True Love: Forever 6
Von Ma Neko
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Über dieses E-Book
Hiroki glaubt nicht an die wahre Liebe und nutzt seine Mitmenschen nur aus. Als er an seinem Geburtstag durch die Clubs zieht, macht sein derzeitiger Partner Schluss und wirft ihn per Telefon hinaus.
Wütend sucht er erst Ablenkung, dann eine Unterkunft für die Nacht, welche er bei Misaki findet.
Der Schriftsteller hält für ihn einige Überraschungen bereit. Obwohl sie sich eigentlich so gar nicht verstehen, lässt Misaki ihn bei sich wohnen.
Hiroki sammelt schnell neue Erfahrungen und merkt, dass es an der Zeit wird, etwas Entscheidendes an seinem Leben zu ändern.
Misaki hingegen weiß, es ist gefährlich den anderen an sich ranzulassen.
Teil 6 der Forever-Reihe
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Buchvorschau
True Love - Ma Neko
Vorwort
Im sechsten Teil erwartet euch Hiroki, den ihr bereits in False Love kennenlernen durftet. Hiroki glaubt nicht an die wahre Liebe und nutzt seine Partner nur aus. Er zeigt wenig Verantwortung, macht, was er will und interessiert sich wenig für andere.
Doch die Begegnung mit dem direkten und wenig sozialen Misaki soll sein Leben von Grund auf ändern. Obwohl sie sich anfangs nicht leiden können, lässt der Schriftsteller Hiroki bei sich wohnen. Allerdings nur als Haushälter. Während Hiroki versucht, sein Herz zu erobern, um es ihm später brechen zu können, zeigt Misaki sein wahres Gesicht und lässt seinen Mitbewohner sehen, was ihm immer gefehlt hat. Doch können die beiden lernen einander zu vertrauen?
Wichtige Hinweise:
Dieses Buch enthält homoerotische Szenen und ist nicht für Leser unter 18 Jahren bzw. homophobe Menschen geeignet.
Sämtliche Personen sind frei erfunden und eventuelle Ähnlichkeiten zu real existierenden Menschen ist Zufall.
1.Geburtstag im Club
Er betrachtete sich ausgiebig, beugte sich etwas vor, um im Spiegelbild mehr zu erkennen, was bei dem schlechten Licht, das in den Waschräumen herrschte, nicht sonderlich einfach war. Seine engen, schwarzen Hosen aus Leder saßen tief auf den Hüften und das ärmellose Kapuzenshirt war etwas zu kurz, weshalb ein dünner Streifen weißer Haut zu sehen war. Das Lederband um seinen Hals passte perfekt. Mit etwas Eyeliner hatte er seine großen, blauen Augen betont und seine blonden, schulterlangen Haare hatten mit etwas Gel den Look gewonnen, dass er gerade erst aufgestanden war. Er fand sich selbst verführerisch und er wusste genau, welche Wirkung er so auf andere Männer erzielte.
Hiroki hatte schon als Teenager seine Neigungen zum eigenen Geschlecht entdeckt und akzeptiert. Es hatte ihn nie gestört, dass sich seine Mitschüler über ihn das Maul zerrissen hatten. Damals hatte er sich auch bald den attraktiven Yoru geschnappt, der seine Sexualität auch nie verborgen hatte. Sie waren ein attraktives Paar gewesen, aber Yoru hatte ihm nie gereicht. Bald hatte er gemerkt, wie er seine Vorzüge betonen konnte und was für Vorteile es haben konnte, wenn man bestimmte Männer um den Finger wickelte. Was Frauen konnten, konnte er schon lange. Selbst bei Heteros war er in der Lage, sie an ihrer Vorliebe für das weibliche Geschlecht zweifeln zu lassen.
Er dachte an Yoru zurück. Vor ein paar Monaten hatte dieser ihm klipp und klar gesagt, er würde mit diesem Studenten nicht brechen. Immer wieder war Hiroki ins Forever gegangen. Die Bar, in der Yoru seit einiger Zeit als Security-Chef arbeitete. Er hatte immer gehofft, die Beziehung würde erste Risse bekommen, aber jedes Mal schienen sie glücklicher miteinander zu sein.
Inzwischen hatte Hiroki gemerkt, wie hoffnungslos das war. Er glaubte nicht an die wahre Liebe, aber es gab durchaus Beziehungen, die einige Jahre hielten. Und Yoru schien in einer solchen zu stecken. Also sollte er sich lieber jemand anderen suchen, mit dem er sich die Zeit vertrieb. Und heute war der perfekte Tag dafür.
Sein 25. Geburtstag. Das perfekte Datum, seinem Leben mal wieder eine neue Richtung zu geben. Er wandte sich vom Spiegel ab und ging wieder in Richtung Tanzfläche. Die Musik dröhnte in seinen Ohren und benebelte seine Sinne. Der Club war kein reiner Schwulenclub, aber der Männeranteil war eindeutig höher. Hier kamen Heteros her, die feiern wollten. Frauen schleppten sie woanders ab. Hiroki blickte sich um und passte sich den Bewegungen der Tanzenden an, um durch die Menge zu kommen. Er steuerte die Treppe an, die in die obere Etage führte. Dort gab es eine zweite Bar, Tische und Sitzmöglichkeiten. Das war der Bereich, wo man sich kennenlernen und unterhalten konnte. Oder eine Pause vom vielen Tanzen einlegte. Hiroki setzte sich zuerst an die Bar, machte dem Mann neben sich schöne Augen und ließ ihn dann abblitzen, sobald er den erhofften Drink spendiert bekommen hatte. Der Kerl hatte ihm zu viel Bauchumfang gehabt. Hiroki wollte nur heiße Männer, die nicht klammerten. Ja, er war oberflächlich, aber warum sollte er sich den Spaß durch Falten, Pickel, Speckröllchen oder andere Makel verderben lassen?
Er ging zum Geländer, lehnte sich dagegen und ließ seinen Blick über die Tanzfläche unter ihm schweifen, während er sein Glas langsam leerte. Er entdeckte zwei, drei heiße Kerle, aber einer hing an einer Frau dran, der zweite lachte im nächsten Moment so laut und Nerv tötend, dass Hiroki dabei sofort die Lust verging, und der nächste war offensichtlich so betrunken, dass Hiroki im Darkroom nur vor Schmerzen und nicht vor Lust schreien würde.
Er verzog missmutig die Lippen. Das Angebot war heute nicht so gut wie erhofft. Aber irgendwo musste doch ein Adonis zu finden sein. Der Club war zurzeit ziemlich angesagt. Das lag vermutlich auch an dem neuen Barkeeper, der in der Szene einen guten Ruf hatte. Auch das Äußere des Angestellten machte was her, aber außer einem heißen Flirt würde mit diesem nichts laufen. Also ließ er die Finger von dem Getränkemixer.
Er spürte Vibrationen und merkte erst zwei Sekunden später, dass sein Handy in seiner Hosentasche klingelte. Das mobile Teil aus der engen Hose zu fummeln war mit einer Hand nicht gerade leicht, aber schließlich hielt er es triumphierend in der Hand. Man musste sich schließlich über die kleinen Dinge im Leben freuen.
Am Display entdeckte er die Nummer von Aki, der ihm derzeit Unterschlupf gewährte. Manchmal hatten sie auch Sex. Deshalb bildete sich Aki ein, sie wären zusammen. Ein Grund, warum es besonders in letzter Zeit öfters zum Streit kam. Hiroki überlegte einen Moment, ob er den Anruf nicht einfach ignorieren sollte, aber vielleicht wollte sich Aki ja entschuldigen und sich wieder mit ihm versöhnen. Außerdem hatte er heute Geburtstag. Da konnte sein Mitbewohner ihm ja auch eine Überraschung machen. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und er hob ab.
„Was gibt’s, Süßer?", fragte er in dem unschuldigsten Tonfall, den er beherrschte.
„Spar dir das!", kam es vom anderen Ende der Leitung. Das Grinsen verschwand von Hirokis Gesicht. Aki hatte schlechte Laune.
„Wo bist du grade? Ach, schon gut, ich kann die Musik hören. Bestimmt in einem dieser Clubs. Wie immer.", fuhr der Mann auf dem anderen Ende der Leitung fort. Hiroki hatte ein ungutes Gefühl. Es gefiel ihm nicht, dass Aki so mies drauf war, während sie miteinander telefonierten. Allein mit seiner Stimme konnte er ihn nicht wieder versöhnen.
„Ich weiß, was gleich kommt, ist ziemlich feige von mir. Aber du hältst ja sowieso nichts von Liebe. Ich habe dich geliebt. Das tue ich immer noch, aber ich tue mir nur selbst weh, wenn ich nichts ändere. Weil du mir von Angesicht zu Angesicht immer ausweichst und mich um den Finger wickeln kannst, muss ich es so machen. Ich mache Schluss und werfe dich raus. Hol dir morgen deine Sachen ab! Und komm heute Nacht nicht her, ich habe nämlich Besuch.", brachte Aki sein Anliegen hervor.
Hiroki blieb einen Moment stumm, wartete, doch sein Gesprächspartner schien das ernst zu meinen.
„Das kannst du nicht machen!", protestierte er heftig, wedelte mit der anderen Hand in der Luft herum, vergaß seinen Drink und schüttete die Hälfte auf den Mann neben sich. Bevor dieser sich beschweren konnte, stellte Hiroki das Glas am nächsten Tisch ab und ging auf Abstand, ohne auf den Geschädigten zu achten.
„Natürlich kann ich das machen. Das ist nämlich das, was du verdient hast. Ich hatte wirklich Geduld mit dir, aber du hast nur an dich gedacht und warst egoistisch. Für die Nacht findest du schon einen, der dich mitnimmt. Da mache ich mir keine Sorgen. Und die Schlösser habe ich heute Nachmittag austauschen lassen. Komm morgen um 17 Uhr vorbei, um deine Sachen zu holen. Kommst du nicht, kannst du sie dir aus dem Müll fischen.", setzte Aki fort. Anfangs hatte er noch unsicher geklungen, als ob er sich nicht sicher wäre, ob sein Verhalten richtig war, doch inzwischen hatte er alle Zweifel abgelegt und blieb hart.
Hiroki redete noch eine Weile auf ihn ein, versuchte es mit Engelszungen, drohte mal mit der Verbreitung peinlicher Fotos, beleidigte ihn und machte ein verführerisches Angebot. Doch Aki hatte irgendwann einfach genug, verabschiedete sich knapp und legte auf, bevor Hiroki protestieren konnte.
Stumm starrte er auf sein Handydisplay. Er hätte nicht abheben sollen. Sein Geburtstag war ruiniert. Wutentbrannt trat er mit dem Fuß einige Male gegen die Wand, hämmerte auch mit seinen Fäusten und schrie seinen Frust heraus.
Als er sich nach einiger Zeit abreagiert hatte, lehnte er sich dagegen und versuchte sich zu fassen. Gut, es war ja nicht das erste Mal, dass ihn jemand vor die Tür gesetzt hatte. Zwar noch nie so radikal, aber Rauswurf blieb Rauswurf. Es machte ihn eher wütend, dass es ausgerechnet an seinem Geburtstag hatte sein müssen. Aber egal!
Er würde sich jetzt zuerst einen heißen Typen angeln und mit ihm im Darkroom verschwinden. Vielleicht würde er sich noch einen zweiten suchen. Und dann würde er sich jemanden suchen, der ihn diese Nacht aufnehmen würde. Morgen früh konnte er sich über etwas Dauerhaftes Gedanken machen.
Er streifte durch den Club. Er teilte die Menge wie ein Hai das Wasser. Vorhin hatte er vom Balkon aus jemanden ausfindig gemacht. Ein großes Muskelpaket. Dunkles Haar, markantes Kinn. Ihm war es egal, dass der Kerl mit einem anderen flirtete. Er nahm auf so etwas keine Rücksicht mehr. Frech drängte er sich zwischen die Flirtenden und fixierte den Großen.
„Hy, hübscher Kerl!", sprach er ihn mit verführerischer Stimme an, posierte vor ihm, um seine Vorzüge zu zeigen. Sprachlos sah sein Gegenüber ihn an.
„Er hat gerade mit mir gesprochen.", protestierte der andere hinter ihm.
„Ach komm, was willst du mit so einer Jungfrau, wo du jemanden mit Erfahrung abbekommen kannst?", meinte Hiroki, beugte sich vor und flüsterte ihm ins Ohr, was er alles haben konnte.
Der Angesprochene wurde allein bei der Vorstellung schon hart, wie das Geburtstagskind zufrieden feststellte. Und die Beule in der Hose versprach ein großes Geschenk für ihn. Der Große legte seinen Arm um ihn und schob ihn in Richtung Darkroom. Sein eigentlicher Gesprächspartner war vergessen.
Hiroki ließ sich in den Darkroom bringen. Das Stöhnen, Keuchen und Schreien anderer Besucher war wie Musik in seinen Ohren. Er zog seine Eroberung, der noch kein einziges Wort verloren hatte, mit sich und stieß ihn zu einer freien Couch. Sie fummelten aneinander herum, öffneten ihre Hosen und massierten sich gegenseitig. Der Fremde ließ einen Finger in Hirokis Hintereingang gleiten, dehnte ihn und befeuchtete ihn mit Spucke. Hiroki kniete sich auf die Couch, Gesicht zur Wand und erst jetzt dachte er an Verhütung. Er wandte den Kopf, brauchte aber keine Worte. Seine neue Bekanntschaft fummelte bereits aus seiner Hosentasche ein kleines Päckchen, riss es auf und rollte das Kondom über seine prächtige Latte. Die Beule hatte nicht zu viel versprochen. Im nächsten Moment spürte Hiroki die fremde Eichel an seinem Anus. Etwas zu schnell schob sich der Fremde in ihn, verharrte nur kurz und stieß dann zu. Die starken Finger krallten sich in seine Hüften. Vermutlich würde er davon morgen ein paar blaue Flecken haben, aber er mochte es härter. Hemmungslos stöhnte er und feuerte den Fremden an.
2.Einladung
Misaki betrachtete seinen Drink. Der Abend war nicht so gut verlaufen, wie er es gerne gehabt hätte. Aber er hatte seinen Zweck erfüllt. Ablenkung. Deshalb war er hergekommen. Er wandte den Blick zu den Tanzenden im unteren Stockwerk. Er beobachtete gerne. Schon in seiner Kindheit hatte er seine Mitmenschen beobachtet, sie studiert. Die meisten verhielten sich gleich, zeigten dieselben Verhaltensmuster. Nur wenige fielen aus diesem Schema. Wie der Kerl vorhin.
Seufzend vertrieb Misaki die Gedanken an ihn und beobachtete stattdessen den Mann am Ende des Tresens. Er hatte sich vorgebeugt, schien schon leicht angeheitert und flirtete mit dem Barkeeper, der seine professionelle Haltung wahrte.
Hiroki schwankte leicht, als er aus dem Darkroom kam. Der Kerl hatte ihn hart rangenommen. Aber mit einem Drink könnte er die Schmerzen sicher schnell betäuben. Und für heute hatte er genug von Sex. Also konnte er Punkt zwei auf seiner geistigen Liste in Angriff nehmen. Eine Unterkunft für die Nacht. Er wollte kein Geld für ein Hotel ausgeben. Langsam stieg er die Treppe hoch. Wenn er mit jemanden nachhause wollte, brauchte er etwas Ruhe sich zu unterhalten. Wieder im oberen Stockwerk angekommen, sah er sich um. Die meisten hatten bereits Gesprächspartner. Er konnte nicht so forsch wie vorhin vorgehen. Jetzt musste er geschickter sein.
Da entdeckte er das perfekte Opfer. Am Ende der Bar saß ein Mann alleine und beobachtete nur. 186 cm groß, dunkelbraunes Haar und eine Brille auf der Nase. Er trug lockersitzende Jeans und ein einfaches, enges, dunkles T-Shirt. Leger und bequem, anstatt sexy. Kein Aufreißer.
Hiroki fand, dass er nicht hierher passte. Und das machte ihn irgendwie interessant. Nicht die Art von interessant, die im Bett endete. Er war befriedigt.
Er atmete nochmal tief durch, dann setzte er sich in Bewegung. Er setzte sich lässig auf den freien Hocker direkt neben ihm.
„Hy, ganz alleine hier?", fragte er. Sein Ton klang neugierig, nicht verführerisch.
Der Mann musterte ihn. Haar und Brille verdeckten einen Teil seines Gesichtes, weshalb