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Brieffeinde: Kurzkrimis
Brieffeinde: Kurzkrimis
Brieffeinde: Kurzkrimis
eBook32 Seiten22 Minuten

Brieffeinde: Kurzkrimis

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Über dieses E-Book

Drei Kurzkrimis:
Ein Mauerblümchen rächt sich an ihrer Jugendliebe.
Ein Meisterdieb wechselt die Seite.
Eine Schwiegertochter hegt Mordgelüste.
SpracheDeutsch
HerausgeberBoD E-Short
Erscheinungsdatum1. Juni 2015
ISBN9783738609066
Brieffeinde: Kurzkrimis
Autor

R. Maine

R. Maine wurde 1966 als Sohn einer Buchhändlerin geboren. Das war das Beste, was im passieren konnte.

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    Buchvorschau

    Brieffeinde - R. Maine

    Inhaltsverzeichnis

    Brieffeinde

    Großes Kino

    Wenn kalabresische Schwiegermütter Wäsche bleichen

    Mehr von R. Maine

    Impressum

    Brieffeinde

    Der Postbote hatte sich lange geweigert, den Briefkasten am hinteren Gartentor zu beliefern, weil er den Umweg scheute. Dörte musste bitten, flehen und ihn mit drei Flaschen Doppelkorn bestechen, bis er ihrem Wunsch endlich nachkam. Von da an war sie froh um jeden Tag, an dem das Wetter mitspielte.

    Die Wolken waren aufgerissen, die Morgensonne beschien Dörte vorteilhaft von schräg vorne links, und der Wind aus Nordost wehte ihr dramatisch die Haare ums Gesicht. Ihre Füße teilten das tauweiche Gras. Wie immer wurde ihr dramatischer Auftritt von Musik begleitet. Durch die offene Verandatür jubelten Konstanze und ihre Freunde: „Nichts ist so hässlich wie die Rache! Dörte hatte die Aufnahme von „Die Entführung aus dem Serail direkt beim Finale gestartet.

    Am Zaun angelangt, blieb sie stehen, legte eine Hand auf den Briefkasten und machte im Geiste ein Foto. Dann zog sie die Samthandschuhe an und öffnete die Klappe. Im Halbdunkel schimmerte ein Umschlag aus cremeweißem Büttenpapier. Axel hatte eine zittrige Lilie darauf gezeichnet. Leider ließen die schlampigen Gefängnisbeamten, die alles lasen, was nach draußen ging, beim Zukleben jegliche Sorgfalt vermissen. Sie schienen den Klebestreifen großflächig besabbert und den Brief dann achtlos und schief verschlossen zu haben, doch dafür konnte Axel nichts, also übersah Dörte diesen Makel großzügig.

    Ihr Zierdolch glitt durch die Falz der Lasche. Vorsichtig zog sie die Bögen heraus, faltete sie auseinander, strich sie glatt und fächerte sie auf. Die Zeilen liefen schnürchengerade über das Papier, und Axels Schrift war nahezu perfekt. Natürlich fehlte ihm noch immer die Nonchalance des Vielschreibers, aber die Gleichmäßigkeit, mit der er die Bögen schwang und die unverschliffene Vollkommenheit der i-Punkte machten das wett. Schade für ihn, dass die Vollzugsanstalt keinen Grafologen beschäftigte. Axel wäre auf

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