Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

So „leicht“ kann es gehen
So „leicht“ kann es gehen
So „leicht“ kann es gehen
eBook125 Seiten1 Stunde

So „leicht“ kann es gehen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Janet weiß ja, dass sie abnehmen sollte. Seit den Neunzigern konnte sie ihre Füße nicht mehr sehen. Aber als sie auf der betrieblichen Silvesterparty ausreichend getankt hat, um auf den Tisch zu klettern und ihren Erzfeind Jack zu einer Abnehmwette herauszufordern, hat sie keine Ahnung, was sie damit lostritt. Am nächsten Tag kann sie sich nicht einmal mehr daran erinnern, aber ihre Szene im Vollrausch hat bereits das Internet erobert, so dass es kein Zurück mehr gibt. Jack will nichts damit zu tun haben, obwohl er seine Fuße schon seit den Achtzigern nicht mehr gesehen hatte. Aber nach einer besorgniserregenden Diagnose und angestachelt durch Janets Feindseligkeit ist er bald mit an Bord, und ein erbitterter Wettstreit beginnt. Es gilt also! Ein Jahr lang wetteifern die Kontrahenten im „Kampf den Kilos“ – und jeden Monat legen ihre Kollegen eine neue Diät fest. Diese rangieren von einigermaßen vertretbar bis komplett irre! Bald schon ruft dies auch die Medien auf den Plan.

SpracheDeutsch
HerausgeberBadPress
Erscheinungsdatum5. Jan. 2024
ISBN9781667467863
So „leicht“ kann es gehen
Autor

Julie Hodgson

I started writing poetry and short stories at the age of 9, a nice way to switch off I guess. Then it just escalated from there. My English teacher at my secondary school Mrs Love was an inspiration to me. In 1985 I moved to Tripoli in Libya, and as the schools did not have any books I started writing for the children of the local British schools. It's amazing that when there are no books you crave anything to read. So we all got together and made something out of nothing. I have continued writing for newspapers, The Times in Kuwait in 89 just before the first Gulf conflict, then, Libya, Sweden, Uk and lots of other countries. And the story could go on and on... I now live in Portugal and I have had many books published in the past and have joined publishers Opera Omnia and they published the first bilingual book back in November 2012. Many of my books are now in several languages.

Ähnlich wie So „leicht“ kann es gehen

Ähnliche E-Books

Humor & Satire für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für So „leicht“ kann es gehen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    So „leicht“ kann es gehen - Julie Hodgson

    So „leicht" kann es gehen

    von

    Julie Hodgson

    aus dem Englischen von

    Ines Radionovas-Lagoutte

    1.

    Eine schwerwiegende Entscheidung

    Kennt ihr das, wenn man so richtig gebechert hat – ich meine acht Bier und vier Bend-over-Shirleys (anscheinend ein Cocktail) – und blau ist wie auf Abifahrt, auch wenn diese Zeit schon recht lange zurückliegt ..., wenn man also so viel gebechert hat, dass man bald jemand brauchen wird, der einem die Haare aus dem Gesicht hält, man alle Welt knutschen möchte, jeden liiiiiieeeebt und Burger für das göttlichste Essen der Welt hält? Ja? Okay, kennt ihr das dann auch, wenn Silvester ist, man so viel gebechert hat und den Mund sehr vollnimmt und sich auf einen einjährigen Abnehmwettstreit mit einem Arbeitskollegen einlässt, zu dem das gesamte Kollegium Wetteinsätze macht, das außerdem auch noch monatlich entscheiden darf, welche Diät man einhalten muss? Nein? Ich auch nicht, aber als ich einige Tage später zur Arbeit erschien und überhäuft wurde von guten Wünschen und ermutigendem Schulterklopfen, als wäre ich Regina Halmich auf dem Weg zum Ring und keine peinlicherweise noch immer verkaterte Telemarketing-Angestellte, die sich zu ihrem Schreibtisch schleppte, fiel es mir plötzlich wieder ein – naja, schemenhaft zumindest.

    „Gut so, Janet!"

    „Du schaffst das, Janny!"

    Niemand, der mich Janny nennt, überlebt das normalerweise!

    „Hau rein, Janet!"

    Ich lümmelte mich in meinen Drehstuhl, dessen Wippen mich leicht seekrank machte. Ich freute mich über die aufmunternden Worte. Nach der Weihnachtspause wieder zur Arbeit zu gehen war immer eine Qual, also fühlte sich die Unterstützung gut an, auch wenn sie reichlich übertrieben. Ich loggte mich ein, zog mein Headset auf und bereitete mich auf mein erstes Telefonat vor: eine gewisse Mrs. Grimgoose aus Exeter. Grimgoose? Eine grimmige Gans also. „Na das geht ja gut los", kicherte ich innerlich. „Guten Morgen, ich rufe von PPI Solutions an. Unsere Aufzeichnungen zeigen uns, dass PPI für Sie in Frage kommen könnte." (Meist gefolgt vom dumpfen Ton, den man hört, wenn der andere auflegt.) Und da sah ich es!

    Kampf den Kilos!

    Diese Mistkerle! Ich zog mein Headset ab, ließ es einfach nur fallen und stand auf, um genauer hinzusehen. Ich war Hinweise an der Wand schon gewohnt, denn bei PPI Solutions drehte sich alles um Motivationsimpulse und Leader Boards, aber mein Name erschien darauf nicht gerade allzu oft. In diesem Fall war aber das gesamte Poster mir und Jack gewidmet, diesem riesigen Fettsack aus der Buchhaltung ... und plötzlich kamen nach und nach immer mehr Details vom Silvesterabend zurück. Woher hatten sie bloß das Foto von mir? Wenn Ed Sheeran und Melissa McCarthy zusammen ein Baby hätten, dann würde es genau so aussehen wie dieses aufgedunsene, rotgesichtige grauenhafte Ebenbild meiner selbst. Jack aus der Buchhaltung sah auf seinem Foto aus, als sollte man ihn auf einer Kalten Platte drapieren und ihm einen Apfel in den Mund stecken.

    Alles für die Mädels, Startgewicht: 108,9 kg ...

    „Was zur Hölle?"

    Dieser Ausruf ließ einige der Zicken aus der Qualitätskontrolle aufhorchen, die immer dieselbe Farbe trugen, als wären wir eine Sekte und kein Callcenter. Sie drehten sich schnell um, musterten mich kurz, um mich dann sofort wieder weiterzuignorieren. Plötzlich stand Claire neben mir, die alte Claire, fröhlich, überhaupt nicht verkatert, in ihrer Skinny Jeans und dem ultraengen pinken T-Shirt. Wir waren echte Gegensätze, aber das hatte uns nicht abgehalten, die besten Kumpel zu werden.

    „Toll, oder?" Sie grinste, als hätte sie sich ein Twix quer reingeschoben. Da ich nicht wusste, was ich darauf hätte antworten können, antwortete ich lieber gar nicht. Ich las nur weiter.

    Alles für die Jungs, Startgewicht: 131,5 kg ...

    „Ist das dein Werk?", fragte ich endlich.

    Claires Grinsen wich nicht aus ihrem Gesicht, als es nur so aus ihr heraussprudelte: „Naja, ich kann nicht die ganze Ehre für mich allein beanspruchen", als dachte sie, es sei eine großartige Idee und ich sei ihr dankbar.

    „Claire, was zur Hölle?"

    „Keine Sorge, ich mach auch mit!", flötete Claire und lehnte sich an mich, als säßen wir im gleichen Boot, obwohl ich so viel wog wie ein Kleinwagen und sie wahrscheinlich weniger als mein linkes Bein.

    „Was zum Teufel ist passiert?"

    „Erinnerst du dich nicht mehr?"

    „Na offensichtlich nicht!", ätzte ich. Ich wollte ja gar nicht so genervt mit ihr sein, aber schließlich kommt man nicht jeden Tag ins Büro, um ein wenig schmeichelhaftes Foto von sich an der Wand zu entdecken, zusammen mit dem Geheimnis, das bisher streng zwischen mir und meiner Waage gehütet worden war.

    Da kam Sahil aus der Buchhaltung vorbei und hielt inne, um das Poster zu bewundern. Er war eher so alt wie Claire, die noch immer ihre Zwanziger auskostete, makellos gekleidet, wie immer, in seinem gebügelten Hemd mit Krawatte, obwohl bei PPI die meisten in Jeans und T-Shirt zur Arbeit kamen. Einmal kam ein Typ sogar im Bademantel, und der Manager zuckte nur mit den Schultern und ließ ihm den Spaß. Sahils Haar war stets frisch getrimmt, als würde er täglich beim Barbier vorbeischauen, dann sein Cabrio waschen lassen und derweil vor dem Spiegel an seinem selbstgerechten Gesichtsausdruck arbeiten, für den man ihm schon gern eine reinhauen wollte. Ja, er sah wirklich fantastisch aus, das Problem war nur, er wusste es. Er wandte sich zu Claire, deren Grinsen jetzt vollständig verschwunden war. Stattdessen versuchte sie, ein finsteres Gesicht aufzusetzen – kein bisschen beeindruckend, aber Sahil machte es ihr sogleich nach.

    „Ist dein ‚Mädel‘ bereit?", fragte er über mich hinweg.

    Ich verschränkte die Arme und wollte gerade lospoltern: „Hör mal, du kleiner Sch...", als Claire mich unterbrach.

    „Und wie sie bereit ist!", antwortete sie und verschränkte dabei ebenfalls die Arme, er tat es uns gleich, und so standen wir da wie im Showdown.

    „Hauptsache ihr geht mit fliegenden Fahnen unter", bemerkte er.

    „Du nimmst den Mund ganz schön voll, wenn man bedenkt, dass Jack sich heute Morgen schon eine Multipackung Double Decker am Schreibtisch reingepfiffen hat."

    Sahil biss sich auf die Lippe, fasste sich aber schnell und erwiderte: „Der trainiert, da braucht er Energie."

    Claire lachte sich ins Fäustchen und langsam gefiel mir die Szene.

    „Er trainiert zum Abnehmen und pfeift sich schon vormittags vier Schokoriegel rein?", gab sie zurück.

    „Äh ..."

    Sahil geriet ins Straucheln.

    „Weißt du, mein Mädel hier, wird Jack kräftig in den Hintern treten und du wirst derjenige sein, der untergeht."

    Sahil öffnete den Mund, um etwas schlagfertiges zurückzugeben, schloss ihn aber wieder, brachte dann nur ein lahmes „Das werden wir ja noch sehen" heraus und zog über den Gang von dannen.

    Als er außer Sichtweite war, fiel die gesamte aufgesetzte Taffheit von Claire ab und sie schwärmte einer Ohnmacht gleich: „Oh Gott, ist er nicht unwiderstehlich?"

    „Nein, Claire, er ist ein Arsch. Würdest du mir jetzt freundlicherweise erklären, was zum Teufel hier vor sich geht?"

    „Du erinnerst dich echt nicht?"

    „Nicht an alles", sagte ich und ging zu meinem Schreibtisch zurück. Ich konnte nicht länger nur rumstehen und nichts tun. Claire hatte wohl kein Problem damit, beim Trödeln erwischt zu werden. Ihrer Meinung nach hatten die noch Glück, dass sie in diesem (einem den Lebenswillen aussaugenden) Höllenjob arbeitete, und wenn die ein Problem hätten, dann könnte sie sich ja was anderes suchen. Ich dagegen konnte es mir nicht leisten, mich wieder in die Schlange vor dem Arbeitsamt einzureihen. Das hatte ich schon zu oft mitgemacht. Also tat ich so, als arbeitete ich. Ich fühlte mich wie ein ungezogenes Schulmädchen, während Claire zum Quatschen um mich herumscharwenzelte. Schließlich zog ich ein Snickers aus meiner Schublade.

    „Nein, nein, nein!" rief sie aus und riss es mir aus der Hand.

    „Hey!"

    „Was hast du noch da drin?"

    Ich schlug die Schublade zu und drehte den Schlüssel rum. Der Tag war schon schlimm genug, ohne dass die Kuh meine Vorräte klaute.

    „Erklärung!", verlangte ich mit einem Blick, der töten könnte, damit sie merkte, dass ich keinen Spaß mehr verstand.

    „Es ist, wie es ist, Janet. Du hast dich an Silvester hingestellt und allen prophezeit, du könntest in einem Jahr mehr abnehmen als Jack aus der Buchhaltung, und dass das nicht nur leere Worte seien."

    Ich konnte meine grauen Zellen knirschen hören, als ich versuchte, diese Erinnerung zu fassen zu bekommen, aber sie glitt mir immer wieder durch die Finger wie ein nasser Fisch. „Hab ich das?"

    „Hast du, versicherte mir Claire und schob dabei ihren winzigen Hintern auf die Ecke meines Schreibtischs. „Du hast gesagt, wir könnten sogar wählen, welche Diät ihr beide einhalten müsst – jeden Monat eine andere.

    Noch einmal kramte ich tief in meinem Gedächtnis, aber noch immer nichts. „Das klingt irgendwie so gar nicht nach mir."

    „Naja, ob du‘s glaubst oder nicht, schau mal, sagte sie und deutete noch einmal auf das Poster. „Schon sechshundertvierundachtzig Pfund im Jackpot, und es wird immer mehr.

    „Was? Und wenn ich gewinne, dann gehört das mir?"

    „Nicht wirklich."

    Mit meinen Augenbrauen am Haaransatz drehte ich mich zu Claire.

    „Wir machen Jungs gegen Mädels. Wenn du gewinnst, gehen wir alle zusammen einen saufen, nur wir Mädels."

    „Oh!" Ich sah wieder auf das Poster

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1