13 SHADOWS, Band 18: DIE WIEGE DES MEERES: Horror aus dem Apex-Verlag!
Von Christian Dörge, Sax Rohmer und Brian Lumley
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Über dieses E-Book
Meine neue Frau kannte meine Furcht vor Medizinern und half mir, mein Geheimnis zu wahren. Aber das war das Schlimmste, was wir hätten tun können. Wenn ich mich eher um das Ding gekümmert hätte, wäre vielleicht...
Sehen Sie, Mr. Belton, an mir wuchs etwas. Ja, ein Organ! Ein Anhängsel, ein Schnauzen-ähnliches Ding war mir aus dem Bauch gewachsen. Mit einem winzigen Loch am Ende, das wie ein zweiter Nabel aussah. Mit der Zeit kam ich natürlich nicht darum herum, einen Arzt aufzusuchen, und nachdem er mich untersucht und mir das Schlimmste gesagt hatte, verpflichtete ich ihn zur Geheimhaltung - mit einer ziemlich großen Summe. Das Organ ließe sich nicht entfernen, sagte er. Es gehörte zu mir. Es habe eigene Blutgefäße, eine Hauptarterie und Verbindungen zu meinen Lungen und zum Magen. Es war nicht bösartig im Sinne eines Tumors. Abgesehen davon hatte er keine Erklärung für das Schnauzen-ähnliche Ding. Nach vielen Versuchen sagte er, dass auch mit meinem Blut Veränderungen vor sich gegangen seien. Es schien viel zu viel Salz zu enthalten. Der Arzt sagte mir, dass ich aller menschlichen Erfahrung nach gar nicht mehr leben dürfte!
Aber das war noch nicht alles, Mr. Belton. Denn bald traten andere Veränderungen ein. Diesmal an dem Organ selbst. Der winzige Nabel an seiner Spitze begann sich zu öffnen!
Die Anthologie DIE WIEGE DES MEERES, herausgegeben von Christian Dörge, enthält sechs ausgewählte Erzählungen von Kenneth Pembrook, Sax Rohmer, Basil Cooper, Eddy C. Bertin, Kit Pedler und Brian Lumley und erscheint als achtzehnter Band der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.
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Buchvorschau
13 SHADOWS, Band 18 - Christian Dörge
Das Buch
Meine neue Frau kannte meine Furcht vor Medizinern und half mir, mein Geheimnis zu wahren. Aber das war das Schlimmste, was wir hätten tun können. Wenn ich mich eher um das Ding gekümmert hätte, wäre vielleicht...
Sehen Sie, Mr. Belton, an mir wuchs etwas. Ja, ein Organ! Ein Anhängsel, ein Schnauzen-ähnliches Ding war mir aus dem Bauch gewachsen. Mit einem winzigen Loch am Ende, das wie ein zweiter Nabel aussah. Mit der Zeit kam ich natürlich nicht darum herum, einen Arzt aufzusuchen, und nachdem er mich untersucht und mir das Schlimmste gesagt hatte, verpflichtete ich ihn zur Geheimhaltung - mit einer ziemlich großen Summe. Das Organ ließe sich nicht entfernen, sagte er. Es gehörte zu mir. Es habe eigene Blutgefäße, eine Hauptarterie und Verbindungen zu meinen Lungen und zum Magen. Es war nicht bösartig im Sinne eines Tumors. Abgesehen davon hatte er keine Erklärung für das Schnauzen-ähnliche Ding. Nach vielen Versuchen sagte er, dass auch mit meinem Blut Veränderungen vor sich gegangen seien. Es schien viel zu viel Salz zu enthalten. Der Arzt sagte mir, dass ich aller menschlichen Erfahrung nach gar nicht mehr leben dürfte!
Aber das war noch nicht alles, Mr. Belton. Denn bald traten andere Veränderungen ein. Diesmal an dem Organ selbst. Der winzige Nabel an seiner Spitze begann sich zu öffnen!
Die Anthologie DIE WIEGE DES MEERES, herausgegeben von Christian Dörge, enthält sechs ausgewählte Erzählungen von Kenneth Pembrook, Sax Rohmer, Basil Cooper, Eddy C. Bertin, Kit Pedler und Brian Lumley und erscheint als achtzehnter Band der Horror-Reihe 13 SHADOWS aus dem Apex-Verlag, die ganz in der Tradition legendärer Heftroman-Reihen wie GESPENSTERKRIMI und VAMPIR-HORROR-ROMAN steht.
Kenneth Pembrook: DIE KREATUR (The Were-Creature)
Er stand versteckt im Schatten des Baumes, dessen Rinde ihm in den nackten Rücken schnitt, und er lauschte den Schritten des Jägers, der das trockene Laub unter seinen Füßen zertrat. Der Jäger - ein sich bewegender Schatten inmitten eines Waldes aus Schatten - kam an dem Baum vorbei, ohne zu ahnen, wie nahe er seiner Beute war. Doch da war es bereits zu spät. Als der Jäger vorbeiging, huschte der Mann plötzlich hinter ihn, und starke Hände schlossen sich um den Hals des Jägers. Er versuchte zu schreien und sich zu befreien, doch beides gelang ihm nicht. Die Finger gruben sich tiefer in seinen Hals, bis er sich nicht mehr bewegte.
Am Himmel trieb gleichgültig der volle, aufgedunsene Mond dahin.
Als der Mörder sein Werk beendet hatte, beugte er sich eine Minute über sein Opfer, bis er wieder zu Atem kam. Dann bückte er sich und zog den Toten aus. Er selbst war nackt und fror. Er brauchte Kleidung, und der Jäger entsprach etwa seiner Größe. Als er sich angekleidet hatte, suchte er ein scharfes Felsstück und begann, sorgsam das Fleisch seines Opfers zu bearbeiten.
Es war sehr wichtig, dass der Jäger den Eindruck erweckte, er sei von einem Tier gerissen worden. Der Stein war kein vollkommenes Werkzeug, um Klauen- und Zahnmale nachzuzeichnen, doch es mochte genügen. Kurz darauf trat er zurück und betrachtete gleichgültig sein Werk. So war es gut.
Er wandte sich um und huschte durch den Wald.
Er war ein junger Mann, nicht groß, aber fast so hager wie ein Wolf. Er bewegte sich trotz der Dunkelheit sicher zwischen den Bäumen, und seine Schritte hatten etwas Trottendes, etwas athletisch Anmutiges. Auch waren sie
völlig geräuschlos. Er bewegte sich mit solcher Sicherheit, dass es ihn überraschte, als er auf eine Lichtung trat und sich plötzlich einem anderen Jäger gegenübersah, der das Gewehr auf ihn gerichtet hielt.
»Verdammt!«, sagte der Jäger. »Junge, Sie wissen nicht, wie nahe Sie dem Tod waren!«
»Tut mir leid«, erwiderte er.
Der Jäger senkte sein Gewehr und lachte gepresst.
»Gottverdammt, das hätte mir noch gefehlt, einen anderen Jäger zu erschießen, anstelle des Wesens, das wir suchen.«
»Der Wolf«, sagte der hagere Mann.
»Richtig, der Wolf.« Der Jäger starrte ihn in der Dunkelheit an. Das Licht des Vollmonds strömte herab.
»Sagen Sie mal, Sie kenne ich ja gar nicht«, sagte der Jäger. »Wie heißen Sie?«
Er zögerte nur eine Sekunde.
»Mann«, sagte er.
»Mann. Sie stammen nicht aus dieser Gegend, wie? Ich würde Sie sonst kennen. Ich kenne hier alle. He - was ist mit Ihrem Gewehr?«
Mann erkannte, dass er die Kleidung des toten Jägers, das Messer und die Stiefel an sich genommen hatte, aber nicht das Gewehr.
»Na?«, fragte der Jäger.
»Ich - ich hab's verloren. Dort hinten.« Er deutete in die Richtung, aus der er gekommen war.
Der Jäger näherte sich und musterte ihn.
»Alles in Ordnung mit Ihnen, Junge? Sie sehen ein bisschen - sonderbar aus... Ich weiß nicht... Haben Sie da hinten was gesehen? Vielleicht hat Sie was erschreckt, so dass Sie das Gewehr fallen gelassen haben?«
Mann antwortete nicht.
Der Ältere legte ihm eine Hand auf die Schulter, und seine Stimme klang nun freundlicher.
»Na, machen Sie sich keine Sorgen. Man sieht manchmal etwas, das einen erschreckt. Ist ja keine Schande. Wir sind jetzt zu zweit. Wir können zurückgehen und danach suchen. Dass wir hier allein jagen, ist sowieso Unsinn.«
Mann, dem nichts anderes einfiel, nickte.
»Ja«, sagte er.
»Also gehen wir jetzt zurück und suchen nach Ihrem Gewehr und nach dem Ding, das Sie erschreckt hat. In Ordnung? Ich heiße übrigens Charlie Henderson.«
Mann rang sich ein Lächeln ab. Er machte kehrt und ging wieder in den Wald, gefolgt von Henderson.
Er ging den Weg zurück, den er gekommen war, und verfluchte sich dabei, weil er das Gewehr vergessen hatte. Henderson war schlau und wachsam. Er war bestimmt nicht so leicht zu übertölpeln wie der andere Jäger.
In der Nähe der entstellten Leiche blieb Mann stehen und sah sich um, als versuchte er, sich zu orientieren.
»Ist es hier passiert?«, fragte Henderson.
Der Vollmond leuchtete am Himmel. Mann sah sich um. »Ich glaube schon.«
»Na, wenn Sie Ihr Gewehr hingeworfen haben, muss es schließlich irgendwo hier liegen, nicht wahr?«
»Ja.«
»Dann wollen wir mal danach suchen.«
Mann nickte. Er blickte sich um, ohne etwas zu sehen. Als er sich umdrehte, sah er Henderson, der vorsichtig einige Büsche absuchte. Henderson blickte auf.
»Na, suchen Sie schon«, sagte er.
Mann tastete im Unterholz herum und tat so, als versuchte er, seine Waffe zu finden.
»Hier scheint das Gewehr nicht zu sein«, sagte Henderson nach einiger Zeit. »Sind Sie sicher, dass wir am richtigen Ort suchen?«
»Nein, nicht ganz sicher.«
»Ziemlich dunkel heute, trotz des Mondes. Ein Teil des Waldes sieht wirklich wie der andere aus. Gehen wir weiter. Wollen Sie mir jetzt vielleicht sagen, was wirklich passiert ist?«
Doch ehe sich Mann eine Ausrede einfallen lassen konnte, ertönte ein Geräusch. Etwas bewegte sich durch das Unterholz, und beide Männer wirbelten herum. Am Rand der Lichtung duckte sich ein Wolf - und sprang im selben Augenblick los.
Hasserfüllt knurrend stürzte sich das Wesen mit entblößten Fängen auf Mann und schnappte nach dem ungeschützten Hals. Doch Mann duckte sich mit unglaublicher Schnelligkeit und rollte sich zur Seite. Der Wolf landete auf dem Boden und setzte zu einem neuen Angriff an.
Henderson hob sein Gewehr. Doch ehe er schießen konnte, war Mann aufgesprungen und eilte auf den Wolf zu. Noch ehe das Wesen zum zweiten Sprung ansetzen konnte, hatte sich Mann auf seinen Rücken geschwungen, selbst wie ein Wolf knurrend und fauchend. Das Mondlicht blitzte auf seinem Jagdmesser, als es hochzuckte und nach unten fuhr, auf und nieder, auf und nieder. Der Wolf stieß einen Schmerzensschrei aus, begann zu zucken, versuchte, sich von dem Menschen zu befreien. Doch das gelang ihm nicht. Immer wieder fand das Jagdmesser sein Ziel. Nach wenigen Sekunden rührte sich der Wolf nicht mehr. Er wurde still.
Mann, zitternd und nach Luft ringend, trat von dem toten Tier zurück.
»Verdammt will ich sein, wenn ich so was schon mal gesehen habe«, sagte Henderson.
Er nahm Mann am Arm und führte ihn zu einem umgestürzten Baumstamm.
»Setzen Sie sich mal eine Minute hin und ruhen Sie sich aus.«
Mann nickte und setzte sich. Immer noch hielt er das Messer, von dem Blut auf den Laubboden des Waldes tropfte.
Inzwischen untersuchte Henderson den Wolf.
»Ein wirklich großes Exemplar«, sagte er. »Und er ist Ihnen direkt an die Gurgel gesprungen, als wüsste er, wer Sie sind, und als hasste er Sie. Hatten Sie davor solche Angst?«
Mann war zu erschöpft, um zu sprechen.
Henderson richtete sich schwer atmend wieder auf.
»Meine Güte, so eine Nacht habe ich noch nicht erlebt. Zuerst jagt man ein Ding, das niemand kennt