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Liebe auf KLICK - ein moderner Liebesroman
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Liebe auf KLICK - ein moderner Liebesroman
eBook405 Seiten2 Stunden

Liebe auf KLICK - ein moderner Liebesroman

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Über dieses E-Book

Zwei Menschen, die mitten im Leben stehen, begegnen sich virtuell durch eine harmlose Kontaktanfrage im World Wide Web. Sebastian, Professor für Medizin aus dem hohen Norden, trifft auf Carin, eine freiberufliche Einzelkämpferin im Bereich Marketing aus dem Süden. Per E-Mail kommen sich die beiden näher und unweigerlich beginnt es zu knistern. Doch dann hält das Schicksal eine unerwartete Wende bereit...

Direkt und hautnah erhält die Leserin Einsicht in den intimen E-Mail-Verkehr der Protagonisten. Der Briefwechsel ist neckisch, humorvoll, verletzlich, berührend, lustvoll, direkt und immer unterhaltsam. Carin und Sebastian kommen sich immer näher, und aus einem virtuellen Flirt entwickelt sich eine romantische Beziehung um Liebe, Lust, Angst und Hoffnung.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum7. Jan. 2015
ISBN9783957038401
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    Buchvorschau

    Liebe auf KLICK - ein moderner Liebesroman - Carmen Josefine Schade

    Liebe auf Klick

    Ein moderner Liebesroman

    Von Carmen Josefine Schade

    Roman Verlag

    http://www.romanverlag.com

    © 2013 by Carmen Josefine Schade

    E-Book-ISBN: 978-3-9570-3840-1

    Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG

    E-Book Distribution: XinXii

    http://www.xinxii.com

    All rights reserved.

    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.

    Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung des Werkes, oder Teilen daraus, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dürften.

    Prolog

    Die Annäherung über eine Internet-Plattform hat ihren besonderen Reiz auch durch die Distanz des Mediums.

    Soziale Netzwerke wie Facebook, XING, LinkedIn etc. sind längst allgegenwärtig. Carin, auf Suche nach neuen Auftraggebern, sieht dass da ein Professor Dr. Dr. Sebastian A. ihre Seite besucht hat.

    Neugierig macht sie gleich einen Gegenbesuch und blickt auf das sympathische Foto eines schon etwas ergrauten und streng wirkenden Mannes. Sie überfliegt das Profil. Es geht um Medizin, Chemie und Biologie, um Gutachten und Expertisen. Das ist nun gar nicht Carins Thema.

    Was mag dieser Professor nur auf Ihrem Profil gesucht haben? Kurzerhand schickt sie ihm eine Kontaktanfrage:

    Sehr geehrter Professor A.,

    vielen Dank für Ihren Besuch auf meinem Profil. Schön, dass Sie mich nicht übersehen haben. Ich pflege hier ein sehr großes Netzwerk, da ich alle Angebote immer unter meinen Kontakten anfrage. So ist mir diese Plattform eine wunderbare Hilfe geworden – auf der Suche nach Dienstleistern, aber auch bei der Auftragsakquise.

    Ich freue mich über Ihre Kontaktbestätigung. Vielleicht ergeben sich überraschende Synergien, wenn Sie einmal Unterstützung bei der Projektorganisation, im Marketing oder für Ihre Werbung brauchen?

    *lächel*

    Herzliche Grüße

    Carin S.-R.

    Es ist überraschend, wie privat diese geschäftlich geplante Begegnung zwischen Carin und Sebastian sich entwickelt. Wie sie per Mail ganz vorsichtig das Wesen des anderen erkunden und überrascht werden von einem unerwartet erotischen Knistern.

    Nun möchte ich der Geschichte nicht vorgreifen und wünsche Ihnen viel Vergnügen.

    04.12. / 22:17h

    Mail+AW 10: Termin....

    ER

    Oh! Macht nichts. Erzähle es Ihnen gern. Verlegen sein und Anstacheln widerspricht sich nicht. Wollte ja nur die Zeit bis zum 19.12. etwas verkürzen, leider ohne Erfolg. *und-schon-wieder-verlegen-lächelnd* *aber-dabei-flirtend*

    SIE

    Lieber Sebastian,

    das widerspricht sich schon! Außerdem ist das doch mein Part: die Verlegenheit, a bisserl Angst - auch vor der eigenen Courage... Das passt nicht zu dem Bär mit dem dominanten Blick. Kann das nicht ganz glauben :-) Und - noch radeln gewesen??? bei der Kälte???

    ER

    Liebe Carin,

    ich bin vielschichtig, unbestritten. Den wirklichen Sebastian müssen Sie für sich selbst erkunden. Selbstbewusst und schüchtern zugleich - ja, das geht. Deshalb endet ja hier auch die Virtualität. Radfahren - lächel, im Keller gegen die Wand. Und danach Zielwerfen auf die Dart-Scheibe. Der Eindruck unserer ersten realen Begegnung in Wien ist mir total präsent. Carin - ich freue mich auf Sie. Gute Nacht.

    SIE

    Guten Morgen, die Sonne lacht, der Kaffee ist wunderbar und das weichgekochte Frühstücksei genau richtig. Ich hoffe, Ihnen geht`s ebenso gut heute Morgen. Meine Tochter hat mich geweckt, weil sie - wie immer - mal wieder etwas vergessen hat und Mama einspringen muss! Aber mit einem Charme, dass man automatisch lächelt und einfach hilft. :-) Mein Kater wollte mir zeigen, dass er markieren kann - mit großen, türkisen Augen und einem Blick, da holt man dann einfach wortlos den Putzlappen und ein Desinfektionsmittel und - Schwamm drüber. :-)

    Die Sonne scheint wunderbar und Post von Sebastian schon zum Kaffee! :-) Haben Sie einen anstrengenden Tag heute? Oder einen relativ gelassenen - wie ich Glückspilz?

    Grusserl, Carin

    ER

    Na, das liest sich ja sehr einladend, liebe Carin.

    Ich hatte einen raschen Kaffee und ein ebenso rasches Brötchen, ein weichgekochtes Ei kann ich mir heute - zeitlich - nicht leisten. Zuviel ist in Wien geschehen, als dass ich unbedingt die Ruhe dafür hätte. Also, ran an den Spaß!!! Wie alt ist Ihre Tochter? Geht sie noch zur Schule - bei der jungen Mutter? Und wozu ist der Kater gut, außer zum duftreichen Markieren? Zum Kuscheln?

    Dann sende ich jetzt mal ganz liebe und kuschelige Frühstücksgrüße aus meinem Büro an Ihren sonnigen Frühstückstisch. Ich habe heute zwei Besprechungen, zum Glück auf Deutsch und nicht japanisch und am Nachmittag heißt es lesen, lesen, lesen..... (und immer mal an die Carin denken - *passiert-mir-häufiger*). Sie sind ein Glückspilz. Das ist gut. Ich mag Glückspilze und Glückskäferle und Glücksbärinnen :-)

    LG Sebastian

    SIE

    Hallo Sebastian!

    Ich hätte Sie schon auf ein Frühstücksei eingeladen - kein Problem mit dem Eierkocher.. :-) Sie haben also viel zu tun heute. Na, dann aber ran!!! Halte die Daumen, dass alles nach Wunsch gelingt. :-) Meine Tochter ist 27 geworden vor einigen Tagen und studiert gerade an der Fernsehakademie. Mein wundervoller Kater ist auch zur Freude meiner Katzendamen da und ein oder zweimal im Jahr gibt‘s dann auch Katzennachwuchs. Und zum Kuscheln sind sie alle gut. - Haben Sie auch Kinder?? Sie sprechen japanisch? Das ist ja wunderbar.

    Ich habe als eigentlich mathematisch begabter Mensch immer gedacht, Sprachen sind nicht meine Stärke. Aber dann habe ich die kleine, agile Vera F. Birkenbihl mit ihren Ansichten und Lehrmethoden kennengelernt und gleich 60 Lektionen Italienisch im Auto trainiert und wiederholt.

    Nachdem das geklappt hat, frische ich nun Französisch auf - da hatte ich alles vergessen und die Sprache auch nie genutzt. Auf diese Weise kommt beim Autofahrten keine Langeweile auf und es macht auch Spaß. Außerdem bleibt das Köpfchen so in Übung. Für anschließend steht dann Arabisch auf dem Plan - einfach, weil es mich interessiert.

    Herrlich, dass Ihre Gedanken doch ab und zu abschweifen :-)))) Und – sicher sind es auch die Widersprüche an Ihnen, die mich anziehen.... :-(

    Haben Sie eigentlich Erfahrung mit dem Temperament von Skorpion­-Frauen?? Wenn nicht, dann überlegen Sie sich das lieber nochmal mit dem besseren Kennenlernen.. *grins* :-))) Wir sind nämlich sehr anstrengend, launisch, ungeduldig, können vor Wut sprühen, sind auch beleidigend und schlagen ganz schön um uns, wenn man uns angreift oder verletzt......

    Aber das Temperament ist auch anders rum recht intensiv. Sie übernehmen Verantwortung für sich und andere, sind fleißig, setzten sich durch und können - trotz allem - führen. Leider können sie auch mal ganz klein in sich zusammenfallen, Kummer bis zur Todessehnsucht ausleben....

    Mag sein, dass wir anstrengend sind - ab und zu! Aber nie langweilig! :-) Ist das nun Abschreckung genug? Wollen Sie mich nun immer noch ein zweites Mal treffen??? - Ich könnte es verstehen, wenn Sie jetzt lieber kneifen :-) kann mir das aber von dem dominanten Sebastian nicht vorstellen - nur von dem klugen und bedachten Sebastian.....

    Grusserl aus dem sonnigen Süden, Carin

    ER

    Tja Carin, ich muss Ihnen sagen, Ihre Vergraultechniken (das kommt aus der Fliegersprache) sind wenig erfolgreich. Ich hoffe, Sie sind in Ihrem Beruf erfolgreicher, denn ansonsten wären Sie schon längst pleite. Das mit dem Frühstücksei merke ich mir.

    Allerdings wäre es mir - bevor Sie weitere Vergraulattacken starten - sehr recht, wenn wir beide für den 19.12. um 12.30 einen definitiven Ort des Treffens festlegen würden. Hatte Sie um einen Vorschlag gebeten - als Eingeborene - und hoffe nun inständig auf eine Antwort.

    - Die Tochter ist also 27, das geht doch biologisch gar nicht. Also, mit 10 kann niemand Mutter werden :-) Ich habe zwei Söhne, 17 und 15 Jahre alt. Beide gehen noch aufs Gymnasium, ein Ende ist in Sicht. - Katzen habe ich keine, Hunde auch nicht, nicht mal ein Aquarium. Auch keine Briefmarkensammlung, die ich Ihnen zeigen könnte.....Japanisch - nun ja - sprechen ist zu hoch gegriffen.

    Ich habe 1 Jahr in Tokio verbracht und kann daher meiner Freude und meinem höflichen Unwillen Ausdruck verleihen, verstehe etwas und kann vor allem dieses Japse-Englisch sprechen. Ich bin sprachlich nur mittelmäßig begabt, mit Englisch kommt man ja auch überall durch. Sogar in meinem geliebten Arabien. Wobei Sie recht haben, arabisch ist eine tolle Sprache, obwohl die Zukunft eher chinesisch spricht - leider.

    - Abschweifen? Habe ich das geschrieben? Das trifft es nicht ganz. Ich sehe mir dann Ihr Bild an

    - leider haben Sie es ja wieder geändert, und dann sind meine Gedanken bei Ihnen. Dann denke ich über diese Skorpi-Frau nach, was sie so treibt, was sie vorhat, wie wird sie bei unserem nächsten Treffen sein. - Wie wird sie in diesen Momenten wirklich ausschauen, wie riechen (das ist sehr wichtig im Leben, sich riechen zu können). Wie wird sie reden und reagieren, wenn wir ungestört und alleine sind. Diese Virtualität der Worte hat eben Grenzen, enge Grenzen.

    Ich kenne Skorpioninnen, ja! Ich war sogar mal in eine verliebt. Und sie war so, wie Sie es beschreiben. Aber sie war auch sehr leidenschaftlich - ich musste halt immer nur aufpassen, dass ich den Giftstachel nicht abbekam - aber ich bin ja auch nicht ganz dumm :-). Ich erinnere mich gern an die Skorpionin - wobei, jeder Mensch ist verschieden, deshalb - auch deshalb - bin ich so gespannt auf Sie. Der dominante Sebastian ist gleichzeitig auch klug und bedacht, und mit allen diesen von Ihnen dargestellten Eigenschaften sagt der ­Sebastian: Wann sehen wir uns?

    Bis dann, Sebastian

    SIE

    Lieber Sebastian,

    nun also endlich zu unserem Treffen: 19.12. 12:30h, im FORMULA UNO, München Schwabing, Georgenstraße Ecke Leopoldstraße. Da gibt es Freitagmittag schon Parkplätze - notfalls in den Seitengassen.

    Ich finde die Vorstellung, dass Sie länger in Japan waren aufregend. Verraten Sie mir, was Sie dort hingeführt hat?

    Ihr Kompliment zu meiner Tochter - Sie kennen doch meinen Jahrgang von meinem Profil! Da kommt so ein Kompliment nicht mehr so an. :-( Bei der Gelegenheit fällt mir ein, ich sollte den Jahrgang mal aus meinem Profil entfernen. - Sie haben also zwei Söhne. Jetzt wundert mich nichts mehr! Mit 2 Söhnen – da müssen Sie sich ja auskennen ...auch mit dem weiblichen Geschlecht!! Der Nachwuchs hat sicher häufig Damenbesuch?

    Dass ich das Foto auf meinem Profil wieder rausgenommen habe? Es sei aufreizend und unanständig, wie ein Jurist seines Zeichens - aus meinen Kontakten meinte. So hatte ich das nicht gesehen und auch nicht gewollt. :-(( Es sind einige derartige Reaktionen gekommen. Hat mich ein wenig verletzt.

    So, nun war das kleine Weibchen aber folgsam und hat endlich den Termin bestätigt.

    Keine Angst, der Skorpi ist nicht bei Kräften... hat selber Bedenken und Ängste und ist jetzt traurig..... weiß nicht, ob es gut ist - und hat ne dicke Träne im Auge... - Habe Ihre Zeilen zuerst als Anschiss empfunden... Vielleicht muss ich Ihnen doch noch was erklären - bevor wir uns wiedersehen... es gibt ein Handicap und reale ­Ängste. Ich schreibe Ihnen darüber aber nur, wenn Sie das möchten - damit die zweite Begegnung nicht wieder so verkrampft wird..?

    Schicke Ihnen einen lieben Gruß, Carin

    ER

    Liebste Carin,

    bitte klären Sie mich auf. Was möchten Sie mir sagen? Schon in Wien war da eine Schreckhaftigkeit, die mich irritiert hat. Einige Male meinte ich Furcht in Ihren großen Augen zu sehen. Ich weiß, dass da etwas ist, das Sie beängstigt und nicht in Ruhe lässt. Würde Ihnen so gerne helfen. Haben Sie doch ein wenig Vertrauen zu mir. Vielleicht schicken Sie mir ein paar aufklärende Zeilen an meine private Mailadresse? Ich möchte Sie aber nicht bedrängen und werde warten.

    In Japan war ich im Rahmen meiner Studien und habe mich mit der „traditionellen japanischen Heilkunst" beschäftigt - von Kampo-Medizin über Japanische Akupunktur und Shònishin bis hin zu Shiatsu und Sotai. Besonders interessiert hat mich die Frage nach der Möglichkeit einer Kombination westlicher Medizin mit überlieferten heilkundlichen Methoden.

    Die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern an der Universität in Tokio vor allem auch im Bereich der Biowissenschaften, war eine lehrreiche Zeit für mich.

    Langweile ich Sie gerade, liebe Carin? Vielleicht sollte ich einfach von interessanteren Dingen schreiben? Oder einfach warten, ob da vielleicht noch ein paar klärende Zeilen von Ihnen bei mir eintreffen?

    Ich freue mich riesig auf den 19.

    LG Sebastian

    SIE

    Lieber Sebastian,

    Sie langweilen mich keineswegs. Ich finde es sehr spannend, was Sie so tun und erlebt haben – auch, wenn es so gar nicht mein Thema ist. Bio und Chemie habe ich schon in der Schule nicht sonderlich geliebt. *lächel* Vielleicht ist es gerade deshalb jetzt interessant für mich?

    Hm, - eigentlich wollte ich Ihnen ja erklären, was mit mir los ist. Ich habe große Angst vor unserem Treffen und mir ist schon klar, dass Ihnen in Wien meine Unsicherheiten aufgefallen sind. Nun sag ich es einfach doch! – Nicht alles, denn alles geht einfach nicht…

    Lieber Sebastian, ich lasse Sie nun einen Blick in meine Seele tun und bitte Sie, diese Mail gleich wieder zu löschen. Ja? Und - ich verlass mich auch einfach auf die „ärztliche Schweigepflicht" in diesem Fall? Sie sind schließlich Arzt. *lächel-traurig*

    Ich kann Ihnen nicht wirklich schildern, was geschehen ist. Aber ich bemühe mich, es Ihnen dennoch begreiflich zu machen. Sie können ja zwischen den Zeilen lesen und so manchen Satz selbst zu Ende denken.

    Vielleicht fang ich ganz früh an….

    Ich kam erst in die Planung, nachdem mein Bruder im Alter von fünf Jahren gestorben war. Meine Geburt war eine kleine Enttäuschung für meinen Vater und auch meinen Großvater – „noch a Mädel". Irgendwie ergab es sich, dass ich als echter Wildfang heranwuchs. Das war wohl der Grund, dass ich etwas freier erzogen wurde, als meine ältere Schwester. Ich habe viel angestellt, von Paps und Opa allerhand beigebracht bekommen und mich mehr wie ein Junge gefühlt. Meine Kindheit war traumhaft.

    Hab ich schon verraten, dass ich auch einmal durchgebrannt bin?

    Da war ich dann allerdings schon fast 14 Jahre alt. Per Autostopp in die Großstadt, so das Ziel. Ich wollte meinen Cousin in München besuchen. Kaum am Stadtrand abgesetzt, hatte ich Probleme mit der S-Bahn und bin wohl auch falsch gefahren.

    Irgendwann am Abend stand ich auf einem abgelegenen Bahnhof und versuchte auf der Netzkarte München-Giesing zu finden. Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen - keine S-Bahn in Sicht. Ganz allein wartete ich am Bahnsteig, da nahm das Verhängnis seinen Lauf. – Drei junge Männer....

    verschleppt, tagelang in einer Art Garage festgehalten und..

    *Tränen*

    Einer hatte dann doch Mitleid….half mir zu entkommen...ob ich sonst überlebt hätte?

    Auch heute habe ich Probleme, wenn sich mir jemand privat nähert. Jede schnelle Bewegung, ein fester Griff und … - diese Flashbacks sind eine Qual.

    Kurze Zeit später wurde ich krank. An den Verletzungen in meinem Unterbauch bildeten sich Verwachsungen… mit 19 Jahren musste ich dann operiert werden. Es folgten viele OPs. Immer wieder neue Geschwüre an den Vernarbungen – und irgendwann ist es gekippt, bösartig. Vor einigen Jahren die letzte, eine 9-Stunden OP.

    Nach nur einer Chemo habe ich die Behandlung abgebrochen und beschlossen, ohne Therapie gesund zu werden.

    Lieber Sebastian, Sie sehen, es ist mir gelungen – bis jetzt.

    Nun kennen Sie mein Handicap…

    Dieser verdammte Vorfall hat mein ganzes Leben beeinflusst! Und auch das Leben meiner Tochter, die in Angst um ihre Mutter viel gelitten hat…Sie ist nun psychisch leider auch vorbelastet, aber sie ist das Beste, was mir im Leben passiert ist.

    Ich lese diese Zeilen nun nicht mehr nach, sonst lösche ich alles wieder.

    Bitte löschen Sie einfach alles – auch aus Ihrem Kopf!

    Sie verstehen nun meine Angst vor unserem Treffen?

    Lieber Sebastian, wenn Sie es sich nun anders überlegen und lieber einen Schritt zurückgehen, dann löschen Sie mich einfach aus Ihrem Gedächtnis und melden sich nicht mehr. Ich würde es verstehen.

    Bin ja wirklich nicht einfach….

    *tiefrot*

    Gut, dass Sie mich jetzt nicht sehen können. Ich würde den Blick nicht ertragen.

    06.12. / 18:12h

    Mail+AW 8: Photo

    ER

    Welch´ ein wundervolles Bild von Ihnen. Ich freue mich total, dass Sie es wieder gewechselt haben. Muss mich sputen, habe noch einen Termin mit dem Vorstand eines Pharmakonzerns.

    LG Sebastian

    SIE

    nur für dominante, kluge Bären *verlegen*  gute Nacht....

    ER

    ... von einer klugen und schönen Frau.... Schlaf gut.

    SIE

    Vielen Dank für die Blumen:-)) das war aber noch ein später Gruß? Wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag...

    ER

    ... und Sie senden mir einen frühen Gruß. Als Selbständiger bin ich meist nicht vor 09.30 im Büro. Nun aber ... geht es an die Arbeit. Was treiben Sie heute?

    SIE

    Hallo lieber Sebastian,

    hatte bereits um 8h ein ewig langes Telefonat, evtl. neue Zusammenarbeit, neuer Auftrag :-))) wenn ich Pech habe, will er aber nur flirten. :-( und, wenn ich Glück habe - wäre es interessant. Eine kleine Firma mit neuen Ideen könnte mich eventuell für die Projektorganisation und das Marketing brauchen. Um 14h muss ich dann in Österreich bei einem Doc antreten und anschließend wollte ich mir in Salzburg noch ein paar alte, leerstehende Gebäude in der Altstadt genauer anschauen.

    Ich hatte früher auch mit Projektentwicklung zu tun und das ist ja nicht so weit weg. Vielleicht fällt mir was dazu ein und man kann jemanden dafür begeistern, ist aber schon sehr abgelegen. Und dann habe ich noch eine Stunde für mich, auf Rezept vom Doc für die Seele :-)) Vielleicht bummeln oder einen Kaffee auf der Rückfahrt. Heute Abend dann Freunde zum Essen eingeladen. - Na, zufrieden mit meinem Tagesplan, Herr Professor Dr. ;-)?

    Ich freue mich auf Ihre Stimme! :-) und es tut richtig gut ein wenig zu flirten.

    Schönen Tag wünsche ich Ihnen

    P.S. Lassen Sie uns das gestrige Thema bitte nie erwähnen.

    ER

    Kann ich Dich gleich anrufen?

    SIE

    Ja! DU? klingt gut!

    13.12. / 23:14h

    Mail+AW 4: jetzt aber

    ER

    Liebe Carin,

    jetzt bin ich der, der müde ist, aber von innen heraus einfach nicht schlafen kann. Was mir durch den Kopf geht, unsere erste Begegnung in Wien:

    - Carin mit Handy am Ohr

    - rote Herzen im Baum

    - Hand an Hand mit Dir

    - Christkindlmarktpunsch

    - Weihnachtsbläser und wir in der ersten Reihe

    - ein zarter Kuss auf dem Stephansplatz

    - blauer Weihnachtsbaum mit Sonnenbrillen

    - der Bettler und die warmherzige Carin

    - der Polizeismart für die smarte Offizierstochter

    - afghanische und ägyptische Taxifahrer

    - zärtliche nächtliche SMS

    - der rote Liebling mit dem Klappverdeck

    - wundervolle Bergseen, mal forsch, mal ängstlich

    - 3 Spiegeleier mit Warteperiode

    - suchende und spielende Fingerkuppen

    - Storchennester und Illuminati

    - zwei auf einem schwankenden Steg

    - Apfelschorlen fürs gegenseitige Anlehnen

    - Kleingeld in der Parkgarage

    - und unendlich viele Augen-Blicke.....................................

    Und nun kennst Du ein paar Gründe von ganz vielen, die mich gerade lächeln und nicht einschlafen lassen.

    Es ist schön mit Dir.

    Danke, Sebastian

    SIE

    Moin, moin Doktorchen....

    lieber Sebastian,

    nimm’ dringend die rosa Brille ab. Du hast da nämlich die andere Seite der Carin übersehen - das Gegenteil...launisch, unwirsch, ungeduldig, streitsüchtig, bösartig, verletzend und dabei auch noch treffsicher. Ich bin schon auch mal richtig böse und habe diese Seite ganz unbeherrscht selten hundertprozentig im Griff.

    Vielen Dank für Deine wunderbaren Zeilen.  Nie hat mir jemand so liebevoll geschrieben. Ich fühle mich verzärtelt und ein wenig zuhause, ja - geborgen - das ist schon das richtige Wort. Ich hatte viel Zeit gestern im Auto und unter dem Rotschopf hat’s ganz schön gerattert. Einen Mann wie Dich habe ich nie getroffen. So viel verständnisvolle Zurückhaltung ist mir völlig neu. Ich habe auch keinen Vatertick – wenngleich mich Deine Augen ein wenig an ihn erinnern.

    Aber, Professorchen, wenn Du mich dann abfragst - wie ein Schulkind - dann möcht’ ich mich am liebsten so in Deinen Arm verkriechen, dass Du mich nicht mehr siehst und Dein Vorhaben änderst. Ich schäme mich sehr

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