Der Urknall. Der GEIST hinter der Schöpfung
Von Daniel C. Matt
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Über dieses E-Book
Daniel Matt liefert mit seinem brillanten Buch einen faszinierenden Neuansatz, um die Frage nach dem Ursprung und der Sinnhaftigkeit der Schöpfung zu erklären. Er wirft einen unverstellten Blick auf die Frage: Gibt es eine Göttliche Einheit oder nur das Nichts und zwar aus naturwissenschaftlicher und spiritueller Sicht. Die Erklärungsnotstände einer materialistischen Physik werden nicht nur aufgezeigt, sondern aus einer höheren Warte aufgelöst. Diese Abhandlung liefert in bestechender Klarheit eine geistige Kosmologie, in der INTELLIGENZ die Wurzel allen Lebens ist. Der Urknall ist die Offenbarung einer höheren Ordnung; und in allem Geschaffenen waltet ein verborgener SINN!
Ein wesentlicher und kompetenter Beitrag zum aktuellen Dialog zwischen Wissenschaft und Theologie! Dr. rer.nat. Dr. theol. Robert J. Russell
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Buchvorschau
Der Urknall. Der GEIST hinter der Schöpfung - Daniel C. Matt
Daniel C. Matt: Der Urknall
1. Auflage 2020
© der deutschen Ausgabe
Crotona Verlag GmbH & Co.KG
Kammer 11 • 83123 Amerang
www.crotona.de
Titel der Originalausgabe:
God & The Big Bang
Discovering Harmony Between Science & Spirituality
Original Edition published by Jewish Lights Publ., P.O.Box 237, Woodstock, VT. 05091, USA
© Daniel C. Matt 1996
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Annette Wagner
unter Verwendung von © ALEXEY FILATOV – shutterstock.com
ISBN 978-3-86191-199-9
INHALT
Danksagungen
Vorwort
Teil 1
Der Urknall
Eins
Am Anfang
Das Echo des Urknalls
Die Ursuppe umrühren
Vor dem Urknall
Mythos und Sinn in unserem Leben
Teil 2
Gott, Ich und Kosmos
Zwei
Einheit und Nichts
Die Macht der Namensgebung
Der Gott jenseits von Gott
Die „Rosinentheorie" des Universums
Wider den Götzendienst
Drei
Der Persönliche Gott – und darüber hinaus
Die zehn Sefiroth: Der kosmische Lebensbaum
Die Rückkehr der Göttin
Instrumente der Meditation
Jenseits des persönlichen Gottes
Vier
Ich und Gott
Die Entstehung des Bewusstseins
Gott nach unserem Bilde formen
Fünf
Kosmisches Versteckspiel
Beim Urknall dabei
Stellen Sie sich vor, Sie seien Licht
Von der Demut zur Ehrfurcht
Wo Grenzen verschwinden
Der Bruch der Gefäße
Die Entdeckung der Symmetrie des Universums
Zeitreise zum Urknall
Der Sinn des Ganzen
Das Ende der Tage
Glossar
Anmerkungen
Für Michaella und Gavriel, unsere normalerweise engelhaften Kinder, die uns zeigen, wie man frei sein kann.
DANKSAGUNGEN
Ich möchte einer ganzen Reihe von Freunden und Kollegen danken, deren Hilfe und Rat in verschiedenen Stadien der Arbeit an diesem Buch unverzichtbar waren: David Biale, Arnold Eisen, Elaine Markson, Andrew Porter, Joel Primack, Robert J. Russell und Howard Simon. Anregung erhielt ich auch von meinen Studentinnen und Studenten an der Graduate Theological Union sowie in einem Seminar, das ich an der Stanford University gab.
Noch während des Schreibens erfuhr ich, dass Richard Elliott Friedman, Professor für Bibel-Forschung an der University of California in San Diego, im Rahmen seines Buches The Disappearance of God ebenfalls über das Thema Urknall und Kabbala schrieb. Wir trafen uns zum Gespräch, tauschten unsere Manuskripte aus und wurden Freunde. Ich schätze seine profunde Gelehrtheit, seinen Humor und seine Herzenswärme.
Arthur Magida, dem Cheflektor von Jewish Lights, gebührt mein besonderer Dank – und der der Leserinnen und Leser – für sein scharfes Auge und seine wohlwollenden Bemühungen, meinen Schreibstil klarer zu machen. Aus unserer engen und vertrauten Zusammenarbeit in den letzten Monaten habe ich sehr viel gelernt.
Dankbar bin ich auch Stuart Matlins, dem Verleger von Jewish Lights, für seine Begeisterung und seine Weitsicht.
Schließlich sage ich Ana Dank für ihre Liebe, Unterstützung und Inspiration.
VORWORT
Hat der Urknall, der als der wissenschaftliche Schöpfungsmythos unserer Kultur dient, irgendetwas mit Gott zu tun? Kann er gar eine Bereicherung für unser Leben sein?
Physiker und Theologen behaupten oft, Religion und Wissenschaft seien zwei verschiedene Welten, jede habe auf ihrem Gebiet ihre Berechtigung und operiere nach eigenen Regeln. Die Wissenschaft verfolgt den Zweck, die Natur zu erforschen, während die Religion das Ziel hat, Spiritualität und Ethik zu fördern. Doch die Frage „Wie ist die Welt entstanden?" ist für beide Disziplinen entscheidend, weil sie nämlich eine Grundfrage des Menschen ist, eine Frage, die der Mensch sich schon stellt, seit sich sein Bewusstsein so weit entwickelt hat, dass es über sich selbst und die Welt nachdenken kann.
Dieses Buch beginnt mit einem Schöpfungsbericht nach der Urknall-Theorie. Kosmologen betrachten den Urknall mit überwältigender Mehrheit als die vernünftigste Erklärung für die Entwicklung des Universums, als „die beste Annäherung an die Wahrheit, über die wir im Moment verfügen".¹
Doch die Bezeichnung der Theorie – „Urknall" – spiegelt nicht das Erstaunliche und Ehrfurchtgebietende am Ursprung des Kosmos. Mehr noch, sie ist irreführend, impliziert sie doch, dass Materie und Energie inmitten des leeren Raums explodiert sind wie ein riesiger Feuerwerkskörper oder eine unermessliche Atombombe. Doch gemäß dieser Theorie hat auch der Raum als solcher Teil an der Ausdehnung des Universums, und die Materie wird vom sich ausdehnenden Raum einfach mitgezogen. Damit bricht die Bomben-Analogie in sich zusammen. Es gab auch keine Schallwellen², durch die der „Knall" hörbar gewesen wäre; die Ausdehnung verlief sanft und setzt sich bis heute fort.
Der Begriff „Urknall oder vielmehr dessen englischer Ursprung „Big Bang
wurde von einem erbitterten Gegner der Theorie geprägt, nämlich von dem englischen Astronomen und Physiker Fred Hoyle. 1950 hielt Hoyle für die BBC eine samstagabendliche Vortragsreihe „Über die Natur des Universums". Die Auffassung, das Universum habe einen Anfang, lehnte er ab und vertrat stattdessen eine andere Theorie³, der zufolge das Universum ewig ist. In seinem abschließenden Vortrag suchte Hoyle ein griffiges Bild für die Theorie, gegen die er sich wandte, und sprach von „dieser Urknall-Idee.⁴ Nach und nach setzte sich diese Bezeichnung durch, allerdings ohne den von Hoyle wohl beabsichtigten abwertenden Unterton. Der Ursprung des Kosmos ist von solcher Erhabenheit⁵ und hinterlässt in unserer Vorstellung einen solch tiefen Eindruck, dass er auch dem Begriff „Urknall
im Nachhinein ein gewisses Maß an Erhabenheit verliehen hat.
Dennoch sehnten sich manche Wissenschaftler und Wissenschafts-Autoren nach einer anderen, sinnträchtigeren Bezeichnung; daher rief die bekannte astronomische Fachzeitschrift Sky and Telescope 1993 einen Wettbewerb zur Namensfindung ins Leben. Doch nicht einer der dreizehntausend eingereichten Vorschläge beeindruckte die Jury so sehr, dass sie Hoyles Begriff dadurch hätte ersetzen wollen.
Von ihrer Bezeichnung einmal abgesehen, wie sehr berührt – oder hinterfragt – diese moderne Schöpfungsgeschichte unsere Vorstellung von Gott? Kann sie dazu beitragen, dass wir eine spirituelle Dimension im Leben entdecken und das Staunen wieder lernen? Mit diesen Fragen ringt das vorliegende Buch. Beim Finden und Formulieren von Antworten stütze ich mich auf die Erkenntnisse klassischer jüdischer Weisheit, insbesondere auf die mystischen Überlieferungen der Kabbala und des Chassidismus, aber auch auf moderne Physik und Kosmologie. Ich zeige etliche faszinierende Parallelen auf, aber es liegt nicht in meiner Absicht, zu beweisen, dass die Kabbalisten im 13. Jahrhundert bereits wussten, was Kosmologen heute erst entdecken. Durch die Gegenüberstellung dieser beiden unterschiedlichen Ansätze – des wissenschaftlichen und des spirituellen – experimentiere ich vielmehr damit, den einen im Licht des anderen zu betrachten. Ich versuche nicht, eine Synthese herzustellen, denn diese jeweils einzigartigen Sichtweisen sollte man nicht zusammenfallen lassen. Dieses Buch will vielmehr die beiden in Dialog miteinander bringen.
Man sagt, die Wissenschaft entzaubere die Natur. Doch deren Eleganz und Harmonie erfüllt Spitzenwissenschaftler mit Ehrfurcht. Gerade dadurch, dass die Wissenschaft die Geheimnisse des Universums aufdeckt und den kosmischen Code entziffert, bringt sie uns zum Staunen.
Warum ist der Himmel blau? Von allen Wellenlängen im Spektrum des Sonnenlichts schwingt Blau mit der höchsten Frequenz und wird daher von den Luftmolekülen in der Erdatmosphäre am stärksten gestreut. Dadurch wirkt der Himmel blau. Mich versetzt dies in tieferes Staunen als der uralte mesopotamische und biblische Glaube, wonach der Himmel blau ist, weil sich dort oben sehr viel Wasser befindet. Was uns die Wissenschaft über die Entwicklung unseres Universums und unserer selbst zeigt, ist für mich ebenso ehrfurchtgebietend wie die Genesis oder die Kabbala.
Sowohl die Spiritualität als auch die Mystik werden oft als nicht von dieser Welt verworfen. Mich fasziniert an ihnen aber nicht irgendein Geheimnis, wie man in eine andere Welt gelangen kann, sondern vielmehr das Geheimnis, in unserer Welt anders zu leben⁶ – im Licht der Erkenntnis zu leben, dass wir an der Einheit teilhaben.
Gott als die Einheit ist ein wiederkehrendes Thema in diesem Buch. Teil Zwei „Gott, Ich und Kosmos" lotet die Spannung zwischen diesem Gottesverständnis und dem klassischen persönlichen Gott aus. Ich spreche über die Verbindung zwischen der Vorstellung von einem persönlichen Gott und der Idee von einem Ich. Gemäß der Kabbala existiert die Welt nur deshalb, weil der unendliche Gott sich aus einem einzigen Punkt seiner Unendlichkeit zurückgezogen und damit dem endlichen Sein Raum gegeben hat.⁷ Nur deshalb haben wir auch ein individuelles Bewusstsein. Wir existieren in dem Maße, wie wir durch einen Prozess, den Kabbalisten als den „Bruch der Gefäße bezeichnen, die Einheit verloren haben. Ähnlich spricht auch die moderne Physik von der „gebrochenen Symmetrie
, durch die das ursprünglich einheitliche Dasein in die Vielfalt der Galaxien, Sterne, Planeten und Lebensformen zersplittert ist. Physiker suchen nach der verborgenen Symmetrie im Gewirr der alltäglichen Realität. Sie träumen davon, Gleichungen zu entdecken, welche die augenscheinlich unterschiedlichen Naturkräfte miteinander verbinden. Auch die spirituelle Suche forscht auf ihre Weise nach dem Weg aus der Vielheit in die Einheit.
Das Buch schließt mit Überlegungen zu einem möglichen Ende unseres