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MALTEROS: Vier Jahreszeiten, vier Geschichten
MALTEROS: Vier Jahreszeiten, vier Geschichten
MALTEROS: Vier Jahreszeiten, vier Geschichten
eBook133 Seiten1 Stunde

MALTEROS: Vier Jahreszeiten, vier Geschichten

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Über dieses E-Book

Anke Jablinski sagt über ihre Prosatexte, dass diese sich fast immer um zwischenmenschliche Missverständnisse drehen. Und auch wenn in diesen vier erotischen Geschichten, die sich auf Malta und Gozo abspielen, mitunter die Liebe siegt, sind die Begegnungen in diesem Buch zumindest von Gegensätzen geprägt. Da verliebt sich eine junge Frau in einen Sex-Maniac, ein kleiner Mann in eine große Frau, die bis dahin nicht viel von Männern hielt, ein Professor hat sexuelle Fantasien zu einer Schülerin und ein Pfarrer verrennt sich so sehr in sexueller Ekstase, dass diese im Wahnsinn und sogar im Mord endet.
SpracheDeutsch
Herausgeberp.machinery
Erscheinungsdatum7. Aug. 2023
ISBN9783957657589
MALTEROS: Vier Jahreszeiten, vier Geschichten

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    Buchvorschau

    MALTEROS - Anke Jablinski

    Vier Jahreszeiten, vier Geschichten

    ErlebnisMalta 4

    Anke Jablinski

    MALTEROS

    Vier Jahreszeiten, vier Geschichten

    ErlebnisMalta 4

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © dieser Ausgabe: August 2023

    p.machinery Michael Haitel

    Titelbild: Daniel Cilia

    Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda

    Lektorat & Korrektorat: Michael Haitel

    Herstellung: global:epropaganda

    Verlag: p.machinery Michael Haitel

    Norderweg 31, 25887 Winnert

    www.pmachinery.de

    ISBN der Printausgabe: 978 3 95765 345 1

    ISBN dieses E-Books: 978 3 95765 758 9

    Wer nicht genießt, ist ungenießbar.

    Konstantin Wecker

    Frühling

    Autosex

    Erster Teil

    Marisa trat angespannt auf die Bremse und hielt den Wagen an. Die winzige Schotterstraße wurde immer enger, das Fahren immer holpriger. Was, wenn die Achsen des alten Wagens brechen würden? Einer der Reifen einen Platten bekäme, hier in dieser Einöde? Was, wenn ihr doch mal ein Fahrzeug entgegenkäme, ja, und warum war ihr eigentlich bisher noch kein einziges entgegengekommen? Links und rechts befanden sich Steinmauern, die einst von Hand erbaut worden sein mussten. Stein auf Stein übereinandergelegt, was für eine Arbeit! Wer diese wohl wann erbaut hatte? Zum Wenden oder für den Gegenverkehr fehlte es an Platz. Irgendwo aber, sagte sie sich, musste es eine Ausweichmöglichkeit geben, und so fuhr sie rasch weiter, damit sie eine solche Stelle fand, bevor ihr wirklich noch ein Auto entgegenkam. Im zweiten Gang holperte sie angespannt durch die Gasse in der Hoffnung, hier richtig zu sein und nicht in einer Sackgasse zu landen. Ein winziges, blaues und ausgeblichenes Schild mit der Aufschrift Mgarr ix-Xini hatte sie hierhin geführt. Im Hotel hatte sie beim Frühstück die Leute am Nebentisch von diesem kleinen Strand schwärmen gehört, ein Steinstrand zwischen hoch aufragenden Klippen links und rechts mit noch klarem Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln und dazu gemacht, vom Fels ins Meer zu springen. Genau so etwas suchte sie. Kein Hotel sollte es hier geben, nur ein einfaches Restaurant, wo sie nach dem Schwimmen und Klippenspringen hungrig etwas essen und trinken würde, wunderbar! –

    Als es bergab ging, tauchte zur Linken endlich ein Gemäuer auf, das einer Haltestelle ähnelte. Merkwürdig, einen Bus hatte es hier doch sicher nie gegeben. Hier aber war die Straße immerhin breit genug, um zu wenden, was sie auch tat. Mehrfach musste sie vor- und zurücksetzen, aber es schien ihr sicherer, auf dem Rückweg gleich in Fahrtrichtung zu stehen. Der Linksverkehr war ihr noch nicht vertraut, und alles dauerte länger als daheim, weil das Lenkrad sich auf der falschen Seite befand, vor allem aber die Gangschaltung mit links zu betätigen war. Sie parkte unter dem Dach des merkwürdigen Gebäudes und freute sich über den Sonnenschutz. Die Flaschen Wasser und die Bananen, die sie vorhin gekauft hatte, würden sich in der Zwischenzeit nicht allzu sehr aufheizen. Sie stieg aus und erschrak.

    Ein Mann mit einer Schrotflinte über der Schulter kam aus einer tiefen, felsigen Schlucht direkt auf sie zu. Rasch flüchtete sie zurück ins Auto, der Mann aber setzte sich nur lässig und entspannt auf die Mauer, die an dieser Stelle ganz flach war, und rauchte in aller Ruhe eine Zigarette. Dann pfiff er durch die Zähne, und ein kleiner Jagdhund kam herbeigelaufen. Sie hatte vor der Reise von Vogeljägern gelesen, die es hier noch geben sollte. Sie erinnerte sich dunkel an Vogeljäger in Sizilien, aber diese Reise war lange her. Der alte Mann sah harmlos aus, aber Jäger mit einem Gewehr waren ihr doch unheimlich, und so parkte sie wieder aus, wendete und fuhr weiter in Richtung des Strandes. Sie meinte, einige Schüsse zu hören.

    Nun wurde der Straßenbelag zwar besser, aber die Straße noch schmaler, und die Mauern links und rechts schienen neuer zu sein. Zum Glück erschien am rechten Fahrbahnrand bald eine Art Parkplatz, auf dem zwei Autos Platz hatten. Das Mauerwerk war teilweise zu Steinhaufen verfallen. Ein alter Pick-up stand bereits da. Marisa parkte vorwärts ein und stellte ihren kleinen Chevrolet Spark rechts neben den Toyota.

    Als sie ausstieg und zur Bucht hinab sah, schlug ihr Herz höher. Unter ihr lag sanft das türkis schimmernde Meer, und sie konnte nur drei Menschen darin schwimmen sehen, so einsam war es in der Vorsaison hier. Sie konnte es kaum erwarten, einen Kopfsprung von den Klippen zu machen. Sie war mit dreiunddreißig Jahren noch immer sehr sportlich. Sie setzte sich zurück in den Mietwagen, holte ihren Bikini aus ihrer Strandtasche, zog ihre Turnschuhe aus und danach Socken, Shorts und den Slip. Sie stellte beide Vordersitze komplett nach hinten und kippte sie zurück, um mehr Platz zum Umkleiden zu haben.

    Sie wollte sich gerade die Bikinihose überstreifen, als wie aus dem Nichts ein groß gewachsener, kräftiger Mann vor ihr stand, braun gebrannt, splitternackt und mit stark erigiertem Glied! Seine Wäsche lag auf dem Boden, so wie seine Schlappen. Fast hätte sie gelacht, so skurril und unwirklich erschien ihr dieses Bild, aber dazu hatte sie keine Zeit.

    »Leg dich bequem auf den Rücken und mach die Beine breit, schnell!«, befahl der Fremde mit tiefer, sanfter Stimme in Englisch im landestypischen Akzent. Schon war er in sie eingedrungen, eigentlich hart und dennoch irgendwie zart. Sie spürte noch, dass er sich auf ihre Schultern stützte, dann aber traf er in ihrem tiefsten Inneren einen Punkt, von dem sie noch nie Notiz genommen hatte. Eine schier überwältigende Lust machte sich im ganzen Körper breit, sie glaubte, das Bewusstsein zu verlieren oder verrückt zu werden. Speichel bildete sich in ihrem Mund und die ganze Haut schien in Flammen zu stehen, alle Gedanken waren ausgeschaltet. Wie in Trance packte sie seinen Po und schob seine Lust noch tiefer in sich hinein, immer und immer wieder. Er rief: »No, no«, das mal nach einem englischen und mal nach einem italienischen No klang. Einem Gebet ähnlich stieß er einige Worte in der Landessprache aus und brüllte schließlich »Madonna!« Sie vibrierte, schwitzte, ihr ganzer Körper war in Aufruhr, so wie sie es noch nie erlebt hatte. Alles hatte sich zusammengekrampft und sich im Schrei gelöst, ein Schrei, wie aus der Ferne.

    Er blieb weder auf ihr liegen noch rannte er fort, sondern lag erschöpft rücklings auf der Straße auf seinen Anziehsachen.

    Was für ein Proll, schoss es ihr durch den Kopf, es könnte schließlich jemand des Weges kommen, wie peinlich sähe dieses Bild aus! Sie könnte um Hilfe rufen: Vergewaltigung!, aber sie blieb einfach liegen. Sie wollte ihm nicht ins Gesicht sehen. Die Gedanken hatten wieder Besitz von ihr genommen. Wut stieg in ihr auf, weil sie ein Gefühl der Peinlichkeit empfand, dabei musste es dem Kerl doch peinlich sein! Dieser Typ war ein hinterhältiger Vergewaltiger, warum hatte sie sich zu schämen? Dieses Arschloch hatte sich an ihr vergangen. Scheiß-Kerl! Nichts hasste sie mehr, als Vergewaltiger.

    Sie traute sich nicht, sich zu bewegen. Unter ihr war alles nass, so eine Nässe hatte sie noch nie erlebt beim Sex. Sie schien regelrecht in einer Pfütze zu liegen. Ihre Schläfen pochten noch immer, sie hörte ihn laut atmen. Das Atmen ging in ein Wimmern über. Er schien zu weinen, merkwürdig. Wieder sprach er ein Gebet in dieser merkwürdigen, kreolischen Sprache mit tiefer, schöner Stimme. Arabisch, Englisch, Italienisch. Anscheinend drehte er sich auf den Bauch, sie konnte Steinchen rollen hören.

    »Mamma Mia«, sagte er vor sich hin, und immer war da diese Stimme, die ihr jeglichen Hass verbot. Tief verstört und glückselig zugleich legte sie ihren rechten Arm auf ihre Augen, blind wollte sie sein, nicht in seine Augen schauen müssen.

    Nun klang es so, als zöge sich der Fremde seine Sachen über. Er stand neben dem Chevrolet. Er war groß und etwa in ihrem Alter. Sie vernahm Schritte. Sie wurden leiser und wieder lauter, kam er zurück? Sie hörte Geräusche, die sie nicht einordnen konnte. Plötzlich nahm er ihre Füße in seine großen, warmen Hände und knetete sie. Sie wagte nicht, zu reagieren, und empfand Unsicherheit und ein schönes Gefühl in den Füßen. Beinahe hätte sie noch einmal ihre Beine zur Einladung gespreizt!

    Nun wagte sie es doch, den Kopf ein wenig anzuheben, und sie sahen sich in die Augen. Er reichte ihr eine gelbe Blume und sagte: »Es tut mir leid, bitte entschuldige.«

    Sie nahm das Blümchen entgegen, sagte aber nichts. Die ganze Situation war vollkommen absurd! Sie legte die Blume auf das Armaturenbrett und senkte den Blick. Sie hörte, dass der Mann sich entfernte und über die Mauer kletterte.

    Noch lange lag sie regungslos in der Pfütze und dann heulte sie eine gefühlte Ewigkeit, völlig durcheinander. Schließlich rappelte sie sich auf, zog den Bikini an, Shorts und Shirt darüber, und lief hinunter zu dem Traumstrand. Das Meer würde sie säubern und ihren Kopf kühlen und klarer machen. Niemand war mehr im Wasser, aber die drei Leute, die sie vorhin aus der Ferne gesehen hatte, saßen an einem kleinen Tisch im Restaurant in der Sonne, aßen, lachten, amüsierten sich. Das konnte sie nie, sich einfach so zu amüsieren, laut zu lachen. Sie beneidete solche Menschen.

    Sie legte all ihre Sachen hinter einen großen Stein und tauchte ins Meer ein.

    Helen hörte Manwel zur Haustür hinein kommen. Wie immer ließ er die Tür laut in das Schloss fallen. Er schaute flüchtig in die Küche, warf ihr einen Handkuss zu, stieg die Treppe hinauf und ging unter die Dusche. Helen konnte es hören. Sie legte das Geschirrtuch beiseite, zog genervt die Mundwinkel nach unten und atmete schwer aus. Er war also wieder bei

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