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KEINE KATZE OHNE KRALLEN - EIN FALL FÜR SERGEANT MADDOX: Der Krimi-Klassiker!
KEINE KATZE OHNE KRALLEN - EIN FALL FÜR SERGEANT MADDOX: Der Krimi-Klassiker!
KEINE KATZE OHNE KRALLEN - EIN FALL FÜR SERGEANT MADDOX: Der Krimi-Klassiker!
eBook212 Seiten2 Stunden

KEINE KATZE OHNE KRALLEN - EIN FALL FÜR SERGEANT MADDOX: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Dorrie Mayo kündigte ihrem Chef mittels eines kurzen Briefes; den Nachbarn hängte sie einen Zettel an die Tür: Sie sei mit ihrem Töchterchen zurückgefahren in den Osten, zu ihrer Familie.

Aber warum hat sie ihre Freunde nicht informiert? Und wieso sind die Zettel mit der Schreibmaschine geschrieben, obwohl Dorrie weder eine Maschine besitzt noch je tippen gelernt hat?

Einer von vielen Fällen, die Sergeant Maddox und das Polizeirevier Wilcox Street in Los Angeles auf Trab bringen...

 

»Die Königin der Polizeigeschichten!«

- NEW YORK TIMES

 

Elizabeth Linington (* 11. März 1921 in Aurora Kane, Illinois; † 5. April 1988 in Arroyo Grande, Kalifornien) war eine US-amerikanische Kriminal-Schriftstellerin.

Keine Katze ohne Krallen erschien erstmals im Jahr 1973; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1979.

Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum26. Apr. 2023
ISBN9783755440468
KEINE KATZE OHNE KRALLEN - EIN FALL FÜR SERGEANT MADDOX: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    KEINE KATZE OHNE KRALLEN - EIN FALL FÜR SERGEANT MADDOX - Elizabeth Linington

    Das Buch

    Dorrie Mayo kündigte ihrem Chef mittels eines kurzen Briefes; den Nachbarn hängte sie einen Zettel an die Tür: Sie sei mit ihrem Töchterchen zurückgefahren in den Osten, zu ihrer Familie.

    Aber warum hat sie ihre Freunde nicht informiert? Und wieso sind die Zettel mit der Schreibmaschine geschrieben, obwohl Dorrie weder eine Maschine besitzt noch je tippen gelernt hat?

    Einer von vielen Fällen, die Sergeant Maddox und das Polizeirevier Wilcox Street in Los Angeles auf Trab bringen...

    »Die Königin der Polizeigeschichten!«

    - NEW YORK TIMES

    Elizabeth Linington (* 11. März 1921 in Aurora Kane, Illinois; † 5. April 1988 in Arroyo Grande, Kalifornien) war eine US-amerikanische Kriminal-Schriftstellerin.

    Keine Katze ohne Krallen erschien erstmals im Jahr 1973; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1979.

    Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.

    KEINE KATZE OHNE KRALLEN

    Erstes Kapitel

    Sue hatte vergessen, den Wecker zu stellen. Sie hatten verschlafen. Während sie hektisch nach sauberen Strümpfen suchte, rasierte sich Maddox eilig und schnitt sich dabei ins Kinn. Er fluchte, und Sue meinte: »Wenn du einen elektrischen...«

    »Im Gegensatz zu den Behauptungen der Werbung kann man sich mit diesen Dingern nicht sauber rasieren. Schon gar nicht bei einem so starken Bart wie dem meinen.«

    Sue sauste in die Küche und stellte fest, dass wenigstens die elektrische Kaffeemaschine ihre Pflicht getan hatte. Der Kaffee war fertig, aber viel zu heiß zum Trinken. Sie goss zwei Tassen ein und holte ihr Kleid aus dem Schlafzimmer.

    »Eier?«

    »Keine Zeit«, antwortete Maddox, knöpfte sein Hemd zu und griff nach einem Schlips. »Ich gehe heute Mittag früher essen. Ich glaube wirklich, ich hätte den Maserati gegen eine Kiste mit niedrigeren Ratenzahlungen eintauschen sollen, damit du einen...«

    »Fang nicht schon wieder damit an«, unterbrach ihn Sue. »Ich brauche keinen Verlobungsring. Der andere gefällt mir gut.« Sie zog ihre flachen Schuh? an und lief wieder in die Küche. Der Kaffee war jetzt halbwegs trinkbar.

    Maddox schluckte eine halbe Tasse hinunter und rief: »Mein Gott, ich muss weg! Bis bald!« Er gab ihr hastig einen Kuss und war verschwunden.

    Sue stellte die Tassen in den Spüler, legte ihr Make-up auf und ging fünf Minuten nach ihm aus der Wohnung.

    Sie schloss die Tür des Häuschens ab, das hinter Clintons größerem Haus an der Gregory Avenue lag. Maddox konnte seinen Wagen auf der Straße stehen lassen, aber für Sues Chrysler war kein Platz mehr. Dafür hatten sie bei der alten Mrs. Patterson zwei Häuser weiter eine Garage gemietet. Als Sue die Einfahrt entlanglief, sah sie aus wie jede andere schlanke junge Frau Mitte zwanzig, schlicht und ordentlich gekleidet, auf dem Weg zu einer normalen Arbeit. Aber das war sie natürlich nicht.

    Zehn Minuten später parkte sie den Chrysler hinter dem kleinen blauen Maserati am Straßenrand gegenüber dem Polizeirevier Wilcox Street. Dort standen schon Cesar Rodriguez’ alter Chevrolet, Daisy Hoffmans Buick und Sergeant Ellis’ Ford. Sie ging hinüber zu dem alten verwitterten Ziegelbau, grüßte Sergeant Johnny O’Neill im Vorbeigehen und machte sich auf den Weg in die Garderobe. Dort zog sie ihre flotte marineblaue Uniform an. Als sie die Treppe hinaufging, holte sie zwei Zivilisten ein und fragte: »Kann ich Ihnen helfen?«

    »Der Sergeant unten meinte, wir sollen mit Sergeant Hoffman sprechen«, begann der Mann zögernd. »Unsere Tochter ist weggelaufen.« Es waren einfache Leute in schlichter Straßenkleidung. Die Frau schien geweint zu haben.

    »Dann kommen Sie bitte mit.« Sue führte sie in das Büro, das sie mit Daisy teilte.

    »Ich heiße übrigens John Rodney.«

    »Nehmen Sie bitte Platz«, sagte Daisy lächelnd. Die energische, blonde Daisy sah gar nicht nach einer Großmutter aus, war es aber. »Ich bin Sergeant Hoffman, das ist meine Kollegin Maddox.« Nach sechs Monaten hatte sie sich endlich Sues Mädchennamen Carstairs abgewöhnt.

    Sue holte ihr Notizbuch hervor und hörte sich die übliche Familientragödie an: Tochter in schlechte Gesellschaft geraten, weggelaufen, vermutlich Rauschgift.

    »Sie brauchte doch nicht fortzulaufen«, jammerte Mrs. Rodney. »Natürlich hatte es Streit gegeben, aber das war nicht nötig. Sie muss schon lange nach Mitternacht weg sein, hat beide Koffer mitgenommen, und dann diese Notiz...«

    »Ging es bei dem Streit um die Schule und um ihre Freunde?«, fragte Daisy.

    »Ja«, antwortete Rodney. »Wir wollten sie ins College schicken, aber sie hatte keine Lust.«

    Sue senkte ihr Notizbuch. »Wie alt ist Ihre Tochter, Mr. Rodney?«

    »Ella ist zwanzig.«

    Sue sah Daisy nur an.

    Als Maddox eine Treppe höher in sein Büro bei der Kripo eintrat, tippte Joe Feinman gerade einen Bericht, und Rowan las ein Rundschreiben. Er sagte: »D’Arcy und Cesar sind gerade losgefahren. Es gibt ein paar Leichen.«

    »Das fehlt uns gerade noch«, sagte Maddox. »Schon eine Nachricht aus Sacramento?«

    »Nichts. Aber mit den Fotokopien der Führerscheine müssten wir etwas anfangen können.«

    »Kaum«, knurrte Maddox. »Passfotos sehen dem Besitzer nie ähnlich.«

    Aber es war zumindest etwas. Die ersten gefälschten Schecks waren vor einem Monat aufgetaucht, und sie hatten noch keinen Anhaltspunkt gewonnen. Die Schecks waren auf Großfirmen ausgestellt, die jeder kannte: Lockheed, May, Robinson und einige Mineralölfirmen wie Shell, Gulf und Standard. Es waren nicht einmal sehr gute Fälschungen: keine Nachahmungen der echten Schecks, sondern nur recht ordentlich gedruckte Formulare mit den Firmennamen. Sie wurden bei Supermärkten, Drugstores und Spirituosengeschäften in Zahlung gegeben. Firmen also, die täglich Hunderte von Schecks einlösten, sich aber natürlich einen Ausweis zeigen ließen: einen Führerschein oder einen Studentenausweis des Los Angeles City Colleges.

    Aber im LACC waren derzeit keine Studenten namens Patricia Gail, Joseph Ruzicka, Eleanor Wayne, Robert Gunderson, Coralee Lambert oder Richard Goslin immatrikuliert. Man konnte der Polizei nicht einmal sagen, woher die Studentenausweise stammen mochten.

    »Ich fand das immer schon idiotisch«, sagte Maddox. »Wenn man einen Scheck einlösen will, fragt jeder nach dem Führerschein, und dabei ist das gar kein Ausweis. Bei jedem Straßenverkehrsamt kann man sich auf einen beliebigen Namen einen Führerschein ausstellen lassen.«

    »Ob wir über das Wochenende wieder einen Stapel Schecks bekommen?«, fragte Feinman. Alle Schecks waren immer an Wochenenden eingelöst worden. Keine Summe lautete über fünfzig Dollar. Es war zweifelhaft, ob die Fotokopien der Führerscheine etwas erbringen würden, falls Sacramento sie überhaupt schickte.

    Die vorliegenden Personenbeschreibungen waren vage, denn junge Leute sehen heutzutage alle gleich aus. Die Mädchen haben langes, glattes Haar, tragen kaum Makeup und sind salopp gekleidet. Keiner der drei Männer hatte überlanges Haar, aber das war auch schon alles.

    Sie warteten auf Nachricht vom FBI wegen der Fingerabdrücke des Unfallopfers, das am Mittwochabend am Hollywood Boulevard gefunden worden war. Ein Fall von Totschlag war gerade an die Staatsanwaltschaft gegangen. Die letzten Wochen waren bis auf die Scheckfälschungen recht ruhig verlaufen. Die übliche Hitzewelle im März würde das Geschäft für die Polizei wieder beleben.

    Dann läutete das Telefon. O’Neill hob ab und meldete: »Ein Mister Harvey Easterfield und seine Frau aus Cincinnati sind auf dem Weg zu uns.«

    »So?«, fragte Maddox. »Danke, Johnny.« Das Ehepaar stand schon in der Tür. »Mr. und Mrs. Easterfield, ich bin Sergeant Maddox. Sie wollten sich beschweren?«

    Sie kamen zögernd näher. Der Mann war etwa fünfzig, stämmig, fast kahl und ziemlich konservativ gekleidet. Seine Frau war jünger und künstlich erblondet. Auch sie trug ein langweiliges dunkles Kleid und wenig Schmuck, der dafür echt sein mochte.

    »Ich hab’s dir doch gesagt, Harry«, sagte sie. »Die waren es nicht. Nur der Uniformierte unten sah ihm ähnlich.«

    »Nehmen Sie doch bitte Platz«, sagte Maddox. »Worum geht es, Sir?«

    »Ich war erst richtig wütend«, begann Easterfield. »Aber je mehr wir darüber gesprochen haben... Ich dachte immer, Los Angeles hätte eine gute Polizei.«

    »Das hoffen wir.«

    »Alice meinte, sie waren nachgemacht, und ich dachte mir, es könnte nicht schaden, wenn ich es Ihnen sage. Sehen Sie, wir sind nicht zum ersten Mal in Kalifornien. Unsere Tochter ist in Santa Monica verheiratet, und wir wollten ein bisschen Urlaub machen. Ich habe zu Hause ein Haushaltswarengeschäft - aber machen wir’s kurz: Gestern nach dem Mittagessen wollten wir zum Strand zurückfahren und waren auf dem Sunset Boulevard in Hollywood, da bog ich nach links ab in die Western Road. Plötzlich stand ein Wagen neben mir mit zwei Polizisten drin - in Uniform. Der auf dem Beifahrersitz beugte sich heraus und sagte, ich solle anhalten. Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte, aber ich bin nicht so oft in Kalifornien und kenne vielleicht nicht alle eure Straßenverkehrsregeln. Also hielt ich an der nächstbesten Stelle. Die beiden Polizisten stiegen aus und wollten mir ein Strafmandat für verbotenes Linksabbiegen verpassen.«

    »Dabei ist das gar nicht verboten«, sagte seine Frau. »Dick hat es uns erklärt...«

    »Verzeihung«, unterbrach sie Maddox, »war es ein Streifenwagen?«

    Easterfield schüttelte den Kopf. »Ein ganz einfacher grüner Dodge, ungefähr vier Jahre alt. Aber es gibt ja auch neutrale Polizeifahrzeuge.«

    »Hat einer der beiden Ihnen seine Dienstmarke gezeigt?«

    »Ja, der erste, es war verdammt lästig. Er sagte, dass er Anzeige erstatten müsste, und wir haben doch nur drei Wochen Zeit. Ich ärgerte mich natürlich darüber, und er meinte, ich könnte mir die Anzeige ersparen, wenn ich an Ort und Stelle zehn Dollar Strafe bezahle - gegen Quittung natürlich.«

    Maddox horchte auf. »Und Sie haben es getan?«

    »Ja, ich wollte nicht zwei Tage auf dem Gericht herumsitzen. Hier ist übrigens die Quittung.« Er nahm sie aus seiner Brieftasche und legte sie auf den Tisch.

    Es war eine ganz übliche neutrale Quittung, wie jedes Geschäft sie ausstellt, mit der Anmerkung: Gebühr für Verkehrsübertretung erhalten. Die Unterschrift R. O. Dillon war fast unleserlich. Maddox legte die Quittung auf den Tisch und zog seine eigene Dienstmarke in dem Lederetui aus der Brusttasche.

    »Hat die Marke so ausgesehen?«

    Beide betrachteten sie, dann schüttelte Mrs. Easterfield den Kopf. »Nein, dieser Turm war nicht drauf.«

    »Das ist unser Rathaus«, murmelte Maddox zerstreut.

    »Am unteren Ende stand: POLIZEI«, erklärte Easterfield. »Und sie war auch vergoldet. Aber soweit ich mich erinnere, war ein Stern in der Mitte.«

    »Mhm«, sagte Maddox. »Und die Uniformen? Marineblau?«

    Beide nickten. »Aber die Männer trugen keine Waffen«, fügte Mr. Easterfield hinzu. »Irgendwie kamen mir die Uniformen auch anders vor als hier bei Ihnen.«

    »Mhm«, machte Maddox wieder, »ich fürchte, man hat Sie hereingelegt, Mr. Easterfield. Das waren bestimmt keine Polizeibeamten. Trotzdem bin ich Ihnen für die Anzeige sehr dankbar. Das scheint ein neuer Dreh zu sein.«

    »Wie meinen Sie das?«, fragte Mr. Easterfield.

    »Um diese Jahreszeit gibt es hier viele Urlauber. Die auswärtigen Fahrzeuge erkennt man an den Nummernschildern. Diese beiden Burschen haben sich nun Uniformen geliehen, halten fremde Wagen an und brummen den Fahrern eine angebliche Strafe auf. Die meisten wollen sich den Ärger ersparen und zahlen an Ort und Stelle. Sie kennen die Verkehrsregeln Kaliforniens nicht so genau und auch nicht unsere Uniformen. Wir werden uns bemühen, den beiden das Handwerk zu legen.«

    »Donnerwetter«, sagte Easterfield, »jetzt verstehe ich, und ich bin froh, dass wir gekommen sind.«

    Maddox bedankte sich noch einmal, führte die beiden Besucher hinaus und ließ sich dann mit der Public-Relations-Abteilung in der Zentrale verbinden. Sergeant Forster hörte sich seine Geschichte an und sagte: »Vor zehn Minuten habe ich mit einem Streifenbeamten aus dem Universitätsviertel gesprochen. Dem hat ein Passant genau dieselbe Geschichte erzählt. Der Mann hatte erst seine Strafe bezahlt, dann waren ihm Zweifel an der Echtheit der Polizisten gekommen. Wie lange mögen es die beiden schon so treiben? Die meisten Verkehrssünder rühren sich natürlich nicht.«

    »Dachte ich auch«, sagte Maddox. »Ich wollte Sie nur verständigen.«

    »Das ist verdammt schlecht für unseren guten Ruf«, erklärte Forster.

    D’Arcy und Rodriguez kamen herein. D’Arcy machte ein finsteres Gesicht, und Rodriguez lächelte wie immer ironisch.

    »Ich gebe die Sache an den Chef weiter und schreibe eine Nachricht für Presse und Fernsehen. Wenn wir die Gaunerei publizieren...«

    »Urlauber kümmern sich nicht immer um Zeitungen und Fernsehen.«

    »Wir können’s ja versuchen«, sagte Forster. »Vielen Dank.«

    »Wie sieht es aus?«, fragte Maddox.

    Der lange D’Arcy ließ sich auf einem Stuhl nieder und seufzte. »Sehr rätselhaft. Ich habe Sheila gestern Abend noch einmal gefragt, und sie meinte: vielleicht. Ihr Vater sagt, sie sei ein Flittchen. Ich möchte gern, dass sie sich beruhigt...«

    »Nur Geduld«, unterbrach ihn Rodriguez. »Sieh dir Sue an. Sie hat auch einen Mann gekriegt.«

    Maddox grinste. Natürlich hatte man sie allgemein geneckt, als sie im letzten September. gleichzeitig Urlaub nahmen und drüben in Las Vegas heirateten. »Was ist daran so rätselhaft?«

    »Das Baby«, antwortete Rodriguez. »Meine Frau hörte das Baby schreien und rief an. Das Paar saß in einem Caddy an der Sycamore Avenue, beide mit Kopfschuss. Die Frau hatte das verletzte Baby auf dem Schoß. Es handelt sich um einen etwa sechs Monate alten Jungen. Keinerlei Papiere bei den Toten, kein Geld, nur ein paar Kosmetikartikel und das hier.« Er legte eine Plastiktüte mit einem Stück Papier auf den Tisch. »Eine Hotelrechnung aus Pasadena. Ich wollte sie gerade überprüfen.«

    »Vielleicht hat man sie vom Rücksitz aus erschossen«, sagte D’Arcy und gähnte. »Vermutlich eine .32er. Fangen wir mit dem Bericht an.« Er zog sich die Schreibmaschine näher. »Die beiden sind inzwischen im Leichenschauhaus. Hätte jemand Lust, ihnen Fingerabdrücke abzunehmen?«

    »Mach’ ich«, sagte Feinman. »Das Geschäft scheint wieder besser zu gehen.«

    »Ich habe auch eine Neuigkeit«, meinte Maddox und berichtete den Kollegen von den beiden Betrügern. Rodriguez fuhr sich mit dem Zeigefinger über den flotten, kleinen Schnurrbart.

    »Wissen Sie was, Ivor, wenn diese Gauner durchblicken lassen, dass es sich bei den sogenannten Strafen mehr oder weniger um Bestechungen handelt, werden sich die Verkehrssünder erst recht nicht melden. Wenn die Streifenbeamten korrupt sind, dann

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