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Warst du wirklich in Archanes?: Zwei junge Archäologen erleben Kreta
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Warst du wirklich in Archanes?: Zwei junge Archäologen erleben Kreta
eBook146 Seiten2 Stunden

Warst du wirklich in Archanes?: Zwei junge Archäologen erleben Kreta

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Über dieses E-Book

Zwei junge Archäologen werden zu einer Ausgrabung nach Archanes auf der Insel Kreta geschickt.
Dort kennen sie die typischen Kreter und erleben sogar die minoischen Probleme der Bewohner genau in dem Moment, wo
ein Mensch geopfert werden soll.
War Martin wirklich dabei und konnte er das nicht verhindern?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum7. Juli 2022
ISBN9783347567092
Warst du wirklich in Archanes?: Zwei junge Archäologen erleben Kreta
Autor

Karin Fruth

Guten Tag, ich heiße Karin Fruth und ich lebe seit vielen Jahren in Köln. Mein Mann war Archäologe und wir unternahmen gemeinsam viele Reisen mit dem VW-Bus durch Griechenland, Osteuropa und Tschechien. Mit TRAdeArt Organisation von 80 Kunstausstellungen in Deutschland und Athen für osteuropäische Künstler. Ich besuchte sie in ihren Atelirs und dabei lernte ich viel über ihr Leben in ihren Heimatländern kennen. Durch den viel zu frühen Tod meines Mannes und einer verpfuschten Operation wieder aus dem Koma erwacht und startete einen kompletten Lebens-Neubeginn mit Behinderung. Nun bleibt mir davon nur die Erinnerung an eine schöne Zeit. Aber jetzt habe ich endlich genug Zeit, meine vielen Erlebnisse und Ideen in Bücher zu gießen. Der Verlag Tredition war genau das richtige für mich, denn ich kann mein komplettes Buch allein herstellen, denn alle nötigen Angaben werden durch Vorlagen begleitet . Meine Bücher lassen sich nicht in ein festes Raster pressen, sie sind oft etwas sentimental, machmal etwas zu phantastisch, fast frei von Gewalt und Horror, aber sie haben fast immer ein happy end. Und ich habe noch ein paar Projekte in Arbeit. Die erste Lesung hatte ich im Literaturhaus Köln, weitere sind in der Vorbereitung Karin Fruth https://www.youtube.com/watch?v=Bccj10ZHukoIch bin seit dem 27.07.2022 auch auf youtube zu sehen: https://youtu.be/Bccj10ZHuko Darin stelle ich mich und die griechischen Bücher vor.

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    Buchvorschau

    Warst du wirklich in Archanes? - Karin Fruth

    Endlich ist der Sommer nach Köln gekommen. Ein heißer Wind fegt über den fast leeren Vorplatz des Verwaltungsgebäudes der Universität. Albertus Magnus aus Bronze sitzt immer noch am Rande und hält sich sinnend die blanke abgewetzte Nase.

    Vor dem idyllisch gelegenen archäologischen Institut steht ein Grüppchen von etwa 20 Studenten zusammen, einige rauchen. Zum Glück ist heute das letzte Archäologie-Seminar, das Professor Burwitzky abhält. Dann ist erst mal das Semester zu Ende, Semesterferien, Gott sei Dank.

    Für viele bedeutet das: Jobben, endlich mal Urlaub machen, alles sehr verlockende Sachen. Aber es gilt der alte Spruch: ohne Moos nix los. Das gilt auch für Martin Hartung, denn seine Eltern sind nicht die allerreichsten, sie können ihm gerade seine Bude in der WG finanzieren, den Rest muss er sich selbst dazuverdienen. Wie immer kommt er als letzter angeflitzt. Sein abgewetzter roter Rucksack glänzt speckig in der Sonne und die abgewetzten Jeans werden wohl bald zu kurzen Sommershorts abgeschnitten werden.

    Heute muss er sein Referat über Archanes halten. „Wäre es doch bloß schon vorbei!" denkt er vor sich hin. Im 6. Semester gilt er zwar schon als alter Hase, aber vor jedem Referat ist er genauso aufgeregt wie beim ersten Mal! Drei Monate Arbeit stecken drin, lesen und lesen, die richtigen Dias besorgen und zusammenstellen, und … und … Aber in ein paar Tagen bekommt er die große Belohnung dafür. Dann gehts auf nach Kreta, er hat die Zusage in der Tasche, an der berühmten Ausgrabung in Archanes teilzunehmen. Vier Wochen Kreta, Sonne, und vielleicht auch ein paar Tage Strand und Meer.

    Ach ja, die meisten seiner „Kollegen", haben etwas besser betuchte Eltern. Die Silke da, deren Papi hat ihr im letzten Semester einen kleinen Fiesta einfach so zum Geburtstag geschenkt, damit das liebe Töchterlein schnell wieder am Wochenende nach Hause kommt. Die Fahrt mit der Bahn wäre natürlich viel zu anstrengend für sie! Und der Jörg da, mit seiner 600er Suzuki, dessen Vater ist Schlosser, das Maschinchen hat er sich vom Taschengeld zusammengespart, haha, das Sparschweinchen geknackt, da haben Papi, Mama, Oma usw. bestimmt mit ein paar Scheinchen mitgespart. Und Fräulein Steffi Maier mit dem gelben Porsche, im 29. Semester. Sie läßt sich als einzige nur Siezen, die blöde Kuh. Die wartet wohl immer noch auf einen adäquaten Märchenprinzen, der sie endlich von diesem langweiligen Studium erlöst.

    Mit diesen Gedanken betritt er als letzter den Seminarraum, alle sitzen bereits auf ihren Stühlen rund um den Seminartisch, jeder auf seinem Stammplatz. Es sind aber schon deutliche Lücken zu erkennen, denn die meisten Studenten sind schon im Urlaub.

    Am Fenster steht Professor Burwitzky, ein profunder Kenner der Archäologie, Spezialist für die minoische Epoche Griechenlands, er ist bei seinen Studenten sehr beliebt. Trotz seiner 50 Jahre trägt er graues langwallendes Haar, raucht Pfeife, sein Temperament und seine Begeisterungsfähigkeit für die Archäologie und seine Studenten ist ungebrochen. Er lächelt Martin freundlich an, als er auf seinen Platz rutscht. Er legt sein Pfeifchen beiseite, es war ihm sowieso ausgegangen.

    „Meine sehr geehrten Damen und Herren, heute kommen wir zu unserem letzten Referat in diesem Semester. Herr Martin Hartung wird uns von der minoischen Ausgrabungsstätte Archanes berichten. Das wird bestimmt ein sehr interessanter Vortrag werden, nicht wahr, Herr Hartung?"

    Martin grinst schief in die Runde, dann packt er entschlossen die Kiste mit den Dias auf den Tisch, sein Manuskript ist auch schon etwas angegriffen vom ewigen Blättern. Dann kann es jetzt ja losgehen.

    „Aber bevor Herr Hartung beginnt, habe ich Ihnen noch viele Grüße von Professor Sakellarakis überbringen. Wie Sie wissen, hatte ich bei ihm einen Antrag für die diesjährige Grabungskampange in Archanes gestellt. Und stellen Sie sich vor, wir haben die Zulassung für zwei Studenten bekommen! Die Finanzierung steht also, das ist die Hauptsache. Der Brief kam erst gestern an, also gerade noch rechtzeitig vor dem Ende dieses Sommersemesters! Ich bin sehr glücklich darüber.

    Lassen Sie uns also zuerst über die Auswahl reden. Weil Herr Hartung durch sein Referat der beste Kenner Archanes ist, habe ich ihn als ersten Teilnehmer ausgewählt. Ein zweiter Teilnehmer, beziehungsweise Teilnehmerin, pardon, meine Damen, muss noch gefunden werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass alle teilnehmen wollen, und in diesem Semester wurden auch sechs Referate gehalten, tja, wie können wir da entscheiden, wer dann als zweiter Teilnehmer nach Archanes fährt?"

    Professor Borwitzky kratzt sich seinen Kinnbart und lacht verschmitzt in die Runde. „Ich schlage also folgendes vor, aber nur, wenn Sie damit einverstanden sind. Die Teilnahme wird unter den sechs Personen ausgelost, die im letzten Semester ein Referat gehalten hatten. Herr Hartung, hätten Sie noch etwas Zeit, damit wir diese Angelegenheit vor Ihrem Referat erledigen können, oder sollen wir dies nach Ihrem Referat erledigen? Ich habe nämlich im Hinterkopf, dass dann der zweite Teilnehmer Ihrem Referat nur noch aufmerksamer zuhören wird. Was denken Sie darüber?" Professor Borwitzky weiß genau, wie engagiert seine Studenten bei den Seminaren mitarbeiten, wenn am Schluss eine Belohnung winkt.

    „Ich denke, alle werden auf Archanes neugierig sein, denn die Ausgrabung ist doch eine ganz große Sache", meint Martin ganz cool, aber das ist nur äußerlich, denn er ist schon so gespannt, wer mit ihm diesen Sommer auf Kreta verbringen wird. Denn die beiden werden sich fast zwei Monate gut vertragen müssen. Wird es der dicke, ungeschickte Erwin sein, der, grenzenlos ehrgeizig, schon im dritten Semester sämtliche Fachbücher mit Daten und Ereignissen auswendig weiß, oder wird es die schöne Silke Haase mit ihren langen blonden Haaren und ihren großen blauen Augen sein?

    Bloß nicht die Trapper frau Christiane mit ihrem dicken Busen, das wäre eine Katastrophe. Wer hatte denn noch ein Referat gehalten? Ach ja, sein Freund Bernd, und ganz am Anfang war da noch das Fräulein Steffi mit ihren teuren Designerklamotten und dem zitronengelben Porsche, aber leider war ihr Vortrag über das mykenische Malia nicht besonders aufschlussreich gewesen. Mit der würde er am allerwenigsten nach Archanes fahren wollen, denn die würde sich bestimmt nicht schmutzig machen wollen.

    „So, meine Damen und Herren, jetzt naht der Augenblick, ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Ich habe in der Zwischenzeit sechs Zettel mit den Namen der Referierenden vorbereitet. Bitte, helfen Sie mir doch mal, die Zettel müssen zweimal geknickt werden, damit man nichts mehr lesen kann, und dann werden sie in diese Kiste gelegt. So. Fräulein Lehmann, Sie werden jetzt die Glücksfee sein. Bitte mischen Sie und ziehen Sie bitte einen Zettel."

    Alles starrt gebannt auf Susanne Lehmann, die rote schon Flecken im Gesicht bekommt, weil sie die Schicksalsgöttin spielen muss. Sie ist noch ein bisschen schüchtern, kein Wunder, das waren sie alle im ersten Semester. „Bitte, Fräulein Lehmann, nun spannen Sie uns nicht auf die Folter, so sagen Sie uns nun, wen Sie gezogen haben."

    „Es ist Silke Hamacher", flüstert sie mit hochrotem Kopf und starrt gebannt auf den Zettel.

    „Hurra!", alle springen auf und beglückwünschen Silke, Martin atmet auf, Gott sei Dank, mit der wird er schon zurechtkommen. Sie redet zwar nicht besonders viel, und ein bisschen zu blond und zu schön ist sie auch, aber die wird wohl ein guter Kumpel sein. Und bei den Mitstudenten scheint sie ja ziemlich beliebt zu sein.

    RRRRuuuuuhhhheeee! jetzt muss Professor Burwitzky einschreiten, sonst gerät das Seminar außer Rand und Band.

    „Meine Damen und Herren, ich bitte jetzt um Ruhe. So, Herr Hartung, jetzt sind Sie dran, ich bin schon gespannt, was Sie uns über Archanes zusammengestellt haben. Wer schiebt die Dias? Ach ja, Herr Aßbach, Sie sind heute mal dran. Aber Sie wissen ja, so ein Dia hat 16 Möglichkeiten, gezeigt zu werden, und das wichtigste, immer schön scharf stellen!" Alle lachen, diesen Witz hören sie vor jedem Referat!

    Martin erhebt sich, geht nach vorn ans Pult und sucht sich den langen Zeigestock. Conny Aßbach legt das Diaarchiv ein, der Projektor brummt los. „Wer löscht das Licht? Und da hinten, Fräulein Lehmann, da ist der

    Vorhang noch nicht ganz geschlossen, ziehen Sie doch nochmals dran. So, Herr Hartung, auf gehts!" Martin beginnt zögernd, sein Manuskript braucht er nicht mehr, er kennt es inzwischen auswendig.

    „Dia 1. Als erstes zeige ich Ihnen die Karte Kretas. Dort im Jouchtas-Gebirge liegt das Städtchen Archanes. Heute ist es das größte Weinbaugebiet Kretas.

    Auf dem Dia 2 sehen Sie die Zeittafel. Kreta ist schon seit dem Neolithikum, also 5.000 v. Chr. bewohnt gewesen. Die zweite Epoche ist die Vorpalastzeit. Sie dauerte von 2.600 bis 2000 v. Chr. Die Insel wird von vielen fremden Völkern besucht und besetzt. Ihr Einfluss schlägt sich in der Bearbeitung von Metall, besonders Bronze, Gold nieder. Zu der Zeit gibt jetzt auch Keramik, Steinschneidekunst und Siegelschneidekunst. Und die Minoer entwickeln ihre erste eigene Schrift, Linearschrift A.

    Die erste große Epoche des minoischen Kretas ist die Zeit der alten Paläste. Sie dauert von 2.000 - 1.700 v. Chr. Es werden die ersten riesigen labyrinthartigen Paläste von Knossos, Festos, Malia und Zakros erbaut. Hier zeigte sich die Macht, der Einfluss und der Reichtum dieser Epoche. Auch die Organisation des politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens. Diese Epoche endete mit dem schrecklichen Erdbeben im Jahre 1700, vor Christus natürlich. Aber nicht für immer. An der Stelle ihrer Trümmer wurden bald neue Paläste errichtet, in deren Architektur sich die große Liebe der Minoer zur Natur äußert und ihre Sehnsucht nach einem Leben im Licht, nach einer heiteren Welt. Diese Periode nennt sich die Zeit der Neuen Paläste und dauerte von 1.700 - 1.400 v. Chr.. Dies ist die glänzendste Epoche Kretas.

    Es gibt kleine und große Wohnungen, Säle, Magazine, Werkstätten Treppenhäuser und Korridore in labyrinthartiger Anordnung. Im Ostflügel wurden vier Stockwerke ausschließlich von der königlichen Familie bewohnt, während sich im Westteil der große Thronsaal befindet, der vollständig erhalten ist. Daneben befanden sich sakrale Räume, die beweisen, dass der König gleichzeitig auch der oberste Priester gewesen sein muss. Alle Säle des Palastes waren mit großartigen Wandmalereien geschmückt.

    Wie wurde Archanes entdeckt und warum hatte man es ausgerechnet an dieser Stelle gefunden?

    Eine alte kretische Legende sagte, dass sich auf dem Berg Juchtas das Grab des Zeus befindet. Das zog natürlich das Interesse vieler Forscher auf sich. Im jetzigen Dorf Archanes legte er eine gemauerte Rundquelle frei. Niemand glaubte damals an eine größere Entdeckung. Dort lag nach einem Mythos das Grab des Zeus

    Auf dessen höchstem Punkt, dem 1,5 Kilometer Luftlinie entfernten Pilic Korfu, befand sich ein Gipfelheiligtum. Weitere nahe Ausgrabungsstätten aus minoischer Zeit sind die wahrscheinlich zu Archanes gehörende Nekropole Phourni 950 Meter im Norden, von der ein vor Jahrtausenden angelegter gepflasterter Weg in Richtung Archanes führt, Anemospilia etwa 2,5 Kilometer nordwestlich und Vathypetro 3 Kilometer im Süden. Die Entfernung von Archanes zur Nordküste Kretas am Ägäischen Meer beträgt etwas über 11 Kilometer, auf halber Strecke bei 6,8 Kilometern liegt Knossos, das angenommene Zentrum der minoischen Kultur.

    Erst ab 1964 wurden unter Jannis Sakellarakis und seiner Ehefrau Efi Sapouna-Sakellaraki Teile palastartiger Gebäude innerhalb von Archanes entdeckt, die alle Merkmale der Paläste von Knossos und Phaistos aufwiesen, wie Abmessungen, Orientierung, Architektur und die Verwendung wertvoller Baustoffe, Bauten, die sowohl Verwaltungs- wie auch Wohnzwecken dienten.

    Nach dem heutigen Erkenntnis stand wurde der Palast von

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