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Afrika pur!: Ein wildes Abenteuer
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eBook160 Seiten2 Stunden

Afrika pur!: Ein wildes Abenteuer

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Über dieses E-Book

Wilde Schönheit, Safaris, weiße Sandstrände, Berge, Wüsten und Meer – der afrikanische Kontinent hat Urlaubern vieles zu bieten. Aber die Idylle hat auch ihre Schattenseiten… In dieser autobiographischen Erzählung entführt uns der Autor in seine Lebens- und Liebesgeschichte. Die Reise beginnt mit einem waghalsigen Aufstieg auf den Kilimandscharo, den höchsten Berg Afrikas. Am paradiesischen Sandstrand im tropischen Kenia nehmen dann die Geschehnisse und sein Leben eine plötzliche Wendung: Verstrickt im Chaos der Gefühle begegnen uns die abenteuerlichsten Verkehrsunfälle, Auseinandersetzungen, Bräuche und Begebenheiten. Und nicht nur einmal schafft es der Protagonist, im letzten Moment sein Leben zu retten.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum24. Jan. 2014
ISBN9783837214123
Afrika pur!: Ein wildes Abenteuer

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    Buchvorschau

    Afrika pur! - Christoph Brandt

    Erläuterungen

    Auf dem Kilimandscharo

    Einmal im Leben wollte ich mir meinen größten Wunsch erfüllen und den Kilimandscharo in Afrika besteigen. Wir alle leben in Träumen, die wir uns manchmal leicht erfüllen, jedoch sind sie meist in weiter Ferne und nicht greifbar. Eine Illusion oder magische Vorstellung hat kaum den Hauch einer Chance, zur Realität heranzuwachsen, doch langsam aber stetig gelang es mir, diesen Traum zur Wirklichkeit werden zu lassen. Wie eine Blume, die sich nach langer Nacht von der Sonne geweckt mit Leben füllt, wollte ich diesen Traum in die Tat umsetzen, nach Afrika zurückkehren und auf dem höchsten Berg dieses Kontinentes stehen.

    Was war dabei, mit fünfundfünfzig war ich gut drauf und trainiert, hatte vom Montblanc bis zu vielen anderen Bergen in der Welt genug Erfahrung, um mich an diese neue Herausforderung heranzuwagen. Kurz und gut – ab ins Reisebüro, um nach einer solchen Chance Ausschau zu halten und Informationen einzuholen. Die Reise war schnell gebucht, jedoch war es ein Kompaktangebot von vierzehn Tagen, eine Woche Bergtour und eine Woche Strand in Kenia zum Entspannen. Da ich in jungen Jahren in Südafrika so manch aufregendes Abenteuer erlebt hatte, wusste ich ja schon, welche Kontraste mich auf diesem Kontinent erwarteten. Darüber hinaus war ich mir der Schönheit und der Gefahren Afrikas bewusst, weshalb ich gefasst und ebenso gespannt an die ganze Tour heranging. Es war eine Herausforderung, fast sechstausend Höhenmeter hatte ich noch nie in Angriff genommen. Der Montblanc mit knapp fünftausend Metern in Europa war bisher mein höchstes Ziel gewesen. Nun noch einmal tausend Meter drauflegen, würde es gelingen?

    Die Bedingungen waren ideal, als wir dort in Tansania ankamen. Nur eine dicke Wolkendecke in den unteren dreitausend Metern verhüllte den Berg. Sobald wir jedoch oberhalb der Wolkenschicht wären, würden wir durch herrlich blauen Himmel und fantastische Sicht entschädigt werden. Die ersten beiden Tage waren leichter Aufstieg durch den immergrünen Regenwald. Wilder Dschungel und tropische Vegetation mit vielen unbekannten, fast unheimlichen Tierlauten begleiteten uns. Es gab Warzenschweine, die durchs Gebüsch huschten, selbst Elefantenherden trotteten in dieser Höhe noch herum. Ab und zu gab es ein paar warme Regentropfen und feuchter Nebel legte sich über die wunderbare, satte Vegetation. Affen sprangen keifend durch die Bäume, als wollten sie uns für längere Zeit begleiten. „Nein, sagte unser Führer, „wir werden den Gipfel alle schaffen. Er versuchte, Optimismus in unserer zwanzigköpfigen Gruppe zu verbreiten. Wir waren zwölf Bergwanderer, drei Führer und fünf Träger, die jeweils etwa fünfzig Kilo vom Schlafsack bis zu Spaghettivorräten sechs Tage für uns auf den Berg schleppten. Wir Bergtouristen hatten nur leichtes Gepäck im Rucksack und konnten so ganz entspannt unserem Aufstieg entgegensehen.

    Die ersten zwei Tage waren tatsächlich eine gemütliche Bergwanderung durch grandiose Landschaft. Nur das häufige Trinken störte ein wenig. Den mit steigender Höhe zunehmenden Sauerstoffmangel im Körper kann man begrenzt durch viel Flüssigkeitszufuhr ausgleichen. Da kommen schon mal fünf Liter Wasser am Tag zusammen, die den Körper auch wieder verlassen müssen. Alle zwanzig Minuten anhalten und sich entleeren, kann schon ein wenig lästig sein. In dreitausend Metern Höhe legten wir sogar einen Ruhetag zur Akklimatisierung ein.

    Als wir nach Durchwanderung des Regenwaldes die Wolkendecke durchstießen, wurden wir durch eine herrliche Aussicht belohnt. Die Sonne war warm in dieser Höhe und man konnte bequem im T-Shirt laufen. Am folgenden Tag wurde die Vegetation immer spärlicher, neben einigen Kakteen und Krüppelgewächsen gab es nicht mehr viel. Es veränderte sich immer mehr zu einer Mond- oder Marslandschaft. Zwischen all diesen Fels- und Gesteinsbrocken der rostbraunen Erde könnte man gut eine Science-Fiction-Serie von unserem Nachbarplaneten drehen. Die letzte Rast war in knapp fünftausend Metern Höhe auf einer Berghütte. Wir kamen alle müde dort an, der Sauerstoffmangel war hier auf Montblanc-Höhe schon deutlich zu spüren und an kurzen Schlaf war auch nicht zu denken. Das Herz raste und der Puls hämmerte gegen die Schläfen. Bei Einbruch der Dunkelheit gegen neunzehn Uhr war man auf der Pritsche liegend ins Dösen verfallen, wegen des hohen Pulses war das Einschlafen in weite Ferne gerückt.

    Um Mitternacht war Aufbruch zum Gipfel. Wir wurden in die eiskalte Nacht gejagt, in fünftausend Metern Höhe mit warmer Kleidung bedeckt, genügend Wasser im Gepäck, was mir allerdings wenig nützte, denn nach einer halben Stunde hatte sich alles Wasser in Eis verwandelt. Wir waren von der Nacht verzaubert. Es war ein unglaublich hell glitzernder Sternenhimmel, selbst der nicht volle Mond zeigte uns den schotterigen Weg zum Aufstieg auf den tausend Meter hohen Sattel des Kilimandscharo. Es war in dieser Höhe hier so hell, dass wir keine Taschenlampen brauchten, um den Weg zu finden. Mühsam ging es bergan, da es mit minus fünfzehn Grad sehr kalt war und ein eisiger Wind wehte. Einige von uns hatten schon vorher wegen der Höhenkrankheit und den damit verbundenen starken Kopfschmerzen aufgeben müssen, so dass wir den letzten Aufstieg zum Gipfel nur noch mit sechs Personen in Angriff nahmen. Bei der ersten Rast in ungefähr dreitausend Metern Höhe hatten wir eine Gruppe Engländer getroffen, die begeistert vom Gipfel zurückkommend schwärmten und uns mitteilten: „Es war fantastisch und umwerfend schön, aber es ist nicht kalt, auch nicht sehr kalt, sondern sehr, sehr, sehr, sehr kalt." Ich hatte es als übertrieben abgetan, da ich im Sommermonat August schon den Montblanc bestiegen hatte und auch bei eisigem, starkem Wind und minus zwanzig Grad kräftig durchgepustet worden war.

    Aber der Aufstieg hier übertraf alle Erwartungen. Ich fror die ganze Nacht wie ein Schlosshund und kam aus dem Zittern kaum noch heraus, da eine etwas ältere Person mit dem Aufstieg in dieser Höhe Probleme hatte und nur sehr langsam an Höhe gewann und wir mehr stehend als gehend vom brutalen Wind kräftig durchgerüttelt wurden. Es war kein Neuschnee gefallen und der alte Schnee war hier auf fünftausenddreihundert Metern Höhe weggetaut. So war der Aufstieg eisig, aber es gab keine Behinderungen durch Schnee, was uns das Emporkommen sehr erleichterte. Der nicht nachlassende Wind fauchte uns durch die Hosen bis auf die Knochen und ich schlotterte mehr in der Nacht den Berg hinauf, als ich stieg. Neben der Kälte tat der Sauerstoffmangel sein Übriges. Ich dachte an den Engländer und an sein viermaliges „very cold" und wie Recht er hatte. Wir hatten ja nicht geschlafen und dann diese eisige Höhe, somit war das Frieren ein Muss. Nächstes Mal, dachte ich, nimmst du eine noch wärmere Daunenjacke und heißen Tee in der Thermosflasche mit, denn mein Wasser im Rucksack war ja zu Eis gefroren, so dass ich nichts mehr trinken konnte. Einer der Bergsteiger ließ mich jedoch an seinem heißen Tee schlürfen und kurzzeitig fühlte ich mich besser.

    Dann geschah etwas, was jedem Menschen passiert, irgendwann stößt man an seine Grenzen. Bei mir war sie zum ersten Mal in meinem Leben erreicht. Es war auf ungefähr fünftausendfünfhundert Metern Höhe, als ich wie ein Betrunkener zu torkeln und zu stolpern begann. „Chris, are you ok?, fragte der Bergführer freundlich. Ich bejahte. „Aber du solltest etwas trinken, das bringt dich wieder auf die gerade Spur, sagte er und nachdem zwei weitere Bergwanderer aufgegeben hatten, erreichten wir bei Sonnenaufgang durchfroren den Kraterrand.

    Die Sonne verdrängte die eisige Nacht und stieg langsam über die Wolken und den Horizont. Dieser war leicht gebogen und folgte in dieser Höhe der Erdkrümmung. Es war wunderschön, wie beim Fliegen schwebte man über den Wolken. Ich vergaß den brutalen, eisigen Wind und versuchte, ein Foto zu machen. Doch in dieser Höhe und Kälte versagten alle Batterien. Plötzlich wurde es mir übel. Der Führer kam sofort, um das von mir Gegebene zu begutachten. „Kein Blut drin, du kannst den Gipfel machen, kommentierte er cool. Auf meine Frage, was wäre, wenn Blut zu sehen gewesen wäre, antwortete er mir: „Dann gnade dir Gott! Durch den Sauerstoffmangel platzen die Lungenbläschen, es bildet sich ein Lungenödem, du würdest jämmerlich ersticken und den Berg nicht mehr lebend herunterkommen. Mit viel Glück und Besonnenheit erreichten wir nach weiteren zwei Stunden zu viert mit dem Führer den Gipfel und fielen uns um den Hals. Es war geschafft, wir waren überglücklich und überwältigt von dieser grandiosen Gletscherwelt und diesem fantastischen Ausblick vom Dach Afrikas.

    Auf dem Rückflug nach Mombasa sahen wir noch einmal aus dem Fenster den Kilimandscharo, aber nur wir vier, die auf dem Gipfel gestanden hatten, waren begeistert, die anderen blickten eher traurig drein. So versuchten wir, die Freude über dieses grandiose Erlebnis zurückzuhalten. Bei der Ankunft in Kenia ging ohnehin jeder seiner eigenen Wege und versuchte, sein Hotel zu erreichen.

    Die stolze Massai

    Nun war noch eine Woche Entspannung an der wunderschönen tropischen Sandküste Kenias angesagt. Diese paar Tage sollten jedoch mein Leben deutlich beeinflussen und entscheidend in eine Richtung lenken, von der ich auch nicht im Ansatz zu träumen gewagt hatte. „Jambo! war das erste Wort, was ich in der Landessprache Kisuaheli gehört oder gelernt hatte. Es heißt so viel wie „guten Tag oder „wie geht’s?. Wörtlich übersetzt heißt es eigentlich nur „Angelegenheit oder „Sache, zu Deutsch könnte man sagen „was ist Sache?. Das Kisuaheli ist eine sehr geordnete und umfangreiche, bildhafte Sprache. Manche Dinge sind sehr einfach und leicht zu lernen, doch viele Wörter und Redewendungen sind sehr kompliziert und schwierig. Die andere Lebensweise schlägt sich deutlich in der Sprache nieder. Begriffe, die die Ostafrikaner nicht kennen oder von uns Europäern übernommen haben, werden einfach nur bildhaft beschrieben. Beispielsweise nannte der erste Schwarze, der eine Eisenbahn  fahren sah, diese in seiner Sprache „gari la moshi, was übersetzt nur „Wagen von Dampf heißt. Auch den Begriff „Flugzeug kannte man nicht, das war einfach nur ein Vogel, „ndege genannt. Somit ist der „Kiwanja cha ndege" der Platz vom Vogel, also der Flugplatz –  logisch, lustig und bildhaft zugleich.

    Ich erhielt ein sehr schönes Hotel direkt am wunderschönen weißen Sandstrand mit traumhaften Palmen, genannt „Diani Beach. Der azurblaue, warme Indische Ozean lud zum täglichen Baden ein. Im Hotel lernte ich eine sehr freundliche Berlinerin kennen, die mit viel Fleiß und Energie selbst eine kleine Hilfsorganisation aufgebaut hatte. „Wenn du willst, kann ich dich ja mal mit nach Ukunda, einem kleinen Dorf unweit der Küste, mitnehmen und dir meine Arbeit zeigen. Kein Problem, am nächsten Tag zeigte sie mir ihren Workshop, eine kleine Schmiede, bei der drei oder vier junge Männer mit Hilfe von Spendengeldern aus Deutschland ausgebildet wurden, um später ein eigenes Geschäft beziehungsweise Handwerk betreiben zu können. Eine grandiose Idee, Hilfe zur Selbsthilfe, genau das fehlt so sehr in Afrika oder es wird zu wenig konsequent umgesetzt. Sie verwirklichte ihr Konzept, junge Burschen von vierzehn oder fünfzehn Jahren aus „Bangladesh", einem Slum- oder Armenviertel aus Mombasa, zu holen, um sie in ihrem Workshop auszubilden. Es war alles sehr gut durchdacht und überzeugend durchgeführt.

    Am zweitletzten Tag meines kurzen Aufenthaltes in diesem Hotel hörte ich von dieser engagierten Frau beim Abendessen einen entscheidenden Satz: „Du musst mal, bevor du nach Deutschland zurückfliegst, in die Massai-Bar mitkommen, eine kleine Disko in Ukunda. Du musst unbedingt sehen, wie die Afrikaner hier tanzen. Das kannst du mit Deutschland überhaupt nicht vergleichen." Also ging’s los in die Massai-Bar. Am Nachbartisch saß eine hübsche, junge Kenianerin. Wir kamen sehr schnell in Kontakt und tanzten später den ganzen langen Abend zusammen. Wir tauschten unsere Telefonnummern aus, da ich ja am folgenden Tag schon nach Deutschland zurückfliegen musste. Plötzlich erschien mir der Aufenthalt in Kenia viel zu kurz und wie abgeschnitten, nachdem ich diese sehr schöne Frau vom Stamm der Massai kennengelernt hatte. Ich versprach ihr dann allerdings am Flughafen, dass ich zurückkommen würde, um sie zu besuchen oder wie man das so nennt.

    Meine Berliner Bekannte warnte mich: „Sie sind alle sehr hübsch hier, aber wild wie Tiere. Sie lassen sich kraulen, aber dann beißen sie zu und du bist verloren." Ich hörte so manche Horrorgeschichte über Beziehungen zwischen Europäern und Afrikanern, aber wenn man sich plötzlich verliebt in so ein süßes Wesen, sind alle Warnungen nichts mehr wert und werden in den Wind geschrieben. Nach vier Wochen war ich schon wieder nach Kenia zurückgekehrt und verbrachte einen wunderschönen Urlaub mit meiner Massai in derselben Hotelanlage. Alles schien perfekt und harmonisch zu sein. Wir machten herrliche

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