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Diary: Liebe aus dem Jenseits
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eBook460 Seiten6 Stunden

Diary: Liebe aus dem Jenseits

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Über dieses E-Book

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Was passiert beim Sterben? Sind Nahtoderfahrungen Realität? Gibt es Reinkarnation? Kann man mit Verstorbenen reden? Wenn ja, wie?

Was ist dran am Pendeln, Glasrücken, oder dem unheimlichen Ouija Brett? Sind es tatsächlich Verstorbene oder vielleicht wirklich nur unbewusste Muskelkontraktionen der Teilnehmer?

Können wir bei den EVPs, der Tonband-stimmenforschung oder bei Séancen tatsächlich Verstorbene sprechen hören?

Spukhäuser, Poltergeister, Gespenster, Dämonen oder Schutzgeister, gibt es sie wirklich oder ist dies nur eine ausgeklügelte Strategie der illuminaten Hollywood Filmindustrie?

Welche Frage würden Sie stellen, wenn ihnen jemand aus dem Jenseits, dem nichtlokalen Bewusstsein, antworten würde?

Was ist der Unterschied zwischen Psyche, Geist und Seele, was der Unterschied zwischen Wachbewusstsein, Unterbewusstsein, Intuition und dem nichtlokalen Bewusstsein? Wo ist unser Bewusstsein während wir schlafen?

Was ist der Sinn des Lebens und wie können wir dies im nichtlokalen Bewusstsein, in der nächsten Dimension, für uns nutzen?

Erleben Sie die aufregende Geschichte von Taylor Malone, Annalee und Foster Coleman in einem mitreißenden Sachroman.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum13. Feb. 2015
ISBN9783732325955
Diary: Liebe aus dem Jenseits

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    Buchvorschau

    Diary - Barry Jünemann

    Kapitel 1 – Tylor Malone, Instrumentelle Transkommunikation

    Mit zittrigen Händen legte Bethany Hanscomb die Zeitung zur Seite und starrte in den kalten Raum ihrer Küche. Alles war leer und einsam. Kein Radio, kein Vogelzwitschern, noch nicht einmal der Wasserhahn tropfte. Noch vor 8 Tagen war alles anders. Aus dem Wohnzimmer hörte man das Radio, die Vögel sangen und in der Küche gab der Wasserhahn den Takt an. Bethany stand, wie immer, in der Küche und kochte oder kümmerte sich um das schmutzige Geschirr. Zwischendurch rief Jesse ihr aus dem Wohnzimmer immer die neusten Nachrichten zu, die er der Tageszeitung entlocken konnte. »Beth, am Wochenende weihen sie den neuen Trainingskurs am Briarwood ein. Das will ich sehen, wie die alle im Kreis rennen. Früher sind wir einfach im Park gelaufen, wenn wir überhaupt gelaufen sind. Heute gehört das ja dazu um modern zu sein«, rief er zu Bethany.

    Und jetzt, Totenstille. »Jesse, warum hast du mich so früh allein gelassen?«, fragte Bethany in den Raum. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und griff zum Telefon. »Spreche ich mit Taylor Malone?«, fragte sie vorsichtig. »Ja, ich bin Taylor Malone, mit wem spreche ich?«, tönte es aus dem Hörer. »Mein Name ist Hanscomb, Bethany Hanscomb aus Irvine. Ich habe ihre Anzeige im Examiner gelesen. Geht das wirklich, ich meine, können sie wirklich mit verstorbenen Kontakt aufnehmen, mit ihnen reden?«, fragte Bethany zögerlich.

    »Ja Mrs. Hanscomb, das geht wirklich. Allerdings lässt sich das so schnell am Telefon nicht erklären. Ich bin kein Medium und praktiziere keine Séancen oder spiritistische Sitzung. Ich arbeite mit Instrumenten, mit dem Tonband und einem Mikrofon. Vielleicht besuchen sie mich mal und wir können dann miteinander reden«, schlug Malone vor.

    »Könnte ich denn heute noch zu ihnen kommen, mit dem Wagen von meinem Mann bräuchte ich nur circa 40 Minuten?«, fragte Bethany. »Natürlich, gerne. Die Adresse haben sie ja aus der Anzeige, die Sycamore Lane 17259 in Chino. Sagen wir um 7:00 PM, wäre das für sie einzurichten?«, fragte er zurück. »Ich werde da sein, Mr. Malone«, antwortete Bethany und legte auf.

    Bethany lebte seit 27 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Jesse in einem alten 70 qm Haus in Irvine, Kalifornien. Eagle Point, ihr Mann hatte immer Witze darüber gemacht, dass er nun schon so lange hier wohnen würde, aber noch nie einen Adler gesehen habe. Diesen Witz musste sich jeder anhören, der sich mal zu den Hanscombs verlaufen hatte.

    Vor 8 Tagen, Bethany stand gerade am alten Gasherd und bereitete das essen vor, endete der gemeinsame Weg von Jesse und Bethany. »Jesse, wenn du dich mal von deiner Zeitung loseisen kannst, kannst du schon mal den Tisch decken«, rief sie ins Wohnzimmer. »Was zauberst du denn heute Beth?«, fragte er. »Heute gibt es dein Lieblingsessen, Hackbraten, Hackbraten mit Stampfkartoffeln. Aber nur wenn der Tisch gedeckt ist, sonst esse ich ihn allein«, antwortete sie ihm. »Nein mein Butterblümchen, das Vergnügen werde ich dir nicht machen. Ich decke bereits den Tisch. Du kannst jederzeit kommen«, rief Jesse, Bethany zu.

    »Das dachte ich mir. Du musst nur Hackbraten hören und ich habe den besten Ehemann der Welt, hahaha«, lachte sie.

    »Ich wusste, dass ich dir nichts verheimlichen kann. Aber deshalb habe ich dich auch vor 47 Jahren geheiratet. Ich wusste, dass du den besten Hackbraten in ganz Kalifornien machst«, lachte er zurück.

    »Was meinst du, Jesse, sollen wir uns heute mal ein Flasche Wein dazu gönnen. Wir haben doch noch den Rotwein von Marcy, den sie uns letztens mitgebracht hat?«, fragte sie Jesse.

    »Jesse, hast du gehört, ich fragte ob wir uns heute nicht mal einen Rotwein gönnen sollten?«, fragte sie erneut und ging mit dem Hackbraten ins Wohnzimmer.

    »Jesse, Jesse, was ist los, was ist mit dir, Jesse?«, schrie sie aufgeregt, als sie Jesse im Sessel, mit dem Körper nach hinten gelegt sah. »Jesse, Jesse, was ist mit dir?«, schrie sie und stellte den Hackbraten auf den Tisch und eilte zu Jesse.

    Sie zog den Körper ihres Mannes zu sich, doch der sackte ihr nur noch leblos in die Arme. Jesse war tot!

    Sie streichelte sein graues Haar und flüsterte ihm zu: »Du bekommst deinen Hackbraten mein Schatz, du bekommst ihn, wenn ich wieder bei dir bin«.

    Wie gelähmt hockte Bethany fast eine ganze Stunde vor dem Sessel und hielt den toten Körper ihres Mannes in den Arm. »Ruh dich aus, ruh dich aus, mein Schatz, du hattest ein anstrengendes Leben. Ich liebe dich so. Jesse, Jesse«, wiederholte sie ununterbrochen.

    Zwei Stunden später, stellte, Dr. Winslow, der Hausarzt von Jesse und Bethany fest, dass Jesse ganz sanft eingeschlafen ist. Herzstillstand. »Er hatte keine Schmerzen. Er hat einfach seine Augen geschlossen und ist sanft entschlafen. Mit 76 Jahren ist das nichts ungewöhnliches. Er ist jetzt an einem besseren Ort. Ihm geht’s jetzt gut, Bethany«, versuchte Dr. Winslow, Bethany aufzubauen.

    »Ich habe das Bestattungsunternehmen bereits informiert, sie haben noch Gelegenheit, sich von ihm zu verabschieden. Sie werden nicht vor einer Stunde hier sein«, erklärte er ihr.

    Dr. Winslow hatte Jesse zwischenzeitlich auf die Couch gelegt. »Bethany, sie sehen auch an seinem Gesichtsausdruck, dass er zufrieden ist. Er ist nicht im Zorn entschlafen«, sagte Dr. Winslow.

    »Nein, der Tod hat ihn überrascht, davon bin ich überzeugt. Jesse hätte sich um nichts in der Welt meinen Hackbraten entgehen lassen«, bemerkte sie und setzte sich neben Jesse.

    Bis zum Eintreffen des Bestattungsunternehmens hielt Bethany die Hand von Jesse. Dr. Winslow setzte sich still in eine Ecke des Raumes und beobachtete Bethany. Sie sagte die ganze Zeit kein Wort und doch sprach die Art und Weise, wie Bethany die Hand ihre Jesse hielt, Bände. Es war einfach die Liebe des Lebens. Für Beide.

    Als das Bestattungsunternehmen den Körper von Jesse Hanscomb in eine Zinktrage legten, blickte Bethany nur noch auf ihr Hochzeitsfoto, das sie in ihren Händen hielt, das gewöhnlich auf der alten Anrichte stand. Sie sagte kein Wort, nein, sie blickte nicht ein einziges Mal in die Richtung, wo die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens mit dem Körper von Jesse beschäftigt waren. Selbst als sie Jesse raustrugen, wendete sie ihren Blick nicht weg. Sie sah nur auf das Foto von Jesse und ihr, wie sie vor 47 Jahren geheiratet hatten.

    »Jesse, sie können deinen Körper raustragen, aber du bleibst immer bei mir. Nichts kann uns trennen. Und wenn, dann nur für eine kurze Zeit. Wir werden immer zusammen sein«, sagte sie, wischte sich ihre Tränen aus den Augen und ging mit dem Hackbraten zurück in die Küche.

    »Der ist nun auch kalt. Jesse würde ihn nicht mögen, so kalt. Er mag ihn lieber aufgewärmt«, sagte sie zu Dr. Winslow.

    »Mrs. Hanscomb, ich werde in den nächsten Tagen mal nach ihnen sehen. Wenn etwas sein sollte, sie haben meine Privattelefonnummer, dann rufen sie mich sofort an, versprochen?«, sagte Dr. Winslow verständnisvoll und nahm Bethany in den Arm.

    »Ich muss jetzt gehen. Ich regel die Formalitäten mit dem Bestattungsinstitut. Denken sie, sie kommen allein zurecht?«, fragte er noch besorgt.

    »Ja, natürlich, Jesse ist ja bei mir. Er ist immer bei mir«, antwortete sie ihm.

    Bethany begleitete Dr. Winslow zu Tür und bedankte sich nochmal für seine Hilfe. Nachdem sie die Tür verschlossen hatte, ging sie ins Wohnzimmer und deckte wortlos den Tisch ab. Sie räumte das Wohnzimmer auf und ging in die Küche. Sie stellte das Geschirr gewohnheitsbedingt in die Spüle, drehte das heiße Wasser auf und spülte das Geschirr.

    Alles war wie immer.

    Wie gewöhnlich schaltet sie den Fernseher ein und setzte sich in ihren Schaukelstuhl. Sie nahm ihr Häkelzeug und folgte dem Programm. Um diese Zeit schauten sie immer die Spielshow, »Ich weiß es besser«.

    Zwischendurch hatte sie das Gefühl, dass Jesse ihr, wie er es immer tat, die Antworten bereits im Voraus nennen würde. Sie blickte zum leeren Sessel und sagte laut: »Jesse, was weißt du eigentlich nicht?«

    Am nächsten Tag rief Bethany ihre Schwester Marcy an und teilte ihr mit, dass Jesse verstorben sei. Sie besprachen den Termin für die Beerdigung, der bereits in 5 Tagen wäre und das man sich danach noch auf eine Tasse Kaffee zusammensetzen würde.

    Jesse und Bethany hatten keine Kinder. Ihr Kinderwunsch blieb lange Zeit unerfüllt, bis Bethany vor ungefähr 20 Jahren schwanger wurde. Sie verlor ihr Kind jedoch noch während der Schwangerschaft. Jesse und Bethany beschlossen danach, keine Kinder mehr haben zu wollen. Das passierte zum gleichen Zeitpunkt, als fast gleichzeitig die Eltern von Jesse und Bethany verstarben. Das alles spielte sich innerhalb eines Jahres ab. Es war eine schreckliche Zeit für Jesse und Bethany. Das einzige Familienmitglied, was noch übrig geblieben ist, war Marcy.

    Marcy hatte sich jedoch frühzeitig vom Elternhaus getrennt und ist mit ihrem Mann nach Süd Florida gezogen. Man hatte kaum Kontakt.

    Bethany machte es sich fortan zu ihrer Angewohnheit die Zeitung, die sonst ihr Mann immer durchgeblättert hatte zu lesen. Nun war sie es, die die neusten Nachrichten laut in den Raum sprach.

    »Jesse, stell dir vor. In Compton hat schon wieder ein thailändisches Restaurant eröffnet. Haben die Leute denn verlernt zu kochen? Die sollten mal meinen Hackbraten probieren«, sprach sie in die Richtung des leeren Sessels von Jesse.

    Die Beerdigung verlief still und fast unbemerkt auf dem Santa Ana Cemetery Friedhof in der Santa Clara Avenue. Bethany und Marcy waren allein anwesend. Marcy´s Mann war geschäftlich verhindert.

    Jesse wollte nie eine große Zeremonie. Er wollte nur eine einfach Rede am Grab. Mit den Worten des 23. Psalm wurde der Sarg in die Erdöffnung runtergefahren.

    Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

    Zurück in Irvine, deckte Bethany den Tisch. Sie deckte für drei. »Macht der Gewohnheit«, sagte sie zu Marcy und räumte das dritte Gedeck wieder weg.

    »Er hatte ein schönes Leben mit dir, Bethany«, bemerkte Marcy oberflächlich und widmete sich wieder ihrem Stück Apfelkuchen, der fast unter einem Berg Sahne erstickte.

    »Nein, ich hatte ein schönes Leben mit ihm!«, korrigierte Bethany.

    »Warum kam dein Mann nicht mit zur Beerdigung?«, fragte Bethany nochmal nach. »Ach du kennst doch Männer, er hatte irgendwas Geschäftliches zu tun. Und außerdem geht er nicht gern auf Beerdigungen«, antwortete Marcy.

    »Ja, wer tut das schon gern«, bemerkte Bethany.

    »Der Apfelkuchen schmeckt wunderbar, vielleicht kann ich für Richard zwei Stücke mitnehmen?«, fragte Marcy.

    »Ich denke, wenn er keine Beerdigungen mag, dann wird er auch keinen Beerdigungskuchen mögen. Und außerdem bekomme ich noch Besuch. Da ist es gut, wenn noch was übrig ist«, antworte Bethany klar und deutlich.

    »Du bekommst Besuch. Ihr bekommt doch nie Besuch. Wer kommt denn?«, fragte Marcy neugierig.

    »Ich denke, du solltest dich langsam auf dem Weg machen, Marcy. Bis zum Flughafen ist es noch ein Stück. Und du hast noch gut 9 Stunden Flug bis Florida vor dir. Es macht dir sicherlich nichts aus, wenn ich dir ein Taxi rufe. Ich muss mich etwas ausruhen. Ich danke dir nochmal, dass du gekommen bist«, antwortete Bethany freundlich aber bestimmt.

    »Ja, ok, ja natürlich, kein Problem«, stammelte Marcy und packte ihre Sachen, während Bethany bereits nach einem Taxi telefonierte.

    Bethany räumte den Tisch ab und stellte den Apfelkuchen in die Küche. Sie spülte das Geschirr und richtete das Wohnzimmer wieder her. Sie nestelte solange in der Küche an irgendwelchen Sachen herum, bis sie endlich von der Türglocke erlöst wurde.

    »Dein Taxi«, sagte sie fast freudig.

    »Und nochmal, vielen Dank, dass du gekommen bist. Grüß deinen Mann«, komplimentierte sie Marcy zur Tür.

    Noch während des Einsteigens rief Marcy ihr zu, dass sie auf sich aufpassen sollte und stark sein soll.

    Ohne langes abwarten fuhr das Taxi davon.

    »Dem Himmel sei Dank. Länger hätte ich dieses künstliche Gerede nicht mehr ertragen können. Vielleicht kann ich meinem Richard zwei Stücke Kuchen mitbringen, klar, aber nicht von meinem Kuchen«, mimte sie Marcy nach.

    Sie setzte sich an den Küchentisch und nahm sich, wie seit kurzem jeden Tag, den Examiner zur Hand und lass die neusten Nachrichten.

    »Jesse, hier steht, dass es morgen in Süd Florida für Marcy und Richard keinen Apfelkuchen geben wird. Na das sind doch mal gute Nachrichten, oder was meinst du?«, sagte sie laut lachend.

    Ihr Blick wanderte zu einer kleinen Anzeige.

    ANTWORTEN AUS DEM JENSEITS! Sie haben einen lieben Verwandten verloren und möchte noch einmal mit ihm sprechen? Ich befasse mich seit vielen Jahren mit der »Instrumentellen Transkommunikation«, einer Möglichkeit, Kontakt mit Verstorbenen herzustellen. Taylor Malone, 17259 Sycamore Lane, Chino, Kalifornien. Dazu eine Telefonnummer.

    Bethany stockte im ersten Moment der Atem. Sie wurde durch diese Anzeige erstmals wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass Jesse nicht mehr da war, nicht mehr bei ihr war.

    An jedem anderen Tag, vor allem, wenn Jesse noch da wäre, noch im Leben wäre, hätte sie dies für blanken Unfug gehalten und abgelehnt. Nun war sie jedoch Betroffene.

    Sie nahm sich einen Filzstift und kreiste die Anzeige ein. Nachdenklich ging sie ins Wohnzimmer und setzte sich auf ihren Platz, ohne diesmal jedoch den Fernseher einzuschalten. Sie blickte auf den leeren Sessel.

    »Sollte das möglich sein?«, fragte sie leise in den Raum.

    Sie hatte schon einiges im Fernseher über diese übersinnlichen Phänomene gesehen. Sie schalte den Fernseher ein und zappte sich durch alle Kanäle auf der Suche nach einer passenden Sendung zum Thema Jenseitskontakte. Nichts. Wie wichtig einem diese Informationen sind, wenn man plötzlich selbst davon betroffen ist, dachte sie sich.

    Am nächsten Tag ging ihr die Anzeige nicht mehr aus dem Kopf. Immer und immer wieder musste sie die kleine Anzeige lesen. »Was, wenn das wirklich geht, Jesse, ich möchte nur wissen, ob es dir gut geht«, sagte sie vor sich hin.

    »Was, wenn es ein Betrüger ist und er es nur auf mein Geld abgesehen hat?«, fragte sie nachdenklich in die Richtung des leeren Sessels. Sie freundete sich immer mehr mit dem Gedanken an, es zumindest zu probieren. Sie saß lange in der Küche und starrte die Zeitung an.

    Es war bereits 5:30 PM. Der Termin mit Taylor Malone war für 7:00 PM vereinbart. Bethany steckte sich den Stadtplan ein und ging zum Wagen.

    Sie fuhren einen 88er Oldsmobile Custom Cruiser Automatic mit Holzlackierung.

    Jesse ist eigentlich immer gefahren. Aber in letzter Zeit hat er sie immer öfter fahren lassen und es sich lieber auf dem Beifahrersitz bequem gemacht.

    Sie legte sich den Stadtplan auf die Beifahrerseite und drehte den Zündschlüssel. Sie fuhr langsam, aber sicher. Sie steuerte das Oldsmobile sicher durch den Verkehr, bis zur Sycamore Lane, 17259, in Chino.

    Fast pünktlich um 6:50 PM erreichte sie ihr Ziel. Sie parkte den Wagen und ging zum Haus von Taylor Malone.

    Am Haus war ein Schild angebracht.

    Taylor Malone - Instrumental Trans Communication

    Bereits nach zweimal Klingeln, öffnete sich die Tür.

    »Sie müssen Bethany Hanscomb sein. Ich bin Taylor Malone, bitte kommen sie doch rein«, stellte er sich höflich vor und geleitete Bethany in sein Arbeitszimmer.

    »Sehr freundlich, danke, ja ich bin Mrs. Hanscomb«, antwortete sie und folgte ihm vertrauensvoll.

    Taylor Malone war ein großer stattlicher Mann, Mitte 50, mit kurzgeschorenen Haaren, die an den Schläfen ein leichtes Grau verrieten. Er war ganz in schwarz gekleidet. Auffällig war, dass er, obwohl er zu Hause war und kein Jackett anhatte, einen Hut trug. Entweder war es eine Angewohnheit oder sein Markenzeichen.

    Sein Arbeitszimmer war voll und unübersichtlich. Regale voller Bücher und Dokumente. Sein Schreibtisch war eher eine riesige Arbeitsplatte aus hellem Weichholz. Sie muss gut 2,5 Meter lang gewesen sein.

    Sie war vollgestellt mit allerlei technischen Geräten. Mittig befand sich ein riesiger Computerbildschirm mit Tastatur. Rechts davon standen zwei Tonbandgeräte. Daneben ein Laptop, der mit dem Bildschirm und der Tastatur verbunden war. Links neben dem Bildschirm stand ein kleineres Laptop. Mittig, fast über dem Bildschirm war ein Mikrofon an einer Art Galgen montiert, wie man es aus Rundfunksendungen kennt.

    Und ansonsten war der Schreibtisch voller Dokumente und Papiere.

    Rechts neben seiner Tastatur stand ein übervoller Aschenbecher.

    Neben seinem Schreibtischsessel standen zwei Holzstühle.

    »Nehmen sie doch Platz. Ich habe gerade Kaffee aufgesetzt, darf ich ihnen eine Tasse Kaffee anbieten«, fragte er höflich.

    »Gerne«, antwortete sie kurz.

    Taylor verschwand in der Küche und kehrte mit zwei Kaffeebecher und einer alten Emaille Kaffeekanne zurück. »Milch, Zucker, sie bedienen sich einfach«, bemerkte er und goss beide Becher voll.

    »Sie haben also meine Anzeige gelesen und sich gefragt, ob das nun Blödsinn ist oder womöglich tatsächlich funktioniert«, eröffnete Taylor die Unterhaltung.

    Bethany erzählte ihre Geschichte bis ins kleinste Detail.

    »Mr. Malone, einerseits wünsche ich mir nichts sehnlicher, als nur zu erfahren, ob es meinem Jesse gut geht und andererseits kann man sich diese Möglichkeit einfach nicht vorstellen«, erklärte sie.

    »Ich kann sie da gut verstehen. Sehen sie, ich befasse mich mit diesem Thema bereits seit vielen vielen Jahren. Ich kann ihnen in der kurzen Zeit natürlich nicht alles erzählen, was ich in den langen Jahren meiner Nachforschungen herausgefunden habe. Ich möchte ihnen aber einen kleinen Einblick geben«, erklärte Taylor mit ruhiger Stimme.

    Taylor begann zu erzählen.

    »Der Tod ist nicht das Ende. Ganz im Gegenteil. Es ist der eigentliche Beginn des Seins, des Bewusstseins. Ich versuche es Ihnen mal so schildern«, sagte ich Bethany und beschrieb ihr folgende Zusammenhänge.

    »Wir sind das, was wir schon immer waren und immer sein werden, unendliches nichtlokales Bewusstsein, was gerade eine physische Erfahrung macht. Dabei rede ich nicht von empathischen Erfahrungen, wie Liebe, Zuneigung, Eifersucht oder Hass, sondern vielmehr von physischen Erfahrungen. Wie schön ist es, den Wind zu spüren, wenn er einem durch die Haare tanzt, wie schön ist es, an einem weißen Sandstrand den warmen Sand zwischen den Fingern runter rieseln zu lassen, schwerelos im Wasser zu schwimmen, die Sonne auf der nackten Haut zu spüren, ja selbst an einem Sommerabend durch den warmen Regen zu gehen?«, erklärte ich ihr.

    Ich erklärte ihr weiter, dass wir nun einen Szenenwechsel machen und man sich nun einmal vorstellen sollte, dass wir in einem dunklem Raum sind. Wir können uns Wahrnehmen, ich nenne es mal Hören. Also wir können unsere Stimme hören. Aber der Raum ist immer noch dunkel. Wir haben noch keine einzige Erfahrung gemacht. Noch nichts gesehen. Wir sind noch nicht geboren worden. Wenn ich ihnen nun die Frage stelle, wie ihre Welt aussähe, in der sie leben wollen, was würden sie antworten? Was würden sie nur antworten können? Ich weiß es nicht! Wenn ich sie nun weiter frage, ob sie in einer Wohnung, einem Haus oder in einer Blockhütte wohnen würden, auch hier müssten sie wieder passen. So wäre das mit alle Bereichen. Sie haben nichts erfahren. Sie hätten keine Möglichkeit ihre eigene Welt zu erschaffen.

    Nun stellen sie sich vor, sie hätten die Möglichkeit diese Erfahrungen zu machen. Stellen wir uns vor, es gäbe einen Ort, nennen wir ihn »Erde«, wo wir diese Erfahrungen machen könnten. Vergleichen wir es mal kurzfristig mit einer Shoppingtour. Ein guter Freund lädt sie ein, ihn nach Europa zu begleiten, um dort mit ihm im größten Kaufhaus der Welt Einkaufen zu gehen. Sie betreten das Kaufhaus. Bereits im Eingang lassen sie sich von Verkäufern ablenken, die ihnen etwas verkaufen wollen. In den einzelnen Verkaufsbereichen sprechen sie immer mehr Menschen an, die etwas von ihnen wollen.

    Der eine fragt nur nach dem Weg, der andere möchte, dass sie ihm bei der Auswahl helfen, die er allein nicht treffen kann, der nächste fragt sie nach Geld. Überall in den Gängen finden sie riesige Fernseher. Auf jedem Bildschirm erscheint jemand anderes, der ihnen nun sagt, was sie haben müssen oder was nun modern ist. Andere Menschen sprechen sie an und möchten, dass sie ihnen ihre gekauften Dinge, natürlich gegen Bezahlung, ins Auto tragen.

    Plötzlich spricht sie jemand an und sagt ihnen, dass sie nicht in die nächste Abteilung können, da man sich dort nur aufhalten dürfte, wenn sie mehr Geld dabei hätten. Natürlich gäbe es da bessere Qualität. Sie könnten aber bei ihm dieses Geld verdienen. Sie arbeiten auch zwei oder drei Stunden, um mit mehr Geld in die nächste Abteilung zu kommen.

    Während sie auf dem Weg durch diese Abteilung sind, bemerken sie, wie die Verkäufer die Preisschilder auswechseln und die Produkte teurer machen. Sie gehen wieder zurück, um mehr Stunden zu arbeiten, um mehr Geld zu verdienen, um sich diese Produkte nun endlich leisten zu können. Sie arbeiten jedoch nicht schnell genug, so dass sie wieder nicht genug Geld haben, um sich diese Produkte kaufen zu können.

    Doch dann treffen sie jemanden, der ihnen Geld anbietet. Er möchte es ihnen leihen. Natürlich müssten sie ihm etwas mehr zurückzahlen, da auch er verdienen möchte. Sie nehmen das Angebot an und sind sich nun sicher, sich endlich die ersehnten Produkte kaufen zu können.

    Inzwischen hat man aber ein neueres Modell herausgebracht. Die Produkte, die sie ursprünglich haben wollten, sind veraltet und werden nicht mehr angeboten. Aber neue Modelle locken nun ihr Interesse. Inzwischen kommt jedoch der nette Mensch zu ihnen und sagt ihnen, sie müssen ihm einen Teil seines Geld zurückzahlen. Natürlich mit der vereinbarten Gewinnspanne. Natürlich geben sie ihm sein Geld zurück und auch seinen Gewinn. Sie schauen sich den Rest ihres Geldes an und bemerken, dass sie nun nicht einmal mehr das Geld haben, um sich die alten Produkte leisten zu können. Gerade auf dem Weg zu dem netten Herren, der ihnen ja schon mal Arbeit angeboten hat, ertönt eine Glocke. Das Kaufhaus schließt.

    Sie treffen sich wieder mit ihrem Freund. Er zeigt ihnen all die Dinge, die er sich gekauft hat. Auf die Frage, was sie sich denn gekauft hätten, sehen sie ihn nur an und müssen antworten… nichts, meine Tüte ist leer!

    »Ja das war aber auch unfair, man wurde ja nur abgelenkt und konnte sich nicht auf die Dingen konzentrieren, die man eigentlich wollte«, sprach Bethany empört.

    »Bethany, das ist das Leben«, sagte ich ihr.

    »Sehen sie sich einmal die Menschen an. Alle hetzen morgens zur Arbeit. In der Mittagspause stopfen sie sich schnell etwas Fastfood rein, um möglichst schnell zum Arbeitsplatz zurückkehren zu können. Nach der Arbeit wird noch für ein oder zwei Stunden der Fernseher eingeschaltet, das wars. Der nächste Morgen, Arbeit, Mittagspause, Feierabend, Fernsehen. Wann machen die Menschen noch Erfahrungen. Zum Wochenende sind sie kaputt von der Woche oder gar krank«, beschrieb ich ihr.

    Bethany war nachdenklich ruhig.

    »Sehen sie, die Menschen funktionieren nur noch. Sie lassen sich von den selbsternannten Herrschern dieser Erde unterjochen, ja versklaven. Sie dienen ihnen und werden mit Unterhaltung und Konsum bei Laune gehalten. Aber das, für was sie auf die Welt gekommen sind, haben sie ganz vergessen«, erklärte ich ihr.

    »Bethany, das Entscheidende dabei ist, das man die Menschen seit Anbeginn der Zeitrechnung belügt. Ob nun die erfundenen Religionen, das Schuld-Geld System, die Politik, die Medizin, ja selbst bereits in den Schulen, … nichts auf der Welt funktioniert so, wie man es uns verkaufen will!«, sagte ich ihr.

    »Aber sie fragen sich nun bestimmt, warum ich ihnen dies alles erzähle. Gut, dann kommen wir nun zum entscheidenden Punkt. Alles, die ganze Versklavung der Menschen funktioniert und basiert nur auf einem einzigen Prinzip, der Angst. Der Angst vor Krankheit, die Angst vor Arbeitslosigkeit, die Angst vor sozialer Ausgrenzung. Insbesondere aber die Angst vor dem Alter und besonders vor dem Tod«, machte ich ihr deutlich.

    Ich erklärte weiter: »Niemand will alt und verbraucht sein, ausgeschlossen vom Leben. Man hat agil und fit zu sein. Sie dürfen kein Übergewicht haben, da sie sonst schon nicht mehr gesellschaftsfähig sind. Sie müssen der Hektik des Lebens Paroli bieten können. Das Fernsehen zeigt uns wie wir auszusehen haben, was wir essen und trinken sollen und wie wir uns verhalten sollen. Was die Menschen dabei jedoch vergessen, ist die Tatsache, dass sie zwar ihre Festplatte sauber halten, putzen und polieren und hegen und pflegen und womöglich noch vergolden lassen. Aber jede Festplatte ist nur so viel wert, wie das, was auf ihr gespeichert ist!«

    Dann kam ich zum Punkt: »Extrem ist es mit dem Tod. Der Tod ist tabu. Entweder man präsentiert uns den Tod, in Form von religiösem Unsinn, indem man uns ein überspanntes Bild eines Paradieses und einer Hölle vorgaukelt, von dem inzwischen niemand mehr überzeugt ist, oder man zeigt uns den Tod, in Form von Verlust unserer irdischen Güter, unserer Besitztümer, die man sich über lange Jahre angeschafft hat und die man dann verliert. So weckt man Verlustängste.«

    Ich erklärte ihr, man solle sich doch mal vorstellen, welche Ausmaße eine andere Betrachtungsweise des Todes hätte. Wie wäre es mit der Todesstrafe. Welchen Sinn würde die Todesstrafe machen, wenn man wüsste, dass in der nächsten Dimension alles schöner ist?

    Was wäre mit Mord aus Rache. Wäre es nicht eher eine Belohnung? Was wäre mit Kriegen. Man würde seine Feinde sozusagen in eine bessere Welt schicken. Was wäre mit den Depopulationsplänen der Elite, eine Erlösung? Gut, je nachdem, welche Erfahrungen das Individuum während seines Lebens machen konnte.

    In früheren Zeiten gab es sogar die Ansätze innerhalb der Kirche, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Heute ist es so gedreht, dass es unglaubwürdig klingt und abgelehnt wird.

    Jeder will mindestens 100 Jahre alt werden. Pillen und Mittelchen werden genommen. Alles, im das Leben zu verlängern. Man legt sich unter das Skalpell um jünger auszusehen. Und was tut man für sein Dasein im Tod? Ok, man kümmert sich darum, das man irgendwie unter die Erde gebracht wird, ob nun verbrannt oder nur 8 Fuß tiefer gelegt. Man will selbst im Tod keinem lästig sein und regelt das per Sterbeversicherung. Aber wer beschäftigt sich mit dem, was einen dort erwartet? Niemand.

    Kommen wir wieder zurück auf unser Beispiel mit dem dunklem Raum. Ich habe einmal eine schöne Metapher gelesen, dass die gemachten Erfahrungen des Menschen wie das Sammeln von Farbnuancen wäre und dass man in der Nächsten Dimension das Bild seiner Welt mit nun entsprechend vielen Farben ausmalen könnte. Das trifft es genau.

    Wenn sie keine Erfahrung im Leben gemacht haben, besitzen sie keine oder nur wenige Farben. Verständlich, dass ihnen ihr Bild der Welt, in der sie leben könnten, nicht gefällt.

    Die Konsequenz, die Reinkarnation, die Wiedergeburt. Vertane Zeit!

    »Darf ich ihnen noch einen Kaffee nachschenken«, fragte ich Bethany, die mir sehr aufmerksam zuhörte.

    »Gerne, Mr. Malone, ich bin ganz begeistert von ihren Ausführungen. So habe ich das noch nie gehört und gesehen«, antwortete sie.

    »Das bedeutet also, dass es etwas nach dem Tod gibt, oder habe ich sie jetzt falsch verstanden, Mr. Malone?«, fragte sie neugierig nach.

    »Richtig, Bethany, ich darf doch Bethany sagen«, antwortete ich und erklärte weiter.

    Bevor wir zu den Möglichkeiten kommen, wie wir mit unseren physisch Verstorbenen Lieben kommunizieren können, möchte ich noch eine wichtige Erkenntnis erläutern.

    Dazu müssen wir uns kurz mit der Thematik des sogenannten Nahtoderlebnisses befassen. Menschen, die eine erweiterte Bewusstseinserfahrung gemacht haben und dabei sogar ihren Körper verlassen haben. Ich erzähle ihnen das, um ihnen die Existenz des »nichtlokalen Bewusstseins« zu beweisen. Schon sehr früh, hat die Schweizerin, Dr. Elisabeth Kübler-Ross, über Nahtoderfahrungen geschrieben. Später schrieb auch Raymond Moody ein sehr bemerkenswertes Buch über dieses Thema. Die bemerkenswertesten Bücher sind jedoch die Erfahrungen des Armeearztes, George G. Ritchie, die er in seinem Buch, »Rückkehr von morgen«, schildert und zweifelsfrei das Buch zur weltweit größten prospektiven Studie über Nahtoderfahrungen, von dem Kardiologen, Dr. Pim van Lommel, die er in seinem Buch, »Endloses Bewusstsein«, beschreibt.

    Und darüber möchte ich ihnen etwas mehr erzählen.

    »Bethany, es ist bereits 8:30 PM. Aber ich muss ihnen die Zusammenhänge erklären. Haben sie noch Zeit oder wollen wir einen weiteren Termin vereinbaren?«, fragte ich sie.

    »Mr. Malone, ich habe schon ein schlechtes Gewissen. Sie haben mir schon so viel erklärt und sich so viel Zeit genommen, ich fürchte, dass ich das alles gar nicht bezahlen kann«, antwortete Bethany.

    »Bethany, ich mache dies nicht des Geldes wegen, sondern um Menschen zu helfen. Mein Geld verdiene ich durch meine Bücher und Zeitungsartikel, die ich schreibe. Ab und an halte ich auch mal Vorträge. Also machen sie sich keine Sorgen, sie verlassen mein Haus mit dem gleichen Geld, mit dem sie es betreten haben«, erklärte ich ihr.

    »Dann würde ich mir gern alles anhören, Mr. Malone, wenn es ihnen nichts ausmacht«, antwortete sie sichtlich erleichtert.

    »Gut, dann lassen sie uns weitermachen«, antwortete ich, goss ihr noch einen Kaffee ein und erklärte ihr die Besonderheiten der Nahtoderfahrungen.

    Ich wollte ihr nun keinen wissenschaftlichen Vortrag halten. Ich erklärte es mit einfachen Worten. Ganz vereinfacht kann man Nahtoderfahrungen so erklären, dass bei Menschen ein Herzstillstand stattgefunden hat. Hätte man bei diesen Menschen nun keine Wiederbelebungsversuche gemacht, wären sie zwangsweise verstorben.

    Die Besonderheit bei einem Teil dieser Herzstillstandpatienten ist die Tatsache, dass sie einen erweiterten Bewusstseinszustand erfuhren, den sie mit einer Tunnelerfahrung und einem hellen Licht, Treffen mit Verstorbenen, außerkörperlichen Erfahrungen oder einen Lebensrückblick beschrieben.

    Die Schulmedizin hielt dies lange Zeit für nicht real. Man versuchte es mit Sauerstoffmangel des Gehirns, Todesangst, möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten oder auch mit Halluzinationen zu erklären.

    Die Schulmedizin ging lange Zeit davon aus, dass das Bewusstsein vom Gehirn erzeugt wird.

    1988 begann der holländische Kardiologe, also ein Herzspezialist, Dr. Pim van Lommel, eine Studie mit 344 Herzstillstandpatienten. Er befragte gezielt seine Patienten, die alle einen Herz und Atemstillstand hatten, nach einer erweiterten Bewusstseinserfahrung.

    62 Patienten, also 18% berichteten ihm von einer erweiterten Bewusstseinserfahrung. Obwohl nur wenige Sekunden dem Herzstillstand ausgesetzt, konnten sie über Stunden von ihren Erfahrungen berichten.

    Sie waren während ihres erweiterten Bewusstseinsstadiums in einer anderen Dimension. Einer Dimension ohne Zeit und Raum. Alle waren sich jedoch ihrer Selbst bewusst.

    Die Patienten berichteten davon, dass sie ihren Körper verlassen haben und die ganze Situation, unter sich, beobachten und hören konnten. Wobei man hier nun eher »wahrnehmen« sagen muss.

    Alles, was diese Patienten, während ihres Herzstillstandes außerhalb ihres Körpers wahrnahmen, berichteten sie dem Arzt. Alles, wirklich alles konnte, anhand der zu diesem Zeitpunkt an den Patienten angeschlossenen Geräte und von Anwesenden Zeugen, bestätigt werden!

    Und das, während eines Herzstillstandes und Atemstillstandes. Aber besonders, nachdem auch auf dem EEG für mindestens 15 Sekunden keine Anzeige mehr zu messen war. Dazu muss man wissen, dass bereits nach einer Sekunde des Herzstillstandes der Blutfluss zum Gehirn zum Erliegen kommt und der Patient bereits nach zwei Sekunde bewusstlos ist.

    Alle Reflexe des Körper setzen aus.

    Dr. Pim van Lommel konnte somit beweisen, dass Nahtoderfahrungen reale bewusste Erfahrungen sind.

    Er kannte alle Faktoren seiner Patienten. Psychologischen Zustand oder auch die verabreichten Medikamente. Kein Sauerstoffmangel, keine pharmakologische oder psychologische Erklärung.

    In meinen Augen hat Dr. Pim van Lommel nicht nur bewiesen, dass das Bewusstsein nicht vom Gehirn erzeugt wird, sondern vielmehr die Existenz eines »Nichtlokalen Bewusstseins«! Also ist unser Körper eher als ein Werkzeug und unser Gehirn eher als eine Art Schnittstelle, als Transceiver, anzusehen.

    Interessant an dieser Stell, dass keiner eine Begegnung mit einem »göttlichen« Wesen hatte. Also kein Moses, kein Jesus und kein Gott.

    Und über diese Dimension unterhalten wir uns, wenn wir von Verstorbenen reden. Allein hier sollte bereits ein anderer Begriff gewählt werden. Den nur ihre physische Hülle wurde abgelegt. Ihr Bewusstsein ist da, wo es immer war. Vielleicht trifft der Begriff »Rückkehrer« eher zu.

    Bedingt durch meine eigene Arbeit, besitze ich Wissen von dieser Dimension. Wenn sie mich nun fragen, wer mir dieses Wissen vermittelt hat, kann ich ihnen nur sagen, eben genau diese Rückkehrer.

    »Jesse hätte nur gesagt, dass dies doch nicht möglich sei, dass alles Unsinn wäre«, warf Bethany ein.

    »Ich kann mir gut vorstellen, dass dies alles schwer nachvollziehbar ist, wenn man selbst noch nicht mit dieser Situation konfrontiert war«, antwortete ich ihr.

    »Aber sehen sie, es gibt Menschen, denen ist es passiert und man hat ihre Geschichte überprüft. Alles konnte bewiesen werden, durch Zeugen!«

    Ich setzte noch eine Kanne Kaffee auf. Ich bemerkte, dass Bethany sehr interessiert war. Und obwohl es schon spät war, was mir nichts ausmachte, machten wir weiter. Bethany hatte sich inzwischen ihren schweren grauen Mantel ausgezogen. Ich holte uns etwas Gebäck zum Knabbern. Ich mag diese Waffelmischungen, deshalb habe ich eigentlich immer zwei drei Tüten im Haus. Nachdem ich unsere Becher noch einmal vollgemacht hatte, fuhr ich fort.

    Ich erzählte ihr die Geschichte vom Gefreiten

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