Zeugen der Ewigkeit: Zwei romanhafte Handlungen über Abraham und den Apostel Johannes
Von Johann Meierlohr
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Über dieses E-Book
Johann Meierlohr
Hobby-Autor von sechs Werken unterschiedlicher Thematik, welche bisher nicht veröffentlicht waren. Akademische Laufbahn als Dipl.-Ingenieur, ab 1996 im Ruhestand und seither literarisch tätig. Den Anstoß gab die Aufführung von mehreren Sketchen mit teilweise dürftigen Texten und Handlungen. Da erwachte der Ehrgeiz, es besser zu machen.
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Buchvorschau
Zeugen der Ewigkeit - Johann Meierlohr
Kurze Schöpfungsgeschichte
Die säkulare Darstellung der Schöpfungsgeschichte in diesem Buch entspricht nicht den Vorstellungen der modernen Wissenschaft. Die gründen sich auf die für Laien undurchsichtige Quantenphysik. Es wurde deshalb ein einfacheres Denkmodell gewählt, dem natürlich die fachliche Anerkennung versagt bleiben wird. Allerdings geht in der Quantenmechanik die komplizierte rechnerische Darstellung nicht ganz auf. Wahrscheinlich liegt es daran, dass in ihr neben der Materie nur die Energie berücksichtigt wird, aber nicht die elektrischen Ladungen, die nicht in dieses von mathematischen Formeln dominierte Modell passen. Sie sind aber ein wesentlicher Teil der uns vertrauten Materie. Auch der Physiker Heisenberg scheiterte mit dem Versuch, alle physikalischen Vorgänge in einer „Weltformel" rechnerisch zu erfassen. Resignierend meinte er, der Unschärfe in der naturwissenschaftlichen Erkenntnis sei nicht beizukommen.
Die Darstellung im folgenden Kapitel ist also für jene Leser bestimmt, die mit der modernen Naturwissenschaft nicht viel anfangen können und sich mit einem halbrichtigen Wissen zufrieden geben. Völlige Unwissenheit ist nämlich zu einem Makel geworden.
Drei grundverschiedene Welten
In der Ewigkeit, der Geistwelt, scheint alles seinen normalen Gang zu gehen. Die Engel huldigen ihrer höchsten Instanz, die wir auf Erden Gott nennen. Sie preisen ihn nicht nur wegen seiner Macht über fast alle geistigen Wesen, sondern auch wegen der Größe seiner Werke. Eine gewisse Monotonie lässt sich nicht übersehen. Etwas neidisch betrachten die Engel das Treiben auf Erden. Da herrscht etwas vor, was im Himmel unbekannt ist. So jedenfalls nennen die Irdischen jene Welt, von der sie recht wenig wissen. Sie erkennen zwar, dass die ihnen bekannte Welt irgendwann einmal entstanden sein muss. Zumindest gilt das für die am höchsten entwickelten Wesen auf der Erde, die Menschen. Die Welt, in der sie leben und die sie wahrnehmen, entstand vor unendlich langer Zeit, nach menschlichen Maßstäben gemessen.
Ursprünglich gab es nämlich nur zwei Welten, die nichts miteinander zu tun hatten. Neben der Geistwelt war dies der Urkosmos. Er war derart primitiv strukturiert, dass die Lebewesen auf Erden sich das gar nicht vorstellen können. Alle Materie war extrem dicht gepackt an einem einzigen Ort konzentriert. Dieser Materieklumpen war größer als das Sonnensystem, dem unsere Erde angehört, reichte aber kaum bis zum nächsten derartigen System. Die Materie brauchte natürlich einen dreidimensionalen Raum. Dieser ist nach eher rätselhaften Gesetzen in sich geschlossen. Seine Größe hängt mit der Gravitation zusammen, welche die Materie entfesselt. Damals war sie unvorstellbar groß, was eine starke Krümmung des in sich geschlossenen dreidimensionalen Raumes zur Folge hatte. Deshalb war das Weltall, wie wir es nennen, recht klein. Materie, Raum und Gravitation, mehr war wohl nicht vorhanden.
Das nervte das höchste Wesen in der Geistwelt, welche parallel dazu existierte. Die Christen nennen sie gern den Himmel. Kinder wollen meistens wissen, wo er zu finden ist. Die Antwort der Eltern fällt in der Regel blumig aus. Das hat einen simplen Grund. Im Jenseits ist alles geistig und rein abstrakt. Es gibt dort keinen dreidimensionalen Raum, wie wir in kennen und als selbstverständlich empfinden. Desgleichen fehlt jegliche Materie und damit die Gravitation. Den Faktor Zeit kennt man in dieser Geistwelt wahrscheinlich auch nicht. Das Ergebnis ist eine einfache Struktur.
Dem allmächtigen Wesen war dieser Zustand zu monoton. Das sollte sich ändern. Der so schrecklich einfachen Materiewelt des Urkosmos gedachte es mehr Vitalität einzuhauchen. Sie war unheimlich stabil dank ihrer Monotonie. Eine neue, dritte Welt, sollte entstehen, in der sich immer etwas rührte. Einen dauerhaften Zustand, wir würden es Stabilität nennen, sollte es in ihr nicht geben. Davon gab es in der Geistwelt und im Urkosmos genug. Dem Allmächtigen kam der Gedanke, einen Teil der Urmaterie in einen Zustand zu versetzen, in dem sich immer etwas bewegt. Wir nennen diesen Vorgang Urknall.
Auf noch immer ungeklärte Weise entstanden elektrische Ladungen, je ein positive und negative. Sie sollten sich gegenseitig anziehen, aber nicht vereinigen. Von diesen Ladungsträgern gehen Kraftfelder aus, die zusätzlichen Platz benötigen, in dem sich keine echte Materie befinden soll. Diese neuen Kraftfelder rivalisierten mit der Gravitation. Erst als sich genügend Ladungsträger gebildet hatten, konnten sie der Gravitation den Rang ablaufen. Seither dehnt sich das Weltall immer mehr aus. Anfangs geschah das wahrscheinlich eher langsam. Mit zunehmender Ausdehnung des Weltalls sinkt aber die Wirkung der Gravitation. Die Sterne und Galaxien, die sich mittlerweile gebildet haben, gewinnen an Fahrt. Teile der Urmaterie existieren heute noch als isolierte Inseln in einem unübersehbar großen System von „alter und „neuer
Materie. In den Schwarzen Löchern herrscht noch immer der alte Zustand, der sich leider einer wissenschaftlichen Untersuchung weitgehend entzieht.
Dem Allmächtigen reichte diese Änderung nicht. Deshalb ließ er ein weiteres Faktum entstehen, die Energie. Materie kann sich in Energie verwandeln. Das war wohl bei der Umwandlung von Materieteilchen in elektrische Ladungen der Fall. Die negativ geladenen Elektronen besitzen nämlich kaum Masse. Vermutlich hat sich ein großer Teil des ursprünglichen Materieteilchens bei der Umwandlung zur elektrischen Ladung in Energie verwandelt. Auch sie braucht Platz, um sich austoben zu können.
Die Energie- und Teilchendichte war anfangs riesengroß. Eine unvorstellbare Helligkeit kam dazu. Dank der Ausdehnung des so entstandenen Gebildes ging sie immer mehr zurück. Das so entstandene Weltall kühlte derart ab, dass es nach längerer Zeit dunkel wurde. So schlecht war diese Entwicklung jedoch nicht. Es konnten sich jetzt Atome bilden. Seinerzeit gab es aber nur eine Sorte davon, nämlich den einfachen Wasserstoff. Er besteht aus einem positiv geladenen Teilchen (Proton) als Atomkern, um den ein Elektron kreist. Es wird vom Atomkern angezogen, ohne sich mit ihm vereinen zu können. Auf extrem kurze Distanz kehren sich nämlich die Eigenschaften der elektrischen Ladungen um, jedenfalls sieht es so aus.
Vieles spricht dafür, dass beim Urknall auch das Faktum Zeit entstanden ist. Es spielt nämlich in den Formeln für die Energie eine Rolle, was für den gleichen Zeitpunkt der Entstehung spricht. Die Ewigkeit, ein beliebter Begriff der Theologen, wäre demnach ein Zustand ohne Zeit. Der Verfasser geht davon aus, das die Zeit der uns vertrauten Welt vorbehalten ist. Die Theologen dagegen sprechen von einer unendlich langen Zeitspanne. Sie umgehen damit ein Problem. Wenn es in den Schwarzen Löchern keine Zeit gibt, im Weltall darum herum jedoch schon, wo ist dann die Zeitgrenze? Daran kann man erkennen, wie wenig wir über den sog. singulären Zustand wissen, der in der Urmaterie herrscht.
In der Bibel wird der Urknall nur in wenigen Sätzen beschrieben: „Im Anfang war das Wort. Das Wort ging von Gott aus. Gott selbst war das Wort. Der letzte Satz wird von den Theologen meistens nicht verstanden und deshalb auch nicht interpretiert. Es müsste nämlich heißen: Gott hinterließ im neu entstandenen Weltall seine Spuren, nämlich die elektrischen Laden mit ihren Kraftfeldern, die Energie und die Zeit. Da wir Menschen aber so gut wie keinen Einblick in die beiden anderen „Welten
haben, kommt uns das nicht zum Bewusstsein. Die Entstehung der Atome etliche Zeit nach dem Urknall wird indirekt beschrieben mit den Worten: „Es werde Licht."
Die Wasserstoffatome traten in Form riesiger Gaswolken auf. Die elektrischen Kraftfelder verloren nach der Atombildung einen Teil ihrer Wirkung. Nun hatte die Gravitation wieder Oberhand. Die Gaswolken verdichteten sich. Schließlich wurde der Wasserstoff wegen der ansteigenden Temperatur ionisiert und fing an zu leuchten. Die Verdichtung ging weiter, bis die Temperatur so hoch war, dass die Verschmelzung von Atomkernen einsetzte. Aus zwei einfachen Atomkernen wurde so der schwere Wasserstoff. Der steigerte bei weiteren Kernverschmelzungen sein Atomgewicht zu überschwerem Wasserstoff, zu Helium und schließlich zu Lithium. Dabei wurden große Mengen Energie freigesetzt, welche die Temperatur weiter steigerten. Sie kann auf 700 Millionen Grad steigen, ohne dass eine mittelgroße Sonne instabil wird. Es entstehen dabei Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff.
Schwere Atomkerne wie jene des Eisens und Nickels erfordern Temperaturen bis zu zwei Milliarden Grad. Das gibt es nur bei besonders großen Sonnen, die diesen Zustand aber nicht überstehen. Sie dehnen sich immer mehr aus und werfen schließlich die äußere Gashülle ab. Das kann bis zu drei Jahren dauern. Extrem große Sonnen, Sonnenmonster sozusagen, bringen es auf bis zu sieben Milliarden Grad, ehe sie zerbersten. Dann erst entstehen Schwermetalle wie Blei, Uran und Thorium. Noch größere Atomkerne zerfallen sehr schnell. Transurane kann der Mensch mittlerweile künstlich erzeugen. Eines davon hat es zu fragwürdigem Ruhm gebracht, nämlich das Plutonium mit 239 Elementarteilchen. Dieses Transuran ist verhältnismäßig stabil und dient zum Bau von Atombomben. Plutonium aus den Kernkraftwerken eignet dafür jedoch nicht, da sich wegen des jahrelangen Einsatzes Plutonium.240 bildet, das die ohnehin sehr schwierige Berechnung von Atombomben praktisch unmöglich macht. Mittlerweile sind Testexplosionen international untersagt. Es darf nur noch der Beginn der Kettenreaktion getestet werden bis zur Energieentfaltung von etlichen Tonnen konventionellem Sprengstoff.
Vor sechs bis zehn Milliarden Jahren muss im Bereich unseres heutigen Sonnensystems eine Monstersonne existiert haben, die in einer Supernova bei fünf bis sieben Milliarden Grad zerbarst. Das ergibt sich aus der stofflichen Zusammensetzung unseres Planeten Erde. Sie enthält einen Schwermetallkern, über den sich die Wissenschaft jedoch ausschweigt. Er muss aber vorhanden sein, weil die hohe Hitze im Erdinnern durch Kernprozesse zustande kommt. Darüber wölbt sich der Eisen-Nickel-Kern von beträchtlicher Größe. Die Monstersonne muss also längere Zeit mit zwei Milliarden Grad gebrannt haben. Die Größe dieses metallischen Kerns errechnen die Wissenschaftler aus dem durchschnittlichen spezifischen Gewicht unserer Erde, das etwa doppelt so hoch ist wie das von Steinen. Über dem Eisen-Nickel-Kern hat sich massenhaft flüssige Lava angesammelt. Die Erdkruste ist zwischen zwanzig und fünfzig Kilometer dick. Sie ist im Vergleich dünner als die Schale eines Hühnereis, gemessen am Durchmesser der Erde von 12.000 Kilometern.
Aber wieso ist das Erdinnere überhaupt flüssig? Die Urerde bestand nämlich wie der Mond aus einem riesigen Haufen von Kies und Staub, vermischt mit Wasser und Gasen in gefrorener Form. Die Überreste der monströsen Ursonne verdichteten sich dank der Gravitation zu Staub, kleinen und größeren Fesbrocken, welche alle um die neue Sonne kreisten, wie wir sie kennen. Sie bildeten allmählich Planeten. In Erdnähe kreiste ein Zweiter. Durch die gegenseitige Anziehung prallten sie schließlich mit großer Wucht aufeinander.
Dabei wurde ein Drittel des Materials ins Weltall hinaus geschleudert. Der weiter entfernte Teil davon bildete den Mond, der die Erde umkreist. Der größere Teil fiel nach und nach auf die Erde zurück. Durch die Wucht des Aufpralls erhitzte sich die Erde so sehr, das alles Material flüssig wurde. Der Wasserdampf und die Gase bildeten eine Atmosphäre mit einem gewaltigen Gasdruck von bis zu hundert Bar. Die flüssigen Anteile entmischten sich nach und nach. Die schweren Materialien sammelten sich im Erdinnern wie schon beschrieben. Ohne die Kernprozesse einschließlich Kernspaltung im Schwermetallkern wäre die Erde längst zu einem eisigen Klumpen erstarrt. Dank der Hitze kommt es in der Lava zu chemischen Prozessen, bei denen sich neue Gase bilden. Diese sind mit der Lava vermischt und machen zwischen 15 und 30 Prozent des Lavavolumens aus. Es drückt daher gegen die Erdkruste und sorgt so für deren Stabilität. An den Schwachstellen sind Vulkane entstanden. Sie speien Lava und Gase aus. Letztere sind für das Leben auf der Erde wichtig, da sich die Erdatmosphäre langsam ins Weltall verflüchtigt.
Die Flüssigphase ist wahrscheinlich der Grund, warum es auf diesem Planeten Leben gibt. An dessen Oberfläche herrschten mehrere Hunderttausend oder gar Millionen Jahre Temperaturen um die tausend Grad Celsius. Wasser und Gase bildeten eine riesige Atmosphäre, in der es hektisch zuging. Der hoch erhitzte Wasserdampf stieg mehrere hundert Kilometer nach oben, ehe er kondensierte. Der Regen löste sich noch in der Atmosphäre auf und der Kreislauf begann von Neuem. Permanent tobten damals gewaltige Gewitter. Hitze, Druck und elektrische Aufladung bewirkten die Entstehung hochwertiger Kohlenwasserstoffe. Aus denen ging schließlich das Leben hervor in Form primitiver Zellen ohne genetische Information. Diese konnten sich auch schon vermehren. Dies geschah durch Zellteilung.
Diese lebenden Zellen „ernährten sich von jenen Stoffen, die ins Meer gespült wurden. So entstanden über einen riesigen Zeitraum von zwei Milliarden Jahren und mehr Unmengen an Kalkstein. Es könnten noch andere „Rohstoffe
so entstanden sein. Dann kippte die Situation. Blaualgen entstanden und schieden Sauerstoff aus. Er wurde den anderen primitiven Zellen zum Verhängnis. Doch die Natur der lebenden Zellen erwies sich als erfinderisch. Ein fortschrittlicher Zelltypus begann seinen Siegeszug. Er enthält eine Erbinformation, welche alle Abläufe der Zelle regelt. Vor einer Milliarde Jahren gelang dieser eine weitere Innovation. Für die Fortpflanzung wurde nur eine der beiden genetischen Informationen „ausgeschieden. Durch Paarung mit einer anderen solchen Information entstand eine lebensfähige Zelle. Dieses Verfahren steigerte die Innovationsfähigkeit, was sich aber erst sehr viel später auszahlen sollte. Die Fortpflanzung bekam auch mengenmäßig einen Schub. Es kam zur ersten „Überbevölkerung
auf unserer Erde mit einer seltsamen „Ernährungskrise". Gase wie Methan und Kohlendioxid wurden knapp und die Atmosphäre kühlte immer mehr ab. Die Pole vereisten. Das Eis schob sich immer weiter vor und erreichte schließlich den Äquator. Das Leben musste in tiefere Wasserschichten abtauchen und ohne Sonnenlicht auskommen. Die Fotosynthese, längst ein wichtiger Faktor, kam zum Erliegen.
Schließlich reicherten sich die klimarelevanten Gase wieder an, da ja kein Verbrauch derselben mehr gegeben war und das Eis verschwand. Der Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre stieg und bewirkte eine weitere Erwärmung. Dank des nun herrschenden tropischen Klimas ging die Entwicklung neuer Lebensformen rasch voran. Tiere und Pflanzen entstanden und eroberten schließlich sogar das Land. Kosmische Katastrophen und massive Vulkanausbrüche warfen mehrmals die Entwicklung zurück. Das steigerte sogar noch die Innovationsfreude der überlebenden Pflanzen und Tiere. Eine weitere Katastrophe wurde der Natur zum Verhängnis. Hohe Luft- und Wassertemperaturen bewirkten die Auflösung von Methaneis auf dem Meeresboden. Das Methan entzündete sich schließlich und fast alles auf der Erde verbrannte. Es folgte die Ära der Dinosaurier und üppigen Pflanzenwuchses. Hohe Bäume erlebten einen Siegeszug, da die Riesenreptilien deren Blätter nicht mehr fressen konnten. Ein gewaltiger Meteoriteneinschlag beendete deren „Weltherrschaft".
Nach dieser kosmischen Katastrophe konnten sich die Säugetiere durchsetzen. Befruchtete Eier legen und sich selbst überlassen, erwies sich nämlich als zu großes Risiko. Viele Vögel brüten deshalb die Eier aus. Der Brutvorgang erfordert eine gewisse Temperatur. Das funktioniert aber nur, wenn dieser nicht zu lange dauert. Bei Tieren höherer Entwicklungsstufe vergehen aber sechs bis zwölf Monate, bis der Nachwuchs auf eigenen Füßen stehen kann. Da bietet nur die Schwangerschaft im Mutterleib die notwendige Sicherheit für eine erfolgreiche Entwicklung. Im Meer sind Säugetiere aber eher selten wegen der geringen Temperaturschwankungen des Wassers.
Vor mehr als fünf Millionen Jahren war Afrika fast vollständig bewaldet. Einige Affenarten lebten aus Sicherheitsgründen die ganze Zeit auf den Bäumen und hangelten sich mit den „Vorderfüßen" von Ast zu Ast. Das führte zur Streckung des Körpers. Als die Wälder sich immer mehr lichteten, mussten sie eher hilflos auf der Erde humpeln. Nach und nach entwickelte sich der aufrechte Gang. Nach hunderttausend Generationen war die Stufe des homo erectus erreicht. Der entwickelte noch eine weit wichtigere Eigenschaft. Die Gehirnmasse verdoppelte sich. Da der Kopf für den Gebärmutterkanal nun zu groß war, wurde der Nachwuchs mit halber Gehirnmasse geboren. Die Kindheit verlängerte sich deutlich und die Geschlechtsreife trat wesentlich später ein. Das wurde schließlich zu einem nahezu existenziellen Problem, als sich die Gehirnmasse weiter steigerte auf das drei- bis vierfache eines Menschenaffen. So entstanden gleich zwei neue Spezies, der Neandertaler und der Cro-Magnon. Bei beiden dauerte die geschlechtsfreie Phase an die vierzehn Jahre. Bei einer Lebenserwartung