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Irrlicht 48 – Mystikroman: Geheimnisvolles Haus am Meer
Irrlicht 48 – Mystikroman: Geheimnisvolles Haus am Meer
Irrlicht 48 – Mystikroman: Geheimnisvolles Haus am Meer
eBook128 Seiten1 Stunde

Irrlicht 48 – Mystikroman: Geheimnisvolles Haus am Meer

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Über dieses E-Book

Der Liebesroman mit Gänsehauteffekt begeistert alle, die ein Herz für Spannung, Spuk und Liebe haben. Mystik der Extraklasse – das ist das Markenzeichen der beliebten Romanreihe Irrlicht: Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen erzeugen wohlige Schaudergefühle.

In diesem Augenblick glaubte Maria das Atmen einer Person in ihrem Zimmer zu vernehmen. Ganz langsam drehte sie sich um, bemüht, keinen noch so leisen Laut zu machen. Ihre Augen waren groß und vor Entsetzen starr. Nichts, sie war allein im Raum. Und doch hörte das Atmen nicht auf. Es war da und so nahe, daß sie nur die Hand auszustrecken brauchte, um jemanden zu berühren. Es war ein trüber, regnerischer Apriltag. Jessica Bruckdorf lauschte einen Moment nach draußen, als es gegen neun Uhr klingelte. Die Mutter war sicher wieder vor dem Bildschirm eingeschlafen. Sie war Kinderärztin und den ganzen Tag über sehr angespannt. Jessica rief: »Ich komme, einen Augenblick, bitte!« »Ein Telegramm«, hörte sie draußen eine männliche Stimme sagen. Jessica machte die Tür einen Spaltbreit auf und steckte den Kopf hinaus. »Frau Dr. Maria Bruckdorf? Sind Sie das?« Der Bote schaute das junge Mädchen etwas mißtrauisch an. Jessica lachte. »Es ist meine Mutter«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Feb. 2015
ISBN9783959790055
Irrlicht 48 – Mystikroman: Geheimnisvolles Haus am Meer

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    Buchvorschau

    Irrlicht 48 – Mystikroman - Gabriela Stein

    Irrlicht

    – 48 –

    Geheimnisvolles Haus am Meer

    Erst die Erbschaft – dann der Schrecken…

    Gabriela Stein

    In diesem Augenblick glaubte Maria das Atmen einer Person in ihrem Zimmer zu vernehmen. Ganz langsam drehte sie sich um, bemüht, keinen noch so leisen Laut zu machen. Ihre Augen waren groß und vor Entsetzen starr. Nichts, sie war allein im Raum. Und doch hörte das Atmen nicht auf. Es war da und so nahe, daß sie nur die Hand auszustrecken brauchte, um jemanden zu berühren.

    Es war ein trüber, regnerischer Apriltag.

    Jessica Bruckdorf lauschte einen Moment nach draußen, als es gegen neun Uhr klingelte.

    Die Mutter war sicher wieder vor dem Bildschirm eingeschlafen. Sie war Kinderärztin und den ganzen Tag über sehr angespannt.

    Jessica rief: »Ich komme, einen Augenblick, bitte!«

    »Ein Telegramm«, hörte sie draußen eine männliche Stimme sagen.

    Jessica machte die Tür einen Spaltbreit auf und steckte den Kopf hinaus.

    »Frau Dr. Maria Bruckdorf? Sind Sie das?« Der Bote schaute das junge Mädchen etwas mißtrauisch an.

    Jessica lachte. »Es ist meine Mutter«, sagte sie und nahm das Papier entgegen.

    Sie hörte, wie sich der junge Mann entfernte. Wer schickte ihrer Mutter noch zu so später Stunde ein Telegramm?

    »Mutti!« rief sie. »Mutti, wach doch auf! Du hast ein Telegramm bekommen!«

    Schlaftrunken öffnete Maria Bruckdorf die Augen.

    »Das ist bestimmt eine Verwechslung«, sagte sie überzeugt. »Es telegrafiert ein Rechtsanwalt und Notar Dr. Anderson. Hast du den Namen schon mal gehört?«

    »Kenne ich nicht«, antwortete Jessica. »Gib doch mal her!«

    Maria reichte ihrer Tochter die Nachricht. Aber auch Jessica konnte mit dem Inhalt eigentlich nichts anfangen.

    »Wenn es keine Verwechslung ist, wirst du morgen am Vormittag zu ihm müssen, Mutti.«

    »Ich kann mir nicht denken, was der Mann von mir will. Außerdem kann ich aus der Praxis nicht weg. Ich werde ihn anrufen. Vielleicht ist diese Nachricht wirklich nicht für mich bestimmt.«

    »Aber es steht ausdrücklich Dr. Maria Bruckdorf als Adresse darauf, Straße, Hausnummer, alles stimmt. Wieso nimmst du an, daß es nicht für dich wäre?«

    Maria gähnte herzhaft und antwortete dann: »Ich wüßte wirklich nicht, warum mir ein Notar eine so eilige Nachricht zukommen lassen sollte.«

    »Vielleicht hast du eine tolle Erbschaft gemacht, und er will es dir schnell mitteilen?« Jessica blinzelte ihre Mutter spitzbübisch an.

    »Das kannst du vergessen«, erwiderte Maria lachend. »Aber nun ab ins Bett! Ich bin auch wirklich hundemüde.« Sie reckte sich noch einmal wohlig und schläfrig. »Du liebe Güte, ich möchte mal ein paar Wochen irgendwohin fahren, ausspannen, einfach tun, was ich möchte.«

    »Und was möchtest du, Mutti?«

    »So in den Tag hineinleben, spazierengehen, schlafen, gut essen, ein gutes Buch lesen.« Marias Augen blickten selbstvergessen.

    »Das könntest du?«

    »Für einige Wochen bestimmt.«

    »Denk an deine Figur, Mutti, du könntest sie dir dabei ganz schon verbiegen!« rief Jessica, und der Schalk saß ihr im Nacken.

    »Nun mach aber, daß du verschwindest!« sagte Maria mit gutgespielter Entrüstung.

    Jessica lachte übermütig.

    »Vielleicht bist du morgen eine ganz reiche Frau, Mutti, dann kannst du dir all diese Wünsche erfüllen. Aber wie ich dich kenne, würde es dir bald langweilig werden.«

    »Sicher«, murmelte Maria. »Nun geh aber schlafen, Jessica. Gute Nacht, mein Kind!«

    »Gute Nacht, Mutti!«

    *

    Als Jessica am nächsten Mittag von der Schule kam, um die Mutter von der Praxis abzuholen, staunte sie nicht wenig, als ein handgeschriebener Zettel an der Tür klebte.

    Wegen dringender familiärer Angelegenheiten ist die Praxis für eine Woche geschlossen. Vertretung Dr. B. Bertram, Voigtstr. 3.

    Jessica las die Notiz noch einmal. Ihr Blick blieb an dem Namensschild ihrer Mutter haften. Dr. Maria Bruckdorf, Kinderärztin, stand da.

    Vielleicht würde eines Tages auch ihr Name hinzukommen: Jessica Bruckdorf. Sie lächelte bei dem Gedanken. Dann eilte sie die Treppe hinunter und lief um die Ecke, wo die beiden Frauen eine kleine, aber geschmackvolle Wohnung besaßen.

    Sie fand ihre Mutter im Schlafzimmer. Maria war gerade damit beschäftigt, einen Koffer für wenige Tage zu packen.

    »Mutti?« fragte Jessica überrascht. »Du willst verreisen?«

    »Stell dir vor, Jessica, wir haben tatsächlich geerbt.«

    »Nicht zu fassen! Was denn und von wem?«

    Maria hielt mit dem Kofferpacken inne. Ein versonnener Blick glitt zu ihrer Tochter hinüber. »Es ist mir völlig unverständlich, aber es entspricht den Tatsachen. Ich konnte mich selbst beim Notar davon überzeugen.«

    »Spann mich nicht auf die Folter, Mutti!«

    »Ich habe ein Haus geerbt von einer…« Sie hielt inne. »Es widerstrebt mir, Freundin zu sagen, eine wirkliche Freundin war mir Lene Dörner eigentlich nie.«

    »Sie hat dir wirklich ihr Haus vererbt, diese Frau Dörner?«

    »Seltsamerweise, ja. Ich begreife es auch nicht. Seit Jahren habe ich nichts mehr von ihr gehört. Es hieß damals, sie habe geheiratet und sei fortgezogen. Warte mal, das sind jetzt zwanzig Jahre her. Damals hatten dein Vater und ich gerade geheiratet.«

    Jessica fuhr auf. »Du willst damit doch nicht behaupten, daß ihr überhaupt keine Verbindung mehr hattet?«

    »So ist es.«

    »Merkwürdig.« Jessica sagte es mit einem seltsamen Blick auf ihre Mutter, die nun ihrerseits verwundert aufhorchte.

    »Hat sie keine anderen Erben gehabt aus ihrer eigenen Verwandtschaft?«

    Frau Bruckdorf zog die Schultern hoch und bemühte sich, ihren Koffer zu schließen.

    »Was meint denn der Notar?«

    Maria ließ die Schlösser ihres Koffers zuschnappen und stellte ihn auf die Erde, dann richtete sie sich auf.

    »Der Notar? Ein seltsamer Mensch, er war sehr zugeknöpft. Ich hatte den Eindruck, daß er mir keinerlei Informationen geben wollte.«

    »Hat Frau Dörner keinen Brief für dich hinterlassen?«

    Maria schüttelte den Kopf. Sie hängte die Kleider, die auf dem Bett lagen, in den Schrank zurück und schloß die Tür.

    »Kein Brief, keine Nachricht, nichts.«

    »War er alt?« fragte Jessica ohne Übergang.

    »Wer?«

    »Mutti! Der Notar natürlich!«

    Maria sah ihre Tochter lachend an. »Kommt darauf an, was du unter alt verstehst?«

    »Na ja«, antwortete Jessica etwas verlegen. »Du weißt schon, was ich meine.«

    »So um die fünfundsechzig wird er wohl gewesen sein, aber ich kann mich auch täuschen!«

    »Und er hat nichts weiter über seine Klientin geäußert?«

    »Nein. Natürlich wollte ich einiges über Lene erfahren. Wie sie lebte zum Beispiel. Was sie tat, mit wem sie verheiratet war und ob es keine anderen Erben gab. Schließlich hinterläßt sie mir ein Haus und erfüllt mir damit unseren Herzenswunsch. Daß gerade sie mir diesen Traum erfüllt, ist mir völlig unverständlich, irgendwie verrückt.«

    »Verstehe ich nicht«, entgegnete Jessica ungerührt. »Du sagst das so sonderbar.«

    Maria biß sich auf die Lippen. »Unverständlich darum, weil sie mich haßte.«

    Jessica bekam große Augen. »Sie haßte dich? Warum?«

    »Ja, sie haßte mich. Sie bildete sich ein, ich hätte ihr deinen Vater fortgenommen.«

    »Und?« fragte Jessica mit gespannter Aufmerksamkeit. »Hast du?«

    »Ach«, machte Maria kurz. Sie wollte nicht darüber reden, es war so lange her. Aber Jessica blieb hartnäckig.

    »Nun bekenne!« forderte sie ihre Mutter lachend auf.

    »Ich gebe zu, daß sie zuerst mit Vater bekannt war. Sie nahm mich dann eines Tages zu irgendeinem Fest mit, auf das sie nicht allein gehen wollte, und so lernte ich deinen Vater kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick.«

    »Liebe auf den ersten Blick«, wiederholte Jessica spöttisch. »Gibt es das überhaupt?«

    Maria lächelte. Jessica war noch jung, ihr war halt noch nicht der Richtige begegnet. Aber er würde kommen, eines Tages, wenn sie nicht damit rechnete.

    »Ja, mein Kind, das gibt es.«

    Sie nahm den Koffer auf und trug ihn hinaus auf die Diele. Jessica folgte ihrer Mutter.

    »Du willst allein reisen, Mutti? Nimm mich doch mit!«

    »Es ist nicht gut, wenn du die letzten Tage auf dem Gymnasium versäumst, Jessica.«

    »Aber die Prüfungen sind alle abgeschlossen, es ändert also nichts mehr, wenn die letzten Tage ohne mich abrollen.«

    »Nein!« entgegnete Maria streng, und es klang abschließend.

    Jessica rümpfte die Nase und stampfte leicht mit dem Fuß auf.

    Ihre Mutter warf ihr einen fragenden, bezwingenden Blick zu. Jessica war ganz die Tochter ihres Vaters, nicht nur äußerlich, sondern auch im Temperament. Er hatte auch fuchs-teufelswild werden können, wenn ihm etwas nicht auf Anhieb gelang.

    »Schon gut, Mutti. Wie lange bleibst du?«

    »Ich denke, daß ich in einigen Tagen zurück bin. Wir werden dann den Urlaub abwarten, um gemeinsam hinzufahren. Hoffentlich lohnt sich diese weite Reise auch«, sagte sie skeptisch.

    »Weite Reise?« staunte Jessica. »Es liegt hoffentlich nicht am Ende der Welt?«

    »Ein Haus am Meer!«

    »Klingt gar nicht schlecht, ein Haus am Meer. Fast wie der Buchtitel eines Romans.«

    »Und doch habe ich ein ungutes Gefühl bei der

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