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Homo Sapiens 404 Band 16: Schieß doch!
Homo Sapiens 404 Band 16: Schieß doch!
Homo Sapiens 404 Band 16: Schieß doch!
eBook96 Seiten1 Stunde

Homo Sapiens 404 Band 16: Schieß doch!

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Über dieses E-Book

Dies ist die 16. Episode der Romanserie "Homo Sapiens 404".

Hm, dachte die Autorin, als sie mit "Schieß doch" begann. Ich habe schon lange keine Hauptfigur mehr umgebracht. Und die Gelegenheit dazu war selten so günstig. Ama'Ru und Kipling sind von religiösen Fanatikern (und anderen Problemen) umgeben, Rin und Arnest stehen vor einer Entscheidung, deren Tragweite sie nicht einmal erahnen. Nur ein falscher Schritt könnte eine der drei Parteien in den Tod führen. Oder alle. Oder keine. Welche der drei Möglichkeiten eintritt, erfahrt ihr in diesem Band.

Über die Serie:
Einige Jahrzehnte in der Zukunft: Dank außerirdischer Technologie hat die Menschheit den Sprung zu den Sternen geschafft und das Sonnensystem kolonisiert. Doch die Reise endet in einer Katastrophe. Auf der Erde bricht ein Virus aus, der Menschen in mordgierige Zombies verwandelt.
Daraufhin riegeln die Außerirdischen das Sonnensystem ab und überlassen die Menschen dort ihrem Schicksal. Die, die entkommen konnten, werden zu Nomaden in einem ihnen fremden Universum, verachtet und gedemütigt von den Außerirdischen, ohne Ziel, ohne Hoffnung.

Neue Folgen der dritten Staffel erscheinen vierwöchentlich als E-Book.
SpracheDeutsch
HerausgeberRohde Verlag
Erscheinungsdatum27. Okt. 2014
ISBN9783956620287
Homo Sapiens 404 Band 16: Schieß doch!

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    Buchvorschau

    Homo Sapiens 404 Band 16 - Claudia Kern

    Arnest

    Kapitel Eins

    Der Raum war leer und fensterlos. Auckland saß an der Mauer gegenüber der einzigen Tür, die Arme auf die Knie gestützt. Seine rechte Gesichtshälfte war blutverkrustet, er hatte Kopfschmerzen und Durst. Die Soldaten hatten ihm seine Armbanduhr abgenommen, aber er schätzte, dass er vor rund zwei Stunden zu sich gekommen war. Seitdem saß er in dem stillen kleinen Raum und wartete.

    Auckland nahm an, dass er sich noch auf Cockatoo Island befand, doch sicher sein konnte er sich nicht. Die Mauern schluckten die Geräusche der Außenwelt. Er lehnte den Kopf an den kühlen Stein und schloss die Augen. Das Licht der Neonröhre, die den Raum erhellte, hinterließ ein gelbes Nachbild auf seinen Lidern. Rin und Arnest hatten es geschafft. Er hatte ihr Schiff in den Himmel aufsteigen sehen und er hoffte, dass sie nicht zurückkommen würden, um ihm zu helfen. Einmal hatten sie Glück gehabt. Ein zweites Mal würde das nicht passieren.

    Es knirschte, als ein Schlüssel im Schloss der Tür gedreht wurde. Auckland öffnete die Augen und blinzelte. Tageslicht fiel von draußen herein. Er sah Gras und einige Eukalyptusbäume, dann trat Einsnull ein. Er hielt eine Maschinenpistole in den Händen und richtete sie auf Aucklands Kopf.

    »Bleib sitzen«, sagte er.

    »Ich glaube nicht, dass er etwas anderes vorhatte.«

    Die Stimme des Albaners. Auckland hob die Augenbrauen. Er hatte damit gerechnet, dass der Albaner überlebt hatte, aber nicht damit, ihn so bald wiederzusehen. Das Samuraischwert, das Arnest nach ihm geworfen hatte, war bis zur Hälfte der Klinge in seine Brust eingedrungen. Es war kaum vorstellbar, dass er sich nur wenige Stunden später aus eigener Kraft bewegen konnte, doch das tat er. Er stand im Türrahmen und sah Auckland an. Seine Haut war zwar so weiß wie sein Haar und er stützte sich auf einen Stock, aber sein Blick war wach. Ein breiter weißer Verband bedeckte seine nackte Brust. Über seinen Schultern lag eine Armeedecke.

    »Ihr habt mich überrascht«, sagte er.

    »Das war unsere Absicht«, sagte Auckland, während er sich innerlich fragte, wie schnell die zweite Generation der genmodifizierten Soldaten heilte. Was haben sie sonst noch mit euch gemacht?

    Der Albaner verlagerte das Gewicht. Der Schmerz der Verletzung grub tiefe Linien in sein Gesicht. »Ich hätte nicht gedacht, dass du diesem Trottel die Initiative überlassen würdest. Das war ein Fehler.«

    »Dieser Trottel hätte dich beinahe umgebracht«, sagte Auckland. »Und ich habe ihm nicht die Initiative überlassen, er hat sie ergriffen. Du kannst dir nicht vorstellen, dass Menschen so etwas tun, weil keiner von deinen Leuten dazu in der Lage wäre. Dein Verhalten war kein Fehler, sondern Ausdruck des Willens unserer Schöpfer.«

    Der Albaner sah ihn einen Moment lang an, bevor er antwortete: »Das wird nicht noch einmal vorkommen.« Seine Stimme klang gepresst. Ob Schmerz oder Ärger dafür verantwortlich waren, konnte Auckland nicht sagen.

    »Wo wir gerade bei unseren Schöpfern sind«, fuhr der Albaner fort und wandte sich an Einsnull.

    »Was hat er zu dir gesagt?«

    Einsnull nahm Haltung an. Die Reaktion wirkte instinktiv und Auckland glaubte nicht, dass er sie ihrer bewusst war. »Dass wir ihn nicht töten können, weil das, was du willst, in seinem Kopf ist.«

    Der Blick des Albaners kehrte zu Auckland zurück. »Du hast das Pad zerstört.«

    »Glaubst du, dass Brown die Kommunikation mit mir von einem einzigen Gerät abhängig machen würde? Hältst du ihn für so dumm?«

    Es überraschte ihn, dass der Albaner einen Moment lang über die Frage nachdachte. »Nein«, sagte er dann. »Du verfügst also über eine Möglichkeit, mit Brown Kontakt aufzunehmen?«

    »Ich werde darüber verfügen, sobald ich einige Dinge besorgt habe.«

    Der Albaner stützte sich mit beiden Händen auf seinen Stock und beugte sich vor. Auckland sah die tiefen, dunklen Ringe unter seinen Augen. Die Verletzung forderte ihren Tribut.

    »Ich verstehe dich nicht, John. Du hast dein Leben riskiert, um zu verhindern, dass ich mit Brown spreche, und jetzt willst du mir auf einmal dabei helfen? Warum?«

    Auckland spannte sich an. Früher oder später hatte der Albaner die Frage stellen müssen und er wusste, dass sein Leben von der richtigen Antwort abhing. Einsnull richtete weiterhin die Maschinenpistole auf seinen Kopf. Ein Befehl und er würde abdrücken. Auckland würde weder der Kugel ausweichen, noch Einsnull angreifen können. Der Schuppen war zu klein und er zu weit von Einsnull entfernt.

    »Warum?«, wiederholte der Albaner schärfer.

    Auckland richtete seinen Blick auf ihn. »Ich war auf dem Hügel.«

    Einsnull runzelte die Stirn, als verstünde er den Zusammenhang zwischen der Frage und der Antwort nicht. Doch der Albaner erkannte ihn sofort.

    »Ich nenne ihn Golgatha«, sagte er. »Dorthin gehe ich, wenn ich über das Leben nachdenken will. Es ist ein sehr meditativer Ort.«

    Auckland dachte an die drei toten Offiziere, die dort an die Wand einer Kapelle genagelt waren, die Klauen ausstreckten und fauchten.

    »Vielleicht habe ich da oben deshalb meine Meinung geändert«, sagte er. »Es spielt keine Rolle, ob du mit Brown sprichst oder nicht. Rede mit ihm und schmiede deine Pläne. Ist mir egal, denn ich werde dich töten, bevor du irgendwas davon umsetzen kannst.«

    Einsnull blinzelte und sah den Albaner kurz an. Dessen Mundwinkel zuckten und dann kicherte er auf einmal, hell und laut, fast schon hysterisch. Minutenlang stand er so da, vor Schmerzen zusammengekrümmt, die Augen halb geschlossen, während sein Gelächter ihn wie ein Krampf schüttelte.

    »Alles okay?«, fragte Einsnull. Er klang besorgt und ein wenig verstört. Nachvollziehbar, dachte Auckland. Er nahm an, dass der Albaner seinen Wahnsinn normalerweise besser unter Kontrolle hatte.

    Der richtete sich ruckartig auf. Sein Lachen brach ab, als hätte man die Stummtaste an einer Fernbedienung gedrückt. Mit einer zitternden Hand wischte er sich die Tränen von den Wangen.

    »Danke«, sagte er zwischen keuchenden Atemzügen. »Das hat gutgetan, wirklich gutgetan.« Er wandte sich an Einsnull: »Hilf ihm mit allem, was er braucht. Nimm ihn mit in die Stadt, wenn es sein muss. Er untersteht deiner Verantwortung.«

    »Was?« Einsnull schien von der Aufgabe nicht begeistert zu sein. Er fing sich rasch und verneigte sich tief. »Ich

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