Kriterien der Einkaufsstättenwahl in der DIY-Branche: Eine empirische Untersuchung zum Konsumentenverhalten in der Baumarktbranche
Von Maximilian Timm und Carsten Kortum
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Über dieses E-Book
Maximilian Timm
Maximilian Timm hat von 2020-2023 an der DHBW Heilbronn BWL-Handel (Schwerpunkt: Konsumgüterhandel) studiert. Seine Abschlussarbeit ist Grundlage für den vorliegenden Band.
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Rezensionen für Kriterien der Einkaufsstättenwahl in der DIY-Branche
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Buchvorschau
Kriterien der Einkaufsstättenwahl in der DIY-Branche - Maximilian Timm
Vorwort der Herausgeber
Die Schriftenreihe „Handelsmanagement" der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Heilbronn leistet Beiträge zu aktuellen Fragestellungen des Handels sowie zu Innovations- und Exzellenz-Ansätzen in diesem Bereich. Aus der dynamischen Entwicklung des Handels ergeben sich kontinuierlich neue Herausforderungen und Lösungsansätze für das Handelsmanagement, die sowohl in der Praxis als auch in der Wissenschaft diskutiert werden. Das maßgebliche Ziel dieser Schriftenreihe ist eine Verknüpfung von theoretischen Konzepten mit praktischen Anwendungen durch einen wechselseitigen Transfer von Lösungsansätzen aus Theorie und Praxis. Die Reihe erhebt den Anspruch, zu einer wichtigen Diskussions-, Impuls- und Informationsquelle für Studium, Lehre und Praxis zu werden.
Ein tieferes Verständnis des Kaufverhaltens der Stammkundschaft ist für das Retail Management essentiell. Nur so können die Kunden mit der größten Kaufneigung identifiziert und angesprochen werden. In der Handelsforschung gibt es nach Jahrzehnten zahlreiche Studien zur Einkaufsstättenwahl mit unterschiedlichen Untersuchungsdesigns und Handelskontexten. Diese empirische Studie hat als Ziel für die Handelspraxis wertvolle Ergebnisse abseits der akademischen Diskussion aufzuzeigen. Zur DYI-Branche gibt es keine aktuelle Studie zum Käuferverhalten bei der Wahl des Baumarktes. Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen quantitativen Umfrage von Baumarktkunden (n=1027). Als die vier wichtigsten Determinanten zur Erklärung der Einkaufsstättenwahl wurden die produktbezogenen Faktoren Qualität vor Standortnähe, Sortimentsauswahl und Preis ermittelt. In der Wahrnehmung der Kunden unterscheiden sich die derzeitigen Baumärkte jedoch kaum in diesen Faktoren sowie in der Einkaufshäufigkeit und Kundenloyalität. Im Vergleich mit dem Lebensmitteleinzelhandel sind Preis und Ladenatmosphäre weniger relevant als Entscheidungskriterien. Der Fokus auf die Qualität durch die Kunden in der DIY-Branche kann das Fehlen eines nennenswerten Baumarktdiscounters mit dem Fokus auf Einstiegsprodukte und -lösungen erklären.
Die Herausgeber
Prof. Dr. Ludwig Hierl, Prof. Dr. Oliver Janz, Prof. Dr. Stephan Rüschen
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
2 Entscheidungsrelevante Faktoren für die Einkaufsstättenwahl
2.1 Produktrelevante Faktoren
2.2 Marktrelevante Faktoren
2.3 Personenbezogene Faktoren
3 Untersuchungsdesign
3.1 Beschreibung der Datenerhebung
3.2 Vorgehensweise zur Datenauswertung
4 Empirische Ergebnisse zum Wahlverhalten bei Baumärkten
4.1 Analyse der direkten Angaben der Probanden
4.2 Zusammenhänge zwischen der Kundenloyalität und den anderen Variablen
4.3 Zusammenhänge zwischen den laden- und personenspezifischen Variablen
4.4 Unterschiede zwischen den Bedürfnissen der Kunden verschiedener Baumarktunternehmen
4.5 Zusammenhänge zwischen der Einkaufshäufigkeit und den anderen Variablen
4.6 Vergleich der Erkenntnisse mit den Ergebnissen anderer Studien
5 Fazit und Ausblick
Anhangsverzeichnis
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Häufigkeitsverteilungen der besuchten Baumärkte.
Abbildung 2: Verteilung der Anzahl an verschiedenen Baumärkten, bei denen binnen der vergangenen 12 Monate eingekauft wurde.
Abbildung 3: Weitere Aspekte die eine Rolle für die Baumarktwahl spielen könnten.
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Verteilung der demografischen Merkmale.
Tabelle 2: Rangfolge der ladenspezifischen Variablen nach Wichtigkeit für die Baumarktwahl.
Tabelle 3: Ermittelte Zusammenhänge in Bezug auf die Kundenloyalität über die einfache Regressionsanalyse.
Tabelle 4: Ergebnis der Faktorenanalyse der ladenspezifischen Variablen.
Tabelle 5: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit des Preises und den anderen Variablen.
Tabelle 6: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit der Qualität und den anderen Variablen.
Tabelle 7: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit der Auswahl und den anderen Variablen.
Tabelle 8: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit der Standortnähe und den anderen Variablen.
Tabelle 9: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit eines guten Parkplatzangebots und den anderen Variablen.
Tabelle 10: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit langer Öffnungszeiten und den anderen Variablen.
Tabelle 11: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit geringer Wartezeiten und den anderen Variablen.
Tabelle 12: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit der Freundlichkeit des Personals und den anderen Variablen.
Tabelle 13: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit des Serviceniveaus und den anderen Variablen
Tabelle 14: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit der Ladenatmosphäre und den anderen Variablen.
Tabelle 15: Zusammenhänge zwischen der Wichtigkeit des Händlerimages und den anderen Variablen.
Tabelle 16: Überblick über die zehn stärksten Zusammenhänge dieses Untersuchungsabschnitts.
Tabelle 17: Zusammenfassung der Ergebnisse der Kreuztabellen.
Tabelle 18: Durchschnittliche Bewertung der Wichtigkeit der Standortnähe in Abhängigkeit zum präferierten Baumarkt.
Tabelle 19: Durchschnittliche Bewertung der Wichtigkeit der Freundlichkeit des Personals in Abhängigkeit zum präferierten Baumarkt.
Tabelle 20: Ermittelte Zusammenhänge in Bezug auf die Einkaufshäufigkeit über die einfachen Regressionsanalyse.
Tabelle 21: Ermittelte Zusammenhänge in Bezug auf die Einkaufshäufigkeit über die multiple Regressionsanalyse mit allen Variablen.
Tabelle 22: Ermittelte Zusammenhänge in Bezug auf die Einkaufshäufigkeit über die multiple Regressionsanalyse ausschließlich mit personenspezifischen Variablen.
Tabelle 23: Ermittelte Zusammenhänge in Bezug auf die Einkaufshäufigkeit über die multiple Regressionsanalyse ausschließlich mit ladenspezifischen Variablen.
Tabelle 24: Ermittelte Zusammenhänge in Bezug auf die Einkaufshäufigkeit über die multiple Regressionsanalyse mit Variablen, die mindestens einen signifikanten Einfluss auf die Einkaufshäufigkeit hatten.
Tabelle 25: Gegenüberstellung der ermittelten Rangfolgen der eigenen Erhebung im Vergleich zur Metastudie von Yue Pan und George M. Zinkhan.
Tabelle 26: Zusammenfassung der Allgemeinaussagen der Handelsstudie zum wichtigsten Kriterium für die Baumarktwahl.
Tabelle 27: Zusammenfassung der Allgemeinaussagen der Handelsstudie zum wichtigsten Kriterium für die Wahl eines Lebensmitteleinzelhändlers.
Tabelle 28: Gegenüberstellung der ermittelten Rangfolgen der eigenen Erhebung im Vergleich zur Handelsstudie in Bezug auf die Baumarktwahl.
Tabelle 29: Gegenüberstellung der ermittelten Rangfolgen der eigenen Erhebung im Vergleich zur Handelsstudie in Bezug auf die Wahl eines Lebensmitteleinzelhändlers.
Nach der Pandemie hatten die Baumärkte 2022 eine Sonderkonjunktur im Bereich Garten und Bauen. In 2023 mit seinem herausfordernden Frühjahrsgeschäft sind alle wesentlichen Player in Anbetracht des eingetrübten wirtschaftlichen Umfelds mit Umsatz- und noch ausgeprägter Ertragsrückgängen konfrontiert. Die langfristigen Perspektiven für die DIY-Branche sind jedoch weiterhin positiv zu sehen. Zur Ausschöpfung des Potentials fehlen jedoch aktuelle Informationen zum veränderten Käuferverhalten.
Ziel dieser Arbeit ist es, das Kundenverhalten und die Determinanten der Einkaufsstättenwahl im DIY-Handel zu analysieren. Die Branche erhält dadurch wichtige Insights zur Steuerung ihres Marketing-Mix, um Einkaufshäufigkeit und Kundenloyalität zu steigern.
1 Einleitung
Die Untersuchung des Kundenverhaltens bezüglich der Einkaufsstättenwahl sowie die Analyse des Einflusses der dazugehörigen Determinanten spielt für Einzelhandelsunternehmen eine immer größere Rolle. Da sie auf diesem Weg in der Lage sind, das Verhalten von Kunden genauer vorherzusagen und so die Wahrscheinlichkeit, dass Konsumenten ein bestimmtes Geschäft besuchen, einschätzen können. Des Weiteren werden Verbesserungspotenziale des eigenen Konzepts identifiziert, wodurch man sich den Bedürfnissen des Konsumenten besser anpassen kann, insofern man diese Potenziale nutzt.¹
Dieser Aspekt spielt vor allem hinsichtlich der Bindung von Kunden eine entscheidende Rolle. Anhand dieser Tatsache lässt sich das Interesse von Einzelhandelsunternehmen an Erkenntnissen zu dieser Thematik begründen. Denn der Einzelhandel steht aufgrund der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte vor der Herausforderung, Kunden langfristig an sich zu binden und den eigenen Kundenstamm zu erhalten.² Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen führt die zunehmende Technologisierung dazu, dass Einzelhändler immer vergleichbarer für Konsumenten werden. Denn Preis- und Produktvergleiche zwischen den Handelsunternehmen können vom Verbraucher in kürzester Zeit mithilfe des Internets durchgeführt werden.³ Zum anderen steigt der Wettbewerbsdruck kontinuierlich, da Verbraucher, vor allem in Folge des E-Commerce, zwischen einer großen Anzahl verschiedenster Anbieter frei wählen können und nicht auf ein bestimmtes Handelsunternehmen angewiesen sind. All diese Umstände führen dazu, dass das Verbraucherverhalten wesentlich komplizierter vorherzusagen ist und so die Zielsetzung der Einzelhändler, eine möglichst große Anzahl der Konsumenten von einem Ladenbesuch zu überzeugen und bestenfalls an sich zu binden, deutlich schwerer umzusetzen ist. Umso bedeutender ist es, die Bedürfnisse von Verbrauchern genau zu kennen und vor allem die Wichtigkeit der einzelnen Determinanten, die die Wahl der Einkaufsstätte beeinflussen, bestimmen zu können, sodass man in der Lage ist das eigene Gesamtkonzept bestmöglich anzupassen.⁴
Die eben beschriebene Entwicklung ist dabei vor allem auch innerhalb der DIY-Branche zu beobachten. Diese ist gezwungen sich ebenfalls mit einem immer intensiveren Verdrängungswettbewerb auseinanderzusetzen und wird darüber hinaus mit einer immer weiter steigenden Kaufzurückhaltung der Konsumenten, insbesondere infolge der steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen, konfrontiert. Weshalb es nochmal essenzieller für Unternehmen dieser Einzelhandelsbranche ist, den eigenen Kundenstamm zu erhalten, die Konsumentenbedürfnisse zu identifizieren und das Konsumentenverhalten zuverlässiger prognostizieren zu können.⁵
Hinzuzufügen ist in diesem Zusammenhang noch, dass in dieser Hinsicht eine Forschungslücke besteht, denn es existiert keine aktuelle und umfangreiche Studie, die sich intensiv mit der beschriebenen Thematik auseinandersetzt und frei zugänglich ist. Insbesondere im Hinblick auf die Baumarktbranche, ist dieser Umstand zutreffend. Die einzige zu nennende Ausnahme stellt das vom Statista Research Department veröffentlichte Ergebnis, der Handelsstudie aus dem Jahr 2016, welche von der K&A BrandResearch durchgeführt wurde, dar. Hierbei wurden 1000 Probanden befragt, welche Aspekte für sie am entscheidendsten bei der Wahl eines Baumarkts sind. Jedoch handelt es sich hierbei ausschließlich um individuelle Einzelnennungen der Befragten, die zu Allgemeinaussagen zusammengefasst wurden und daher keine konkreten Ergebnisse liefern.⁶
Aufgrund der hohen Relevanz der Thematik und der bestehenden Forschungslücke ist das Ziel dieser Arbeit, alle Faktoren, die für den Verbraucher bei der Wahl eines Einzelhandelsgeschäfts relevant sind, zu identifizieren und deren allgemeine Wichtigkeit für den Konsumenten zu untersuchen sowie Erkenntnisse über diverse Zusammenhänge unteranderem hinsichtlich der Einkaufshäufigkeit und der Kundenloyalität zu liefern. Letztendlich soll dadurch das Konsumentenverhalten und deren Bedürfnisse in Zukunft besser vorhergesagt werden können.
Wobei sich diese Analyse, insbesondere aufgrund der höheren Dringlichkeit, ausschließlich auf die DIY-Branche beziehen wird. Das bedeutet, die konkrete Zielsetzung der Arbeit wird es sein, umfangreiche Erkenntnisse über die Einkaufsgewohnheiten der Konsumenten in Bezug auf den Besuch von Baumärkten zu erhalten und die konkrete Relevanz bestimmter