Manipulation: Wie Sie Manipulationstechniken im Alltag und Beruf erkennen, sich davor schützen und andere selbstbewusst durch Psychologie, NLP, Körpersprache & Kommunikation gezielt manipulieren
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Über dieses E-Book
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Buchvorschau
Manipulation - Victoria Lakefield
Einführung
M
anipulation – ein starkes Wort, welches uns immer wieder im Alltag begegnet. Man sagt, die Medien manipulieren uns, die Werbung beeinflusst uns und die Politiker nutzen uns aus. Diese Beispiele sind das erste, was uns zu diesem Begriff einfällt. Dabei denkt kaum jemand an die Manipulation im Alltag, die schon in einem scheinbar harmlosen Gespräch auftauchen kann. Manipulation hat viele Gesichter.
Dieses Buch soll Ihnen in der ersten Hälfte verschiedenste Methoden und Situationen vorstellen, in welchen Sie manipuliert werden. Es soll aufklären und gleichzeitig zum kritischen Denken anregen. Anhand von vielen bildlichen Beispielen wird Ihnen Manipulation in vielen Bereichen nähergebracht.
Im zweiten Teil werden die acht Gesetze der Menschenbeeinflussung nach Josef Kirschner näher beleuchtet. Dieser Teil soll Ihnen helfen, Manipulation nicht nur zu durchschauen, sondern sie selbst zu Ihren Gunsten zu nutzen.
Zum Schluss gilt es nicht zu vergessen, dass dieser Begriff zu Unrecht als etwas streng Negatives angesehen wird. Manipulation kann auch durchaus für alle Parteien einen Vorteil und Lösungen bringen, wenn man nur weiß, wie. Lernen Sie mithilfe dieses Buches alles rund um den Begriff kennen, seine positiven wie auch seine Schattenseiten.
Manipulation auf psychologisch-wissenschaftlicher Ebene betrachtet
G
rundsätzlich ist Manipulation zunächst eine Form der sozialen Einflussnahme. Das Ziel einer manipulativen Handlung ist es, das Verhalten oder die Wahrnehmung durch indirekte Taten zu verändern. Da diese Taten zum Vorteil des Manipulanten ausgeführt werden und oft zu einem Ausnutzen des Opfers führen, gelten manipulative Taktiken im Allgemeinen als ausbeutend und unaufrichtig. Nicht immer muss allerdings Manipulation etwas schlechtes sein, wie Sie in den folgenden Kapiteln erfahren werden. Zum Beispiel kann dieser soziale Einfluss auch dazu genutzt werden, unerwünschte Verhaltensweisen zu ändern.
Laut George K. Simon, einem bekannter Autor, der bereits mehrere Bücher über die Psychologie veröffentlichte, hat psychologische Manipulation mehr mit dem Manipulanten an sich zu tun als mit dem Manipulierten: Der Manipulant muss dazu in der Lage sein, aggressive Absichten und Verhaltensweisen zu verstecken und freundlich und vertrauenswürdig zu wirken. Außerdem muss der Manipulant die psychologischen Schwächen seines Opfers kennen, um Anhaltspunkte zu finden und um einschätzen zu können, welche manipulativen Taktiken am effektivsten sind. Zudem braucht der Manipulant ein gewisses Maß an Rücksichtslosigkeit, um in Kauf zu nehmen, dass das Opfer auch Schäden durch seine manipulative Aktion nehmen könnte.
Zusätzlich zählt Simon die Eigenschaften von Menschen auf, die stark gefährdet sind von Manipulanten ausgenutzt zu werden: Naivität, zu großes wie zu geringes Selbstbewusstsein, ein zu großes Bemühen, die Beweggründe des Manipulanten zu verstehen und sie für glaubhaft zu halten sowie emotionale Abhängigkeit.
Weiterhin beleuchtet Simon die Vielfältigkeit der Lügen, die Manipulanten zu ihrem Vorteil nutzen.
Im Moment der Lüge ist es oft schwer, sie zu erkennen; die Wahrheit wird oft erst später erkannt, wenn es zu spät ist. Es gilt im Kopf zu behalten, dass manche Persönlichkeitstypen, besonders Psychopathen, Experten darin sind, wenn es um Lügen und Betrügen geht und die Fähigkeit besitzen, dies fast unmerklich umzusetzen.
Eine andere Art der Lüge besteht darin, einen nennenswerten Anteil der Wahrheit beizubehalten. Dies ist oft bei Propaganda vorzufinden.
Bei der Leugnung weigert sich der Manipulant zuzugeben, dass er einen Fehler gemacht hat.
Die Rationalisierung stellt eine meist unbegründete Entschuldigung dar, die der Manipulant nutzt, um sein Verhalten zu verteidigen, welche zudem oft mit der Leugnung kombiniert wird, was schließlich zu Verharmlosung oder Minimierung führt: Mit dieser Lügentechnik versucht der Manipulant sein Verhalten schönzureden, beispielsweise indem er behauptet, eine Beleidigung sei nur ein Witz gewesen.
Das Verhalten, in dem der Manipulant alles abblockt, was nicht in seine Ansicht der Dinge passt, wird ausgewählte Aufmerksamkeit genannt.
Oft lenkt der Manipulant von einer einfachen Frage ab, indem er nur eine indirekte Antwort gibt und um den heißen Brei herum redet.
Eine weitere verbreitete Form der Manipulation ist, das Opfer in die Defensive zu locken, indem indirekte oder direkte Drohungen angewendet werden.
Besonders häufig wird das Opfer außerdem eingeschüchtert, indem der Manipulant ihm die Schuld zuweist und behauptet, es würde sich nicht genug um ihn kümmern, wäre zu egozentrisch oder hätte es zu einfach im Leben.
Auch das Beschämen zählt als eine der am meisten angewandten Methoden, um das Opfer sich unsicher fühlen zu lassen und in die Ecke zu drängen. Der Manipulant benutzt Sarkasmus und macht das Opfer nieder, um die Furcht und die Selbstzweifel in ihm zu stärken. Dadurch fühlt sich das Opfer dem Manipulanten ausgeliefert und fürchtet, dass es ohne ihn nichts mehr schaffen könnte.
Eine Technik, die noch mächtiger wirkt als alle zuvor erwähnten, ist, das Opfer herabzuwürdigen. Sie wird besonders dafür verwendet, um das Opfer noch weiter in die Defensive zu drängen. Der Manipulant wirft hier dem Opfer vor, der Täter zu sein, und dies jedes Mal wenn es versucht sich zu verteidigen.
Ähnlich ist es, wenn der Manipulant das Opfer spielt. Hier versucht er, das Mitleid seines Opfers zu erregen. Vor allem hilfsbereite Menschen schaffen es oft nicht, diese Taktik zu durchschauen.
Der Manipulant wird häufig seinen Charme und Lob verwenden, um das Opfer einerseits emotional an sich zu binden, und andererseits sein Vertrauen zu gewinnen, um dies später schamlos auszunutzen.
Mit gespielter Unschuld versucht der Manipulant dem Opfer weiszumachen, dass er eine Tat, die zu Schaden des Opfers führte, nicht mit Absicht verübt hat oder sie komplett bestreitet. Der Manipulant wird dafür ein überraschtes oder empörtes Gesicht aufsetzen, was das Opfer langsam, aber sicher an seinem eigenen Verstand zweifeln lassen wird.
Auch gespielte Verwirrtheit seitens des Manipulanten wird den gleichen Effekt erzielen. Indem er so tut, als wisse er nicht, wovon sein Opfer spricht, kommt es zu immer mehr Selbstzweifeln und das Opfer wird irgendwann vollkommen die Sichtweise des Manipulanten annehmen.
Plötzlich auftretende Wut ist ebenfalls eine Taktik, in welcher der Manipulant seinem Opfer Gefühle vorspielt, die gar nicht echt sind, sondern nur das Ziel haben, das Opfer einzuschüchtern und in die Ecke zu drängen. Oft wird diese manipulative Methode benutzt um Konfrontation oder das Aussprechen der Wahrheit zu vermeiden, oder um wahre Intentionen zu verbergen. Damit gilt die künstliche Wut als ein Werkzeug, das der Manipulant eher zur Verteidigung nutzt, um Misstrauen und Nachforschungen auszuweichen.
Der Manipulant wird in Drucksituationen, in denen er eine bestimmte Aktion von seinem Opfer verlangt, es mit Phrasen wie „Das macht doch jeder" locken. Dadurch wird sich das Opfer meist ermutigt fühlen und den Wunsch verspüren, sich der Masse anzupassen.
Harriet B. Braiker veröffentlichte ebenfalls einige Bücher über die psychologische Manipulation. Sie stellte die folgenden Merkmale auf, die Manipulanten nutzen um ihre Opfer zu kontrollieren: Mit positiver Bestätigung durch Lob, Schmeicheleien, Mitleidserregung, übertriebene Entschuldigungen, Geld, Geschenke, Annahme, Aufmerksamkeit, Anerkennung und positive Gesichtsausdrücke wird eine Bindung zum Opfer geschaffen. Negative Bestärkung findet dadurch statt, dass das Opfer aus einer unangenehmen Situation gezogen wird und dies als Belohnung ansieht, zum Beispiel: „Du musst die Küche nicht aufräumen, wenn du stattdessen mit mir ausgehst." Zeitweilige oder nur zum Teil ausgeführte negative Handlungen erschaffen eine Atmosphäre gelenkt von Angst und Zweifeln.
Strafen stellen ein Gegenstück zur positiven Bestätigung dar