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Kaltes Fließ: Lausitzkrimi
Kaltes Fließ: Lausitzkrimi
Kaltes Fließ: Lausitzkrimi
eBook212 Seiten2 Stunden

Kaltes Fließ: Lausitzkrimi

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Über dieses E-Book

Aus der Erzählerperspektive werden die Ermittlungen der Mordkommission Cottbus geschildert. Den territorialen Rahmen der Krimiserie bildet die Lausitz; in diesem Band speziell der Spreewaldort Burg mit seinen landschaftlichen Besonderheiten. Die Ermittlungen beginnen im schnee- und frostreichen Winter 2010. Sie führen zum Teil zurück in die unruhige Zeit der Wende.
Die Hauptpersonen sind die Ermittler der Mordkommission Cottbus. Ermittlungsleiter ist Kriminalhauptkommissar Fred Bittner, Schwergewichtsboxer mit dem Hobby Schuhe zu kaufen und bester Freund des Leiters der Kriminalpolizei Kriminalrat Werner Metag. Zum Team gehören weiterhin Kriminaloberkommissarin Sabine Grünfeld, die leicht einschnappt und Kriminaloberkommissar Volker Trommer, der aus dem Saarland stammt und in der Lausitz in manchem Fettnäpfchen landet. Die Mordkommission wird für ein halbes Jahr durch die Praktikantin Janina Borasch verstärkt, die durch den Fall Muschack zu wichtigen Erkenntnissen kommt.
Die Geschichte beginnt mit der Schilderung der Vergewaltigung einer jungen Sorbin und deren Folgen. Welche Verbindung es zum Fall Muschack gibt, erschließt sich den Kriminalisten erst auf Umwegen.
Im schneereichen Winter des Jahres 2010 findet Martin Jakubick, der Revierleiter der Burger Polizei, die alleinstehende Maria Muschack in einer Blutlache in ihrem Flur angefroren vor. Er hatte nach dem Einsatzplan der Gemeinde für Notfälle auf der abgelegenen Hofstelle auf den Kaupen zu prüfen, ob Hilfe nötig wäre. Nun kann er nicht mehr helfen sondern nur die Untersuchungen einleiten. War es ein Unfall oder eine Straftat?
Und was hat es mit dem taubstummen Mädchen auf sich, dass die Ermittler im Stall der Toten vorfinden und von dem niemand etwas wußte? Verdächtigen die Kriminalisten die Fremde der Täterschaft? Welche Spuren hat der Schnee verwischt oder erhalten?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. Dez. 2014
ISBN9783738002331
Kaltes Fließ: Lausitzkrimi

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    Buchvorschau

    Kaltes Fließ - Birgit Turski

    Vorbemerkung

    Alle Personen und Handlungen sowie ein Teil der Schauplätze sind frei erfunden, eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Orten sind purer Zufall und keineswegs beabschtigt.

    Hauptpersonen

    Muschackowa Marja / Maria Muschack                       hat sich in alten Traditionen verfangen

    Muschackowa Rejzka / Therese Muschack                 findet keinen Ausweg mehr

    Leberecht Wollgam                                                 sucht mit Marja einen Weg in die Zukunft

    Kollasche Mato                                                       sucht bei Marja ganz andere Sachen

    Axel Döring                                                           erfährt eine überraschende Neuigkeit

    Sven Richter                                                          fühlt späte Reue und Schmerzen

    Peter Pommersberg                                                will nur noch weg

    Werner Metag                                                        freut sich zu früh, dass er nicht in die Kälte muß

    Fred Bittner                                                           leitet die Ermittlungen und leidet an Erinnerungen

    Sabine Grünfeld                                                     will dem Kind einen Namen geben

    Janina Borrasch                                                     hat einen exquisiten Geschmack und trägt an einem Rucksack

    Volker Trommer                                                     probiert auf dem Weg zum Erfolg so manches Fettnäpfchen aus

    1

    Rejzka summte vergnügt die alte sorbische Weise vom Mädchen, das zum Tanze ging, vor sich hin, als sie im vollen Mondlicht über die große Wiese lief. Der Weg schlängelte sich vom Hinterausgang des Schullandheims über eine große Wiese bis zum Schlossberg. So wurde der eisenzeitliche Burgwall genannt. In der Schule hatte sie in Heimatkunde gelernt, dass sich hier die größte Burganlage der Lausitzer Kultur befunden hatte. Die sollte auch den Namen für den Ort, nämlich Burg gegeben haben. In den Märchen, die Mutter ihr in sorbisch erzählte, war der Schlossberg der Wohnsitz des Wendenkönigs. Am Fuß des Schlossberges wohnten die Lutki, die Leutchen oder Menschlein. In den Sagen waren die Lutki meist freundlich und halfen den Bauern. Früher sollen sie sogar mit den Menschen zusammengewohnt haben. Dann hatte sie aber der Klang der Kirchenglocken unter die Erde vertrieben. Sie zeigten sich den Menschen nur noch selten. Vielleicht traf sie ja im Mondschein welche. Einem verliebten jungen Mädchen brachten sie bestimmt Glück. Mit den Händen streifte sie über die schlafenden Blütenköpfe von Schafgarbe und Johanniskraut, Frauenkräuter, wie die Mutter sie nannte. Sie fühlte sich jetzt so recht als Frau, die sie nach altem Brauch schon wäre, wenn auch das Gesetz der Meinung war, das es erst in einem Jahr soweit sei. Aber, was scherte sie das Gesetz in dieser herrlichen warmen Vollmondnacht, in der ihr Blut vom Frausein kündete. Das Herz klopfte stürmisch gegen die Rippen, wenn sie daran dachte, dass sie nun zu ihm ging, sich mit ihm treffen wollte, mit Axel, dem großen schlanken jungen Mann aus der Stadt. Zwei Wochen lang schon beschleunigte er ihren Herzschlag. Er war einer der Trainer und Gruppenleiter, beim Trainingslager Judo vom Polizeisportverein Dynamo Cottbus. Es war der letzte Durchgang dieser Sommerferien im Schullandheim Burg, in dem sie sich als Küchenhilfe etwas Geld verdiente, ehe in zwei Wochen ihre Lehrausbildung als Schneiderin in Berlin anfangen würde.

    Seit Axel das erste mal am Ausgabefenster stand und sie ihm in die Augen gesehen hatte, ging er ihr nicht aus dem Kopf. Dreimal täglich stand er da an der Essenausgabe im Schullandheim und nahm die Teller und Tassen für seine Gruppe von ihr entgegen und stets war ihr dabei, als hätte sie ihm ihr Herz mit in die Hand gegeben. Er lächelte sie immer an und sie glaubte, dass auch er genauso fühlte wie sie. Wenn sie sich einmal im Gang oder auf dem Hof trafen, waren immer seine beiden Freunde Sven und Peter, die anderen Gruppenleiter, dabei und sie wagte kaum mehr als einen Gruß zu sprechen, aus Angst, die anderen könnten ihre Gefühle erraten. Die wollte sie vor niemanden Preis geben.

    Die Mutter ahnte wohl etwas von ihrem Gefühlszustand. Sie hatte sie heute früh, als sie ihr schickes neues T-Shirt angezogen hatte, seltsam beunruhigt angesehen. „Machst dich ja so hübsch, Mila, so nannte Mutter sie immer, „triffst du dich mit jemanden? Zu Hause wurde ganz selbstverständlich nur in der Muttersprache gesprochen, keiner der beiden Frauen wäre je etwas anderes in den Sinn gekommen, nur in der Öffentlichkeit, wenn Deutsche dabei waren oder auf dem Amt etwa, da sprachen sie natürlich deutsch. Bei der Mutter hörte man zuweilen in der Sprachmelodie und manchmal im Satzbau, dass es nicht die Muttersprache war.

    „Nein, nein wehrte das Mädchen errötend ab, „heut ist doch Abschiedsabend für den letzten Feriendurchgang. Wir sind alle eingeladen, das ganze Personal. Und nach dem Abendabwasch schaffe ich es nicht noch mal nach Hause.

    Sie sah die drei jungen Männer auf den Stufen des Jugendturmes, oder genauer des Turmes der Jugend, wie der alte Bismarckturm offiziell seit 1951 hieß, im hellen Mondlicht schon vom Weg aus und war enttäuscht. Sie wollte sich mit Axel treffen, nicht mit allen dreien, aber die hingen ja immer zusammen wie die Kletten. ‚Hoffentlich schickt Axel sie bald fort,’ wünschte sich das Mädchen ‚oder wir gehen nur zu zweit im Mondschein spazieren. Es wär so schön, einfach mit ihm Arm in Arm durch die Wiese zu gehen.’ Als sie bei den Männern angekommen war, sah sie, dass neben der Bank ein Bierkasten stand, mit einigen geleerten Flaschen und drei großen Flaschen Cottbusser Korn, von denen eine auch schon fast leer war. Die drei Männer rochen auch kräftig nach Bier und dem „blauen Würger", wie alle den Kornbrand von Melde nannten.

    In Rejzka machte sich ein unangenehmes Gefühl breit, stieg aus dem Magen in die Brust und drängte alle Freude heraus.

    Alkohol und Männer waren die Geißeln der Frauen, hatte die Großmutter gesagt, als die Mutter eines morgens weinend an der Waschschüssel stand und sich Blut aus dem Gesicht wusch. Der Herr habe den Männern diese Macht über die Frauen gegeben, wegen der Erbsünde Evas, und nun müssten die Frauen sich fügen. Damals war Rejzka erst zehn und verstand noch nicht genau, was die Großmutter damit meinte. Aber sie wußte, dass der Vater oft trank und dann grob und gemein wurde, die Mutter beschimpfte und schlug. Rejzka hatte sich dann immer versteckt und sich die Ohren zugehalten. Schon zwei Jahre später erfuhr sie wirklich, was Großmutter gemeint hatte, als sie sagte, die Männer seien die Geißeln der Frauen. Daran wollte sie jetzt nicht mehr denken. Es konnten ja nicht alle Männer so wie der Vater sein. Axel war da ganz anders. Er sprach sanft und ruhig und machte ihr Komplimente.

    Axel stand von der Bank auf und kam ihr einige Schritte entgegen: „Komm, Kleine, lass uns ein Stück spazieren gehen. Die beiden sind gut versorgt und kommen ohne uns aus. Er legte fürsorglich den Arm um ihre schmalen Schultern und wandte noch einmal den Kopf zu seinen Freunden: „Ihr entschuldigt uns doch eine Weile? Sein Augenzwinkern und das süffisante Grinsen zu diesen mit großem Ernst gesprochenen Worten, konnte das Mädchen nicht sehen. So fasste sie wieder Vertrauen und kuschelte sich an seine Seite.

    Eng aneinander geschmiegt gingen sie den Weg den Schlossberg hinunter. Er erzählte ihr, wie sehr er sie mochte, ihre Zurückhaltung schätzte. Dass sie nicht wie die Mädchen in der Stadt jedem Kerl schöne Augen machte. Er verglich ihre Schönheit mit den Wildblumen und zitierte einen Vers, den sie aus den Poesiealben ihrer Klassenkameradinnen in der sechsten Klasse kannte : „Sei wie das Veilchen im Moose, still, bescheiden und rein und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein". Sie wunderte sich, dass ein junger Mann etwas sagte, das ihrer Großmutter sehr gefallen hätte.

    Als Axel meinte, nun genug Süßholz geraspelt zu haben, wurden seine Zärtlichkeiten drängender und er zog sie ins warme Gras. Rejzka wehrte sich halbherzig: „Nein, lass mich, ich will das nicht!" Seine Zärtlichkeiten hatten ihr so gut getan, aber sie spürte seine Erregung und wollte nicht, was nun kommen sollte.

    Axel hatte sie völlig in seiner Gewalt und trotz seiner in ihr Haar geflüsterten Beteuerung, er wolle ihr nicht weh tun und er würde sich vorsehen und ihr erstes mal sollte schön sein, ging er zielstrebig und grob mit ihr um. Aus seinem sehnsuchtsvollen Stöhnen, als er in sie drang, wurde ein frustrierter Aufschrei: Du Schlampe, du wendisches Miststück, du hast dich wohl schon mit jedem Dorftrottel rumgesielt, na warte, ich zeige dir, was ein richtiger Mann ist, du kleine Fotze... Mit jedem seiner Worte stieß er hart und tief in sie, mit der linken Hand drückte er ihren Brustkorb fest auf die Erde und mit der rechten schlug er ihr hart ins Gesicht. Nach dem ersten entsetzten Aufschrei wimmerte sie nur noch leise: „Nein, nein, nein". Blut lief ihr aus der Nase und aus den Mundwinkeln, dann wurde sie schlaff und still. Sie zog sich in ihr Innerstes zurück und nahm nicht mehr wahr, was ihrem Körper geschah. ‚Nein, nicht schon wieder, nicht mehr, nicht mehr, nicht mehr...’ waren ihre einzigen Gedanken.

    Axel erhob sich und wischte seine blutverschmierte Hand angewidert an ihrem T-Shirt ab. Er sagte zu seinen Begleitern, die ihnen gefolgt waren: „Bedient euch, das Weib ist für alle zu haben, was soll man auch von so ’ner Dorfschlampe erwarten." Damit nahm er Peter die Schnapsflasche aus der Hand und trank gierig, während er sich an einen Baumstamm lehnte und mit schiefem Grinsen zusah, wie sich Peter auf das Mädchen legte. Sehr bald erhob Peter sich wieder und torkelte zu den Büschen, wo er sich würgend übergab.

    ‚Verträgt ja wirklich nichts, dieser Kerl. Der kommt nun aus Drebkau,’ grinste Axel in sich rein ‚von wegen Saufdrauke, wie die Drebkauer von ihrem Ort behaupteten.’ Inzwischen machte sich Sven, der auch schon ordentlich Schlagseite hatte, an dem Mädchen zu schaffen, das wie leblos im Gras lag und nur zuweilen stöhnte. „Scheint der zu gefallen, lallte Sven nach einem solchen schmerzhaften Aufstöhnen des Mädchens, „eh, komm Axel, wollen wir nen Dreier?. Mit verkniffenem Mund und gierigem Blick auf das Paar stieß sich Axel vom Baum ab, nahm noch einen tiefen Zug aus der Flaschen und meinte: „Klar, zeigen wir der Nutte mal, wie’s richtig abgeht."

    Peter torkelte durch das Gebüsch zum Weg. Immer wieder schluckend und hicksend taumelte er zurück zum Schullandheim. Ihn trieb nur ein Gedanke: „Abhauen, weit weg". Mit alldem wollte er nichts zu tun haben, das konnte nur Ärger geben.

    2

    Marja sah fassungslos auf ihre blutigen Hände, in denen sie das kleine schreiende Wesen hielt, ihre Enkeltochter, verschmiert und schrumplig, winzig war das kleine Wesen und doch so voller Lebenswillen. Hastig wickelte Marja das Neugeborene in warme Tücher und legte es in den ausgepolsterten Karton, der die Wiege ersetzen mußte. Sie wandte sich wieder ihrer Tochter zu, die bleich und wie ausgeleert in der großen Blutlache auf dem Bett in ihrem sicheren Versteck, in das sich Maria sonst immer vor ihrem betrunkenen Mann zurück zog, lag. Kaum merklich hob und senkte sich die Brust der jungen Frau. Erleichtert stöhnte Marja auf, Rejzka lebte, Gott sei Dank. Die Geburt hatte die beiden Frauen überrascht, es war zwei Monate zu früh, nach Marjas Berechnung.

    ‚Im Mai wäre der richtige Termin gewesen,’ dachte sie gerade noch, als ein Aufstöhnen von Rejzka alle anderen Gedanke vertrieb. Lange mühte sie sich, die Blutung zu stillen und die Tochter warm zu halten. Es war erst der 18. März 1990 und nachts noch empfindlich kühl. ‚Nur gut,’ dachte Marja ,dass heute alle damit beschäftigt sind, die Wahlergebnisse im Fernsehen abzuwarten. Keiner wird nach uns sehen.’

    Jurij, ihr Mann saß bestimmt in der Kneipe und schwadronierte mit seinen Kumpanen, Jurk und Kollasche, von der Neuen Wendenpartei, zu deren Ortsvorsitzendem er sich gemacht hatte, über die neue Freiheit. ‚Und natürlich wird er wieder saufen,’ dachte Marja, aber das störte sie nicht mehr.

    Als im letzten Sommer die Ausreisewelle begann die Wende einzuleiten, hatte er zusammen mit seiner neuesten Geliebten versucht Mitte August über Ungarn in den Westen zu kommen. An der österreichischen Grenze war das Pärchen aber zurückgewiesen worden. Nach seiner Rückkehr war er keine Nacht mehr zu Hause gewesen und hatte sich nicht weiter um Frau und Tochter oder den Hof gekümmert. Er kam nur noch kurz vorbei, wenn er etwas brauchte, Geld oder Eier. Inzwischen organisierte er seine politische Karriere in der Wendenpartei, die er im Januar mitgegründet hatte und die seinen Ehrgeiz, endlich groß raus zu kommen, befriedigen sollte. Er wollte weg vom Dorf, am besten als Abgeordneter ganz nach oben.

    Diesmal hatte er keine Chance gehabt, in die Volkskammer zu kommen. Seine Partei war noch zu klein. Aber er war sicher, seine Zeit würde noch kommen. Bei der Karriere, die er vor Augen hatte, war kein Platz für die schüchterne abgearbeitete Maria. So mitten im Wahlkampf hatte er sich nicht scheiden lassen können, aber das hieß ja nicht, dass er sich noch mit ihr abgeben mußte oder mit seiner ebenso stillen Tochter Therese. Die Therese war nicht mehr Pappis süße kleine Prinzessin sondern eine zickige Jugendliche, die mit ihm sowieso nicht mehr sprach und die ihm schon seit zwei Jahren wo sie nur konnte aus dem Weg gegangen war, bis sie im September 89 nach Berlin zur Ausbildung gezogen war. Einmal hatte sie ihn noch im Februar angerufen, weil sie die Ausbildung als Schneiderin geschmissen hatte und in den Westen wollte, in einem Hotel arbeiten. Sie hatten sich angeschrieen, weil er kein Geld schicken wollte. Danach hatte er nie mehr was von ihr gehört und Maria, die dumme Pute, hatte zu ihrem verzogenen Gör, zu ihrer Rejzka, gehalten und sprach auch nicht mehr mit ihm. Aber das war ihm egal. Seit der Rückkehr aus Ungarn war er ganz zu seiner neuen Flamme, der Sekretärin vom LPG-Büro gezogen. Die Brigitte hatte ein ganz anderes Format, mit der konnte sich ein Mann auch öffentlich sehen lassen, dachte er. Sollten sich die beiden Muschack-Weiber doch um ihr Viehzeug und ihren Ziegenbock und den gottverdammten

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