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Tödliches Hasewasser
Tödliches Hasewasser
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eBook224 Seiten2 Stunden

Tödliches Hasewasser

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Über dieses E-Book

Kommissar Mark Kössner ist frustriert. So schön das Leben mit seiner Frau Ella in der Kleinstadt Haselünne auch ist, beruflich steckt er in einer Sackgasse. So ist er geradezu erleichtert, als ihm ein Leichenfund in der Hase gemeldet wird.
Die Aufklärung dieses Todesfalls aber hat ihre Tücken. Die Indizien deuten zunehmend auf Mord hin. Doch wer unter den Verdächtigen hätte überhaupt ein Motiv?
Kommissar Kössner muss auf das älteste Handwerkszeug eines Polizisten zurückgreifen: Zeugenaussagen, das Auswerten kleinster Spuren, Hartnäckigkeit und einen gesunden Instinkt.
SpracheDeutsch
HerausgeberMachandel Verlag
Erscheinungsdatum15. März 2021
ISBN9783959593083
Tödliches Hasewasser

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    Buchvorschau

    Tödliches Hasewasser - Irmela Schröck

    Tödliches Hasewasser

    Irmela Schröck

    Krimi

    Wacholder-Logo

    ©Irmela Schröck 2020

    Machandel Verlag Haselünne 2021

    Charlotte Erpenbeck

    Cover: Motortion und Rislan, depositohotos.com

    ISBN 978-3-95959-308-3

    1. Kapitel

    Mark Kössner erwachte. Er lauschte aufmerksam. Etwas hatte sich verändert. Eine Berufskrankheit, dachte er, als Kommissar war man irgendwie ständig unter Spannung. Sogar im eigenen Schlafzimmer. Nein, kein verdächtiges Geräusch, es war nichts zu hören. Dann begriff er. Es regnete nicht mehr, kein Trommeln auf dem Dach, kein Tropfen von der Dachrinne. Seit Tagen und Nächten hatte es ununterbrochen gegossen, die Hase war angeschwollen und über die Ufer getreten. Aber jetzt war es still. Mark streckte und dehnte sich wohlig. Er konnte seinen Samstag ohne Regen genießen. Ellas Atem strich ruhig und gleichmäßig über seine Schulter. Mark drehte sich zu seiner Frau um und betrachtete ihr hübsches, entspanntes Gesicht. Ihr Mund war leicht geöffnet und entließ mit einem sanften Ton die Atemluft. Die blonden Haare lagen wie ein Fächer um sie herum auf dem Kopfkissen. Unwillkürlich musste er an seine Hochzeit vor sieben Monaten denken. Es war ein schönes Fest gewesen. Sein Chef, der Oberkriminalrat Detlev Heilmann, war zum Gratulieren gekommen und hatte ihn zur Seite genommen. „Mark, hatte er gesagt, „ich bin jetzt über sechzig und werde spätestens in drei Jahren in den Ruhestand gehen. Ich habe Sie zu meinem Nachfolger vorgesehen, vorausgesetzt, dass alles so gut weiter läuft und Sie Ihre Fälle klären! Ein leiser Seufzer drang aus Marks Mund. Die Fälle klären! dachte er leicht frustriert. Welche Fälle?

    Seit er sich von Osnabrück nach Haselünne hatte versetzen lassen, waren die Fälle, die auf seinem Schreibtisch landeten, kaum der Rede wert. Einbruch, Diebstahl, Autounfälle mit Blechschaden, Fahrerflucht nach einer Rempelei auf einem Parkplatz, eine kleine Kneipenschlägerei, aber kein Kapitalverbrechen. Und erst recht kein Mord. Dabei war Mord für ihn erst ein richtiger Fall, jene Art von Herausforderung, in der er die Puzzlesteine Stück für Stück zusammenfügen musste, bis sich das Bild eines Täters und des Tatverlaufs ergab. Nun, er hatte sich für Haselünne und seine Ella entschieden, obwohl er genau wusste, dass es ihn in die Provinz verschlug. Damit musste und wollte er jetzt leben.

    Gerade überlegte er, ob er schon aufstehen und den Kaffeetisch decken sollte, als das Klingeln des Telefons ihm die Entscheidung abnahm. Vorsichtig schlüpfte er aus dem Bett, aber Ella wurde trotzdem wach.

    „Musst du schon aufstehen, heute ist doch Samstag?", murmelte sie verschlafen, hörte dann ebenfalls das Klingeln und verstand. Kein gemeinsames Frühstück heute. Sie rollte sich zur Seite und zog sich die Decke über die Ohren.

    Mark wusste, dass dieser frühe Anruf nur von seiner Dienststelle kommen konnte. Er hob den Hörer mit der linken Hand hoch und drehte gleichzeitig mit der Rechten das Wasser für den Kaffee auf: „Hier Mark Kössner", meldete er sich.

    „Sie müssen sofort kommen, Herr Kössner, in der Hase ist eine Leiche gefunden worden!", verkündete die Stimme seines Kollegen Jens Köppke.

    Mark fühlte sich wie elektrisiert. Eine Leiche? Also endlich mal ein richtiger Fall?

    „Wo genau?", fragte er aufgeregt.

    „In Hamm, kurz hinter der Bootsanlegestelle! Die Männer der Spurensicherung sind schon vor Ort, Sie werden sie sehen können", sagte der Kollege.

    „In Ordnung, ich bin in zwanzig Minuten da!", versicherte Mark.

    Er eilte ins Bad und machte sich fertig, während das Kaffeewasser leicht plätschernd durch den Filter floss. Rasch füllte er sich eine ordentliche Portion des Kaffees in einen Becher mit Deckel und nahm ihn mit zum Auto, um ihn auf der Fahrt zu trinken.

    Die Straße nach Hamm war am Samstagmorgen kaum befahren. Es war Oktober, der Himmel verhangen und dunkel. Nebelschwaden zogen über die Wiesen. Mark konnte seinen Gedanken freien Lauf lassen. Er überlegte, ob die Leiche in der Hase ein Mordfall werden könnte. Er hoffte es, fast inbrünstig. Eine Tat aufzuklären, bedeutete ihm viel und verschaffte ihm Genugtuung , ganz zu schweigen davon, dass so ein Mordfall seine Karriere weiterbringen konnte.

    Mark bremste ab und näherte sich der angegebenen Leichenfundstelle behutsam. Aus dem Nebel heraus schälten sich menschliche Silhouetten. Mark erkannte sie in ihren Overalls als Männer der Spurensicherung. Er parkte sein Auto auf einem Grünstreifen hinter der Brücke und duckte sich an der Böschung unter der Absperrung durch. „Moin!, rief er in die Runde der Anwesenden. „Wo ist die Leiche? Ein junger Mann, dessen Overall sich über dem Bauch spannte, antwortete:

    „Sie ist noch unten im Wasser. Wir wollten mit der Bergung warten, bis Sie da sind, damit Sie sich ein Bild machen können!"

    Mark warf einen Blick zum Ufer und erfasste undeutlich die Umrisse eines menschlichen Körpers im Wasser. „Wer hat die Leiche gefunden?", fragte er. Es schien ihm seltsam, dass jemand in dieser Dunkelheit und bei dem matschigen Ufer einen Körper entdeckt hatte. Wer ging da so nah ans Gewässer?

    Der junge Mann klärte ihn auf: „Eine Frau Niemeyer hat sie entdeckt oder besser ihr Hund."

    „Und wo ist diese Frau Niemeyer jetzt?", fragte Mark und schaute sich suchend um.

    „Sie sitzt im Polizeiwagen, weil ihr so kalt war. Vermutlich war das der Schock", erklärte der junge Mann.

    „Okay, ich werde kurz mit ihr sprechen, damit sie nach Hause gehen kann! Danach müssen wir die Leiche bergen", ordnete Mark an.

    Er trat an den Streifenwagen und öffnete die Seitentür. Eine blasse Frau von ungefähr sechzig Jahren schaute ihn durch eine randlose Brille erwartungsvoll an. Sie trug eine dicke graue Kapuzenjacke, helle Jeans und braune Stiefeletten. Zu ihren Füßen hockte ein Cockerspaniel, den sie am Halsband festhielt.

    „Kommissar Mark Kössner, stellte er sich vor. „Sie sind Frau Niemeyer, die den Fund gemacht hat? Das Wort Leiche wollte Mark in diesem Moment nicht über die Lippen kommen.

    Frau Niemeyer nickte und wies auf den Hund. „Er war es, mein Cäsar. Ich hatte ihn frei laufen lassen, weil er immer gern ans Wasser geht, um etwas zu trinken. Aber er kam nicht zurück und bellte ununterbrochen, bis ich ihm folgte und sah, warum!", schloss sie ihren Bericht.

    „Konnten Sie denn Genaueres sehen? Es war doch noch dunkel", fragte Mark nach.

    „Ich habe immer eine Taschenlampe bei mir, wenn ich im Dunkeln den Hund ausführe. Ich habe nichtsahnend den Strahl der Lampe auf etwas Helles im Wasser gerichtet und konnte nicht glauben, was ich da sah. Einen Menschen, einen toten Menschen!" Sie fröstelte bei der Erinnerung daran und zog ihre Kapuzenjacke enger um ihren Körper.

    „Um wie viel Uhr war das?", fragte Mark.

    „Das muss kurz vor halb sieben Uhr gewesen sein", erinnerte sie sich.

    „Und dann haben Sie die Polizei gerufen?"

    „Ja, und die sagten, dass ich warten muss bis Sie kommen. Kann ich denn jetzt gehen?", wollte sie wissen.

    „Ich nehme an, dass Ihre Personalien schon aufgenommen wurden?"

    „Ja", bestätigte Frau Niemeyer.

    „Gut, dann können Sie jetzt gehen. Oder soll Sie ein Beamter nach Hause fahren?", erkundigte sich Mark fürsorglich.

    „Wenn das geht, seufzte Frau Niemeyer, „wäre es schön!

    Mark nickte dem Beamten am Steuer zu und der verstand.

    „Frau Niemeyer, Sie müssen allerdings noch heute Nachmittag oder morgen früh auf die Wache kommen, um das Protokoll zu unterschreiben."

    „Das mache ich", versprach sie und lächelte Mark dankbar an.

    Mark schloss die Tür, ging zu seinem Wagen, nahm aus seinem Kofferraum Gummistiefel heraus, zog sie an und marschierte damit zu den wartenden Männern. Inzwischen war es so hell geworden, dass Mark den toten Körper erkennen konnte. Es war offensichtlich eine Frau. Sie lag mit dem Gesicht nach unten im Wasser, graue Haare ließen vermuten, dass sie nicht mehr die Jüngste war. Am Ufer selbst befanden sich tiefe Fußspuren von Cäsar und seinem Frauchen, aber auch andere, die wohl von den Polizisten stammten. Das matschige Ufer hatte jeden Schritt konserviert. Mark schaute sich genau um. Die Möglichkeit, dass die Frau hier ins Wasser gefallen oder geworfen worden war, schloss er aus. Der Weg war für ein Abrutschen zu weit vom Ufer entfernt und die Brücke lag stromabwärts. Dafür zeigte ihm verklumpter Unrat in den Zweigen einer halb überschwemmten Uferweide, dass die Strömung genau hier so Einiges gegen das Ufer trieb. Vermutlich war auch die Leiche vom Hochwasser hierher getrieben worden.

    Mark gab den Männern ein Handzeichen und sie begannen mit der Bergung der Toten. Zwei Beamte legten eine Plastikplane aus, auf die sie den leblosen Körper gleiten ließen. Sie drehten ihn auf den Rücken, so dass Mark in das Gesicht der Frau schauen konnte. Es war stark aufgedunsen, teigig und weißgrau. Weder er noch ein anderer der Anwesenden kannte die Tote. Sie mochte zwischen fünfundsechzig und fünfundsiebzig Jahre alt sein. Sie trug eine helle Steppjacke und einen bunten Rock, der ihre dünnen Beine notdürftig bedeckte, aber keinen Schmuck, auch keinen Ehering. In der Steppjacke fanden die Beamten weder einen Ausweis noch irgendeinen Hinweis auf ihre Identität. Werner Koch, der anwesende Rechtsmediziner, konnte über den Todeszeitpunkt noch keine Angaben machen. Er schätzte, dass sie mindestens vier längstens sechs Tage im Wasser gelegen hatte. Näheres könne er erst nach der Obduktion sagen. Mark bedankte und verabschiedete sich. Im Moment konnte er nichts weiter tun als ins Büro zu fahren.

    2. Kapitel

    Im Polizeirevier traf Mark auf seine Kollegen, Jens Köppke und Kevin Schmitt. Sie waren begierig zu erfahren, was Mark am Haseufer entdeckt hatte. Mark zeigte den beiden das Foto der Leiche, das er mit seinem Handy aufgenommen hatte. Aber auch sie schüttelten den Kopf, sie kannten die Frau nicht. Es war ja auch nicht gesagt, dass sie aus dieser Gegend stammte, es konnte eine Touristin sein, das Emsland hatte in den letzten Jahren sehr an Beliebtheit gewonnen. Mark fuhr seinen Computer hoch und begann eine Datei vermisster Personen zu durchforsten. Niemand passte auf die Tote, entweder waren die vermissten Personen zu jung oder die Anzeige lag viel zu lange zurück. Mark war es ein Rätsel, dass es Menschen gab, die schon fast eine Woche verschwunden, aber offensichtlich nicht vermisst worden waren. Die Datei hatte nichts gebracht, also musste eine andere Methode her. Die Identität der Toten war die Voraussetzung für jede weitere Nachforschung. Mark sprach mit Kevin, der ein Spezialist für das Herstellen von Phantombildern war.

    „Könnten Sie auch das Foto so bearbeiten, dass die Frau nicht so aufgedunsen aussieht?"

    „Das kann ich versuchen, meinte Kevin. „Wer braucht das Bild?

    „Ich möchte es an die Presse geben, erklärte Mark, „aber nicht so entstellt!

    Mark sah Kevin zu, als dieser das Foto in den Computer lud. Mit einem speziellen Programm begann Kevin, Änderungen daran vorzunehmen. Das sah erfolgversprechend genug aus, dass Mark wieder in sein Büro ging und den Text für die Presse vorbereitete. Danach rief er bei der Zeitung an und bat die Redaktion um schnellstmögliche Veröffentlichung seines Textes. Man versprach ihm die Veröffentlichung bereits für Montagmorgen.

    Wer kennt diese Frau?

    Am Samstagmorgen wurde in der Hase der tote Körper einer 65-75 jährigen Frau geborgen. Sie ist mit einer hellen Steppjacke und einem bunt geblümten Rock bekleidet. Sie trug braune Schnürschuhe und beigefarbene Strümpfe. Wer Angaben zu dieser Person machen kann, melde sich bitte bei der Polizeiwache Haselünne. Der Ansprechpartner ist Kriminalkommissar Mark Kössner.

    Mark nahm das inzwischen fertige Foto von Kevin und mailte es mit seinem Text an die Meppener Tagespost und zur Sicherheit noch an den EL-Kurier, weil er wusste, dass manche Haselünner keine Tagespost abonniert hatten.

    Anschließend begann er, das Protokoll mit der Aussage von Frau Niemeyer anzufertigen. Er speicherte es ab und sagte Jens Köppke Bescheid, wo er es finden könnte, falls Frau Niemeyer schon am Nachmittag in das Büro käme, um es zu unterschreiben. Danach telefonierte er mit dem Rechtsmediziner und erkundigte sich nach Einzelheiten. Die helle Steppjacke stammte von der Firma Gerry Weber. Die Firma war bundesweit bekannt, das brachte ihn also in der Beurteilung vorerst nicht weiter. Außerdem lag die Grenze nicht weit, es konnte also durchaus auch eine Touristin aus einem der Nachbarländer sein. Er rief Vermisstendateien in den Niederlanden und Belgien auf, leider wieder fast ergebnislos. Eine Frau aus den Niederlanden war seit sechs Tagen vermisst gemeldet, passte aber vom Alter her nicht ganz. Aber wie alt die Tote war, wusste Mark ja nicht genau. Er hatte nur geschätzt. Vielleicht lag er mit seiner Schätzung total daneben und die Frau war erst Ende fünfzig. Er faxte ein Foto zu der Polizeistelle in den Niederlanden. Es dauerte keine zehn Minuten und Mark hatte die Antwort. Die beiden Frauen waren nicht identisch. Mark forschte weiter. Die Schuhe der Ertrunkenen waren von Tamaris. Da sah der Kommissar ebenfalls keinen Anhaltspunkt, der zur Identifizierung helfen könnte. Der geblümte Rock schien selbst genäht zu sein. Allein der Pulli unter der Jacke könnte auf eine Bewohnerin aus Haselünne deuten. Er trug ein Label der Firma Canda. Diese Firma befand sich im Industriegebiet von Haselünne. Damit war Mark Kössner erst einmal zufrieden. Für den Moment blieb ihm jetzt nichts weiter übrig, als nach Hause zu fahren.

    Seine Frau Ella löcherte ihn bei einer Tasse Kaffee umgehend mit tausend Fragen. Sie nahm immer lebhaft Anteil an seinen Fällen und wollte natürlich wissen, warum er von seinen Kollegen am Samstagmorgen aus dem Bett geholt worden war. Mark erzählte Ella von dem schrecklichen Fund und zeigte ihr das Foto, aber auch sie konnte keine Aufklärung zu der Identität der Toten beitragen. Ihr fiel aber das Gleiche auf wie Mark.

    „Wieso hast du nichts über sie in der Vermisstendatei gefunden? Irgendwer muss doch das Verschwinden dieser Frau bemerkt haben."

    „Wir wissen doch noch gar nichts über sie. Vielleicht war sie alleinstehend und deshalb hat sie keiner vermisst", erklärte Mark.

    Ella war nicht überzeugt. „Und was ist mit Nachbarn?", fragte sie nach.

    „Das wäre leider nicht das erste Mal, knurrte Mark „dass jemand in seiner Wohnung stirbt und keiner der Nachbarn etwas bemerkt hat! Ella seufzte und nickte zustimmend.

    Am Sonntagvormittag fuhr Mark wieder ins Büro und versuchte weiter, einen Hinweis auf die Identifizierung der Ertrunkenen zu finden. Er fragte bei ortsansässigen Hotels und Pensionen nach vermissten Personen. Ohne Erfolg. Am Nachmittag unternahm Mark mit seiner Frau einen Spaziergang, zunächst um den See und dann an der Hase entlang. Das Wetter war kühl, aber sonnig. Seine Gedanken hingen immer noch der Toten nach. Mark bemerkte, dass er Ella kaum zuhörte. Ständig suchte er mit den Augen das Ufer nach möglichen Stellen des Unfalls oder des Mordes ab. Aber die Ufer waren wegen des Hochwassers noch weitläufig und flach.

    Selbst wenn hier jemand hineingefallen wäre, hätte er aufstehen und wieder hinauslaufen können. Er wäre nicht ertrunken. Das bedeutete, dass der Tod der Frau vor der Überschwemmung passiert sein musste. Wann hatte es angefangen zu regnen? Das muss am Wochenbeginn gewesen sein, rechnete Mark

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