Darf ich dich wirklich lieben?: Sophienlust, wie alles begann 27 – Familienroman
Von Marietta Brem
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Über dieses E-Book
Der Weg dahin schildert eine ergreifende, spannende Familiengeschichte, die sich immer wieder, wenn keiner damit rechnet, dramatisch zuspitzt und dann wieder die schönste Harmonie der Welt ausstrahlt. Das Elternhaus Montand ist markant – hier liegen die Wurzeln für das spätere Kinderheim, aber das kann zu diesem frühen Zeitpunkt noch keiner ahnen.
Eine wundervolle Vorgeschichte, die die Herzen aller Sophienlust-Fans höherschlagen lässt.
Denise Montand stand am Gartentor und beobachtete, wie ihr neuer Freund Manuel, der sich vorhin als Dietmar vorgestellt hatte, den Motor startete und langsam davonfuhr. Erst als sie ihn nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich um und ging langsam zum Haus. In ihrem Kopf waren tausend Gedanken, die sie erst sortieren musste. Die traurigen Stunden bei ihrer Freundin Stefanie, die ihr ungeborenes Kind verloren hatte, Stefanies neue Zukunftsplanung, die offensichtlich nicht mehr viel mit ihrer eigenen zu tun hatte, und schließlich Manuel, der sie an der Bushaltestelle abgepasst und nach Hause gefahren hatte, obwohl sie ihn längst in England wähnte. Sie konnte noch immer die Wärme seines Körpers spüren, als er sie in die Arme genommen und getröstet hatte. Erst jetzt kam ihr zu Bewusstsein, was er gesagt hatte. Ich heiße Dietmar, hatte er an ihrem Ohr geflüstert, während er sie in den Armen hielt. Es hatte ihr in dem Moment nichts bedeutet, weil seine körperliche Nähe alle ihre Gedanken ausschaltete, also hatte sie auch nicht weitergefragt. Es war nur ein Name, den er gemurmelt hatte, er war ihr ins Bewusstsein gedrungen doch gleich wieder verschwunden. Plötzlich aber kehrte sie in die Gegenwart zurück, und da musste sie feststellen, dass sie zwar seinen Vornamen kannte, jedoch noch immer nicht wusste, wer er war. Warum nur hatte sie ihn nicht gefragt, als er ihr ins Ohr flüsterte, dass er nicht Manuel, sondern Dietmar heiße. Doch in dem Moment, als sie so deutlich seine Nähe spüren durfte, hatte sie alles andere um sich herum vergessen. Sie holte ihr Handy aus der Tasche und versuchte, ihn anzurufen. Doch er hatte es ausgestellt, vermutlich, weil er auf dem Weg zum Flughafen war und keine Anrufe mehr erwartete. Er hatte ihr bereits bei ihrem letzten Date gesagt, dass er kein Freund davon war, ständig erreichbar zu sein. Ein wenig enttäuscht stand sie da und überlegte, was sie noch tun konnte, doch es wollte ihr nichts einfallen. Es gab nichts. Also drehte sie sich seufzend um und lief die wenigen Schritte bis zum Haus in Eiltempo, weil sie ihren Eltern so viel erzählen wollte. In den letzten vierundzwanzig Stunden war in ihrem Leben fast die ganze Welt passiert. Noch ehe Denise den Schlüssel ins Schloss stecken konnte, wurde diese bereits von innen aufgemacht.
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Buchvorschau
Darf ich dich wirklich lieben? - Marietta Brem
Sophienlust, wie alles begann
– 27 –
Darf ich dich wirklich lieben?
Unveröffentlichter Roman
Marietta Brem
Denise Montand stand am Gartentor und beobachtete, wie ihr neuer Freund Manuel, der sich vorhin als Dietmar vorgestellt hatte, den Motor startete und langsam davonfuhr. Erst als sie ihn nicht mehr sehen konnte, drehte sie sich um und ging langsam zum Haus.
In ihrem Kopf waren tausend Gedanken, die sie erst sortieren musste. Die traurigen Stunden bei ihrer Freundin Stefanie, die ihr ungeborenes Kind verloren hatte, Stefanies neue Zukunftsplanung, die offensichtlich nicht mehr viel mit ihrer eigenen zu tun hatte, und schließlich Manuel, der sie an der Bushaltestelle abgepasst und nach Hause gefahren hatte, obwohl sie ihn längst in England wähnte. Sie konnte noch immer die Wärme seines Körpers spüren, als er sie in die Arme genommen und getröstet hatte.
Erst jetzt kam ihr zu Bewusstsein, was er gesagt hatte. Ich heiße Dietmar, hatte er an ihrem Ohr geflüstert, während er sie in den Armen hielt. Es hatte ihr in dem Moment nichts bedeutet, weil seine körperliche Nähe alle ihre Gedanken ausschaltete, also hatte sie auch nicht weitergefragt. Es war nur ein Name, den er gemurmelt hatte, er war ihr ins Bewusstsein gedrungen doch gleich wieder verschwunden.
Plötzlich aber kehrte sie in die Gegenwart zurück, und da musste sie feststellen, dass sie zwar seinen Vornamen kannte, jedoch noch immer nicht wusste, wer er war. Warum nur hatte sie ihn nicht gefragt, als er ihr ins Ohr flüsterte, dass er nicht Manuel, sondern Dietmar heiße. Doch in dem Moment, als sie so deutlich seine Nähe spüren durfte, hatte sie alles andere um sich herum vergessen.
Sie holte ihr Handy aus der Tasche und versuchte, ihn anzurufen. Doch er hatte es ausgestellt, vermutlich, weil er auf dem Weg zum Flughafen war und keine Anrufe mehr erwartete. Er hatte ihr bereits bei ihrem letzten Date gesagt, dass er kein Freund davon war, ständig erreichbar zu sein.
Ein wenig enttäuscht stand sie da und überlegte, was sie noch tun konnte, doch es wollte ihr nichts einfallen. Es gab nichts. Also drehte sie sich seufzend um und lief die wenigen Schritte bis zum Haus in Eiltempo, weil sie ihren Eltern so viel erzählen wollte. In den letzten vierundzwanzig Stunden war in ihrem Leben fast die ganze Welt passiert.
Noch ehe Denise den Schlüssel ins Schloss stecken konnte, wurde diese bereits von innen aufgemacht. »Denise, endlich bist du da.« Eva Montand stand da und breitete nur die Arme aus. »Ist alles in Ordnung bei dir?«
Denise antwortete nicht. Sie hielt ihre Mutter ganz fest. Alle Gefühle kamen in diesem Moment auf sie zu. Denise hatte in den letzten Stunden und Tagen so vieles durchlitten und durchlebt. Sie begann zu zittern und zu schluchzen, während Eva ihre völlig in Tränen aufgelöste Tochter ins Haus und zum Sofa führte. »Leg dich eine Weile hin und atme tief durch. Ich werde dir Tee aufbrühen. Dann geht es dir bestimmt bald wieder besser und du kannst mir alles erzählen.«
Denise spürte, wie ihr die mütterliche Fürsorge unendlich gut tat, doch sie fühlte auch den Unterschied zwischen Dietmars tröstender Umarmung und der ihrer Mutter. Sie legte sich wie befohlen hin und schloss die Augen. Wie im Zeitraffer zogen Bilder an ihr vorbei, von Stefanie, von Dietmar und seinem sanften Lächeln, die ihr, während sie es erlebte, gar nicht so deutlich wahrgenommen hatte. Sie spürte, wie unter ihren geschlossenen Lidern Tränen hervorquollen, doch es war eine große Erleichterung, endlich weinen zu dürfen.
»Dein Tee, Liebes.« Leise stellte Eva die Tasse auf den Tisch. »Kann ich sonst noch etwas für dich tun?«
Denise wischte sich das Gesicht ab, dann blickte sie ihre Mutter lange an. »Ich bin dem Schicksal so dankbar, das uns gemeinsam in eine Familie gesteckt hat«, stellte sie lächelnd fest und richtete ihren Oberkörper auf. »Wir sind eine tolle Truppe.« Endlich spürte sie, wie alle Last von ihr abfiel. Sie griff nach der Tasse und nippte daran. »Herrlich«, lobte sie. »Ich liebe diesen Tee von der Zitrone. Er bringt die Lebensgeister zurück.«
Eva setzte sich ihr gegenüber und wartete eine Weile. »Wie geht es Stefanie?«, fragte sie vorsichtig.
»Sie war sehr gefasst, als sie mir vom Tod ihres Sohnes berichtete. Ich denke, sie wird ihren Weg finden. Ob unsere Freundschaft jetzt beendet ist oder irgendwie weitergehen kann, weiß ich nicht.«
»Das ist doch völlig normal«, erklärte Eva mit sanfter Stimme. »Stefanie befindet sich in einer Umbruchstimmung. Sie muss einen neuen Weg finden. Vermutlich findet sie nach allem, was gewesen ist, keine Erfüllung mehr im Tanzen.«
»Das hat sie auch gesagt«, pflichtete Denise ihr aufgeregt bei. »Sie will sich bei mir melden, wenn sie kann. Doch ich soll nicht darauf warten, so hat sie es mir mit auf den Weg gegeben. Sie löst ihre Wohnung auf und zieht erst mal zu ihren Eltern.«
»Eine vernünftige Entscheidung. Stefanie braucht jetzt viel Ruhe, um sich selbst wiederzufinden. Bei Jens hat sie so ziemlich ihre ganze Persönlichkeit aufgegeben für ihn. So ein Mensch weiß gar nicht, was er mit seinem Verhalten anrichten kann.«
»Oder es ist ihm egal«, warf Denise voller Zorn dazwischen. »Er hat sie zu einem Häufchen Elend gemacht. Du solltest Stefanie sehen, ich denke, du würdest sie nicht wiedererkennen.«
»Das kann ich mir gut vorstellen. Der Mensch steht und fällt mit seinem Partner. Deshalb sollte man sehr vorsichtig sein, ehe man einem eigentlich Fremden sein Jawort gibt. Stefanie war noch viel zu jung zum heiraten und eigentlich auch für eine Beziehung.«
»Sie ist ähnlich behütet aufgewachsen wie ich«, murmelte Denise vor sich hin. »Wenn ich es mir so überlege, muss ich feststellen, dass mir das vielleicht auch hätte passieren können, wenn einer nur die richtigen Worte gefunden hätte.«
Eva schüttelte lächelnd den Kopf. »Ganz so einfach hätte der es nicht gehabt mit dir, denn du bist ein kleiner Angsthase, mein Kind. Ich kann mich nicht erinnern, dich jemals risikofreudig erlebt zu haben. Worüber ich sehr froh bin«, fügte sie eilig hinzu.
»Das stimmt nicht«, begehrte Denise gespielt entrüstet auf. »Erinnerst du dich noch an Torsten? Damals nach dem Regen wollte Torsten, der zu dieser Zeit mein bester Freund war, dass wir frisches Regenwasser aus dem Bach trinken. Es sollte eine Mutprobe sein. Er hat es vorgemacht.«
»Und du hast es ihm nachgemacht, ich weiß«, pflichtete Eva ihr bei. »Und dann warst du ganz stolz, weil du dich getraut hast. Torsten hat sich eine Infektion geholt, die