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Wir schenken Dir Lost Places: Im Bergischen Land
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eBook116 Seiten1 Stunde

Wir schenken Dir Lost Places: Im Bergischen Land

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Über dieses E-Book

Wir nehmen Dich in sieben Geschichten mit zu Orten, die von den Menschen aufgegeben, vergessen und dem Verfall preisgegeben wurden. Doch das heißt nicht, dass niemand mehr an sie denkt oder dass sie verlassen sind.

Zwischen Schatten und Erinnerungen lauert es auf Dich wie eine Spinne in ihrem Netz auf Beute. Wagst du Dich nah genug heran, um das dunkle Geheimnis jedes Ortes zu enthüllen?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum4. Feb. 2023
ISBN9783755431602
Wir schenken Dir Lost Places: Im Bergischen Land

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    Buchvorschau

    Wir schenken Dir Lost Places - Autorengruppe Loseblattsammlung

    Wir schenken dir Lost Places

    Im Bergischen Land

    Autorengruppe Loseblattsammlung

    Autorengruppe Loseblattsammlung

    Copyright © [2023] by [Autorengruppe Loseblattsammlung]

    Alle Rechte vorbehalten.

    Kein Teil dieses Buchs darf ohne Genehmigung des Autors / der Autorin vervielfältigt oder veröffentlich werden.

    Inhaltsverzeichnis

    Klappentext

    Impressum

    1. Der Ring

    Anne Schmitz

    2. Anne Schmitz

    über die Autorin

    3. Zum Ende eines Sommers

    Frank Merken

    4. Frank Merken

    über den Autor

    5. Club Cherie 1978

    Frieda Fontane

    6. Frieda Fontane

    über die Autorin

    7. Der Altrüscher van Ülen

    Oliver Bille

    8. Lauf

    Andreas Wöhl

    9. Andreas Wöhl

    über den Autor

    10. Eine Lehre über die Leere

    Peter Wipper

    11. Peter Wipper

    über den Autor

    12. Die andere Seite

    Daniela Rau

    13. Daniela Rau

    über die Autorin

    Nachwort

    Danksagung

    Klappentext

    Wir nehmen Dich in sieben Geschichten mit zu Orten, die von den Menschen aufgegeben, vergessen und dem Verfall preisgegeben wurden. Doch das heißt nicht, dass niemand mehr an sie denkt oder dass sie verlassen sind.

    Zwischen Schatten und Erinnerungen lauert es auf Dich wie eine Spinne in ihrem Netz auf Beute. Wagst du Dich nah genug heran, um das dunkle Geheimnis jedes Ortes zu enthüllen?

    Impressum

    Autorengruppe Loseblattsammlung

    Impressum | Loseblattsammlung (jimdosite.com)

    Lektorat: C. Kaula

    Coverbild: Silke Koppelberg

    Korrektorat: C. Kaula und A. Wöhl

    BookRix GmbH & Co.

    KG 80331 München

    1

    Der Ring

    Anne Schmitz

    18 Uhr 24, der Feierabend ließ mal wieder auf sich warten. Genervt lenkte Ben den gelben Kleintransporter in die Seitenstraße. Eigentlich war er für sieben Uhr mit Sarah verabredet. Niemals würde er rechtzeitig bei ihr in Köln sein. Er musste schließlich noch das letzte Paket ausliefern, dann in die Zustellbasis, den Transporter abgeben und sein Auto holen, dann nach Köln, halb acht würde es mindestens werden. So ein Mist! Am liebsten hätte er richtig Gas gegeben, aber die Straße, die zur „Knochenmühle" führte, so hieß die letzte Adresse für heute, war so schmal, dass kaum zwei Autos aneinander vorbei passten. Und eigenartigerweise kamen ihm ständig Autos entgegen.

    Gibt es hier was umsonst?, fragte er sich. Durch das ständige Ausweichen und die damit verbundene Verzögerung wurde seine Laune noch schlechter. Gereizt drückte er auf die Hupe, als so ein Depp nicht in der Lage war, seinen SUV so weit in den Graben zu lenken, dass er passieren konnte.

    Oh Mann, wenn das so weiter ginge, wäre er um neun noch nicht bei Sarah. Was sie wohl dazu sagen würde, wenn er zum dritten Mal in dieser Woche zu spät bei ihr erschien? Und heute war erst Mittwoch.

    Ben fuhr an einem Sportplatz vorbei. Schlagartig war die Straße wie ausgestorben – kein weiteres Auto begegnete ihm. Seine Scheinwerfer beleuchteten die schmale Straße, die Bäume und das Unterholz rechts und links neben der Fahrbahn. Hier war der Hund begraben. Wenn sein Navi recht hatte, musste er noch bestimmt einen Kilometer so weiterfahren, bis er die Knochenmühle erreicht hatte.

    Knochenmühle. Ob der Name Programm war? Eine Gänsehaut kroch Ben den Rücken hinunter. Befand sich an der Lieferadresse wohl tatsächlich eine Mühle, eine, die in grauer Vorzeit einmal Knochen gemahlen hatte, vielleicht sogar menschliche Knochen ...?

    Ben lachte laut auf. Vielleicht sollte er umsatteln und Gruselgeschichten schreiben. Möglicherweise ließe sich damit sogar mehr Geld verdienen als mit dem Paketeausliefern.

    Er schmunzelte noch immer, als er an einer alten Scheune vorbeifuhr. Nur einen Augenblick später erreichte er sein Ziel. Das musste die „Knochenmühle" sein. Teile der Hausfront waren verputzt, jedoch grau und von Moosen und Flechten bewachsen. Die Bruchsteinwände im hinteren Teil zeigten, dass das Gebäude schon viele Jahre auf dem Buckel hatte. Davon kündete auch der Schiefer, der aussah, als wolle er vom ersten Stock herunterbröseln.

    Ben stoppte den Wagen direkt vor der Haustür. Er holte das kleine Päckchen aus dem Laderaum und ging über das von Gras überwucherte Kopfsteinpflaster auf die Haustür zu.

    Na toll! Eine Bank und eine Wellblechplatte versperrten wie ein Bollwerk den Zugang zur Haustür. Was sollte das?

    Ben trat einige Schritte zurück und betrachtete das Gebäude genauer. Es sah beim besten Willen nicht gepflegt aus. Nirgends konnte er Licht im Haus ausmachen. Der Bach, der irgendwo in der Dunkelheit lautstark über Gestein plätscherte, ließ nicht zu, dass er mögliche Geräusche aus dem Inneren des Hauses hören konnte.

    Na und?, fragte er sich. Dann sind die Bewohner halt nicht zu Hause. Das war schließlich keine Seltenheit. Allerdings hatte Ben das unbestimmte Gefühl, dass das Gebäude überhaupt nicht bewohnt war, woran auch die Gardinen, die grau und unbeweglich vor den Fenstern hingen, nichts ändern konnten.

    Das war nicht sein Problem. Er hatte das Päckchen abzuliefern. Als er den Adressaufkleber studierte, stellte er fest, dass die Adresse stimmt. Eine Frau Weber war die Empfängerin des Päckchens, das unverkennbar Medikamente enthalten musste, stammte es doch von einer großen Online-Apotheke. Dann war der Inhalt bestimmt wichtig. Seine Aufgabe war, das Päckchen abzuliefern und nicht nachzuforschen, was es mit dem Empfänger auf sich hatte. Sobald er es abgelegt hatte, hätte er seine Schuldigkeit erfüllt, und er konnte zu Sarah fahren.

    Ben stellte sich neben die Bank, beugte sich über das Wellblech und legte das Päckchen vor die zweiflüglige hölzerne Haustür, deren Glasfenster, Schnitzereien und Zierleisten unter einer Schmutzschicht verschwanden. Schnell machte er ein Foto vom Ablageort, als Beweis, dass er seine Arbeit gemacht hatte, und wandte sich zum Gehen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen weißen Zettel in einem der unteren Fenster. Ben ging darauf zu und las, dass Unbefugte das Grundstück nicht zu betreten hatten, Zuwiderhandlung geahndet und das Areal videoüberwacht würden.

    Wer auch immer diesen Zettel ans Fenster geklebt hatte, freundlich hörte es sich nicht an.

    Auf dem Weg zum Transporter tippte er hastig eine Nachricht an Sarah in sein Handy, bestätigte dann die Zustellung des Päckchens auf dem Handscanner, setzte sich hinters Steuer und startete den Motor. Noch etwa eine Stunde, dann könnte er bei Sarah sein.

    image-placeholder

    Schon wieder die Knochenmühle, na toll! Das letzte Paket vom heutigen Tag ging natürlich wieder an den abgelegensten Ort auf seiner Route. Ben brauchte gar nicht auf die Uhr zu schauen, er wusste auch so, dass er heute recht früh dran war und zum ersten Mal in dieser Woche pünktlich bei Sarah sein würde. Ganz automatisch wanderte sein Blick in den Fußraum des Beifahrersitzes. Dort lag sein Rucksack, in dem er sein Frühstück und die Thermoskanne Kaffee transportierte. Doch heute befand sich auch noch etwas anderes darin. Er hatte das Gefühl, als könne er die kleine, mit Samt ausgeschlagene Schachtel und den darin sicher verwahrten Ring durch den Rucksackstoff sehen.

    Am Vortag hatte er die kleine Schatulle mit Luftpolsterfolie umwickelt und sie in ein größeres Päckchen gelegt. Besonders sorgfältig schlug er die Schachtel in Packpapier ein, band eine Kordel darum und klebte den, in seiner schönsten Handschrift ausgefüllten, Versandschein darauf. Diese Verpackung passte besser zu ihm, fand er, als etwa goldenes Geschenkpapier. Und irgendwie passte es auch zu dem Inhalt. Denn der Ring war nicht wirklich wertvoll. Bens kleines Gehalt reichte nur für einen einfachen Silberring, den er in der Gladbacher Innenstadt gekauft hatte. Wie gerne hätte er Sarah einen goldenen oder sogar einen diamantbesetzten Ring geschenkt, aber das war beim besten Willen nicht drin. Natürlich hätte er einen Kredit aufnehmen können.

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