue, was getan werden muss.« Der Albaner raffte seinen Morgenmantel zusammen. Dass es ihm nicht gelungen war, Ama’Ru zu täuschen, verärgerte ihn sichtlich. Er ließ seinen Blick über seine Soldaten gleiten, als suche er nach einer Möglichkeit, diesen Ärger an jemandem auszulassen.

    Niemand wagte es, ihn anzusehen, selbst Barbie nicht. Die tiefen Narben auf ihrer Wange verzerrten ihr Gesicht und machten es schwer, ihre Gefühle abzulesen, aber Auckland war sich sicher, dass sie Angst hatte.

    So wie ich mir sicher war, dass sie auf meiner Seite steht, dachte er dann. Er hatte sie völlig falsch eingeschätzt.

    Der Albaner schnippte mit den Fingern und alle im Schlafsaal zuckten zusammen. Das schien ihm zu gefallen, denn er lächelte und breitete die Arme aus. Der Morgenmantel öffnete sich wie ein Vorhang und enthüllte seinen muskulösen Körper und eine schmale Narbe, die einzige Erinnerung an Arnests Schwertwurf.

    »Wieso erinnert mich denn keiner an das, was ich vergessen habe?«, sagte der Albaner.

    Schweigen antwortete ihm. Es war so still, dass das leise Klatschen, mit dem Blutstropfen aus Einsnulls Haaren auf den Boden fielen, so überlaut klang wie ein tropfender Wasserhahn in der Nacht.

    »Ihr wisst doch, was ich meine, oder?« Der Albaner ging langsam durch die Gasse zwischen den Feldbetten. Seine Soldaten standen reglos da, den Blick ins Leere gerichtet. Sie wirkten angespannt, fast schon verstört. Dass der Albaner einen der ihren tötete, schien nicht alltäglich zu sein. Auckland dachte an die drei Zombies, die der Albaner an die Kapelle auf dem Hügel von Cockatoo Island genagelt hatte. Sie hatten die Gensoldaten zwar kommandiert, aber nicht zu ihnen gehört. Sie waren Dosen gewesen, unmodifizierte Menschen. Und nach allem, was Auckland gehört hatte, waren sie nicht gerade beliebt gewesen. Im Gegensatz zu Einsnull.

    Der Albaner stieg über Einsnulls ausgestreckte Beine hinweg und blieb stehen. Wie ein Clown zog er die Mundwinkel nach unten und wischte sich mit den Fingerknöcheln durch die Augen.

    »Warum redet denn keiner mit mir? Könnt ihr mich nicht mehr leiden?«

    »Wir sehen zu dir auf, Albaner. Du bist unser Vorbild.« Es überraschte Auckland nicht, dass Barbie das sagte. Sie trat vor. »Aber wir …« Ihr Blick fiel auf Einsnulls Leiche. »… trauern und das lenkt uns zu sehr ab, um über deine Frage nachzudenken.«

    Keine schlechte Antwort, dachte Auckland.

    Der Albaner nahm die Hände von den Augen. Auf einmal wirkte er ernst und erwachsen. »Ihr solltet um ihn trauern. Wir alle sind mit Einsnull aufgewachsen und sein Tod ist unser Verlust.« Er neigte den Kopf. »Oder er wäre unser Verlust gewesen, wenn Einsnull mich in letzter Zeit nicht immer wieder enttäuscht hätte. Seine Ratschläge waren schlecht, und wie ich immer wieder sage: Schlechte Ratschläge sind schlimmer als keine.« Er stieß Einsnulls Oberschenkel mit dem Fuß an. »Die Besatzung der Eliot hierherbringen, ein Pad aus der Mall besorgen, den Dosen im Museum helfen… nichts davon taugte etwas. Man könnte sagen, dass sein Tod uns alle vor größerem Schaden bewahrt hat.«

    Aus dem Augenwinkel musterte Auckland die Gensoldaten. Sie achteten sorgfältig darauf, ihren Gesichtsausdruck vollkommen neutral zu halten, was bewies, dass sie anderer Meinung waren. Sie könnten ihn töten, dachte Auckland. Zwei oder drei von ihnen würden reichen. Doch er wusste, dass sie das nicht tun, dass sie wahrscheinlich nicht einmal auf den Gedanken kommen würden. Sie waren darauf konditioniert, zu gehorchen, und nicht darauf, sich gegen ihr Schicksal aufzulehnen. Nur der Albaner war anders, das wahnsinnige Genie in einer Familie von Trotteln. Abgesehen von Barbie.

    Der Albaner sprang mit einem Satz auf den schmalen Nachttisch neben einem der Betten. Das Display des Pads, auf dem sein linker Fuß landete, knackte und färbte sich grau. »Aber jedes Scheitern birgt auch eine Chance«, rief der Albaner. Er streckte den Arm aus und zeigte im Rhythmus seiner Worte auf jeden seiner

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