Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL: Ein utopischer Kriminal-Roman
DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL: Ein utopischer Kriminal-Roman
DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL: Ein utopischer Kriminal-Roman
eBook225 Seiten2 Stunden

DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL: Ein utopischer Kriminal-Roman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Ein unbekannter Mann beschließt, die Welt zu erobern. Eine seltsame Waffe, millionenfach gefährlicher als die schrecklichste Atombombe und nur ihm allein bekannt, soll ihm bei der Durchführung dieses wahnwitzigen Planes helfen. Wird es ihm gelingen, die Menschheit seinem Willen gefügig zu machen und alle bestehenden Regierungen mit einem Schlag abzuschaffen?

Bill Tern, der sympathische Geheimagent, versucht gegen die geheimnisvolle Macht anzukämpfen, doch die verschiedensten Umstände lenken ihn immer wieder von der richtigen Spur ab....

Bryan Edgar Wallace (* 28. April 1904 in London; † 1971), der Sohn des legendären Schriftstellers Edgar Wallace, wurde in Deutschland insbesondere durch die Verfilmung seiner Romane in den 1960er Jahren bekannt.

Mit diesem Buch legt Bryan Edgar Wallace eine Mischung aus Science-Fiction- und Kriminal-Roman vor. Ein interessanter Versuch, der sich durch Einfallsreichtum und Originalität auszeichnet. Er zeigt, dass Edgar Wallace in seinem Sohn einen Nachfolger gefunden hat, der die Literaturgattung Kriminal-Roman mit neuen Ideen bereichert.

Die Welt steht auf dem Spiel war überdies die literarische Vorlage für den Film Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (Deutschland 1963, Regie: Paul May) mit Peter van Eyck als Bill Tern, Dieter Borsche als George Cockston und Sabine Bethmann als Nancy Masterson.

Der Apex-Verlag veröffentlicht die Werke von Bryan Edgar Wallace als durchgesehene Neuausgaben in seiner Reihe APEX CRIME und macht diese Krimi-Klassiker erstmals seit nahezu fünfzig Jahren wieder verfügbar.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Nov. 2019
ISBN9783748720607
DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL: Ein utopischer Kriminal-Roman

Mehr von Bryan Edgar Wallace lesen

Ähnlich wie DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL

Ähnliche E-Books

Krimi-Thriller für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL - Bryan Edgar Wallace

    Das Buch

    Ein unbekannter Mann beschließt, die Welt zu erobern. Eine seltsame Waffe, millionenfach gefährlicher als die schrecklichste Atombombe und nur ihm allein bekannt, soll ihm bei der Durchführung dieses wahnwitzigen Planes helfen. Wird es ihm gelingen, die Menschheit seinem Willen gefügig zu machen und alle bestehenden Regierungen mit einem Schlag abzuschaffen?

    Bill Tern, der sympathische Geheimagent, versucht gegen die geheimnisvolle Macht anzukämpfen, doch die verschiedensten Umstände lenken ihn immer wieder von der richtigen Spur ab....

    Bryan Edgar Wallace (* 28. April 1904 in London; † 1971), der Sohn des legendären Schriftstellers Edgar Wallace, wurde in Deutschland insbesondere durch die Verfilmung seiner Romane in den 1960er Jahren bekannt.

    Mit diesem Buch legt Bryan Edgar Wallace eine Mischung aus Science-Fiction- und Kriminal-Roman vor. Ein interessanter Versuch, der sich durch Einfallsreichtum und Originalität auszeichnet. Er zeigt, dass Edgar Wallace in seinem Sohn einen Nachfolger gefunden hat, der die Literaturgattung Kriminal-Roman mit neuen Ideen bereichert.

    Die Welt steht auf dem Spiel war überdies die literarische Vorlage für den Film Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (Deutschland 1963, Regie: Paul May) mit Peter van Eyck als Bill Tern, Dieter Borsche als George Cockston und Sabine Bethmann als Nancy Masterson.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht die Werke von Bryan Edgar Wallace als durchgesehene Neuausgaben in seiner Reihe APEX CRIME und macht diese Krimi-Klassiker erstmals seit nahezu fünfzig Jahren wieder verfügbar.

    Der Autor

    Bryan Edgar Wallace.

    (* 28. April 1904 in London; † 1971).

    Bryan Edgar Wallace - auch Edgar Wallace jr. - war ein englischer Kriminalschriftsteller und Drehbuchautor. Er war zudem der Sohn des erfolgreichen Schriftstellers Edgar Wallace.

    Bryan Edgar Wallace wurde im April 1904 als Sohn des britischen Schriftstellers Edgar Wallace und dessen erster Frau Ivy Wallace, geborene Caldecott, geboren. Wallace benannte ihn nach dem amerikanischen Senator William Jennings Bryan, mit dem er befreundet war. Bryan Edgar ging auf die Oundle School und später auf das Emanuelle College in Cambridge, anschließend war er Offizier der britischen Armee. Nach seiner Militärzeit arbeitete er als Drehbuchautor bei British Lion, der Gaumont British Picture Corporation, Twentieth Century Fox und anderen Filmgesellschaften, bevor er für zwölf Jahre als Sekretär in der britischen Botschaft in Madrid arbeitete.

    Bryan Edgar heiratete 1934 die Biographin seines Vaters, Margaret Lane, die Ehe wurde jedoch bereits 1939 wieder geschieden. 1940 heiratete er Wylodine van Dyke Jones aus Columbus in Ohio. Gemeinsam mit seiner Frau verbrachte er seinen Lebensabend auf dem Schloss Champigny in Champigny-sur-Veude bei Tours an der Loire in Frankreich.

    Die Kriminalromane von Bryan Edgar Wallace wurden stark von denen seines Vaters beeinflusst, handelten jedoch vor allem von Agenten und Weltbeherrschungsplänen. Die Berühmtheit seines Vaters konnte er nicht erreichen.

    Neben diesen eigenen Romanen schrieb Wallace Drehbücher nach verschiedenen Romanen seines Vaters, darunter The Flying Squad (1932), The Frightened Lady (1932), Whiteface (1932), Strangers on a Honeymoon (1936), The Squeaker (1937) und The Mind of Mr. Reeder (1939).

    Nach einem Treffen mit den Filmproduzenten Artur Brauner wurden einige der Romane von Bryan Edgar Wallace im Rahmen des durch Constantin Film und Rialto Film ausgelösten Edgar-Wallace-Booms durch Filme in den 1960er- und 1970er-Jahren verfilmt. Dabei wurde teilweise nur sein Name genutzt und nur ein geringer Teil der Verfilmungen wurde nach seinen Romanen verfilmt; daneben wurden völlig neue, Edgar-Wallace-ähnliche Stoffe erdacht.

    Zu den bekanntesten Bryan-Edgar-Wallace-Filmen gehören Der Würger von Schloss Blackmoor (1963), Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (1963), Der Henker von London (1963) und Das siebente Opfer (1964).

    DIE WELT STEHT AUF DEM SPIEL

      Erstes Kapitel

    Es war Punkt 3.35 am Nachmittag des 23. April, als George Harry Cockston den Entschluss fasste, ganz allein die Welt zu erobern.

    Später einmal, zu der Zeit, da Cockston und jenes geheimnisvolle Etwas, das unter dem Namen Das Werkzeug bekannt werden sollte, die Schlagzeilen der Weltpresse beherrschten, würden viele behaupten, er sei wahnsinnig. Ja, sogar die Frau, die er liebte, der einzige Mensch, zu dem er Vertrauen hatte, würde sich mit hysterischem Geschrei dieser allgemeinen Ansicht anschließen: In Wirklichkeit aber war er eiskalt, grausam und völlig bei Verstand. Er mordete weder aus Leidenschaft noch zum Vergnügen. Er wusste jedoch, wenn er seinen Plan verwirklichte, würden soundsoviele Menschen sterben müssen. So einfach war es. Und George Harry Cockston hatte allzu lange jenseits von Gut und Böse gelebt, als dass ihm kleine, technische Details dieser Art Kopfzerbrechen bereitet hätten. Für George Harry Cockston war Mord seit jeher eine in ihrer klaren Endgültigkeit tief befriedigende Lösung gewesen und würde es immer bleiben.

    Der Einfall überkam ihn mit der Wucht eines Blitzschlages, als er und der wunderliche Professor die schaurigen Manöver der drei Mäuse beobachteten. Das war alles. Weiter nichts als drei Mäuse in einem großen, mit einem gläsernen Deckel versehenen Käfig auf einem Tisch im Laboratorium des Professors. Ein recht eigenartiges und unglaubliches Milieu: Hier einen Entschluss fassen, der die Welt in ihren Grundfesten erschüttern wird? So fing es an - mit zwei Männern und drei Mäusen in einem engen, abgelegenen, weißgetünchten Raum. An der einen Seite des Tisches stand Cockston, ein junger Mann noch, etwas über Dreißig, gutaussehend, wenn auch leicht zum Dicklichen neigend, mit kalten, scharfen Augen und einem schmalen gestutzten Schnurrbart. In Anbetracht dessen, dass man sich weit draußen auf dem Lande befand, war er ein wenig zu sorgfältig gekleidet. Sein dunkler Anzug hatte einen leicht kanzleimäßigen Anstrich. Er bildete einen verblüffenden Kontrast zu dem Mann an der anderen Seite des mit einer Glasscheibe versehenen Mäusekäfigs. Der Professor war ein Herr an die Achtzig, seine farblose Kleidung mit Fettflecken übersät, der struppige, nikotinbraune graue Bart längst schon ebenso der Pflege bedürftig wie das spärliche graue Haar. Das einzige, was sie miteinander gemein hatten, war eine Zukunftsvision - für den Professor im Zeichen der Hoffnung, für Cockston im Zeichen der Macht.

    In den Augen der Leute, die ihn teils unter dem Namen Cockston, teils unter anderen Namen kannten, erschien Cockston wie ein Proteus in jeweils anderer Gestalt. Der Professor zum Beispiel hielt ihn für einen reizenden Amateur, der danach lechzt, zu den Füßen eines großen Mannes sitzen und von ihm lernen zu dürfen. Für die Interpol aber, die weit verzweigte internationale Polizeiorganisation, die ihn nur als Cockston kannte, war er ein rücksichtsloser Berufsverbrecher, der sich noch nie hatte erwischen lassen, und seine Akte ein aufreizendes Mischmasch aus halben Wahrheiten und totalen Sackgassen. In London wiederum, wo er unter einem ganz anderen Namen bekannt war, akzeptierte man ihn als die Figur, für die er sich ausgab - nämlich als den vielgereisten Mann von Welt. Er hatte sich dort eine recht einflussreiche Stellung geschaffen, eine so sichere Stellung, dass auch nachher, als der Name George Harry Cockston in aller Mund war, einige der klügsten Köpfe Londons nicht auf den Gedanken verfielen, ihn mit dem Mann zu identifizieren, den sie suchten.

    Die Begegnung zwischen Cockston und dem Professor fand in einem verfallenen, einsamen Bauernhaus in Perigord, im Südwesten Mittelfrankreichs statt. Das Haus lag zwischen düsteren, mit Unterholz bestandenen Hügeln in einer öden, unfreundlichen Landschaft. Es war ein gottverlassener Winkel, nur über eine kilometerlange, zerwühlte, sandige Straße zu erreichen, die steil bergan und dann ebenso steil wieder bergab ging und sich durch leere Täler hindurchschlängelte, die scheinbar kein Leben mehr kannten, seit der Cro-Magnon-Mensch seine unvorstellbar schönen Zeichnungen an den Wänden der zahlreichen, in die finster ragenden Kalksteinklippen eingekerbten Höhlen hinterlassen hatte.

    Cockston hatte anderthalb Stunden gebraucht, um von der Landschaft aus den Bauernhof zu erreichen. Zweimal war er falsch abgebogen und ins Weglose geraten. Keinen einzigen Menschen hatte er getroffen, den er um Rat hätte fragen können. Es war wie eine Reise in die Vergangenheit gewesen, Jahrhundert um Jahrhundert, ja, sogar Jahrtausend um Jahrtausend. Für Cockston aber war es zugleich auch eine Fahrt in die Zukunft, eine Zukunft, so strahlend und erregend, wie er sie sich schöner noch nie erträumt hatte.

    Von dem Professor hatte er ganz zufällig gehört, als er in einer kleinen Kneipe in Perigueux einen Drink nahm. Er und May Barbara hatten sich vierzehn Tage lang dort aufgehalten und gewartet, bis der Staub sich legte, den er, Cockston, durch einen kleinen Coup in Marseille notgedrungen aufgewirbelt hatte. Er machte sich keine besonderen Sorgen, da er theoretisch genau wusste, die Polizei würde ihn’ unmöglich mit diesem sachgemäß ausgeplünderten Banktresor in Verbindung bringen können, aber er war stets dafür, jedes Risiko zu vermeiden, auch wenn es noch so viel Mühe kostete. Außerdem war May Barbara nervös geworden. Ein kleiner Urlaub zu zweit war ihm als eine vortreffliche Kur erschienen, obwohl er schon wusste, dass das Kapitel May Barbara in seinem Leben sich schnell dem Ende näherte.

    Zuerst hatte er sich gar nicht um die beiden Männer gekümmert, die an der Theke standen. Dann war er aufmerksam geworden.

    »Und ob du es glaubst oder nicht, lieber Freund«, sagte der größere der beiden, anscheinend ein Lastautofahrer, »er hat einen Schuppen mit nichts als lauter Mäusen drin.«

    Der Kumpan des Chauffeurs, klein, dick und äußerst skeptisch veranlagt, schürzte die Lippen mit jenem verächtlichen Ausdruck, den die Franzosen so geschickt zu meistern verstehen, »Mäuse?«

    »Gott sei mein Zeuge!«

    Der kleine Dicke machte mit dem rechten Arm eine weitausholende Bewegung ins Leere. »Und sie laufen bloß so herum?« Nun hatte der Lkw-Fahrer Gelegenheit, seine höhnische Verachtung zu äußern. »Du bist wohl nicht ganz gescheit! Natürlich in Käfigen.«

    »Womit füttert er sie denn?«

    Der Lkw-Fahrer lächelte selbstgefällig. »Ich liefere ihm monatlich 400 Kilo Futter zu 68 Francs pro Kilo«, erwiderte er mit berechtigter Zufriedenheit.

    Der Kleine, der schnell im Kopf nachgerechnet hatte, schien einigermaßen beeindruckt. »Aber was macht er denn mit den Mäusen?«

    »Er steckt sie in kleine Kästen und lässt sie wie Soldaten exerzieren.«

    Cockston, der bis zu diesem Augenblick mit müßiger Neugier zugehört hatte, warf dem hochgewachsenen Mann einen scharfen Blick zu, sah aber zu seinem Erstaunen, dass diese wunderliche Bemerkung durchaus ernst gemeint war. Der andere, der kleine Dicke, aber musterte vielsagend das leere Pernod-Glas auf der Theke. »Wie Soldaten? Ja, selbstverständlich, ja, selbstverständlich!«

    Der Lastwagenfahrer hob die Hände zum Himmel. »Wenn ich nicht die Wahrheit sage, soll meine Mutter nie einen Sohn geboren haben!«

    »Wie fängt er es denn an?«

    »Er drillt sie«, erwiderte der Gewährsmann dunkel.

    In Cockstons Hirn begann eine blasse Erinnerung sich nach vorne zu drängen. Er wusste, es sei etwas Wichtiges, konnte sich aber nicht genau besinnen, was es sei.

    Er blieb noch eine Weile neben den beiden stehen und hörte zu, aber sie gingen zu anderen Themen über. Immerhin gelang es ihm, sich ins Gespräch zu mischen und die Adresse dieses seltsamen Mäuseprofessors zu erfahren.

    Den ganzen Abend hindurch beklagte sich May Barbara bitterlich darüber, dass er ein so ausnehmend schlechter Gesellschafter sei: Er jagte nämlich unablässig jener flüchtigen Erinnerung nach, die stets gleich hinter der nächsten Ecke zu lauern schien. Dass es mit einem Krankenhaus zusammenhing, einem amerikanischen Krankenhaus, und mit einer Zeitungsnotiz - so weit tastete er sich voran - aber nicht weiter.

    Zwei Tage später überwältigte ihn die Neugier. Ganz allein brach er auf, um mit eigenen Augen den Professor und seine Mäuse zu besichtigen.

    Der Professor war abwechselnd mürrisch, geschmeichelt und argwöhnisch, aber unter den Strahlen der restlosen Bewunderung des fremden Besuchers schmolz sein Widerstand dahin, und er fing an, ihm alles zu zeigen. Trotzdem verging fast eine Woche, bevor er sich endgültig erweichen ließ und Cockston die Quintessenz seines Experimentes erläuterte.

    Die Vorführung, mit der er Cockston beehrte, war simpel, effektiv und restlos überzeugend. Und mit einem Schlag kehrte die Erinnerung zurück, der Cockston bis dahin vergebens nachgespürt hatte. Er wusste, dass ihm hier eine Gelegenheit winkte, wie sie in hundert Menschenleben allerhöchstens einmal an die Tür klopft. An Ort und Stelle wurde die Idee geboren - das Werkzeug. George Harry Cockston fasste den Entschluss, die Welt zu erobern.

    Wie der Chauffeur in der Kneipe wahrheitsgetreu berichtet hatte, beherbergte einer der Schuppen Hunderte und aber Hunderte kleiner Käfige, in denen Mäuse aller Art, Farbe und Rasse hausten.

    Aus diesem Schuppen führte der Professor seinen Gast in ein makellos sauberes Laboratorium.

    Mitten im Raum stand ein großer Tisch, etwa zwei Meter im Quadrat, und auf dem Tisch ein Kasten mit ungefähr fünfzehn Zentimeter hohen Seitenwänden und einem Glasdeckel, so dass man ins Innere hineinschauen konnte. An zwei Seitenwänden lief eine massive Arbeitsbank entlang, die zum Teil mit chemischen Apparaten bedeckt war. Der restliche Teil sah aus, als würden dort alte Funkgeräte repariert: ein wirrer Haufen von Röhren, Drähten, Spulen und sonstigen elektrischem Gerümpel.

    Nachdem der Professor kurz erklärt hatte, dies sei sein Laboratorium, verschwand er in den Schuppen, kehrte aber sogleich mit drei Mäusen wieder, die er durch eine kleine Falltür in den Kasten steckte, der auf dem Tisch stand.

    Lange Zeit betrachtete er dann stumm die drei Tierchen, die ziellos und aufgeregt in dem Gehege umherzappelten. Dann - noch immer, ohne ein Wort zu sagen - sperrte er eine Verbindungstür auf, ging in einen Nebenraum und sperrte die Tür sorgfältig hinter sich ab.

    Sowie Cockston allein war, spazierte er rasch durch das ganze Laboratorium. Aber was er sah, war ihm unverständlich. Er kehrte zu den Mäusen zurück. Drei Mäuse. Zwei kleinere graue und eine größere, schwarzweiß gefleckte, die nervös in einer Ecke kauerte, während die beiden anderen schüchtern ihr neues Heim erkundeten. Das Ganze machte einen lächerlichen Eindruck. Cockston bereute schon, dass er sich unnützerweise so viel Mühe gemacht hatte. Er sei, sagte er sich, selber dran schuld: sich das dumme Geschwätz zweier beschwipster Rüpel anzuhören...

    Leicht gereizt drehte er sich um. Der Professor war eingetreten und hob warnend die Hand, kam heran, blieb neben Cockston stehen und betrachtete wortlos die Mäuse. Aus einem unerklärlichen Grund spürte Cockston, wie sich ihm die Haare im Nacken sträubten. Plötzlich merkte er, dass er Angst hatte. Wovor? Das wusste er nicht. Vielleicht waren es die Nachwehen der einsamen Autofahrt, die unheimliche Atmosphäre dieses abgelegenen Bauernhofs mit dem seltsamen, dem Studium des Unbekannten gewidmeten Laboratoriums. Aber was es auch sein mochte, es lag etwas in der Luft, das ihm Angst einjagte. Dabei hätte niemand behaupten können, es mangle ihm an Mut. Zuerst vermutete er, es könnte an dem Anblick der Mäuse liegen, die lautlos und abgeschieden unter der dicken Glaswand umherrannten, aber der Verstand kam ihm zu Hilfe und bedeutete ihm, dass das

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1