SCHLANGENKÜSSE: DER PARA-BULLE, Band 4
Von Michael Breuer
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Über dieses E-Book
Dämonen existieren.
Seit unzähligen Jahrhunderten schmieden sie im Verborgenen ihre Ränke und frönen ihren dunklen, abseitigen Leidenschaften.
Als zufällig der Geist eines uralten Dämonenfürsten freigesetzt wird, geraten der Kölner Kriminalkommissar Lehmann und der Reporter Faust zum ersten Mal in Kontakt mit der Welt des Übernatürlichen. Zwar gelingt es Faust, das Wesen unschädlich zu machen, infiziert sich jedoch mit Dämonenblut.
Nach dem Tod des Fürsten dürsteten die Dämonen nach Rache.
Während Faust kurzzeitig untertaucht, ermittelt Lehmann weiter. Er gerät in die Fänge eines Arztes, der mit einem Heer lebender Leichen die Macht in der Stadt an sich reißen will.
Faust versucht, Lehmann zu befreien, was mit Hilfe des geheimnisvollen Stregano auch gelingt.
Doch nun zeigt sich, dass der Reporter die Infektion nicht länger auf die leichte Schulter nehmen kann. Unaufhaltsam beginnt er sich zu verändern.
Es scheint, als sei er auf dem besten Weg, selbst zu einem jener Wesen zu werden, die ihm unablässig nach dem Leben trachten...
Mit Schlangenküsse setzt Professor-Zamorra- und John-Sinclair-Autor Michael Breuer seine humorvoll-schaurige Roman-Serie um den Kölner Kommissar Lehmann fort – angereichert mit einer gehörigen Portion Lokal-Kolorit und sämtlichen Zutaten des Pulp-Horrors.
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Buchvorschau
SCHLANGENKÜSSE - Michael Breuer
Das Buch
Dämonen existieren.
Seit unzähligen Jahrhunderten schmieden sie im Verborgenen ihre Ränke und frönen ihren dunklen, abseitigen Leidenschaften.
Als zufällig der Geist eines uralten Dämonenfürsten freigesetzt wird, geraten der Kölner Kriminalkommissar Lehmann und der Reporter Faust zum ersten Mal in Kontakt mit der Welt des Übernatürlichen. Zwar gelingt es Faust, das Wesen unschädlich zu machen, infiziert sich jedoch mit Dämonenblut.
Nach dem Tod des Fürsten dürsteten die Dämonen nach Rache.
Während Faust kurzzeitig untertaucht, ermittelt Lehmann weiter. Er gerät in die Fänge eines Arztes, der mit einem Heer lebender Leichen die Macht in der Stadt an sich reißen will.
Faust versucht, Lehmann zu befreien, was mit Hilfe des geheimnisvollen Stregano auch gelingt.
Doch nun zeigt sich, dass der Reporter die Infektion nicht länger auf die leichte Schulter nehmen kann. Unaufhaltsam beginnt er sich zu verändern.
Es scheint, als sei er auf dem besten Weg, selbst zu einem jener Wesen zu werden, die ihm unablässig nach dem Leben trachten...
Mit Schlangenküsse setzt Professor-Zamorra- und John-Sinclair-Autor Michael Breuer seine humorvoll-schaurige Roman-Serie um den Kölner Kommissar Lehmann fort – angereichert mit einer gehörigen Portion Lokal-Kolorit und sämtlichen Zutaten des Pulp-Horrors.
Der Autor
Michael Breuer, Jahrgang 1969.
Michael Breuer ist ein deutscher Autor von Horror-, Mystery- und Spannungs-Romanen.
Die 90er Jahre waren geprägt von Ausflügen ins Lyrik-Fach und dem Verfassen allerlei absonderlicher Kurzgeschichten verschiedener Genres. So mancher Roman aus dieser Zeit schlummert bis heute noch in der berüchtigten Schreibtischschublade.
Im Jahr 2004 veröffentlichte er seinen ersten Roman innerhalb der Mystery-Serie Professor Zamorra des Bastei-Verlags, dem bis heute zahlreiche Abenteuer rund um den Meister des Übersinnlichen folgten.
Neben Texten für die Reihen Geister-Schocker und Vampir Gothic des Romantruhe-Verlags folgte ab 2013 eine regelmäßige Mitarbeit an der Serie Geisterjäger John Sinclair.
Michael Breuer lebt und arbeitet in Köln.
SCHLANGENKÜSSE
Prolog
»Warte, ich hab ihn gleich!«
Herbert Molke brachte die fünf Worte nur undeutlich hervor. Der an diesem Abend reichlich genossene Alkohol lähmte seine Zunge. Aber auch seine Hände schienen ihm nicht mehr richtig zu gehorchen. Seit gefühlten fünf Minuten versuchte er, seinen Wohnungsschlüssel ausfindig zu machen. Nun, da er ihn endlich in einer seiner zahllosen Jackentaschen gefunden hatte, rutschte ihm das verdammte Ding immer wieder aus den Fingern.
Die langhaarige Blondine, die hinter ihm im Halbschatten des tristen Hausflurs stand, erwiderte nichts. Ihre Miene war völlig unbewegt. Lediglich ihre grünen Augen schienen im trüben Deckenlicht ein wenig stärker zu funkeln, als Molke zu einem neuen Versuch ansetzte, den Schlüssel hervorzunesteln. Die schäbige Umgebung jedenfalls nahm sie völlig unbeeindruckt hin.
Endlich hatte Molke Erfolg. Fast triumphierend drehte er sich um und hielt seiner schönen Begleiterin den Schlüssel vor die Nase.
»Da ist er«, verkündete er stolz. Hastig wandte sich Molke wieder um. Mit zitternden Fingern versuchte er seine Wohnungstür zu öffnen, was ihm nach einigen Anläufen auch gelang.
»Willkommen in meinem kleinen Reich«, erklärte er und machte eine einladende Geste.
Noch ahnte Molke nicht, dass er in diesen vier Wänden schon bald einen grausigen Tod sterben würde.
Erstes Kapitel
Köln, Innenstadt.
»Wie hübsch!«
Zum ersten Mal, seit sie gemeinsam die Kneipe verlassen hatten, sprach die blonde Frau. Ihre rauchige Stimme klang jetzt bedeutend kühler, doch der leicht ironische Tonfall darin entging Molke völlig.
Gemeinsam traten sie ins Wohnungsinnere, wo die Blondine den Blick schweifen ließ. Die Räume wirkten heruntergekommen und verlebt. Ihr Bewohner schien über keinen sehr ausgeprägten Ordnungssinn zu verfügen. Überdies trank er wohl gerne den ein oder anderen Schluck, wie eine Unzahl geleerter Weinflaschen auf dem Wohnzimmerboden verriet. Dies hatte sich die Blondine jedoch bereits gedacht.
Molke indessen konnte sein Glück kaum fassen.
»Entschuldige mich, ich verschwinde noch kurz im Bad«, erklärte er mit schwerer Zunge, während er die Tür hinter sich abschloss. »Geh ruhig schon vor ins Wohnzimmer.«
Während er seine Geschäfte erledigte, ließ der dickliche Mittvierziger seine Gedanken zurückschweifen.
Noch vor einer halben Stunde hatte er allein in der Kneipe seines Vertrauens gesessen und sich auf einen weiteren tristen Abend eingestellt, als plötzlich dieser blonde Traum das Lokal betrat.
Während Molke sich noch an seinem Bierglas festklammerte, hatte sie sich auch schon ungefragt zu ihm an den Tisch gesetzt und ungeniert damit begonnen, ihm schöne Augen zu machen.
Verdutzt hatte Molke es geschehen lassen. Instinktiv stufte er dabei die Blondine, die er auf Mitte Zwanzig schätzte, als Vertreterin des horizontalen Gewerbes ein. Schließlich war er zu alt, um sich noch große Illusionen zu machen. Letzten Endes war es ihm auch herzhaft egal, ob sie auf den Inhalt seiner Brieftasche scharf war oder vielmehr an ihm persönlich interessiert war. Er war einsam und dabei angetrunken genug, um sich auf ein Abenteuer einzulassen. Wie immer dieses auch enden mochte...
Molke konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart und verließ das Bad, um ebenfalls ins Wohnzimmer zu gehen. Dort war es stockfinster. Nur das durch die Fenster hereinfallende Licht der Straßenlaternen sorgte für ein wenig Helligkeit und ließ die Umrisse der Möbel hervortreten.
Der Mittvierziger orientierte sich kurz und versuchte, seine langbeinige Begleitung ausfindig zu machen.
»Hast du dich versteckt, Süße?«, fragte er etwas plump, als er die Blondine nicht auf Anhieb ausmachen konnte. Dabei wurde ihm bewusst, dass er bis jetzt nicht einmal ihren Namen kannte.
Molke spürte eine Bewegung hinter sich. Unvermittelt umschlangen ihn ihre schlanken Arme. Er seufzte wohlig, als sie mit kundigen Fingern über seinen Körper strich und sich dabei lüstern an ihn presste.
»Mach dich doch vorher noch ein bisschen frisch«, hauchte sie mit heiserer Stimme in sein Ohr. Als ihr heißer Atem über seine Haut strich, stellten sich ihm nicht nur die Nackenhaare auf. »Ich mache es mir so lange schon mal bequem...«
Das ließ sich Molke nicht zweimal sagen.
Er nickte schwerfällig und löste sich von ihr. Schluckend trat er zurück ins Badezimmer, wo er das Hemd vom Körper streifte und einen selbstkritischen Blick in den Spiegel warf.
Die langen Jahre ungehemmten Alkoholgenusses und der Völlerei hatten ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Das bleiche Fleisch seines Körpers war aufgeschwemmt und unansehnlich. Die Züge seines früher so markanten Gesichts wirkten mit den schlaffen Wangen und den trübe blickenden Augen ebenfalls alles andere als anziehend. Wieder fragte er sich, was die junge Frau wohl an ihm finden mochte. Es würde letztendlich wohl doch der Inhalt seiner Brieftasche sein, auf den sie es abgesehen hatte.
Molke verdrängte den Gedanken eilig. Davon wollte er sich jetzt nicht die Stimmung vermiesen lassen!
Er stellte die Dusche an und entledigte sich der restlichen Kleidung. Während er darauf wartete, dass das Wasser warm wurde, spielte der Mittvierziger geistesabwesend mit dem schweren Kreuz-Anhänger, der an einer Kette um seinen Hals baumelte. Die Kette war ein Erinnerungsstück an bessere Tage, doch diese lagen nun unendlich lange zurück.
Molke trat unter die Dusche. Der heiße Wasserstrahl machte ihn ein wenig nüchterner. Die alkoholbedingte schläfrige Benommenheit fiel von ihm ab und er fragte sich, worauf er sich diesmal nur wieder eingelassen hatte.
Mit gleichmäßigen Bewegungen begann er damit, sich einzuseifen.
Als er nach einigen Minuten die Duschkabine wieder verließ, fühlte sich Molke wie ein neuer Mensch. Hastig trocknete er sich ab. Auf das Rasieren verzichtete er großzügig, dennoch warf er einen erneuten Blick in den Spiegel. In die Augen des Mittvierzigers war ein Leuchten der Vorfreude getreten.
Er zwinkerte seinem Spiegelbild zu, bevor er sich den bereit hängenden Bademantel umwarf, um sich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer zu machen.
Dort war es immer noch stockfinster, wie er feststellen musste.
Molke kratzte sich das stoppelige Kinn. War seine charmante Begleiterin auf ein neckisches Versteckspiel aus oder – an dieser Stelle durchfuhr ihn ein eisiger Schock – hatte sie seine Abwesenheit genutzt, um sich mit seiner Brieftasche aus dem Staub zu machen? Gewundert hätte es ihn nicht. Die Welt war nun einmal schlecht und jeder war sich selbst der Nächste. Niemand wusste das besser als er!
Dennoch wollte Molke nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.
Vorsichtig umrundete er das Depot leerer Weinflaschen und wankte mit der Eleganz eines liebeskranken Nilpferds auf die Schlafzimmertür zu.
»Bist du hier drin, Süße?« fragte er etwas unsicher. Auch im