Kommissar Jörgensen und der Feuerleger von St. Georg: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Von Martin Barkawitz und Chris Heller
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Kommissar Jörgensen und der Feuerleger von St. Georg: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Krimi von Martin Barkawitz & Chris Heller
Polizeimeisterin Hannah Seibert gähnte.
Über der Elbe dämmerte der Morgen herauf. Die Wolken färbten sich hellrosa. Sie wirkten wie riesige Mengen Zuckerwatte, die sanft die Nacht hinwegschoben. Eine wilde Nacht war es gewesen. Die Nacht von Samstag auf Sonntag. Ein Rausch des Vergnügens, der gerade zu Ende gegangen war.
Die Frau in der Uniform der Hamburger Polizei stand am Tresen einer Starbuck-Filiale. Hannah hatte dort gerade zwei Becher Kaffee zum Mitnehmen gekauft. Für sich selbst und ihren Partner Lukas Lamprecht. Der schwarzgelockte Polizist wartete am Steuer des Einsatzwagens auf sie.
Die rothaarige Polizistin fluchte, denn die Styroporbecher waren sehr heiß. Mit spitzen Fingern balancierte sie die Getränke zum Streifenwagen hinüber. In diesem Moment begannen die Glocken der Dreifaltigkeitskirche zu läuten …
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Kommissar Jörgensen und der Feuerleger von St. Georg - Martin Barkawitz
Kommissar Jörgensen und der Feuerleger von St. Georg: Mordermittlung Hamburg Kriminalroman
Krimi von Martin Barkawitz & Chris Heller
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Polizeimeisterin Hannah Seibert gähnte.
Über der Elbe dämmerte der Morgen herauf. Die Wolken färbten sich hellrosa. Sie wirkten wie riesige Mengen Zuckerwatte, die sanft die Nacht hinwegschoben. Eine wilde Nacht war es gewesen. Die Nacht von Samstag auf Sonntag. Ein Rausch des Vergnügens, der gerade zu Ende gegangen war.
Die Frau in der Uniform der Hamburger Polizei stand am Tresen einer Starbuck-Filiale. Hannah hatte dort gerade zwei Becher Kaffee zum Mitnehmen gekauft. Für sich selbst und ihren Partner Lukas Lamprecht. Der schwarzgelockte Polizist wartete am Steuer des Einsatzwagens auf sie.
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
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© Roman by Author
COVER: A.PANADERO
Chris Heller ist ein Pseudonym von Alfred Bekker.
Kommissar Jörgensen wurde von Alfred Bekker erfunden.
© dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
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1
Roy Müller und ich sind wie ein altes Ehepaar.
Also eigentlich sind wir ja Kollegen. Aber wir verbringen mehr Zeit miteinander, als es so manche Ehepaare tun, da bin ich mir sicher.
Aber vielleicht erzähle ich mal alles von Anfang an.
Mein Name ist Uwe Jörgensen. Ich bin Kriminalhauptkommissar und Teil einer in Hamburg angesiedelten Sonderabteilung, die den etwas umständlichen Namen ‘Kriminalpolizeiliche Ermittlungsgruppe des Bundes’ trägt und sich vor allem mit organisierter Kriminalität, Terrorismus und Serientätern befasst.
Die schweren Fälle eben.
Fälle, die zusätzliche Ressourcen und Fähigkeiten verlangen.
Zusammen mit meinem Kollegen Roy Müller tue ich mein Bestes, um Verbrechen aufzuklären und kriminelle Netzwerke zu zerschlagen. Man kann nicht immer gewinnen
, pflegt Kriminaldirektor Bock oft zu sagen. Er ist der Chef unserer Sonderabteilung. Und leider hat er mit diesem Statement Recht.
Roy und ich hatten mal wieder eine ziemlich anstrengende Observation hinter uns. So etwas kann nunmal richtig langwierig und kompliziert sein. Das bringt die Natur der Sache einfach so mit sich und daran lässt sich trotz aller gewerkschaftlichen Arbeitszeitvorgaben auch nichts ändern. Die Unterwelt hat sich nämlich noch nie nach den Bürozeiten der Kripo gerichtet. Jedenfalls nicht, so lange ich nun schon dabei bin - und das ist nun wirklich schon eine ganze Weile.
Jedenfalls hatten mein Kollege Roy und ich einen ziemlich anstrengenden Tag hinter uns und gönnten uns vor unserer Rückkehr zum Präsidium noch einen Hamburger und ein paar Pommes mit reichlich Majonäse und Ketchup. Rot-Weiß nennt man das ja wohl.
Ja, ich weiß: Gesund ist das nicht.
Aber was das Essen betrifft, muss es bei uns oft einfach schnell gehen oder wir müssen nehmen, was wir kriegen können. Die Fischbude, wo wir uns sonst ein Krabbenbrötchen gönnen, hatte schon zu. Aber diese Filiale einer großen Burger-Kette hatte rund um die Uhr auf.
Abgesehen davon sind weder Roy noch ich Vegetarier.
Schon eine Weile her, dass ich etwas Nicht-Dienstliches unternommen habe
, sagte Roy.
Darüber beschwerst du dich, Roy?
Naja...
Nicht ernsthaft, oder?
Nun...
Hast du im Moment keine Freundin, oder was ist los?
Ach, Uwe, du weißt doch, wie die Situation bei uns in der Abteilung im Moment ist. Zeit für eine Freundin? Uwe, wir können doch im Moment froh sein, wenn wir Zeiot haben, aufs Klo zu gehen und uns in aller Eile mal so ein ungesundes Zeug wie das hier zwischen die Kiemen würgen.
Also, so schlecht finde ich die Burger hier jetzt gar nicht.
Ich hätte Lust, mal wieder was zu unternehmen.
Was schwebt dir vor?
Mal wieder zum Nordstrand zum Beispiel. Da ist es schön.
Merken wir uns fürs nächste freie Wochenende vor.
Du gehst ganz selbstverständlich davon aus, dass ich dich überhaupt mitnehme, Uwe.
Wen solltest du sonst mitnehmen, Roy?
Auch wieder war.
Weißt du, noch ein paar Jahre Dienst in dieser Abteilung und wir kennen überhaupt niemand anderen mehr. Niemanden, der nicht entweder bei der Polizei arbeitet oder ein Gangster ist."
Stimmt.
Ich nahm den letzten Happen meines Burgers.
Eigentlich bin ich kein Gesundheitsfanatiker. Aber irgendwie stieg die Sehnsucht nach einem echten Stück Vollkornbrot aus Dinkelmehl in mir auf... Nein, das ist natürlich Quatsch. Ich mache nur Witze.
*
Hannah Seibert konnte den Klang der Glocken beinahe körperlich spüren, denn der Einsatzwagen stand sehr nahe des Kirchengebäudes, das sich am Rand des Hammer-Parks befindet.
Die Frau in der Uniform blieb plötzlich stehen, als wäre sie schockgefroren. Auf halbem Weg zwischen dem >Starbuck< und dem Polizeiwagen verharrte sie. Sie drehte sich um, und ihr Blick schweifte zur Dreifaltigkeitskirche.
Lukas Lamprecht schaute ungehalten zu seiner Kollegin hinüber. Sie stand da wie eine Salzsäule, starrte zur Kirche hin und rührte sich nicht. Er wollte jetzt seinen Kaffee haben, verdammt noch mal!
Endlich bewegte sie sich wieder. Aber das ziemlich hastig.
Sie ließ die beiden Kaffeebecher auf den Gehweg fallen, während sie zu dem Streifenwagen sprintete. Hannah riss die Beifahrertür auf.
»Spinnst du?«, maulte der schwarzgelockte Polizist. »Der schöne Kaffee ...«
»Gib Alarm, Lukas!«, herrschte die Rothaarige ihn an. »Die Dreifaltigkeitskirche brennt!«
Er glotzte sie immer noch an, aber nicht mehr wie zuvor, denn seine Augen weiteten sich jetzt erschrocken, wurden groß.
»W...was hast du da gerade gesagt?«, stotterte er ungläubig.
»Ich sagte, die Dreifaltigkeitskirche brennt!« wiederholte sie erregt, und sie war ganz rot im Gesicht geworden vor Aufregung. »Gib Alarm! Los, gib Alarm, verdammt!«
Schlagartig vergaß Polizeimeister Lamprecht die anstrengende Schicht, die hinter ihnen lag. Wie in jeder Samstagnacht hatten sie Dutzende von Volltrunkenen in die Ausnüchterungszellen des Bezirks geschleift. Minderjährige Nutten aufgegriffen, mit denen sich nun die Jugendbehörde rumärgern durfte. Kleine Dealer festgenommen, die zwei Stunden später wieder auf freiem Fuß waren und vier Stunden später erneut mit ihrer tödlichen Ware an der Diagonalstraße in der Nähe des Rosengartens herumlungerten.
Doch all das war jetzt vergessen. Die Dreifaltigkeitskirche brannte, hatte seine Partnerin gesagt. O Gott...!
Der schwarzgelockte Polizist griff zum Funkgerät und rief das Präsidium.
»Hier Wagen Peter 41, Polizeimeister Lamprecht. Melde Brand in der Dreifaltigkeitskirche! Unser Standort ist Hammer-Park Süd, direkt bei der Kirche. Erbitte Unterstützung!«
Der Kollege im Funk-Leitstand bestätigte. Er würde die Meldung sofort an die Feuerwehr weiterleiten.
Lamprecht unterbrach die Verbindung und eilte seiner Kollegin nach, die bereits mit dem Handfeuerlöscher des Wagens auf die Kirche zugelaufen war.
Der Job der Polizei war es jetzt, eventuelle Brandopfer in Sicherheit zu bringen. Und das verdammte Feuer in Schach zu halten, bis die Jungs von der Feuerwehr anrückten.
Das Geläute der Glocken war noch ohrenbetäubender, als sie sich der Kirche genähert hatten. Obwohl Lamprecht kein großer Kirchgänger war, wusste er doch, dass sich fünf Bronzeglocken im 42 m hohen Turm der Dreifaltigkeitskirche befinden. Das erwies sich allerdings in diesem Moment als verhängnisvoll. Denn der Polizist hörte nicht den Schuss, der auf seine Kollegin abgefeuert wurde ...
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Polizeimeisterin Hannah Seibert stürmte durch die schwere Tür der Kirche. Sofort ätzte