Hundstage in Anafiotika
Von Karin Fruth
()
Über dieses E-Book
Gemeinsam fahren sie mit dem Bus nach Griechenland.
Fofos Heimat ist Anafiotika, ein altes Stadtviertel direkt unterhalb der Akropolis. Hier fanden vor 100 Jahren Flüchtlinge, die von der Insel Anafi stammten, ihre neue Heimat.
Als Fofo stirbt, erbt Laura Fofos Häuschen, aber es dauert nicht lange, und Fofos Sohn taucht auf und macht ihr das Erbe streitig. Da taucht ein griechischer Hund auf, den Laura in ihr Herz nimmt. Gemeinsam machen sich die beiden Flüchtlinge auf den Weg nach Salamis, einer untypischen griechischen Insel.
Sie lernt Christos, den Tavernenwirt kennen, die große Liebe ist es nicht, und sie kehrt nach Deutschland zurück.
Karin Fruth
Guten Tag, ich heiße Karin Fruth und ich lebe seit vielen Jahren in Köln. Mein Mann war Archäologe und wir unternahmen gemeinsam viele Reisen mit dem VW-Bus durch Griechenland, Osteuropa und Tschechien. Mit TRAdeArt Organisation von 80 Kunstausstellungen in Deutschland und Athen für osteuropäische Künstler. Ich besuchte sie in ihren Atelirs und dabei lernte ich viel über ihr Leben in ihren Heimatländern kennen. Durch den viel zu frühen Tod meines Mannes und einer verpfuschten Operation wieder aus dem Koma erwacht und startete einen kompletten Lebens-Neubeginn mit Behinderung. Nun bleibt mir davon nur die Erinnerung an eine schöne Zeit. Aber jetzt habe ich endlich genug Zeit, meine vielen Erlebnisse und Ideen in Bücher zu gießen. Der Verlag Tredition war genau das richtige für mich, denn ich kann mein komplettes Buch allein herstellen, denn alle nötigen Angaben werden durch Vorlagen begleitet . Meine Bücher lassen sich nicht in ein festes Raster pressen, sie sind oft etwas sentimental, machmal etwas zu phantastisch, fast frei von Gewalt und Horror, aber sie haben fast immer ein happy end. Und ich habe noch ein paar Projekte in Arbeit. Die erste Lesung hatte ich im Literaturhaus Köln, weitere sind in der Vorbereitung Karin Fruth https://www.youtube.com/watch?v=Bccj10ZHukoIch bin seit dem 27.07.2022 auch auf youtube zu sehen: https://youtu.be/Bccj10ZHuko Darin stelle ich mich und die griechischen Bücher vor.
Mehr von Karin Fruth lesen
Aufbruch von Magneterra: Eine Weltraumreise Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Köln nach Ouranopolis - Teil 2: Senioren auf der Flucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAsche - nur Asche: Erinnerungen an einen vielgeliebten Vater Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVon Köln nach Ouranopolois 2087 - Teil 1: Zwei Senioren auf der Flucht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie blaue Tür: Sommerferien in Litomysl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Stahlmann-Projekt: Der letzte seiner Art Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo ist Kathy Kappenstein? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRusalka und ihre Kinder: Geschichten aus einer anderen Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAtacama ruft...: Mysteriöse Nachrichten vom anderen Ende der Welt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarst du wirklich in Archanes?: Zwei junge Archäologen erleben Kreta Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Hundstage in Anafiotika
Ähnliche E-Books
Ein Jahr in Rom Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerlangen und Melancholie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch verkauf dir einen Hund Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesang vor Türen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStörung im Betriebsablauf: Geschichten vom Reisen, Unterwegssein und Ankommen. Zweite, verbesserte Auflage. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeelenzerrung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaskerade Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBöhmische Silberhochzeit: Glückliche Wege! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mitropäer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLesereise Budapest: Der frivole Charme der Brückenstadt Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der letzte Tag im Januar Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Alte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFelix Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKritische Masse: Radsport-Krimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWiedersehen in Paris Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Weihnachtswunsch und andere Geschichten aus Dingsda Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDrehender Wind: Freunde und Orte in der Ukraine und in Transnistrien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFrankfurter Schattenjagd: Kriminalroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBei Sonnenaufgang sind wir zurück: Storys Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenP wie Pole. Ein Roman aus Schwaben: Ein polnischer Zwangsarbeiter in Württemberg kämpft ums Überleben. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCafé Hyena Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Wiedersehen, Dr. Winter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bühne unter meinen Füßen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZweistromland: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Traum vom kühnen Leben: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAbenteuer eines Fotoreporters Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTotensand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZuflucht am Rande des Abgrunds Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTagebücher in Einzelheften. Heft 6: 1911 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord am Tiber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografie & Memoiren für Sie
Dr. Morell. Hitlers Leibarzt und sein Pharmaimperium: Biographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAkrons Crowley Tarot Führer: Eine magische Reise durch die Welt des MEGA THERION Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFake News: Ein Handbuch für Schule und Unterricht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHans Blumenberg: Ein philosophisches Portrait Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrass: 500 Jahre deutsche Jugendsprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlor Peeters (1903-1986): Leben und Werk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerliner Kindheit um Neunzehnhundert: Die 41 Miniaturen zeichnen sich als Schlüsseltexte der Moderne aus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Wenn Beteigeuze explodiert: Die letzten Vorzeichen für das, was keiner glaubt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDate Education: Love Bombing, Bindungsangst und Tinder-Frust: Durchschaue dein Date Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterm Rad Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Gnosis: Texte und Kommentar Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Jane Eyre (Deutsche Ausgabe): Eine Autobiographie oder Die Waise von Lowood Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Neustart: Visionen und Prophezeiungen über Europa und Deutschland nach Crash, Krieg und Finsternis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRefugium: Sichere Gebiete nach Alois Irlmaier und anderen Sehern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Zeichen am Weg: Das spirituelle Tagebuch des UN-Generalsekretärs Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Thomas Mann: Glanz und Qual Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlois Irlmaier: Ein Mann sagt, was er sieht Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Langzeitstillen in Deutschland: Erfahrungsberichte von Müttern für Mütter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSigmund Freud - Revolutionär der Seele: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMedienmenschen: Wie man Wirklichkeit inszeniert. Gespräche mit Joschka Fischer, Verona Pooth, Peter Sloterdijk, Hans-Olaf Henkel, Roger Willemsen u.v.a. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeber: Eine Musikerbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitGefühl: Warum Emotionen im Job unverzichtbar sind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles, was ich wollte, war Freiheit: Außergewöhnliche Österreicherinnen der Moderne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAleister Crowley & die westliche Esoterik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weltbild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStreiten? Unbedingt!: Ein persönliches Plädoyer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Erfindungen (Übersetzt): Autobiographie von Nikola Tesla Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenC.S. Lewis – Die Biografie: Prophetischer Denker. Exzentrisches Genie. Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Hundstage in Anafiotika
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Hundstage in Anafiotika - Karin Fruth
Hundstage in Anafiotika
Meine alte Freundin Fofo hatte alles vorher ganz genau gewusst und sie fühlte ganz genau, dass dies ihre letzte Reise nach Griechenland sein würde.
Wann war das nur gewesen? Ich blättere in meinem alten Tischkalender, ja, da steht: „Abfahrt am 15. August um 22:00 Uhr vom Busbahnhof nach Athen mit Fofo."
Ach, das ist schon Ewigkeiten her. Ohne Fofo wäre ich niemals nach Griechenland gekommen und dann säße ich auch nicht hier.
Anfangs hatte ich nie viel mit ihr zu tun, aber nach und nach wurde sie zum einzigen Menschen, zu dem ich Kontakt hatte und der mich irgendwie brauchte.
Sie lud mich immer häufiger zu einem Kaffee ein, zeigte mir ihre alten Fotos und so nach und nach erzählte sie mir ihr ganzes Leben. Nur mit einem einzigen Satz erwähnte sie ihren ungeratenen Sohn Stelios, der mit 14 Jahren
einfach mit einem Schiff verschwand, sich nie wieder meldete und der angeblich wohl irgendwo in Brasilien leben sollte.
Sie hatte sich in Deutschland nie richtig heimisch gefühlt und ihr ganzes Leben in diesem kalten Land war für sie immer nur eine Übergangslösung gewesen, und sie konnte sich als echte Heimat nur Griechenland vorstellen.
Nach dem Tod ihres Mannes Jorgo vor zwei Jahren war sie einsam geworden und hockte nur noch trübsinnig in ihrem überladenen Wohnzim- mer mit schweren Polstermöbeln, dunkelroten Samtvorhängen und einem hässlichen Alpenpanorama an der Wand, und oft schallten ihre Rembetika- Schallplatten lautstark durch das ganze Treppenhaus. Schließlich sprach sie nur noch mit dem Foto ihres Jorgos, das auf der Anrichte stand, umrahmt von brennenden Kerzen zum ewigen Angedenken, und darüber wachte eine Ikone mit einem ewigen Licht.
Dann traf es Fofo besonders hart: die vernichtende Diagnose „Krebs im Endstadium" und es folgte eine endlos lange Chemotherapie. Ich war immer für sie da und besuchte sie täglich im Krankenhaus. Die grausame Krankheit hatte sie in ein paar Monaten in ein kleines Frauchen mit vollkommen kahlem Kopf verwandelt. Nur in ihrem verrunzelten Gesicht brannten ihre kohlschwarzen Rosinenaugen voller Energie und Lebensfreude, als sie danach endlich wieder ihre Wohnung betrat.
Aber wie sollte es jetzt mit ihr weitergehen? Als wir über ihre Zukunft sprachen, kicherte sie leise in sich hinein. Es vergingen mal gerade drei Tage, und dann platzte die Bombe. Fofo hatte sich entschieden, einfach ihre Wohnung gekündigt und allen Hausrat an die Emmaus-Brüder verschenkt. Ihre wichtigsten Habseligkeiten hatte sie in drei großen Koffern verstaut, die plötzlich wie ungebetene Gäste in meiner kleinen Wohnung herumstanden.
Zu allem Überfluss hatte sie zwei Europa-Bustickets nach Athen gekauft, zweimal die einfache Strecke, für sie und für mich, denn für sie soll es kein Zurück mehr geben. Sie hatte ja eigentlich recht, was sollte sie noch in einer
viel zu großen Wohnung im vierten Stock in einer hässlichen und lauten deutschen Stadt wie Köln?
Zuerst war ich empört und erschrocken, dass sie einfach so über mich entschied, in mein Leben eingriff und alles durcheinanderbrachte, was mir bisher wichtig gewesen war. Fofo lachte nur über meine Bedenken, und dann erwachte in mir die Abenteuerlust, warum sollte ich eigentlich nicht mit ihr nach Athen fahren? Die Arge bewilligte anstandslos drei Wochen Griechenland, Sonne und Meer, also nichts wie los.
Wir verbrachten zwei lange Nächte und ein Tag in einem neuen, aber ziemlich unbequemen Omnibus, wir waren auf dem Landweg nach Athen, draußen pochte und trommelte der Regen auf die Scheiben. Ich lag meistens schlafend mit dem Kopf auf Fofos Schoß und wir rasten durch endlos lange Tunnel durch die Nacht über den Autoput, nur durch Halte an Grenzübergängen und Mautstationen unterbrochen, ein verwirrendes Herumstolpern mitten in der Nacht an Autobahn- Raststätten auf der Suche nach Toiletten oder Erfrischungsgetränken, und bis in den unruhigen Schlaf verfolgte mich das ewig eintönige Motorengeräusch.
Endlich Ankunft gegen Mitternacht in einem lärmenden stinkenden heißen Busbahnhof, irgendwo im Niemandsland der Betonwüste Athens. An meinen Arm klammerte sich eine weinende schwerkranke Fofo, vor mir standen vier große Koffer und nirgendwo war ein Taxi aufzutreiben.
Endlich tauchte doch eins auf, der Fahrer packte schweigend die Koffer in den Kofferraum, mit letzter Kraft flüsterte Fofo „Odos Tripodon, Anafiotika", kletterte zittrig auf den Rücksitz, ich saß vorn. Das klapprige Taxi hatte keine Klimaanlage, es stank nach Zigaretten, der Fahrer rauchte schweigend, er sah mit einem Blick, dass ich eine Fremde war. Worüber sollte er mit zwei alten Frauen reden, er hatte keinen Gesprächsbedarf.
„He, Taxifahrer, wo kommen denn hier die ganzen Schwarzen auf einmal her, Sie sind doch nicht zufällig über Kenia gefahren?" Der Fahrer grinste
und redete plötzlich auf Fofo ein, die nur kopfschüttelnd heraus sah.
„Weißt du, was der Typ mir gerade erzählt hat?
Die vielen Bootsflüchtlinge aus Afrika und aller Welt sind nun hier andauernd in Athen ankommen, man hat sie einfach aus Patras rausgeschmissen, und nun sind sie alle hier in den allerärmsten Stadtteilen gelandet. Hier darfst du niemals zu Fuß unterwegs sein, hier herrscht Prostitution, Drogenhandel, Mord und Totschlag, hier wagt sich noch nicht mal ein Polizist her.
Und sieh jetzt mal raus, in den nächsten Straßen darfst du dich wie in China fühlen, da hinten gibt es sogar einen echt chinesischen Pyjamaladen, ich fasse es einfach nicht, was hier so in den letzten drei Jahren passiert ist. Der Taxifahrer sagt, dass es mindestens zwei Millionen solcher Illegaler in der Stadt gibt, keiner hat sie jemals registriert und manchen hausen und leben hier unter unmenschlichen und erbärmlichen Bedingungen. Der Fahrer sagt, dass wir hier im Taxi Moment die einzigen Europäer wären, aber an der nächsten Kreuzung sind wir wieder in Sicherheit, denn dann kommen wir wieder in Stadtteile, in denen auch noch richtige Griechen leben.
Wir rasten immer weiter durch den Moloch Athen, durch Konglomerate von Häuserschluchten, Gewerbegebieten, Lichtreklamen, durchbrochen von matter Straßenbeleuchtung, auf den vielen Ab- und Anfahrten fingerten biegsame Autoscheinwerfer herüber und von der Gegenseite blinkten rote Rücklichter wie an einer Schnur gezogen.
„Das ist typisch für Athen, die Menschen hier sind vollkommen bekloppt und geben niemals Ruhe, sie sind ewig unterwegs und fahren sogar noch nach Mitternacht mit Kind und Kegel Eis in Vougliameni essen.
Sieh mal, da ist schon die Odos Athinon, jetzt biegen wir in die Plaka ab, hier ist es viel ruhiger als da hinten, sieh mal, da ist auch die Metropolitenkirche, die Adrianou-Straße ist leider zur Fußgängerzone geworden, aber gleich sind wir da, sieh mal," flüsterte Fofo heiser.
Das Taxi schlich durch enge Gässchen mit schiefen grellen Leuchtreklamen, die Häuser wurden einstöckig, der Taxischeinwerfer erfasste ruinöse Trümmerreste mit verfilztem Macciagestrüpp, dann stoppte es abrupt vor einer Treppe, die mit zwei Pflöcken abgesperrt war.
„Gib ihm ruhig zwanzig Euro, das ist ok, ich komme gerade nicht an mein Geld heran." Flüstert Foto mit letzter Kraft.
Die Luft war sehr schwül und in der Straße war es atemberaubend still. Da standen nun unsere Koffer auf dem Fußweg, das Taxi verschwand wieder im Straßengewirr um die Ecke. Wir waren tatsächlich in Fofos Heimat angekommen, beim Licht einer trüben Straßenlaterne sah ich ein steiles Sträßchen, das an einer Graffiti besprühten Mauer steil nach oben hinaufführte.
„So, den Rest müssen wir zu Fuß gehen, aber es ist nicht mehr sehr weit bis zu meinem Häuschen, nur diese kleine Gasse entlang. So, das vierte Haus, da sind wir schon. Sie blieb aufatmend an einem Häuschen mit einem abblätternden himmelblauen Tor stehen.
„Wo habe ich nur meine Schlüssel gelassen, ach, da sind sie ja," ächzte Fofo und schloss zitternd das blaue Tor auf, das erst nach dem zweiten Versuch quietschend nachgab. Wir traten in einen verwilderten Garten, es roch betäubend nach Jasmin und Orangenblüten.
„So, meine Liebe, willkommen zu Hause, aber pass auf, wohin du trittst, der Boden ist uneben. Komm weiter, die Haustür ist immer offen, hier muss man nicht abschließen wie in Köln."
„Das kann doch wohl nicht wahr sein, du läßt die Haustür einfach offen, ist das denn nicht ziemlich leichtsinnig von dir?"
„Ach was,