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Fahrradtouren am Niederrhein: ... sowie Fahrradtouren im Münsterland, im Teufelsmoor bei Bremen, in der Lüneburger Heide, im Emsland und in Ostfriesland
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Fahrradtouren am Niederrhein: ... sowie Fahrradtouren im Münsterland, im Teufelsmoor bei Bremen, in der Lüneburger Heide, im Emsland und in Ostfriesland
eBook451 Seiten5 Stunden

Fahrradtouren am Niederrhein: ... sowie Fahrradtouren im Münsterland, im Teufelsmoor bei Bremen, in der Lüneburger Heide, im Emsland und in Ostfriesland

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Über dieses E-Book

Der Niederrhein ist ein Paradies für Fahrradfahrer und eine reizvolle Kultur- und Naturlandschaft. Felder, Wiesen und Wälder prägen die Region. Viele kleine Städte laden zu einem Besuch ein.
Der Niederrhein ist auch eine Region, die auf eine über 2.000jährige Geschichte zurückblicken kann.
In diesem Buch wird auch über die Fauna und Flora dieser Region im Westen Deutschlands berichtet.

Nicht nur über den Niederrhein erfährt der Leser viel, sondern auch über Regionen im Norden Deutschlands, die sich für Radtouren anbieten, wie das Münsterland, das Teufelsmoor bei Bremen, die Lüneburger Heide, das Emsland und Ostfriesland.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum19. Sept. 2018
ISBN9783746974804
Fahrradtouren am Niederrhein: ... sowie Fahrradtouren im Münsterland, im Teufelsmoor bei Bremen, in der Lüneburger Heide, im Emsland und in Ostfriesland
Autor

Egon Harings

Egon Harings wurde in Düsseldorf geboren. Nach Schulbesuchen in der ehemals französischen und britischen Besatzungszone machte er eine Ausbildung als Industriekaufmann. Später studierte er Betriebswirtschaft und war in der Stahlindustrie beschäftigt. Heute ist er Rentner und lebt mit seiner Frau in der Nähe von Düsseldorf. Mit dem Schreiben von Büchern begann er um 2010. Veröffentlicht wurden bereits Werke von ihm in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten. In Deutschland erfolgte im Jahre 2013 die erste Veröffentlichung in deutscher Sprache.

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    Buchvorschau

    Fahrradtouren am Niederrhein - Egon Harings

    1

    Es war ein schöner Sommertag, als wir uns morgens auf die Drahtesel setzten und losradelten. Die Gepäcktaschen waren mit allem gefüllt, was man für zwei Tage und eine Nacht brauchte. Start war in Meerbusch, da, wo wir wohnten.

    Über Schweinheim, einem Ortsteil von Meerbusch-Osterath, fuhren wir Richtung Fellerhöfe über einen asphaltierten Landwirtschaftsweg. Der Weiler Fellerhöfe, durch den wir dann fuhren, lag gegenüber der Autobahn A 44, die von Düsseldorf-Flughafen nach Mönchengladbach führte. Es war ein Weiler an der Autobahn, der bereits zur Gemeinde Willich gehörte, in dem von dem Fernverkehr nichts zu hören war. Das was wir hörten, waren nur Geräusche, die von einer nahen Koppel her kamen, auf der sich Pferde befanden, die herumliefen. Ansonsten herrsche Stille. Eine gewachsene Harmonie kennzeichnete das Mosaik der Felder, Wiesen und Obstgärten, die den Weiler umgaben.

    Heiligenhäuschen am Schweinheimer Kirchplatz

    Als wir die kleine Bauernschaft nach nicht einmal 100 Metern wieder verließen, stieg auf einer mageren Weide eine Feldlerche in die Luft empor und ließ ihr Lied erklingen. Ihr Lied, ein schier endloser Strom von Tönen und Melodien, trug sie im Singflug aus großer Höhe vor. Noch als wir nach über 200 Metern ein Wasserwerk passiert hatten, hörten wir ihren Gesang und sahen, als wir zurückschauten, ihr Lied am morgendlichen Himmel vortragen. Hinter dem Wasserwerk verließen wir den asphaltierten Wirtschaftsweg und bogen rechts auf einen Feldweg ab. Kurz danach überquerten wir die Straße, die von Krefeld-Fischeln nach Willich führte, und erreichten die Hoxhöfe. Endlich lag wieder eine asphaltierte Strecke vor uns. Die Rüttelei auf dem Feldweg hatte unserem Gesäß nicht gut getan, es brauchte nun eine gewisse Erholung. Gewisse Erholung? Ja, denn eine richtige Erholung für diesen bereits strapazierten Körperteil gab es nicht; nur die Rüttelei, der er für eine kurze Zeit ausgesetzt wurde, blieb vorerst aus. Aber auf der Gesamtstrecke sollte die unangenehme Rüttelei irgendwann wiederkommen und diesen Körperteil zu dem, was er auszuhalten hatte, wieder zusätzlich strapazieren.

    Nun fuhren wir an den Hoxhöfen vorbei, die an der asphaltierten Strecke, die wir gerade befuhren, wie an einer Schnur aufgereiht standen. Feldlerchen hatten wir bis hierher nicht mehr wahrnehmen können, und auch später nicht. Es war nämlich schon ein Wunder, dass wir überhaupt um diese Jahreszeit eine sahen, die ihr Lied in der Luft vortrug. Ihre Zeit ist nämlich der Frühling, die Paarungszeit, wo man ihren Gesang hört. Jetzt aber im Hochsommer? Die Feldlerche hat zwei Jahresbruten. Die zweite endet Anfang Juli und wir waren bereits im August. Es war also schon ungewöhnlich gewesen, dass wir auf unserer Tour eine Feldlerche sahen, die aus großer Höhe ihre Melodien vortrug.

    Kaum lagen die Hoxhöfe hinter uns, machten wir eine kurze Links- und dann Rechtskurve und überquerten die Straße, die den Krefelder Ortsteil Stahldorf mit der Willicherheide verband. Wir fuhren an einer Häusergruppe vorbei, radelten dahinter auf asphaltiertem Landwirtschaftsweg weiter und befanden uns im Bereich einer Obstplantage. Hier machten wir erneut einen Linksschwenk und nach ca. 100 m einen Rechtsschwenk, um dann wieder eine Straße zu überqueren, die diesmal Willich mit St. Tönis verband. Nun waren wir bei den Votzhöfen, eine Bauernschaft, die sich bis zur Autobahnunterführung hinzog. Der Leser möge entschuldigen, dass ich diese Höfe so bezeichne, aber es ist der wirkliche Name dieser Bauernschaft. Der Votzhof, der Haupthof dieser Bauernschaft, wurde um 1870 errichtet und ist eine vierflügelige, geschlossene Hofanlage.

    Am Ende dieser Bauernschaft, die direkt an der A 44 lag, unter-querten wir die Autobahn, um nach einigen Metern die Bundesstraße 57 zu überqueren, wo wir eine andere Bauernschaft erreichten. Es war die Bauernschaft der Holterhöfe, deren Ursprung bis ins Jahr 1570 reicht, wie der Renneshof, an dem wir kurz danach vorbeifuhren. Hier im Bereich der Holterhöfe befanden sich auf den Feldern Hackfrüchte, wie Kartoffeln und Rüben, die man so mit diesem Sammelnamen nannte, weil um sie herum der Acker regelmäßig gehackt werden musste, um das Aufkommen zu vieler Disteln und anderer Konkurrenzpflanzen zu verhindern.

    Als wir den Renneshof mit seinem umbauten Hoftor, durch das man erst in die eigentliche Hofanlage kam, erreichten, waren wir froh, endlich mal unter einem geschlossenen Blätterdach radeln zu können. Die kleine Allee zum Hof bot dazu Schatten genug. Hinter dem Renneshof befand sich auch ein kleiner Wald, in dem wir unsere erste Rast einlegten. 15 km lagen erst hinter uns, wofür wir aber über eine Stunde brauchten. So hatten wir eine Pause verdient. Nicht nur wir, sondern auch unsere strapazierten Gesäßmuskeln, die sich nun auf eine kurze Erholung freuten wie wir, denn ihnen stand noch einiges bevor, zumal wir noch nicht einmal ein Viertel der vorgesehenen Tagesstrecke geradelt waren.

    Der Renneshof; um diesen Hof befindet sich heute ein großer Goffplatz

    Unsere Räder stellten wir an einen Baum. Wir machten die Fahrradtasche auf, in der sich das befand, was man so für ein richtiges Picknick brauchte. Eine Flasche Rotwein durfte natürlich auch nicht fehlen, gerade das Richtige, um auch der Seele das zu gönnen, was sie unbedingt brauchte, um uns Mut für die Strecke zu machen, die noch vor uns lag, und die blieb nicht immer im flachen Bereich, eine Hügelkette war nämlich zu überqueren … Rotwein? Und den bei einer Fahrradtour auf sonnenreicher Strecke? … Na ja, Rotwein beruhigt bekanntlich die Nerven und wir tranken ihn ja nicht in der grellen Sonne, sondern im schattigen Wald, und die eine Flasche, die wir nur mithatten, tranken wir zu zweit nur zur Hälfte leer. Die andere Hälfte war für die Rücktour gedacht. Der Rotwein beim Käse war im Übrigen auch ein Genuss, dazu kam, dass wir auf der Weiterfahrt kein Problem hatten, mal etwas getrunken zu haben, was nicht zum Löschen des Durstes gedacht war. Empfehlenswert wäre aber nicht gewesen, von dem köstlichen Trunk übermäßig zu nehmen, was wir auch bewusst nicht taten.

    Auf der Bank im kleinen Waldstück, das wir zu durchqueren hatten, lag neben der Rotweinflasche und den Trinkbechern unsere Stärkung für das weitere „Abstrampeln auf dem Drahtesel. Da waren bereits beschmierte Brote, ein Baguette, daneben lagen eine große Salami, ein großes Stück Käse, das schon erwähnt wurde, zwei gekochte Eier, zwei Paprika und zwei Äpfel. Wasser hatten wir in unseren Fahrradflaschen, die jetzt nicht auf der Bank standen, denn Wasser aus diesen Flaschen tranken wir unterwegs immer mal zwei bis drei Schluck, indem wir kurz vom Rad stiegen. So war es und so wollten wir es auch weitermachen. Eine volle Flasche Wasser als Reserve befand sich noch in einer der Satteltaschen am Fahrrad. „So werden wir sicher den Tag gut überstehen, sagten wir uns. Aber es wurde zum Schluss knapp, denn der Tag wurde heiß, womit wir nicht gerechnet hatten … Auf der Bank, die aus Baumstämmen gemacht wurde, saßen wir nicht, weil auf ihr unsere Stärkung lag. Es war auch gut, so konnten wir uns nämlich die Beine etwas vertreten und unsere Hinterteile schonen, die noch sehr zu leiden hatten.

    Nach einer halben Stunde fuhren wir gestärkt weiter. Den kleinen Wald hatten wir schnell durchquert und standen, nachdem wir ein Gehöft passiert hatten, das den Namen „Schlungs trug, vor einer geschlossenen Schranke. Es war die Bahnstrecke Krefeld-Viersen-Mönchengladbach auf der ein Zug zu erwarten war. Nur, Bahnschranken gehen zeitig runter, ein Zug ist meistens noch nicht zu sehen. So will man sichergehen, dass auch etwas sich langsam Fortbewegendes die Gefahrenstelle passiert hat, wenn der Zug vorbeifährt. Aber langsam bewegten wir uns ja nicht fort. Sicherheit ist jedoch Sicherheit, und so warteten wir, bis unsere Strecke wieder freigegeben wurde, und das dauerte viele Minuten. Geduld war also gefragt, und die hatten wir. Endlich kam der Zug. Es dauerte nur Sekunden, und er war schon vorbeigerauscht. Dafür die vielen Minuten, die wir warten mussten? Ja, es musste aus Sicherheitsgründen ja sein, wie schon gesagt. Das Warten wäre auch nicht schlimm gewesen, wenn nur die Sonne Erbarmen mit uns gehabt hätte. Sie brannte unbarmherzig vom Himmel. Wenn wir auf den Satteln saßen, merkten wir das nicht. Ein leichter Wind gab nämlich die nötige Abkühlung, aber wenn wir vom Sattel abstiegen und kein Baum oder Gemäuer bot den nötigen Schatten, „oh weh. Da sich aber fast immer die Gelegenheit bot, an einer schattigen Stelle vom Rad zu steigen, empfanden wir die Sonne nicht so wie gerade an der Bahnschranke, wo es keinen Schatten gab.

    Die Schranke ging hoch und wir radelten weiter. Nach einem kleinen Gehöft, das sich „Icks" nannte, erreichten wir eine Straße, die die Orte St. Tönis und Anrath verband, überquerten diese und befanden uns in dem Weiler Hochbend.

    Hochbend bestand aus wenigen Häusern und Einzelgehöften, dazu kam ein bekanntes Restaurant, das den Namen „Landhaus Hochbend trug. Eine frühere Bezeichnung dieses Weilers lautete Hoogenbend, auch „Hohe Straße genannt. Es gab mal einen Verkehrsweg während der Römerzeit, der von Neuss (Novaesium) nach Kempen führte. Im Mittelalter wurde dieser Fleck Erde oft zu einem Streitobjekt zwischen dem Kurfürstentum Köln und der Grafschaft Kleve. Während der Franzosenzeit wurde Hochbend unter zwei neuen Kantonen aufgeteilt, was nach 1815, als dieser Fleck Erde zum preußischen Staatsgebiet gehörte, wieder aufgehoben wurde. Im Jahre 1908 wurde in der Walderholungsstätte Hochbend, die schon seit einigen Jahren bestand, eine Art Kurbetrieb aufgenommen, den man jedoch 1923 wieder einstellte, statt dessen errichtete man aber ein Kindererholungsheim, in dem Kinder auch übernachten konnten. Bei unserer Fahrradtour befand sich an dieser Stelle ein Heilpädagogisches Zentrum für behinderte Menschen, die hier geeignete Arbeitsplätze in betreuten Werkstätten fanden.

    Wir durchquerten Hochbend und fuhren auf einem gut ausgeschilderten Radwanderweg Richtung Kehn. Das Kehn, wie es eigentlich richtig heißt, bestand aus Wohnhäusern und mehreren Gehöften. Das bekannteste Gehöft war der Gelleshof, ein Adelssitz aus dem Mittelalter, an dem wir allerdings nicht vorbeifuhren, sondern den Wirtschaftsweg, der zur Mitte von Kehn führte, benutzten.

    Das Kehn gehörte zur Gemeinde Tönisvorst, die aus den Orten St. Tönis und Vorst bestand. Im Jahre 1765 wurde hier ein Hagelkreuz errichtet. – Das Hagelkreuz ist ein Kreuz, aufgestellt als Wettersegen. In der gesamten Niederrhein-Region findet man solche Kreuze, meistens an Feldwegen gelegen. Diese Kreuze sollen nach dem Volksglauben vor Unbilden des Wetters schützen. Das Kreuz Christi als Wettersegen aufzustellen, bezieht sich auf die Bibelseite der Passion: „Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein und die Erde bebte und die Felsen spalteten sich." Diesen Moment des Todes Jesu wird als Schutz vor Naturkatastrophen gedeutet, weshalb man Wetterkreuze, wie es das Hagelkreuz ist, aufstellte, die dann oft zu Zielen von Bitt- und Bußprozessionen wurden. – Kehn war bedeutend älter als das Hagelkreuz. Kehn war eine Honschaft, die kirchlich zur Gottharduskirche in Vorst gehörte. Sie war politisch allerdings selbständig und bildete mit den Orten Schiefbahn und Kaarst das Amt Liedberg. Die Einwohner dieser Gemeinde nannten sich deshalb auch die Liedbergischen. In dieser Gemeinde gründeten im Jahre 1652 Junggesellen eine Schützenbruderschaft, die heute noch besteht. Die Gründung geschah beim Schützenfest, das zum ersten Mal wieder nach der grauenvollen Zeit des Dreißigjährigen Krieges gefeiert wurde. Es war der Junker Engelbert von Wyenhorst zur Donk, der vornehmste Bürger der Honschaft, der auf dem damaligen Fest den Königsschuss tat, der dann Anlass für die Gründung der Schützenbruderschaft war. Über das Gründungsjahr der Bruderschaft lässt sich allerdings streiten. Man geht nämlich davon aus, dass es schon vor dem Dreißigjährigen Krieg eine Schützenbruderschaft gab, die durch die Kriegsereignisse nur in Vergessenheit geriet, weil man in den Kriegsjahren keine Schützenfeste feierte.

    Wir verließen das Kehn, indem wir die Verbindungsstraße zwischen Vorst und St. Tönis überquerten, ein Stück des Weges Richtung Kempen fuhren und dann links abbogen, Richtung Oedt. Nun erreichten wir die Region, von der man sagte, dass hier ein Menschenschlag wohnte, der ruhig, in sich gefestigt und zurückhaltend war. Die Menschen hier würden ihr Haus Fremden nicht öffnen, bis sie sie genau kennen. Auch Heinrich Böll schrieb über den Menschenschlag am Niederrhein, er sei von Schwermut befallen, seine Dunkelheit und Gelassenheit sei glaubhaft. Er dürfte recht haben, wir merkten es auf unserer Tour nämlich. Aber eins waren die Menschen nicht, unhöflich. Wenn es darauf ankam, waren wie auch hilfsbereit.

    Wir radelten durch die Hahnenweide, einen Weiler der vor dem Ort Oedt lag, den wir allerdings links liegen ließen, um auf die Straße, die von Oedt nach Kempen führte, rechts einzubiegen. Wir benutzten den Fahrradweg der Straße und verließen diese wieder nach etwa 400 Metern. Links ab führte uns der Weg nun zu Haus Steinfunder, einem alten Rittergut.

    Bevor wir Haus Steinfunder erreichten, passierten wir Sonnenblumenfelder auf denen die Sonnenblumen ihre gelben bis 8 cm breiten Blütenköpfe zum Himmel reckten. Es war ein prachtvolles Bild, das sich uns bot. Diese Pflanze, die ursprünglich aus Nordamerika kam, gibt es in Deutschland erst seit 1650 und diente als Viehfutter. Heute wird mehr Öl daraus gemacht oder die ölhaltigen Früchte dienen als Mastfutter für Geflügel, während der Samen wie Mandeln benutzt werden. Über Sonnenblumen möchte ich mich hier nicht weiter auslassen, nur noch sagen, dass uns der Anblick des Feldes, an dem wir vorbeifuhren, faszinierte und im Gedächtnis haften blieb, so schön war es.

    In den Sonnenblumenfeldern des Kempener Landes

    Rast im Sonnenblumenland von Kempen

    Nun waren wir am Haus Steinfunder. Es war ein ehemaliger Adelssitz und gehörte zu den 400 kleinen Rittergütern am Niederrhein. Seit 1983 war es ein geschütztes Baudenkmal. Das Herrenhaus, das sich heute in Privatbesitz befindet, stammte aus der Zeit um 1600. Von der Straße, die eigentlich mehr ein asphaltierter Landwirtschaftsweg war, hatten wir eine gute Sicht auf die Anlage, deren Vorburg landwirtschaftlich genutzt wurde. Leider konnte das Anwesen nicht besichtigt werden, wie so viele dieser alten Rittergehöfte in der Niederrhein-Region. Wir waren aber auch froh, dass es so war, denn für eine Besichtigung, die wir gerne gemacht hätten, fehlte uns die Zeit. Schließlich wollten wir am späten Nachmittag unser Ziel erreicht haben, und wir hatten noch nicht einmal die Hälfte der Gesamtstrecke zurückgelegt.

    Haus Steinfunder lag hinter uns, als wir auf die stillgelegte Güterzugstrecke, die einst von Kempen nach Lobberich führte, stießen, die jetzt zu einem asphaltierten Radwanderweg ausgebaut war, nachdem man vorher die Gleise entfernt hatte. Wir benutzten diesen gut ausgebauten Radwanderweg Richtung Mühlhausen, um nach ca. 500 m rechts Richtung Bundesstraße 509 abzubiegen. Kurz darauf überquerten wir die Bundesstraße, der Radwanderweg machte einen Linksknick und teilte sich. Rechts von uns befand sich der Weg, auf dem wir beabsichtigten, zurückzukommen, während wir nun den linken nahmen, um wenig später die Straße zu überqueren, die von Mühlhausen zum Kloster Mariendonk führte. Unser Weg führte uns nun zur Niers, einem kleinen Fluss, der durch die Niederrhein-Region fließt. Wir radelten auf einer Holzbrücke über den Fluss, bogen auf einer Wohnstraße rechts ab, radelten ein Stück gerade aus und bogen dann links in ein kleines Waldstück ab, um kurz danach die Straße, die von Grefrath kam, zu überqueren. Wir erreichten den Ort Vinkrath, durchfuhren ihn, überquerten erneut eine Straße und waren in der Schweiz … Schweiz? Ja, es war eine Schweiz, wie so oft Berglandschaften in Deutschland genannt werden. Nur, die Schweiz, die wir gerade erreicht hatten, war keine Berglandschaft, sondern eine Hügellandschaft mit Hügeln, die nicht einmal 100 m hoch waren. Die Hügel, die nun vor uns lagen, trugen den imposanten Namen „Hinsbecker Schweiz", und die erste Steigung, die wir sahen, bereitete uns Kopfschmerzen. Wie sollten wir es schaffen, mit den Rädern, deren Satteltaschen voll beladen waren, die Höhe zu erreichen, die wir weit vor uns wahrnahmen? Wir mussten es, denn nur über diese Höhe konnten wir die Fahrt zu unserem Ziel fortsetzen. Und wir schafften es, indem wir unsere Räder den Hügel hinaufschoben. Für eine Fahrt hinauf reichten unsere Kräfte nicht. Oder nicht mehr? Wir waren schließlich schon 35 km geradelt, hatten aber gerade die Hälfte unserer Tagesstrecke erreicht.

    Picknickzeit auf einem Feld in der Hinsbecker Schweiz

    Die Hinsbecker Schweiz. Schon das Wort Hinsbeck sagte, dass es sich hier um einen Ort handelte, der auf Hügeln lag. Im Jahre 1221 hieß der Ort Hensbec, woraus man später „hengst und „beck ableitete. Die Silbe „hengst hatte mal die Bedeutung von etwas Springendem. Erst im 15. Jahrhundert war damit das männliche Pferd gemeint. Als „beck wurde mal ein Hügel bezeichnet. Das Wort kam aus dem Indogermanischen, abgeleitet von „bheg = biegen, womit auch erhöhte Lagen gemeint waren, „die Erde verbiegt sich. In so einer erhöhten Lage, da wo sich das Flachland verbiegt, befanden wir uns, als wir den ersten Hügel erreichten und mit Graus feststellten, dass es nach einer Abfahrt wieder bergauf, oder besser gesagt „hügelrauf" ging. Da mussten wir durch, Schwäche durften wir nicht zeigen. – Was war das eigentlich für eine Landschaft, in der wir uns gerade befanden, und wie war sie entstanden? Das war die Frage, die wir uns stellten, als wir die strapaziöse Strecke durch die Hinsbecker Schweiz Richtung Krickenbecker Seenplatte hinter uns hatten … Während der Eiszeiten schoben Gletscher Erdmassen vor sich her. Am Eisrand bildeten sich Endmoränen, die nach dem Rückzug der Gletscher in wärmeren Zeiten dann die Hügelketten bildeten, wie man sie heute am Niederrhein kennt. Eine solche Endmoräne, die Hinsbecker Schweiz, hatten wir nach anstrengenden 30 Minuten durchquert. Die Krickenbecker Seen lagen vor uns. Endlich wieder Flachland. Und so sollte es auch auf der gesamten Strecke, die noch vor uns lag, bleiben.

    Die Krickenbecker Seen, an denen wir uns jetzt befanden, sind kein natürliches Gebilde. Sie entstanden in der Zeit vom 16. Jahrhundert bis 19. Jahrhundert durch Abtorfung von Niedermooren und durch Zuleitung des Flüsschens Nette. Jetzt war die Seenplatte, die aus 4 Seen bestand, ein Naturschutzgebiet.

    Ursprünglich war von uns beabsichtigt, an den Seen eine Rast einzulegen, zumal wir wussten, dass noch über 30 km vor uns lagen. Wir entschlossen uns aber, ohne Stopp die Seenplatte zu passieren, denn die Mittagszeit war angebrochen und am Nachmittag wollten wir unser Tagesziel erreicht haben. Am „Grand Canal du Nord" vorbei ging es nun Richtung Louisenburg … Im Jahre 1804 reiste Napoleon an den Niederrhein, um ein großes Projekt zu planen, eine Wasserstraße von Antwerpen zur Maas und weiter bis zum Rhein. 1806 wurde dann mit dem Bau begonnen. Vom geplanten Kanal wurden jedoch nur Teilstücke fertig, wie die Strecke von Neuss bis Neersen und Teile der Strecke von Neersen über Broich, Süchteln, Grefrath, Krickenbecker Seen, Herongen, Straelen bis Venlo. Die geplante Kanaltiefe betrug 2,60 m, die Breite ca. 16 m. Auf dem Kanal, an dem wir jetzt an einem zwischenzeitlich ausgetrockneten Teilstück vorbeifuhren, sollten Lastkähne beladen mit Gütern von 200 bis 400 Tonnen auf einem 6 m breiten und 1,40 m hohen Damm von Pferden getreidelt werden. So war es geplant aber nie realisiert worden.

    Bei Louisenburg, einem Ort der zur Zeit Napoleons im Zuge des Kanalprojekts „Grand Canal du Nord gegründet wurde, erreichten wir die B 221, bogen rechts ab, um kurz danach links die Strecke Richtung Niederdorf einzuschlagen. Vor Niederdorf, einem Ortsteil von Herongen, unterquerten wir die Autobahn A 40, die damals noch A 2 hieß, und erreichten die Bundesstraße 60. Wir überquerten diese Bundesstraße und radelten auf einer Straße an Wohnhäusern vorbei bis Rieth, einem Ortsteil von Herongen, um hier wieder links auf einen Radwanderweg abzubiegen. Unbemerkt überquerten wir den „Grand Canal du Nord, den man auch Nordkanal nannte, und erreichten die vielbefahrene Bundesstraße 58, die nach Venlo führte. Wir fuhren auf dieser ein Stück Richtung Grenze und bogen kurz davor rechts erneut auf einen Radwanderweg ab, um nach wenigen Metern die „Fossa Eugeniana zu erreichen. „Endlich in Spanien, sagte ich zu meiner Frau. „Spinnst du, kam prompt die Antwort, „wir sind an der niederländischen Grenze. Weißt du das nicht? „Doch, … aber auch auf spanischen Boden, … zumindest war es mal so." … Ja, das stimmte. Die Sonne brannte vom Himmel wie in Spanien um diese Jahreszeit, und die Fossa Eugeniana, an der wir gerade auf einem Radwanderweg, der schnurgerade viele Kilometer verlief, vorbeifuhren, gehörte mal zum spanischen Herrschaftsgebiet.

    Die Fossa Eugeniana wurde von der Regentin der spanischen Niederlande, Isabella Clara Eugenia, Tochter des spanischen Königs Philipp II, gebaut. Es war ein Kanalprojekt, das im Jahre 1626 begonnen wurde und den Rhein mit der Maas verband. Der Kanal wurde gebaut, um die abtrünnigen niederländischen Provinzen vom gewinnbringenden Handel auf dem Rhein abzuschneiden. Von Venlo an der Maas sollte der Kanal, der in Rheinberg am Rhein begann, später mal bis zur Schelde führen, was aber nie realisiert wurde. Der Kanal von Rheinberg bis Venlo war auch als Verteidigungswall der Spanier gegen die Niederländer gedacht, weshalb man in regelmäßigen Abständen 24 bastionsartige Schanzen errichtete, die von den Niederländern jedoch wenige Jahre später zum größten Teil zerstört wurden. Nach den erfolgreichen Überfällen der Niederländer wurden auch die Arbeiten an dem fast vollständigen Kanalbau eingestellt. Nach der Einnahme von Venlo im Jahre 1632 und von Rheinberg im Jahre 1633 durch die Niederländer entfiel der Grund für den Bau dieses Kanals, der dann später in Vergessenheit geriet … Die Strecke Richtung Walbeck, die wir entlang der Fossa Eugeniana fuhren, führte noch Wasser und wurde von den Einheimischen „Grift" genannt.

    Der schnurgerade Radwanderweg teilte sich plötzlich in eine Strecke, die Richtung Zollsiedlung und niederländische Grenze und eine Strecke, die ins Zentrum von Straelen führte. Wir bogen links ab und benutzten die Strecke, die uns zur Grenze brachte, an der wir dann entlangfuhren, indem wir vorher an der Zollsiedlung rechts abbogen. Wir folgten dem Radwanderweg Richtung Auwel, bogen dann aber kurz hinter der Maesenmühle links ab, um den Radweg zu benutzen, der uns in den Holter Bruch und dann über die Grenze in den niederländischen Stralensche Broek brachte. „Haben wir überhaupt unsere Personalausweise mit?, fragte meine Frau. „Ja, antwortete ich, „daran habe ich gedacht. Sie stecken in einer unserer Satteltaschen" Damit war ein mögliches Problem beim Überschreiten der Grenze vom Tisch.

    Wir waren in den Niederlanden und strebten Lingsfort in der Leeremarksche Heide zu. An der Straße Walbeck-Lingsfort bogen wir rechts ab, überquerten den Lingsforterbeek und fuhren dann Richtung Heikamp zur deutsch-niederländischen Grenze zurück, wo wir kurz davor an einem Kiosk, an dem sich viele Motorrad- und Fahrradfahrer trafen, eine Rast einlegten. Flüssigkeit war gefragt, zumal wir viel davon während der Fahrt verloren hatten und unsere Reserveflasche mit Wasser auch bereits geleert war. Unter einem Sonnenschirm sitzend genehmigte sich jeder von uns ein Bier, um danach die Fahrt fortzusetzen. Die Straße, die uns nun zur Grenze führte, war eine Sackgasse und endete direkt an der Grenzlinie. Durch einen Buschstreifen, der vielleicht 5 m breit war, entdeckten wir eine Straße, die bereits auf deutscher Seite lag. Über einen Trampelpfad, der schon von vielen Menschen benutzt worden zu sein schien, erreichten wir wieder deutschen Boden, indem wir unsere Räder die paar Schritte durch das Buschwerk schoben. Auf deutscher Seite ging es dann in den Ort Walbeck hinein.

    Das Spargelhaus in Walbeck

    Walbeck war weithin durch den Spargelanbau bekannt. Während der Spargelsaison zog es wahre Genießer in das beschauliche Dorf. Spargelfreunde waren wir auch. Nur jetzt im Hochsommer gab es diese Köstlichkeit nicht, was wir schade fanden, denn ein Spargelgericht als Stärkung hätten wir gerne nach der anstrengenden Fahrt bis hierher zu uns genommen. Da die Spargelsaison vorbei war, beabsichtigten wir kurz vor unserem Ziel auch nicht, irgendwo einzukehren. Also fuhren wir weiter.

    Walbeck war seit 1250 bekannt. Eine Urkunde aus diesem Jahr erwähnte diesen Ort erstmals, obwohl der Ort selbst viel älter war. Im März 1945 befand sich in Walbeck die Kommandostelle des britischen Generals Bernard Montgomery. Englische und kanadische Truppeneinheiten hatten damals den Ort besetzt und hier ihren Stützpunkt errichtet. An diese Zeit wollten wir jetzt aber nicht erinnert werden, für uns war schöner, an angenehmere Zeiten zu denken … Als wir an Schloss Walbeck vorbeifuhren, fiel uns ein, was wir einmal über diese Anlage mal gelesen hatten. In dem Schloss hatte der Gründer der Walbecker Spargelzucht sein Domizil. Es war einst ein Wasserschloss, gebaut im 16. Jahrhundert. Vom Wassergraben war jetzt aber nichts mehr zu sehen.

    Nicht weit vom Schloss Walbeck lag die Steprather Mühle, die sich auch auf unserer Strecke befand. Es war eine alte Turmwindmühle, die erstmals 1510 erwähnt wurde. Seit 1647 gehörte sie zum Haus Steprath, weshalb sie auch „Steprather Mühle" hieß. – Haus Steprath stammet aus der Mitte der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wurde jedoch urkundlich erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts erwähnt, als Katharina von Geldern einen Heinrich von Steprath heiratete und die Anlage mit in die Ehe brachte. Bei unserer Fahrradtour konnten wir feststellen, dass es sich bei Haus Steprath um eine zweiteilige Anlage handelte, bestehend aus einem Herrenhaus und einer vorgelagerten Vorburg. Sie war vollständig von einem breiten, doppelten Wassergraben umgeben. Die gesamte Anlage lag inmitten einer Parkanlage, die wir aber nur kurz betraten, um uns schnellstens wieder auf die Weiterfahrt zu machen, die uns durch die Steprather Heide führte.

    Nach Haus Steprath und nach einem Rechtsknick des Radwanderweges fuhren wir gerade aus, um auf den Jülicher Pilgerweg, der von Jülich kommend nach Kevelaer führte, Twisteden zu erreichen. Hier hatten wir vor, zu übernachten. Spät nachmittags kamen wir an. In dem einzigen Gasthof, den wir vorfanden, um zu übernachten, bekamen wir kein Zimmer. Alle Zimmer waren belegt und angemeldet hatten wir uns nicht. Wir waren aufs „Geradewohl gefahren, hatten gehofft, in dem Ort, der ja nicht gerade Touristen anzog, eine Nachtunterkunft zu bekommen. Da hatten wir uns geirrt. Im Gasthof war man aber so freundlich, empfahl uns den Gasthof „Zum Einhorn vor Kevelaer und rief auch dort an. Es war noch ein Doppelzimmer frei, das wir sofort buchten. Wir bedankten uns beim freundlichen Gastwirt für seine Hilfe und machten uns auf den Weg nach Kevelaer, wohin wir ja eigentlich nicht wollten.

    Nach knapp 3 km erreichten wir den Gasthof „Zum Einhorn", wo wir schon erwartet wurden … Nachdem wir für unsere Fahrräder einen passenden Abstellplatz gefunden und auf dem Zimmer frischgemacht hatten, stärkten wir uns im Gastzimmer, indem jeder von uns ein Schnitzel mit Gemüse aß und dazu ein Bier genoss. Nach Kevelaer rein fuhren wir an diesem Abend nicht, auch nicht am Folgetag, den wir voll für unsere Rückfahrt einplanten … Über Kevelaer möchte ich hier aber trotzdem etwas sagen.

    Der Gasthof „Zum Einhorn"

    Kevelaer ist ein bekannter Wallfahrtsort am Niederrhein. Es war im Jahre 1641 kurz vor Weihnachten, als der geldrische Händler Hendrick Busmann an der Kreuzung der alten Handelsstraßen Amsterdam-Köln und Münster-Brüssel dreimal einen geheimnisvollen Ruf hörte. Eine Stimme rief: „An dieser Stelle sollst du mir eine kleine Kapelle bauen. Nachdem seine Ehefrau auch noch in der Nacht ein großes, glänzendes Licht sah, in dessen Mitte sich ein Heiligenhäuschen mit einem Andachtsbild befand, baute er einen Bildstock in der Gestalt, wie ihn seine Frau gesehen hatte, an der Stelle, wo er die Stimme vernahm. Am 1. Juni 1642 weihte dann der Pfarrer von Kevelaer einen kleinen Bildstock an der Wegkreuzung und setzte auch noch einen Kupferstich der Gottesmutter Maria „Consolatrix Afflictorum von Luxemburg ein. Das war der Beginn der Wallfahrt nach Kevelaer. Das Gnadenbild befindet sich heute in der Gnadenkapelle, die 1654 um den Bildstock herum gebaut wurde. Hinter der Gnadenkapelle befindet sich die Marienkirche, die 1923 zur päpstlichen „Basilica minor" erhoben wurde. Diese Kirche wurde zwischen 1850 und 1884 gebaut, nachdem die alte Wallfahrtskirche für die Pilgermassen keinen Platz mehr bot. Sie war schon vor der barocken Gnadenkapelle errichtet worden. 1645 wurde sie bereits eingeweiht. Heute benutzen die Pilger die alte Wallfahrtskirche, um hier ihre Kerzen aufzustellen. Sie ist deshalb auch als Kerzenkapelle bekannt. Mehr als 300 Kerzen der verschiedenen Pilgergruppen finden hier im Laufe der Wallfahrtszeit ihre Aufstellung und zeigen die Verbundenheit der längst wieder Heimgekehrten mit Maria. Auch bei der abendlichen Vesper

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