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Entführt in Venedig: Thriller
Entführt in Venedig: Thriller
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eBook108 Seiten1 Stunde

Entführt in Venedig: Thriller

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Über dieses E-Book

Gefangen im Reich der Finsternis!

Eine unerwartete Erbschaft führt Giulia nach Venedig. Da es privat bei ihr im Moment gar nicht gut läuft, ist sie im Grunde ganz froh, London den Rücken kehren zu können. Doch schon bald muss sie feststellen, dass sie in Italien alles andere als willkommen ist. Offenbar ist ihre Familie gar nicht erfreut über ihr Kommen, und immer wieder geschehen mysteriöse Ereignisse. Schließlich wird sie sogar noch entführt und findet sich auf der kleinen Insel Cimiterio wieder - der Friedhofsinsel von Venedig! Und die Totenlichter leuchten schon für sie ...

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Nov. 2018
ISBN9783739636894
Entführt in Venedig: Thriller

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    Buchvorschau

    Entführt in Venedig - Nancy Bedford

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    Roberto entfuhr ein sorgenvolles Stöhnen, als er aus dem langsam dahindümpelnden Motoscafi mitansehen musste, wie die düstere Gondel mit Giulia an Bord sich immer weiter und weiter aus seiner Reichweite entfernte.

    Frustriert hieb er mit der Faust auf den Bootsrand und fuhr den Fahrer an: „Geht das denn nicht schneller? Wir verlieren sie!"

    Doch der Mann zuckte bloß mit den Schultern.

    Es blieb Roberto also nichts anders übrig als zu warten, obwohl ihn die Hilflosigkeit seiner Lage schier wahnsinnig machte. Dann endlich, nach einer Zeitspanne, die ihm wie eine Ewigkeit erschienen war, hatten sie das Wegstück überbrückt, in dem ein Fahrverbot für motorisierte Wasserfahrzeuge herrschte.

    Gerade noch rechtzeitig, um die Gondel vor ihnen in einem kleinen Seitenkanal verschwinden zu sehen.

    Roberto runzelte die Stirn. Er wusste nicht wieso, doch er glaubte sich an diesen speziellen Kanal erinnern zu können. Und sofern er nicht völlig auf dem Holzweg war, führte er lediglich an einigen verlassenen Wohnhäusern entlang. Und dahinter …

    Ein eisiger Schauer kroch Roberto den Rücken hinunter. Jetzt wusste er wieder, was ihm an diesem Kanal bekannt vorgekommen war. Er hatte diesen Weg schon mehrere Male benutzt. Zuletzt auf der Fahrt des Trauerzuges für die verstorbene Marcella. Denn er führte auf direktem Wege nach Cimiterio.

    Der Friedhofsinsel von Venedig!

    *

    Einige Tage zuvor.

    Eines sag ich dir, Karen: Auf einen Mann lasse ich mich so schnell nicht wieder ein. Ach, was rede ich? Nie wieder!"

    Karen Mulder lächelte matt. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie sich ihre beste Freundin im Moment fühlen musste. Vier Jahre war Giulia mit dem gutaussehenden und ziemlich vermögenden Rick zusammen gewesen. Sie hatte ihn abgöttisch geliebt, von Hochzeit geträumt und sich ein Kind gewünscht. Doch für Rick war das alles kein Thema gewesen. Er, der Sohn eines reichen Fabrikanten, hatte immer nur Arbeit und Geld im Kopf gehabt.

    Eigentlich, fuhr es Karen durch den Kopf, hatten die beiden nie besonders gut zueinander gepasst. Für Giulia zählten ganz andere Werte im Leben: Gefühle, gegenseitige Aufmerksamkeit, Verständnis... Doch für all das hatte Rick wenig oder gar nichts übrig gehabt. Ein Beispiel war Giulias Arbeit. Sie war mit Herz und Seele Künstlerin, arbeitete als Malerin. Viel Geld verdiente sie damit weiß Gott nicht, aber es hatte immer gereicht, um nicht ganz von Rick abhängig zu sein.

    Rick jedoch hatte ihre Kunst immer nur belächelt. Alles, womit man nicht reich wurde, war für ihn reine Zeitverschwendung.

    Karen wusste, dass Giulia sich schon seit langer Zeit von ihm unverstanden gefühlt hatte. Unverstanden und vernachlässigt. War am Anfang ihrer Beziehung alles noch nahezu perfekt gewesen, hatte er nach und nach immer weniger Zeit für sie gefunden. Tief in ihrem Herzen hatte Giulia wohl schon lange Zeit gewusst, dass ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt war, doch sie hatte es einfach nicht übers Herz gebracht, einen Schlussstrich zu ziehen.

    Und dann, es war jetzt gerade einmal zwei Monate her, war die Bombe geplatzt: Rick hatte ihr gestanden, dass er sich neu verliebt habe. In die Frau eines schwerreichen Anwaltes. Eine perfekte Partie, die sicher auch seinem anspruchsvollen Vater besser gefallen würde als eine „mittellose" Künstlerin. Noch am selben Abend hatte er seine Sachen gepackt und war zu seiner neuen Flamme gezogen.

    Für Giulia war eine Welt zusammen gebrochen. Das hätte sie niemals von Rick gedacht!

    Von heute auf morgen war nichts mehr wie früher. Giulia war in ein tiefes Loch gefallen. Und sie hatte es nur Karen zu verdanken, dass dieser Zustand der tiefsten Traurigkeit nur wenige Tage angehalten hatte. Giulia weinte Rick, dem Mann, der sie so verletzt hatte, heute keine Träne mehr nach. Sollte er doch sehen, wo er blieb!

    Wirklich glücklich war die hübsche 29-jährige Frau dennoch nicht. Die Enttäuschung steckte ihr noch immer in den Knochen, zudem fühlte sie sich einsam, und mit ihrer Malerei lief es im Moment auch mehr schlecht als recht.

    „Warte ab, sagte Karen nun mit einem aufmunternden Lächeln. „Wenn dir erst mal der richtige Mann über den Weg läuft, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus!

    Giulia winkte ab. „Lasse mich bloß in Ruhe mit so was! Ich hab dir doch gerade gesagt, dass ich von Männern die Nase voll habe."

    „Ja, im Moment. Aber das kann sich auch ganz schnell wieder ändern. Karen zwinkerte ihrer Freundin zu. „Wenn ein Mann wie Adonis vor dir steht, bist du als Frau machtlos, das kannst du mir glauben.

    „Wenn du meinst... Giulia hatte für die Worte ihrer Freundin nicht mehr als ein müdes Lächeln übrig. „Ich hoffe nur, dass ich bald wieder ein paar Bilder loswerde. So kann es jedenfalls nicht weitergehen.

    „Läuft es denn so schlecht?" erkundigte sich Karen.

    „Das kannst du aber laut sagen. Wenn ich Glück habe, kann ich nächsten Monat noch die Miete zahlen. Aber danach ist das Geld, das ich mir auf die hohe Kante gelegt habe, erschöpft. Und das Schlimmste ist, dass mir momentan nicht einmal etwas halbwegs Vernünftiges gelingen will."

    „Na, ist das denn ein Wunder? Ich meine, nach dem, was du in der letzten Zeit durchgemacht hast, dürfte es doch wohl auch recht schwer sein, gute Bilder zu malen. Oder meinst du nicht?"

    „Die meisten Künstler haben ihre besten Bilder im Zustand tiefster Depression gemalt! belehrte Giulia ihre Freundin. Sie stockte kurz. Gedankenverloren strich sie sich eine widerspenstige Strähne ihres schulterlangen, dunklen Haares aus dem Gesicht. „Ich glaube langsam, mein momentanes Tief liegt nicht nur in der Sache mit Rick begründet, sagte sie dann leise.

    Karen sah sie fragend an. „Wie meinst du das?"

    „Ich glaube, es liegt an London."

    „An London? Karen Riss erstaunt die Augen auf. „Was soll das denn jetzt? London ist doch eine tolle Stadt. Wenn du mich fragst, die schönste der Welt!

    „Sicher, London ist wirklich eine schöne Stadt. Atemberaubende Sehenswürdigkeiten, viel Trubel, jede Menge Touristen... Eigentlich genau das, was ich mag. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mal einen Tapetenwechsel bräuchte, verstehst du? Meine Eltern kamen aus Italien nach London, bevor ich geboren wurde. Ich kenne nur London. Aber die Welt ist so groß. Ich würde gern mal etwas anderes sehen, in eine andere Stadt ziehen, in ein anderes Land. Italien interessiert mich sehr. Die Wurzeln meiner Eltern zu ergründen fände ich unheimlich spannend. Ich weiß doch so wenig über sie, und fragen kann ich sie auch nichts mehr."

    Karen nickte. Giulia war gerade einmal achtzehn gewesen, als ihre Eltern bei einem tragischen Autounfall ums Leben kamen. Verwandte hatte Giulia keine mehr, zumindest keine, von denen sie wusste.

    „Ich glaube, was dir fehlt, ist ein Urlaub, sagte Karen. „Einfach mal ein paar Wochen ausspannen. Das täte dir gut.

    Doch Giulia schüttelte den Kopf. „Nein, sagte sie bestimmt, „mit einem Urlaub ist es nicht getan. Ich muss weg von hier, Karen. Für eine lange Zeit. Leise fügte sie hinzu: „Vielleicht sogar für immer..."

    *

    Es dämmerte bereits, zudem regnete es. Trotzdem unternahm Giulia Salvaggi nach dem Gespräch mit ihrer Freundin Karen noch einen Spaziergang durch den Hyde Park. Der Schirm schützte sie vor den nassen Tropfen, nicht aber vor dem kalten Wind, der ihr wie eine eisige Faust unbarmherzig ins Gesicht schlug.

    Giulia hielt den Kopf leicht gesenkt. Obwohl es regnete und bald dunkel sein würde, war sie nicht die einzige Besucherin des Hyde Parks. Kein Wetter der Welt hielt Touristen und Einheimische davon ab, den schönsten und größten Park der Metropole London zu besuchen.

    Das trübe Wetter passte zu Giulias Stimmung. Seit der Trennung von Rick war sie oft betrübt. Wütend war

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