Kuss aus der Vergangenheit
Von Carly Fall
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Über dieses E-Book
Begegnet sie wirklich ihrer wahren Liebe aus der Vergangenheit?
Als Maggie Ramos ihre Scheidungspapiere unterschreibt, ist sie wildentschlossen, ein neues Leben anzufangen, ohne den verbalen Missbrauch und die Untreue ihres Exmannes.
Um ihren Neuanfang gebührend zu feiern, beschließt Maggie, eine Reise nach Bisbee und Tombstone, Arizona, zu machen. Geschichte begeistert sie und diese beiden Orte haben sie aufgrund ihrer interessanten, reichen Vergangenheit schon immer fasziniert.
Während einer Tour in der Queen Mine in Bisbee lernt Maggie einen Minenarbeiter namens Joseph kennen. Diese Begegnung lässt sie an ihrem Verstand zweifeln, da er behauptet, ihr toter Ehemann aus der Vergangenheit zu sein. Er ist fest entschlossen, ihr zu beweisen, dass sie einander wirklich geliebt hatten und nimmt sie mit auf eine Reise zwischen Gegenwart und dem frühen 20. Jahrhundert. Maggie fragt sich, ob ihr Verstand verrückt spielt oder ob sie wirklich ihrer wahren Liebe aus der Vergangenheit begegnet ist.
Kann wahre Liebe den Tod überdauern?
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Buchvorschau
Kuss aus der Vergangenheit - Carly Fall
Preis-Gewinnerin und Bestseller-Autorin
Carly Fall
Kuss aus der Vergangenheit
Kuss aus der Vergangenheit
von
Carly Fall
© 2013 Westward Publishing
Alle Rechte vorbehalten
Smashwords Edition
Übersetzt ins Deutsche von Sara Müller
Dieses Werk ist fiktiver Natur. Namen, Personen, Geschäfte, Orte, Events und Ereignisse sind entweder Produkt der Fantasie der Autorin oder werden in fiktivem Sinne gebraucht. Jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen, lebendig oder verstorben, oder tatsächlichen Ereignissen ist reiner Zufall.
Widmung
Ich möchte dieses Buch den wundervollen Menschen in Bisbee, Arizona, widmen.
Danke, dass ihr Touristen einen Einblick in die faszinierende Geschichte, die eure wunderschöne, kleine Stadt bereithält, gebt und danke, dass ihr so verdammt freundlich seid.
Wir können es nicht erwarten, wiederzukommen!
Kapitel 1
„Ihre Scheidung ist vollzogen."
Maggie Ramos stieß einen erleichterten Seufzer aus und ließ den Kuli auf den Glastisch sinken. Sie starrte auf das Scheidungspapier mit ihrer Unterschrift und der ihres Mannes.
Es hatte ein ganzes langes Jahr gedauert, bis alle Details der Scheidung abgeklärt waren, aber heute war ihre fünfjährige Ehe endlich zu Ende. Sie blickte zu Jerry, der am anderen Tischende saß und sie wutentbrannt anstarrte.
Wie auch immer. Er hatte bekommen, was er verdiente.
Er hatte ihr mehrmals zu verstehen gegeben, dass er ein sehr angesehener Plastikchirurg in Phoenix Valley war und einen Ruf zu verlieren hatte. Maggie vermutete, dass er nicht wollte, dass die Leute herausfanden, was für ein hinterhältiger, selbstsüchtiger und egoistischer Bastard er war, der seine Frau betrogen hatte.
Er hatte Maggies Schweigen für eine niedrige, sechsstellige Summe erkauft, obwohl sie nicht versucht hatte, die Situation über Maßen auszunutzen.
Vor ihrer Ehe – bevor er die Uni beendet und seine Praxis eröffnet hatte – war Jerry Letters ein anderer Mensch gewesen: freundlich, glücklich und einfühlsam. Sie hatten sich an einem Samstagabend vor sechs Jahren kennengelernt. Er war in das Restaurant gekommen, in dem sie arbeitete und einen Karamellkuchen und Kaffee bestellt. Als er zahlte, fragte er sie, ob sie mit ihm ausgehen wolle. Er war gutaussehend, hatte ein süßes Lächeln und gutes Benehmen. Am Anfang ihrer Beziehung schwärmte er viel von ihren dunkelbraunen Haaren und ihren hohen Wangenknochen. Er kniff sie oft zärtlich in ihren üppigen Hintern. Er lobte ihre Intelligenz und sie debattierten stundenlang über Politik, wobei sie eine moderat-konservative und er eine liberale Meinung vertrat. Irgendwann einigten sie sich darauf, sich uneinig zu sein und trotz der politischen gegensätzlichen Ansichten schlossen sie Frieden und erließen einen häuslichen politischen Waffenstillstand.
Sie waren ein Jahr zusammen gewesen, als sie heirateten. Maggie war gerade mit der Uni fertig, obwohl ihr Bachelor in Geschichte sich als wenig hilfreich bei ihrer Jobsuche erwies. Also arbeitete sie weiterhin als Kellnerin, während Jerry die Uni beendete. Sie nahm sogar zusätzlich einen Teilzeitjob als Bibliothekarin an, damit sie besser auskamen. Es war eine schwierige Zeit, aber sie war zufrieden, dass sie Jerry dabei helfen konnte, seine Träume zu verwirklichen und sie waren glücklich zusammen.
Nach drei Jahren Ehe eröffnete er seine Praxis. Am Anfang lief sie nicht so gut, aber die Nachricht über den neuen Doktor in der Stadt verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Innerhalb eines Jahres boomte die Praxis und er bestand darauf, dass sie ihre Jobs kündigte und sich „eine anständige Arbeit" suchte. Das hätte für Maggie der erste Hinweis auf Jerrys Kontrollsucht sein sollen. Zuerst war sie beleidigt gewesen – während er damit beschäftigt war, seine Träume zu verwirklichen, schenkte sie schlecht gelaunten Kunden Kaffee ein. Sie war froh, den Kellnerjob loszuwerden, aber sie behielt den Teilzeitjob in der Bibliothek. Sie liebte Bücher, vor allem Geschichtsbücher. Die Vergangenheit zog sie magisch an und sie las alles, was sie in die Hände bekam.
Das Zeitalter war dabei ganz egal – sie liebte es ebenso, über die alten Griechen und Römer zu lesen wie über den Wilden Westen des 19. Jahrhunderts und die frühe Chinesische Kultur. Heimlich verehrte sie wie ein kleines Mädchen Kleopatra, weil sie so schön und stark gewesen war. Es war ihr egal, ob die Bücher fiktiv waren oder nicht, so lange die Geschichte in der Vergangenheit spielte, war sie glücklich.
„Bist du jetzt zufrieden?", fragte Jerry sie mit zusammengepressten Zähnen und riss sie aus ihren Gedanken und brachte sie zurück in die Wirklichkeit.
Sie musterte ihn von oben bis unten. Im Alter von siebenunddreißig Jahren begann sein Haar an den Schläfen grau zu werden, was ihm einen George-Clooney-Look verlieh. Seine grünen Augen durchbohrten sie förmlich und sie musste über seine glatte Stirn lächeln. Anscheinend hatte er vor Kurzem eine Runde Botox genossen. Sie schauderte bei dem Gedanken, dass sie noch vor zwei Jahren darüber nachgedacht hatte, mit diesem Typen eine Familie zu gründen. Sie hatte geglaubt, ein Kind würde vielleicht Frieden in ihre Ehe bringen. Wie dumm sie gewesen war. Obwohl sie gern ein Kind gehabt hätte, war sie dankbar, dass sie nicht im Stande gewesen waren, eins zu bekommen. Die Scheidung würde einen klaren Schlussstrich ziehen; von jetzt an mussten sie nichts mehr miteinander zu tun haben. Es machte sie auch ein bisschen traurig, weil sie immer geglaubt hatte, eine Ehe halte ewig. Auf der anderen Seite konnte eine Frau nur so viel von ihrem Mann ertragen, bis ihre Ehre und Stolz in Gefahr waren.
Was sie anging, wurden ihre Würde und ihr Stolz von Kaugummi und Bindfaden zusammengehalten, aber das war immerhin besser als vor einem Jahr. Sie hatte in die Institution Ehe glauben wollen, aber Jerry hatte diesen Glauben zerstört, indem er sie schlecht behandelt und sich extrem verändert hatte. Ihr einst liebevoller Ehemann war zu einem egoistischen, aufgeblasenen Arschloch geworden, der sich mehr Gedanken über das Aussehen anderer machte als über ihr Innenleben.
„Ja, ich bin zufrieden, Jerry, sagte Maggie süßlich und versuchte das schmerzliche Verlangen nach „Was hätte sein können
zu ignorieren. Als sie Jerry heiratete, war sie überzeugt gewesen, dass diese Ehe halten würde. Aber seine Veränderung war überwältigend gewesen.
Jerry stand so ungestüm auf, dass fast sein Stuhl umkippte. „Wenn wir hier fertig sind, dann gehe ich jetzt. Ich kann ihre Gegenwart nicht ertragen."
„Wir sind fertig", sagte Jerrys Anwalt. Er stand auf und strich sich über seinen grauen Nadelstreifenanzug.
Maggie sah ihnen nach, als sie den Raum verließen und beschloss, ein paar Minuten zu warten, um zu vermeiden, Jerry auf dem Parkplatz zu begegnen.
„Du kannst hier ein bisschen warten, wenn du willst", sagte ihre Anwältin Gina, als ob sie ihre Gedanken gelesen hätte. Maggie lächelte. Gina war etwa 50 Jahre alt, hatte kurzes, dunkles Haar und intelligente, blaue Augen. Sie war während der Scheidung Maggies Stütze gewesen und hatte sie davon überzeugt, Geld von Jerry zu verlangen. Sie hatte die Sache so ausgelegt, dass Maggie die finanzielle Belastung in ihrer Ehe getragen hatte, während Jerry seinen Doktor gemacht hatte und Maggie hatte das gute Recht, eine Gegenleistung für ihren Aufwand zu bekommen.
„Danke, ich glaube, ich werde ein paar Minuten warten."
„Keine Sorge. Ich habe sowieso einen Telefontermin, also, ich bin in meinem Büro."
Maggie nickte und Gina verließ den Konferenzraum. Ihre Gedanken gingen zurück zu Jerry. Ein Jahr nachdem Jerry die Praxis eröffnet hatte, hatte sie eine leichte Veränderung in ihm bemerkt. Er hatte angefangen, bis spät in die Nacht hinein zu arbeiten, er war mit seinen Gedanken ständig woanders und er kam stets angespannt nach Hause. Als sie noch bitterarm gewesen waren und er noch zur Uni ging, hatte er sie immer liebevoll wegen ihres Gewichts geneckt, aber als die Praxis zu boomen begann, verwandelten sich seine liebevollen Bemerkungen in gemeine Kommentare. Sie war definitiv nicht fett, aber mit einer Größe