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4 Beine zum Ziel: Der exzellente Butler Parker 94 – Kriminalroman
4 Beine zum Ziel: Der exzellente Butler Parker 94 – Kriminalroman
4 Beine zum Ziel: Der exzellente Butler Parker 94 – Kriminalroman
eBook131 Seiten1 Stunde

4 Beine zum Ziel: Der exzellente Butler Parker 94 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Exzellent – das ist er im wahrsten Sinne des Wortes: einzigartig, schlagfertig und natürlich auch unangenehm schlagfähig. Wer ihn unterschätzt, hat schon verloren. Sein Regenschirm ist nicht nur sein Markenzeichen, sondern auch die beste Waffe der Welt. Seinem Charisma, Witz und Charme kann keiner widerstehen.
Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Der späte Besucher kannte sich in dem sechsstöckigen Apartmenthaus sehr gut aus. Er gelangte ungesehen durch den Korridor und fuhr mit dem Lift zum vierten Stock hoch. Hier stieg er aus und schritt den Gang hinunter, bis er eine bestimmte Tür erreichte. Er schob den Kopf lauschend vor, und ein Ausdruck des Verachtens huschte über sein Gesicht, als er lautes Stimmengewirr hörte. Hinter der Tür stritten eine Frau und ein Mann. Man konnte sehr gut verstehen, was sie sich gegenseitig an den Kopf warfen. Der Besucher klopfte nachdrücklich mit dem Knöchel seines Zeigefingers gegen die Tür und trat seitlich an die Wand zurück. Er schob sich den Hut tief in die Stirn und nahm ein Taschentuch aus seiner Brusttasche. Als geöffnet wurde, verdeckte dieses Tuch fast sein ganzes Gesicht. In der Tür erschien ein untersetzter Mann, und zugleich fragte eine quengelige Frauenstimme aus der Tiefe des Zimmers, was es denn eigentlich gäbe. »Schicken Sie sie fort«, sagte der Besucher, der sich das Taschentuch vor das Gesicht hielt. »Jetzt?« fragte der Mann in der Tür zurück. Er war angetrunken. Das schüttere Haar war zerzaust, die Augen glänzten trüb. Im rechten Mundwinkel klebte eine halb aufgerauchte, kalte Zigarette. »Los, beeilen Sie sich, Montese«, sagte der Besucher, »ich werde an der Treppe warten, bis sie gegangen ist.« Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte der Besucher sich um und ging zurück zum Lichtschacht, wo sich auch die Treppen befanden.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Feb. 2024
ISBN9783989368712
4 Beine zum Ziel: Der exzellente Butler Parker 94 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    4 Beine zum Ziel - Günter Dönges

    Der exzellente Butler Parker

    – 94 –

    4 Beine zum Ziel

    Unveröffentlichter Roman

    Günter Dönges

    Der späte Besucher kannte sich in dem sechsstöckigen Apartmenthaus sehr gut aus.

    Er gelangte ungesehen durch den Korridor und fuhr mit dem Lift zum vierten Stock hoch. Hier stieg er aus und schritt den Gang hinunter, bis er eine bestimmte Tür erreichte. Er schob den Kopf lauschend vor, und ein Ausdruck des Verachtens huschte über sein Gesicht, als er lautes Stimmengewirr hörte. Hinter der Tür stritten eine Frau und ein Mann. Man konnte sehr gut verstehen, was sie sich gegenseitig an den Kopf warfen.

    Der Besucher klopfte nachdrücklich mit dem Knöchel seines Zeigefingers gegen die Tür und trat seitlich an die Wand zurück. Er schob sich den Hut tief in die Stirn und nahm ein Taschentuch aus seiner Brusttasche. Als geöffnet wurde, verdeckte dieses Tuch fast sein ganzes Gesicht. In der Tür erschien ein untersetzter Mann, und zugleich fragte eine quengelige Frauenstimme aus der Tiefe des Zimmers, was es denn eigentlich gäbe.

    »Schicken Sie sie fort«, sagte der Besucher, der sich das Taschentuch vor das Gesicht hielt.

    »Jetzt?« fragte der Mann in der Tür zurück. Er war angetrunken. Das schüttere Haar war zerzaust, die Augen glänzten trüb. Im rechten Mundwinkel klebte eine halb aufgerauchte, kalte Zigarette.

    »Los, beeilen Sie sich, Montese«, sagte der Besucher, »ich werde an der Treppe warten, bis sie gegangen ist.«

    Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte der Besucher sich um und ging zurück zum Lichtschacht, wo sich auch die Treppen befanden. Der mit Montese angesprochene Mann warf die Tür nachdrücklich ins Schloß und spuckte die Zigarette im Korridor der Wohnung zu Boden. Er ging zurück ins Wohnzimmer und sah zur Couch hinüber, auf der eine junge Frau lag, die in einer Zeitung blätterte.

    »Was war’s denn?« fragte sie gelangweilt. Den Wortwechsel, den sie eben noch mit Larry Montese gehabt hatte, schien sie bereits vergessen zu haben. Sie trug einen weiten Rock und eine einfach geschnittene Bluse. Ihr blondes Haar war zerzaust.

    »Steh auf und verschwinde!« sagte Larry Montese.

    »Sag mal, bist du plötzlich verrückt geworden?« erwiderte sie überrascht und ließ die Zeitung sinken.

    »Red nicht lange, sondern pack deinen Kram und verschwinde!« sagte Larry Montese noch einmal. »Ich habe zu tun!«

    »Jetzt um diese Zeit?«

    »Also los doch!«

    Er war in den kleinen Korridor zurückgegangen und kam mit ihrem Mantel zurück, den er ihr zuwarf. Sie hatte sich inzwischen aufgerichtet und sah ihn aufmerksam an. Sie kannte ihn sehr gut, und sie wußte, daß der augenblickliche Ton in seiner Stimme gefährlich war. Sie zog es vor, den Mund zu halten. Erst an der Tür wurde sie wieder mutig.

    »Das laß ich mir nicht gefallen«, sagte sie, »darüber werden wir noch reden, Larry. Ich bin doch nicht dein Dienstbote? Wer rennt denn wem nach, he?«

    »Verschwinde endlich!« schrie Larry Montese. »Ich rufe dich morgen an.«

    »Da kannst du lange anrufen«, erwiderte sie erbost, »der Herr braucht nur zu pfeifen, und schon tanzt die gute Jane an, wie?«

    Larry Montese hörte schon nicht mehr zu. Er ging ins Zimmer zurück und betrat den Baderaum. Er öffnete ein Wandschränkchen, das seitlich von der eingebauten Wanne in Kopfhöhe angebracht war und schüttelte sich einige weiße Tabletten in die Hand. Er schluckte sie und trank ein halbes Glas Wasser nach. Er verzog sein Gesicht, ging zurück in den Wohnraum und zündete sich eine neue Zigarette an.

    Er stierte einen Moment auf den Couchtisch, auf dem Flaschen, Gläser, eine Schale mit Stückkreis und eine Zigarettendose standen. Die nassen Gläser hatten auf dem Tisch Abdrücke hinterlassen.

    »Wer ist sie?«

    Von der Tür her war gefragt worden. Larry Montese wandte sich schnell um. Der Besucher drehte das große Deckenlicht ab und ließ sich in einem Sessel nieder, der an der Tür zur Diele stand.

    »Ich hab’ sie in einer Bar kennengelernt«, erwiderte Montese. »Sie kennt mich nicht näher!«

    »Eines Tages werden Sie reinfallen und sich die Finger verbrennen«, sagte der Besucher. »Aber zur Sache, Larry, ich habe einen Auftrag für Sie!«

    »Für diese Nacht noch …?«

    »Natürlich, sonst wäre ich ja wohl nicht hierhergekommen. Also, passen Sie genau auf, mein Junge! Butler Parker wird unterwegs sein. Für uns ist das die große Chance, ihn zu beseitigen.«

    »Nichts für mich«, sagte Montese und schüttelte entschieden den Kopf. »Mit dieser Eule will ich nichts zu tun haben.«

    »Sie werden sich mit ihm befassen, mein Junge«, sagte der Besucher in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Sie werden sich auf die Beine machen und ihn erledigen, haben Sie mich verstanden?«

    »Warum gerade ich?«

    »Weil Sie mit einer bestimmten Sache gar nichts zu tun haben! Aber darüber brauchen Sie sich nicht den Kopf zu zerbrechen, Larry. Sie werden zudem leichtes Spiel haben. Parker rechnet nicht damit, daß er abgeschossen werden soll!«

    »Na schön …, und wo steckt er?«

    »In Callitts Warenhaus. Wo das ist, wissen Sie ja!«

    »Und ob ich das weiß«, sagte Montese. »Aber der Bau ist groß.«

    »Sie werden eben nach ihm suchen. Schließlich kennen Sie den Bau ja in- und auswendig, wie?«

    »Wieso treibt der Kerl sich jetzt um diese Zeit dort herum?«

    »Das ist meine Sache. Es genügt für Sie, daß Sie ihn dort finden können. Also, machen Sie sich sofort auf den Weg! Noch etwas, Sie betreten das Haus natürlich auf einem Weg, den nur Eingeweihte kennen. Ist das auch klar?«

    »Ich weiß schon, wie ich das machen kann! Wie melde ich Ihnen, daß alles geklappt hat?«

    »Ich werde später hier anrufen. Und besorgen Sie ganze Arbeit, Montese! Sie haben in letzter Zeit einiges Pech gehabt. Sie brauchen einige Pluspunkte. Halten Sie sich das immer vor Augen!«

    »Pech hat eben jeder mal«, meinte Montese mürrisch.

    Der Besucher ging darauf nicht ein. Er stand auf, setzte sich wieder den Hut auf und zog ihn tief in die Stirn. Er öffnete die Tür zur Diele und wollte gehen.

    »He, wie steht’s denn mit einem kleinen Vorschuß?« sagte Montese.

    »Richtig!« Der Mann griff in seine Rocktasche und holte eine Rolle Banknoten hervor, die von einem Gummiring gehalten wurden.

    »Zweihundert werden vorerst mal reichen, denke ich. Sie werden langsam teurer, Montese, teurer, wenn man bedenkt, wie wenig Sie bisher geleistet haben …«

    Bevor Montese antworten konnte, war der Besucher verschwunden. Montese fluchte und bückte sich nach der Banknotenrolle, die der Besucher auf den Boden geworfen hatte. Er zählte nach, grinste zufrieden und steckte das Geld ein. Dann verschwand er für einen kurzen Moment in seinem Schlafzimmer und kam mit einer schweren automatischen Waffe zurück, die er sich hinter den Gürtel seiner Hose schob. Er warf sich die Jacke über, stülpte sich den Hut auf den rundlichen Schädel und verließ seine Wohnung.

    Unten auf der Straße stand sein Wagen, ein neues Modell, das ziemlich viel Geld gekostet haben mußte. Er setzte sich ans Steuer und fuhr so scharf los, daß die Hinterräder durchdrehten.

    Sein Ziel war ihm allzugut bekannt.

    Noch vor wenigen Wochen hatte er in Callitts Warenhaus als Elektromonteur gearbeitet. Er war nicht freiwillig gegangen, er war gefeuert worden. Er hatte wieder einmal, wie so oft in seinem Leben, nicht lassen können und sich am Eigentum seiner Firma vergriffen. Von einer Anzeige gegen ihn war Abstand genommen worden, weil er das gestohlene Gut schleunigst aus seiner eigenen Tasche bezahlt hatte. Montese war oberflächlich und leichtsinnig.

    Vielleicht wäre es ihm und seiner Gesundheit besser bekommen, wenn er einen kurzen Blick in den Rückspiegel seines Wagens geworfen hätte. Er wurde nämlich für einige Minuten von einem grauen Buick verfolgt, der aber in dem Moment abbog, als Montese tatsächlich Kurs auf das Warenhaus genommen hatte. Der nächtliche Besucher hatte sich vergewissern wollen, daß Montese auch wirklich seinen Auftrag auszuführen beabsichtigte.

    Montese hatte keine Gewissensbisse. Daß er auf dem Weg war, einen Mord auszuführen, belastete ihn nicht. Er machte sich auch keine Gedanken über seinen nächtlichen Besucher und Auftraggeber. Er kannte ihn nur vom Ansehen, hatte ihn vor einigen Wochen in einer Bar kennengelernt und war von ihm angeheuert worden. Bei der Gelegenheit hatte sich gezeigt, daß der Besucher sehr viel über seine Vergangenheit wußte. Zuviel eigentlich. Da der Mann aber gut gezahlt hatte, war Monteses Argwohn schnell wieder eingeschlafen. Daß er nur ein kleines Steinchen in einem großen Spiel war, kümmerte ihn nicht. Hauptsache, er bekam Bargeld.

    Montese dachte an sein Opfer. Josuah Parker war ihm nicht unbekannt. Die Zeitungen hatten schon viel über ihn geschrieben. Parker war ein Butler, der für einen stadtbekannten Strafverteidiger arbeitete. Parker war aber auch ein Amateurkriminalist, der zusammen mit seinem Chef Mike Rander Verbrechen aufklärte. In einschlägigen Kreisen ging das Gerücht um, dieser Butler Parker sei mit allen Wassern gewaschen und ein verflixt gefährlicher Gegner.

    Montese faßte unwillkürlich nach seiner schweren Automatik, als er an diese Gerüchte dachte. Er war zu diesem Zeitpunkt noch fest davon überzeugt, daß alles klappen würde.

    Nach zwanzig Minuten – es war etwa 22.30 Uhr geworden – erreichte Larry Montese das Callitt-Warenhaus. Scheinwerfer strahlten den fünfstöckigen Bau an. Die Straßenfront zeigte große Tannenbäume aus Leuchtschnüren, freundliche, riesige

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