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All-in für die Liebe
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eBook212 Seiten3 Stunden

All-in für die Liebe

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Über dieses E-Book

Als Party-Girl in Las Vegas führt Alexa ein aufregendes Leben. Wie gut, dass sie sich nach durchtanzten Nächten auf ihren besten Freund Carter verlassen kann! Er hilft ihr auch, als sie ihren Ruf plötzlich für einen geschäftlichen Deal aufpolieren muss - und spielt auf ihre Bitte hin ihren Verlobten. Und zwar so leidenschaftlich, dass Alexa in seinen Armen förmlich dahinschmilzt! Carter Hayes ist Sex pur! Der Einsatz ist hoch, doch Alexa ist versucht, für ein paar Nächte voller Lust und Hingabe ihre älteste Freundschaft aufs Spiel zu setzen …

SpracheDeutsch
HerausgeberMIRA Taschenbuch
Erscheinungsdatum30. Apr. 2021
ISBN9783745752892
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    Buchvorschau

    All-in für die Liebe - Margot Radcliffe

    MIRA® TASCHENBUCH

    Copyright © 2021 by MIRA Taschenbuch

    in der HarperCollins Germany GmbH

    © 2019 by Terra Rogerson

    Originaltitel: „Friends with Benefits"

    erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto

    in der Reihe: DARE

    Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V. / SARL

    Übersetzung: Victoria Werner

    Coverabbildung: Harlequin Books S.A., AD: Zoya.S / Shutterstock

    E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

    ISBN E-Book 9783745752892

    www.harpercollins.de

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    1. KAPITEL

    Alexa Lawson verließ den gläsernen Fahrstuhl auf der Etage ihres Casinos. Solange ihr Onkel geschäftlich im Ausland unterwegs war, hatte sie das Sagen im Halcyon, dem neuesten Inbegriff der Dekadenz in Las Vegas. In der Stadt war bekannt, dass sie die Verantwortung für alle drei Casinos ihres Onkels trug, aber dieses war ihr das Liebste, weil sie es selbst entworfen hatte.

    Das Halcyon war das einzige Casino der Stadt, das unverkennbar eine weibliche Handschrift verriet. Blitzende Lichterketten fielen von der Decke wie lange Ketten glitzernder Perlen, die sich im weißen Marmorboden spiegelten. Goldene Oberflächen glänzten unter Kronleuchtern aus Messing, während üppige Pflanzen mit exotischen weißen und pfirsichfarbenen Blüten von den Wänden herabhingen und den Betrachter daran erinnerten, welche irdischen Vergnügen zu entdecken waren, wenn man alle Hemmungen fallen ließ.

    Alexa hatte das Design nach einem Aufenthalt in Athen entworfen, wo sie Gast auf einer Hochzeit gewesen war. Das Casino vereinte romantische Elemente der Alten Welt mit einem Hauch amerikanischer Frivolität.

    Sie war jetzt auf dem Weg nach Hause und gönnte sich im Vorübergehen eine in Schokolade getauchte Feige vom Tablett eines der Kellner. Er trug nichts weiter als eine helle Leinenhose und ein Lederarmband mit dem in Gold eingravierten ‚Halcyon‘. Der neue Kellner mit seiner wie gemeißelt wirkenden Bauchmuskulatur war ein Liebling der Besucher.

    Auf seinem Namensschild stand ‚Apollo‘, aber sie bezweifelte, dass das sein wahrer Name war.

    „Wie ich sehe, nehmen Sie das Motto des Casinos wörtlich", bemerkte Alexa und spielte damit auf die Wortherkunft von Halcyon – ‚heiter‘ und ‚friedlich‘ – an. Ihr Blick wanderte von dem Namensschild, das ihm an einem Goldkettchen um dem Hals hing, hinauf zu seinem sexy Lächeln.

    „Natürlich, Ma’am." Apollo zwinkerte ihr zu und brachte sie damit zum Lächeln.

    „Flirtest du mit deinen Angestellten?", ließ sich eine vertraute Stimme hinter ihr vernehmen. Es war eine tiefe Stimme, leicht angeraut – sie erinnerte an einen vollmundigen Cabernet Sauvignon mit feinen Röstaromen. Sie gehörte ihrem besten Freund Carter Hayes, der höchst amüsiert schien.

    Alexa dankte dem Kellner, und er verschwand, um das Wunder seiner durchtrainierten Bauchmuskulatur den zahlenden Gästen zu präsentieren.

    „Hey, Darling. Sie biss in die Feige und fing einen Blick von Carter auf, als sie sich einen Krümel Schokolade mit der Zungenspitze aus dem Mundwinkel leckte. „Welchem Umstand verdanke ich das Vergnügen deines Besuchs?

    Er schüttelte den Kopf über ihre bewusste Provokation. Es machte ihr immer wieder Spaß, ihn hochzunehmen. Er konnte so unglaublich spießig sein. Als seine beste Freundin fühlte sie sich mehr oder weniger verpflichtet, dafür zu sorgen, dass er gelegentlich etwas lockerer wurde.

    Er vergrub die Hände in den Taschen seiner alten Chinohose und runzelte die Stirn. „Wir sollten uns woanders unterhalten."

    „Meinst du? Sie biss noch einmal in die Feige und ließ ihre Lippen etwas länger an der Frucht als nötig. „Klingt ja wichtig.

    Um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig. „Du weißt, dass du mich anturnst, oder? Schließlich bin ich nicht aus Stein."

    Sie lachte. „Glaub mir, das weiß ich." Eine ihrer Freundinnen hatte erst vor wenigen Tagen in den blühendsten Farben davon geschwärmt, was für ein toller Mann er war. Alexa hatte Maggie unterbrochen, bevor sie wirklich ins Detail gehen konnte, aber es hatte auch so genügt.

    Carter nahm ihr den Rest der Feige ab und steckte sie sich in den Mund, bevor sie ihn noch weiter damit quälen konnte. Er kaute bedächtig, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Dann schluckte er, und sein Adamsapfel bewegte sich in seinem kräftigen Hals auf und ab.

    Er war ihr etwas nerdiger, scheuer Mitschüler gewesen, der sie einmal mit einer Karte zum Ankreuzen von JA oder NEIN um ein Date gebeten hatte. Urplötzlich war er dann zu einem der reichsten Männer von Las Vegas geworden und zu einem der begehrtesten Junggesellen.

    „War sie gut?", fragte sie mit einem Blick auf den Stängel der Feige in seiner Hand.

    „Immer." Er zwinkerte ihr zu.

    Kopfschüttelnd gingen sie zu den Fahrstühlen hinüber. Es war nicht ungewöhnlich, dass Carter in einem ihrer Casinos auftauchte. Er hatte eine Gesichtserkennungssoftware entwickelt, die Fotos der Besucher machte und sie mit den hinterlegten Daten abglich, um sicherzugehen, dass Dealer und Kunden nicht zusammenarbeiteten, um dem Casino das Geld abzuknöpfen. Die Software konnte auch noch einiges andere, aber dies war der Teil, den Alexa verstand. Es war gut zehn Jahre her, dass er als Programmierer gearbeitet hatte, aber auf seinem rechten Arm hatte er eine Reihe von Tattoos mit Binärcodes zur Erinnerung daran, womit er sein Vermögen verdient hatte.

    Im Aufzug benutzte sie ihre persönliche Schlüsselkarte, um zu ihrer Büroetage zu gelangen.

    „Wie ich sehe, trägst du heute meinen Lieblingshoodie." Wenn er mit anderen Frauen verabredet war, trug er stets maßgeschneiderte Dreiteiler, die seine breiten Schultern zur Geltung brachten und mehr als die Anzahlung auf ein Haus kosteten. Aber Alexa war diese Mühe offensichtlich nicht wert.

    Er betrachtete sein navyblaues Sweatshirt. „Diesen hier magst du also am liebsten?"

    „Natürlich. Dieser bringt deine Augen gut zur Geltung."

    Er lachte. „Ganz wie du meinst, Alexa."

    „Ich achte auf so etwas, Carter. Du traust mir viel zu wenig zu."

    Er verschränkte die kräftigen Arme vor der Brust und zog eine hellbraune Braue empor, sodass sie sich über seine runden mit Schildpatt eingefassten Brillengläser hob. „Du hast nicht auf eine einzige Nachricht reagiert, die ich dir in den letzten drei Wochen geschickt habe. Ich weiß nur aus den sozialen Medien, dass du noch lebst. Die Fotomontage deiner aktuellen Dates ist sogar für deine Verhältnisse beeindruckend."

    „Lass uns nicht streiten, Carter, bat sie und tätschelte ihm dabei die Schulter. „Es tut mir leid, dass ich auf deine Nachrichten nicht reagiert habe, aber solange Onkel John nicht da ist, leite ich drei Casinos.

    „Und hast nebenher offensichtlich ein intensives Privatleben."

    Alexa zuckte die Schultern. „Wir sind in Vegas. Ich habe einen Ruf zu wahren. Zumindest habe ich nicht mit einem deiner Freunde geschlafen. Das ginge etwas zu weit, findest du nicht?"

    Er hatte den Anstand, verlegen zu werden. „Ich habe erst hinterher erfahren, dass du mit Maggie befreundet bist."

    „Für einen Mann, der sich so für meine Accounts in den sozialen Medien interessiert, wäre es doch ein Leichtes gewesen, das herauszufinden." Sie sollte den Mund halten. Es ging sie nichts an, mit wem er schlief. Schließlich scrollte sie ja auch nicht durch die Liste seiner Follower, bevor sie mit jemandem schlief.

    Der Fahrstuhl hielt auf ihrer Etage. Sie unterbrachen ihr Gespräch, bis sie in ihrem Büro waren – ihrem geliebten chaotischen Rückzugsort. Der Schreibtisch und die Sitzecke waren mit weißen Rosen, pfirsichfarbenen Peonien und blauen Hortensien geschmückt, während helle Samtvorhänge das große Fenster rahmten, das auf den Vegas Strip hinausging.

    „Essen?", fragte sie, während sie ihnen an der Minibar einen Dirty Martini mixte.

    „Mexikanisch?", schlug er vor.

    Sie gab ihre Bestellungen über das Telefon an ihre Assistentin weiter und reichte ihm dann seinen Drink.

    Sie nahm neben ihm auf dem mit weißem Samt bezogenen Sofa Platz. „Wie ich sehe, hast du mir kein Geschenk mitgebracht. Das lässt ja vielleicht den Schluss zu, dass die Neuigkeiten, die du für mich hast, nicht zu schlimm sind."

    Er zog ein kleines Päckchen aus der Tasche seines Sweatshirts. Sie schluckte. Es war ein so guter Tag gewesen, da wollte sie jetzt keine schlechten Nachrichten.

    „Es gibt zwei Dinge, aber ich erzähle dir das vorwiegend Gute zuerst. Wir eröffnen ein zweites Büro in San Francisco. Es sieht also so aus, als würde ich für eine Weile fort sein."

    Alexa starrte ihn an. Ihr Magen verkrampfte sich nervös. „Du verlässt Las Vegas?"

    „Nicht auf Dauer, aber wahrscheinlich für mindestens ein Jahr."

    „Ein ganzes Jahr!, entfuhr es ihr. „Ist das dein Ernst?

    Er nickte. Sie versuchte, die Bombe zu verdauen, aber es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Ohne etwas zu sehen starrte sie auf den Tisch vor sich auf das Schreiben eines berühmten Sängers und Tänzers, der in einem Monat Halcyons erster Künstler des Hauses werden sollte. Sie hatte Tag und Nacht dafür gearbeitet, diesen Vertrag unter Dach und Fach zu bekommen und den Künstler dazu zu bewegen, zu ihr zu kommen statt zu einem der bereits etablierten Casinos. Der Erfolg fühlte sich jetzt nur wie Staub in ihrem Mund an.

    Carter war ihr bester Freund, ihr Fels in der Brandung und so etwas wie ihr Bruder – alles zusammen der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Sie waren seit der Grundschule hier in derselben Stadt gewesen. Sie hatte keinen Zweifel an der Stärke ihrer Freundschaft, aber in einem Jahr konnte viel passieren. Sie würden so viel vom Leben des anderen verpassen – die kleinen Dinge des Alltags, die nächtlichen Drinks und die gemeinsamen Mittagessen, die ihre Freundschaft ausmachten. Aber er hatte natürlich recht gehabt – sie hatte ihn auch so in den vergangenen Monaten kaum gesehen.

    „Aber es ist noch nicht entschieden?", fragte sie hoffnungsvoll.

    „Die endgültigen Pläne für das Büro müssen noch vom Aufsichtsrat abgesegnet werden, es kann also noch einen Monat oder so dauern, bis wir anfangen können, Leute einzustellen, aber grundsätzlich ist die Entscheidung gefallen."

    „Glückwunsch zur Expansion! Ihre Stimme klang unnatürlich munter. Damit versuchte sie, den plötzlichen Drang zu weinen zu überspielen. „Unter den Umständen hättest du mir wirklich Pralinen mitbringen können.

    Er reichte ihr eine kleine Schachtel, die in Silberpapier eingeschlagen und mit einer kleinen Schleife verziert war. Sie öffnete sie und fand acht kleine, aber feine Pralinen. „Ich weiß, dass die nicht von hier sind", sagte sie.

    „Ich bin Anfang der Woche aus Paris zurückgekommen."

    „Pariser Trüffel! Sie war hingerissen davon, dass er an sie gedacht hatte. „Ein Mann mit Geschmack – wie immer. Sie schloss die Schachtel und verstaute sie in ihrer Tasche. „Hattest du vor, die einer anderen Frau zu schenken, bevor du herausgefunden hast, dass du die Stadt verlässt?"

    In seinen Augen blitzte ein amüsiertes Lächeln. „Du bist die einzige Frau, der ich Trüffel schenke, Alexa."

    Das mochte so sein, denn den anderen Frauen machte er größere Geschenke. Nach der Nacht mit Maggie hatte er der einen Schal von Hermès geschickt. Natürlich war es das Letzte, was Maggie von ihm hörte, aber dennoch – ein Schal von Hermès war nicht zu verachten.

    „Wie schön zu wissen, dass ich etwas Besonderes bin", bemerkte sie.

    Ihre Blicke trafen sich. Er schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders. „Leider habe ich noch mehr schlechte Nachrichten. Chris Miller bestiehlt dich."

    „Chris Miller?", wiederholte sie verblüfft. „Mein bester leitender Manager? Der Chris Miller?"

    Er nickte stumm. Widerwillig akzeptierte sie die unangenehme Wahrheit. Sie vertraute Carter mehr als irgendeinem anderen Menschen auf der Welt. Wenn er so etwas behauptete, konnte sie davon ausgehen, dass es stimmte. Sie musste die bittere Wahrheit akzeptieren.

    „Wie? Wie lange schon? Und wie viel?"

    „Er arbeitet mit einem der neuen Poker-Croupiers zusammen, der immer einen ihrer Freunde gewinnen lässt. Die drei teilen sich den Gewinn. Wahrscheinlich läuft es seit zwei Tagen, und bisher dürften es gut einhunderttausend Dollar sein."

    Alexa lachte. Weil es so absurd war, dass Chris wegen einer solchen vergleichsweise kleinen Summe seinen Job riskierte. Sein Jahresgehalt betrug das Dreifache dieser Summe. „Er muss irgendwie in Schwierigkeiten stecken", vermutete sie.

    Carter zuckte die Schultern. „Du musst ihn entlassen. Und den Croupier auch."

    Es schmeckte ihr nicht. Natürlich würde sie die beiden entlassen, aber Carter musste ihr das nicht extra sagen!

    „Willst du mir auch gleich sagen, wie ich den Rest meines Jobs machen soll?"

    Er rollte die Augen. „Du weißt schon, wie ich das meine. Er könnte jetzt unten im Saal sein und eine weitere Serie laufen lassen."

    „Ich feure ihn nach dem Essen", versicherte sie ihm und nippte an ihrem Glas. Sie mochte Chris. Er war ein guter Manager gewesen, aber sie hatte gelernt, solche Dinge nicht persönlich zu nehmen. Die Verlockungen des Geldes waren für manche Angestellten einfach unwiderstehlich. Vorsichtshalber bat sie den Manager, der gerade Dienst hatte, den fraglichen Poker-Croupier in die Pause zu schicken.

    „Es tut mir leid, sagte Carter. „Ich dachte, du erfährst es lieber von mir als von einem deiner Leute, die das Ganze überwachen.

    „Das ist nett von dir, aber so etwas passiert nun einmal."

    Viel mehr als der Diebstahl irritierte es sie, dass ihr bester Freund so weit wegziehen wollte – quasi Lichtjahre entfernt –, obwohl er San Francisco und die ganze Silicon-Valley-Szene hasste. Gerade einmal vor zwei Monaten nach dem besonders unangenehmen Treffen mit einem Kunden hatte er die ganze Stadt verteufelt – einschließlich des unschuldigen und eigentlich sogar ganz leckeren typischen Sauerteigbrots.

    Carter tippte eine Nachricht in sein Handy. Das tat er eigentlich pausenlos, wenn sie zusammen waren. So etwas wie seine ungeteilte Aufmerksamkeit kannte Alexa kaum. Sie ging davon aus, dass das Texten etwas mit dem Job zu tun hatte, aber als sie hinüberblickte, sah sie, dass eine süße blonde junge Frau ihm quasi ein Nacktfoto von sich geschickt hatte. Rasch wandte sie den Blick ab, weil es sie nichts anging, aber das Foto brannte sich ihr ein.

    Statt verlegen zu reagieren wie sie, sah Carter so aus, als sei es für ihn etwas ganz Normales, solche Fotos zu bekommen. Sie selbst erhielt ja auch jede Menge anzüglicher Mails, aber im Gegensatz zu Carter reagierte sie grundsätzlich nicht darauf.

    „Eine nette Begrüßung!", witzelte sie.

    „Ja, und sehr einprägsam."

    Sie lachte, aber die Möglichkeit, dass Carter ein Date mit dieser Frau hatte, weckte etwas ganze Neues – Erschreckendes – in ihr: Eifersucht. Schlicht und ergreifend. Vielleicht hatte sie gerade eine hormonelle Störung oder so etwas, denn bisher war es ihr immer einerlei gewesen, mit welcher Frau Carter sich traf. Aber bisher hatte er auch noch nie angekündigt, die Stadt verlassen zu wollen.

    Glücklicherweise klopfte es in diesem Moment, und Carter nahm dem Boten das Essen ab, das sie bestellt hatten. Dadurch kam sie nicht dazu, ihren emotionalen Zustand weiter zu analysieren.

    Während Carter alles auspackte, informierte sie ihren Onkel über den Betrug des Managers. Er sollte wissen, dass sie alles unter Kontrolle hatte.

    „Hast du heute Abend ein heißes Date?", erkundigte Carter sich mit einem Blick auf ihr Tippen.

    Sie schüttelte den Kopf und legte das Smartphone beiseite, um sich ein paar Tacos auf ihren Teller zu legen. „Nein, erst morgen."

    „Das heißt also, ich habe Alexa Lawson einen ganzen Abend für mich. Ich weiß nicht, wann ich dieses Vergnügen das letzte Mal hatte."

    Sie schnaubte verächtlich. „Das war erst im letzten Monat!"

    „An einem Dienstag. Er nickte. „Wir haben zusammen Kaffee getrunken.

    „Ich glaube, wir können beide zugeben, dass wir in letzter Zeit ziemlich viel gearbeitet haben, räumte sie ein. „Wieso gehen wir nicht zu mir und sehen uns zusammen einen Film an? Wir hatten doch angefangen mit dieser neuen Dokumentarserie. Ich fand es schade, dass wir das nicht weiter verfolgt haben.

    Schon als Jugendliche hatten sie sich gern Dokumentarfilme zusammen angesehen, und das war immer so geblieben.

    „Klingt nicht schlecht." Er nickte zustimmend.

    2. KAPITEL

    Das Essen, das sie sich von ihrem Lieblings-Mexikaner

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