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Adam's Link: Hilfeschrei aus der Zukunft
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Adam's Link: Hilfeschrei aus der Zukunft
eBook518 Seiten7 Stunden

Adam's Link: Hilfeschrei aus der Zukunft

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Über dieses E-Book

Stellen Sie sich vor, Ihnen würde jemand erzählen, was die Menschen in wenigen Jahren zu erwarten haben. Eine Reduktion der Weltbevölkerung auf nur noch 500 Millionen Menschen. Es gibt nur noch eine Weltregierung. Es existiert kein Bargeld mehr. Die Menschen arbeiten für Brot und Unterkunft. Sie arbeiten nur noch zur Wartung und Betreuung von Energieeinrichtungen und Nahrungsproduktionsstätten für eine selbsternannte Elite. Es gibt nur noch eine Weltreligion.

Es gibt u.a. keine freie Meinungsäußerung mehr. Gesellschaftliche Aktivitäten, Urlaub oder Reisen sind verboten. Namen werden durch persönliche Nummern ersetzt. Kinder dürfen nur mit Erlaubnis der Regierung geboren werden. Menschen leben gemeinsam in großen Wohnunterkünften. Es gibt kein Privatleben mehr.

Stellen Sie sich weiter vor diese Person würde Ihnen glaubwürdig erklären, dass sie aus der Zukunft kommt und Ihnen Wissen übermitteln will, wie man dieses Schicksal der Menschheit vielleicht noch verhindern könnte. Stellen Sie sich vor dieser Zeitreisende steht nicht physisch vor Ihnen, sondern ist als reines Bewusstsein im Körper Ihres sechsjährigen Sohnes materialisiert.

Erleben Sie die packende und mitreißende Geschichte von Adam, Chester und Julia Partridge, Mitch Campbell und Jiao Choi, und werden Sie ein Teil derer, die das Wissen mit ihnen zukünftig teilen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum10. Nov. 2015
ISBN9783732371372
Adam's Link: Hilfeschrei aus der Zukunft

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    Buchvorschau

    Adam's Link - Barry Jünemann

    Kapitel 1 – Lonesome

    Hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt, dass ich es irgendwann einmal vorziehen werde fernab von jeglicher Gesellschaft zu leben, dann hätte ich ihm wohl einen Vogel gezeigt. Nein, ich meine nun nicht die typischen Burnouter, die gebeutelt vom Misserfolg oder Stress ihrer Arbeit meinen, ihr Leben wäre in eine Sackgasse gefahren, aus der sie nur wieder herauskommen, wenn sie sich von allen Menschen isolieren oder sich in ihr eigenes Schneckenhaus zurückziehen und von nun an nur noch gegen Wände starren. Ich meine auch nicht die, die sich als Lebenslooser in ihre vier Wände zurückgezogen haben und nunmehr ein Liebesleben mit ihrer Tennissocke führen, weil sie so gut wie nie eine Frau abbekommen haben. Oder aber sie sind schwul oder lesbisch und haben sich nie getraut ihre Gefühle nach außen zu zeigen und leben nun ihre Gefühle in einsamen Nächten auf irgendwelchen Pornoseiten vor dem Computer aus.

    Nein. Ich gehöre zu keiner dieser Gruppen.

    Ach ja, ich bin Mitch Campbell, ich bin heute 56 Jahre, und würde mein Leben heute zu Ende gehen, würde ich unter Garantie nicht zu denen gehören, die mit Trauer auf ihr Leben zurückblicken und sich die Frage stellen, ob das denn wirklich schon alles gewesen sein soll. Ich habe gelebt. Ich habe wirklich gelebt.

    Warum mir das so wichtig ist zu betonen, werden Sie am Ende meiner kleinen Geschichte verstehen. Kleine Geschichte… nun ja, ich will nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Sie würden das Buch sonst wahrscheinlich direkt zuklappen und es ganz weit von sich weglegen, weil sie von dem, was ich Ihnen erzählen will, nichts hören wollen. Ich war mir anfangs nicht einmal sicher, ob ich Ihnen dies überhaupt alles erzählen soll. Vielleicht sollte ich es für mich behalten und Sie in Ihrem Dämmerschlaf lassen. Zumindest tue ich mir selbst damit einen Gefallen. So kann niemand sagen, er hätte nichts davon gewusst!

    Sie sollten sich zu Beginn die Frage stellen, ob Sie zu den Menschen gehören, für die die Welt aus rosa Wölkchen bestehen oder ob Sie überhaupt bereits dazu sind, Dinge zu hören, die Sie sonst vielleicht nur in einem Science Fiction Film erwarten würden.

    Gehören Sie zu den Angstdenkern, die alles was ihnen Angst macht kategorisch ablehnen oder ignorieren? Dann legen Sie das Buch weg und verschenken es.

    Gehören Sie zu den Wunschdenkern, die die Realität ausblenden und durch ihre eigene Wunschwelt ersetzen? Auch dann sollten Sie das Buch weglegen, es verschenken und sich Ihrer Realitätsverweigerung hingeben.

    Gehören Sie zu den Paradigmendenkern, die jegliche Veränderung ihres Umfeldes ablehnen und sich alles damit erklären, dass es doch immer schon so war und warum es sich nun geändert haben sollte? Dann müssen Sie das Buch sogar zum Selbstschutz weglegen, da nach diesem Buch für Sie nichts mehr so sein wird wie es zuvor war.

    Sollten Sie sich selbst als objektiv und vorurteilsfrei einschätzen, so haben Sie während meiner Geschichte noch genügend Möglichkeiten, Ihre eigene kognitive Dissonanz zu prüfen.

    Meine Geschichte wird Sie mit Ihren tiefsten Ängsten konfrontieren. Sie wird vielleicht auch Ihre Träume zerstören. Zumindest wird es das Weltbild, was Sie vielleicht derzeit noch mit sich herumtragen, ins Wanken bringen.

    Allerdings werden auch wenige unter Ihnen sein, die sich nach meiner Geschichte bestätigt fühlen, ja sich sogar befreit fühlen. Befreit von dieser ewigen Ungewissheit. Diese Befreiung wird soweit gehen, dass Sie sich von allen Glaubensgefängnissen erlösen können. Sie werden wahrscheinlich dann erst richtig anfangen zu leben. Ich wünsche es Ihnen von ganzem Herzen, wirklich.

    Im Augenblick sitze ich an meinem kleinen Schreibtisch und blicke durch das Fenster meiner kleinen Hütte am Rande des Mount Whitney.

    Der Mount Whitney ist der höchste Berg in Kalifornien, eigentlich in den USA, wenn man den Mount McKinley in Alaska einmal nicht dazu rechnet.

    Ich lebe hier in absoluter Abgeschiedenheit; Und das, obwohl die nächste Ortschaft, Lone Pine, nur eine gute halbe Autostunde entfernt ist. Und ob Sie es mir nun glauben oder nicht, ich bin hier absolut glücklich.

    Aber ich sollte vielleicht alles Schritt für Schritt erzählen.

    Wo fange ich an? Vielleicht mit mir. Ich bin Mitch Campbell und 56 Jahre alt. Ok, das habe ich Ihnen auch schon gesagt. Vielleicht kennen Sie meinen Namen auch bereits. Ich bin der Mitch Campbell, den Sie auf den Romanheften von L.A. Moon, also Los Angeles Moon, als Autor lesen können. Für die, die L.A. Moon nicht kennen, eine kleine Erklärung. L.A. Moon erzählt die Geschichten von Brad Bateman, einem kleinen Versicherungsangestellten, der sich jedoch zu jedem Vollmond in einen Werwolf verwandelt. Unentdeckt erlebt er, immer auf der Suche nach einer Lösung seines Problems, immer neue Gräueltaten, aus deren Aufklärung er sich jedoch immer wieder raus winden kann. So bleibt seine zweite Identität ein Geheimnis zwischen ihm und den Lesern von L.A. Moon.

    Diese Romanhefte erschienen alle 14 Tage. Jede Ausgabe hatte so gute 80 Seiten. Sie können sich vorstellen, dass ich da allerhand zu schreiben hatte. Den Job bekam ich von Chester. Chester ist ein liebgewordener Freund von mir, zu dem wir später kommen.

    Geboren bin ich Bell County, Texas. Genau in Temple, mit immerhin 66.000 Einwohnern. Temple ist ein kleiner Ort, der seinen Namen dem Chefingenieur Bernard Temple verdankt, der federführend beim Bau der Missouri-Kansas-Texas-Railroad war. Wäre die Eisenbahn nicht gebaut worden, wäre Temple, oder wie es dann auch immer genannt worden wäre, wahrscheinlich ein Kuhkaff geblieben. Heute ist es ziemlich bekannt für die vielen medizinischen Zentren und Krankenhäuser.

    Ich entdeckte relativ früh mein Interesse fürs Schreiben. Ich schrieb für 80 Bugs in der Woche die Unterhaltungsseite für die Temple Post Zeitung. Vor gut zwei Jahren las ich dann eine Anzeige im Internet. So kam ich nach Kalifornien. Das ist zumindest die Kurzfassung.

    Nun sitze ich hier, sehe aus dem Fenster, und freue mich eigentlich über jeden Tag, den ich noch in Freiheit… oder sollte ich eher sagen, den ich noch lebendig… erlebe.

    Eigentlich habe ich nur noch einen Menschen, dem ich vertraue. Ich lernte ihn vor gut einem Jahr kennen. Er ist Besitzer einer kleinen Bar in Lone Pine. Mein Freund Mushnick. Eigentlich heißt er Levi, Levi Mushnick, aber jeder nennt ihn nur Mushnick. Er ist einer der hilfsbereitesten Menschen, den ich je kennengelernt habe. Er ist der Dreh und Angelpunkt und gleichzeitige Nachrichtenzentrale in Lone Pine. Jeder, der etwas wissen oder über die neusten Gerüchte informiert werden will, geht zu Mushnick.

    Seine Bar ist gerade mal 80m² groß. Allerdings bekommt man bei ihm alles, was man sich nur vorstellen kann. Hinter der Bartheke steht sein Laptop, mit dem er Zutritt zu allen Informationen weltweit hat.

    Nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt hatte, beschloss ich, dass die Menscheit davon erfahren muss. So will ich auch dort mit meiner Geschichte beginnen.

    Ob man das, was ich hier schreibe je lesen wird, kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal beantworten.

    Kapitel 2 – Mushnick’s Bar

    Lone Pine ist ein kleines verschlafenes Nest im Inyo County, Kalifornien. Es ist ein sogenannter »census designated place« mit gut 2.100 Einwohnern. Ein »CDP«, wie man es hier kurz nennt, ist ein politisch unselbstständiges Gebiet, was aufgrund seiner demografischen Merkmale von der Umgebung unterschieden werden kann. Diese Gebiete bekommen zwar einen eigenen Namen, haben jedoch keinerlei eigene Körperschaft. Lone Pine liegt im Owens Valley, östlich der Sierra Nevada am Fuß des Mount Whitney, des höchsten Berges der USA außerhalb Alaskas.

    Die Ureinwohner des Owens Valley waren die Paiute Indianer. Allerdings wurden sie im Jahr 1860 in das 200 km südlicher gelegene Fort Tejon zwangsumgesiedelt.

    Lone Pine ist durch den entlang des Tals verlaufenden U.S. Highway 395 mit der Außenwelt verbunden. Die Bewohner von Lone Pine leben hauptsächlich vom Tourismus. Motels, Restaurants und das im Jahr 2006 eröffnete Lone Pine Film History Museum, ziehen immer wieder Menschen an, die sich für das Western Genre interessieren. Lone Pine diente in den 30er, 50er und 60er Jahren für sehr viele Filme als Filmkulisse für bekannte Westernfilme. Im Museum können die wichtigsten Filmutensilien dazu bewundert werden. Viele Touristen und Freizeitcowboys buchen aber auch eine Tour in die Alabama Hills. Diese Hügelkette versetzt jeden Westernbegeisterten zurück in die Zeit, als der Westen noch erschlossen werden wollte.

    Aber auch die, die nur mit der Kamera schießen wollen, kommen in Strömen nach Lone Pine. Der Grund dafür ist die zentrale Lage von Lone Pine, inmitten mehreren stark frequentierten Nationalparks. Last but not least kommen auch Bergsteiger auf ihre Kosten, die sich mit dem 4.421 m hohen Berg messen wollen. Alle wollen es A.H. Johnson, Charles Begole und John Lucas gleichtun, die ihn 1873 als erste Menschen bezwungen haben.

    So verschlafen Lone Pine auch ist, bietet es alles, was man zur Versorgung benötigt. Medizinische Versorgung für den Notfall, eine Post, eine Bank, eine Elementary Schule, Kirchen, zahlreiche Geschäfte des täglichen Bedarfs, Restaurants, Cafés, Bars, ja selbst eine McDonalds Filiale findet man weniger Meter hinter dem Film Museum.

    Mitten in Lone Pine, in der 226 North Main Street, liegt eine kleine Bar, Mushnick’s Bar. Auf gerade mal 80m2 wird einem hier alles geboten, was das Trinkerherz begehrt. Vor allem jedoch… Ambiente.

    Im Stil eines alten Wild West Saloon’s war das gesamte Gebäude aus Holz gebaut. Das einzige was hier fehlte, waren die Zimmer in der ersten Etage, einem kleinen Zugang zu einem Speiseraum, wie es in klassischen Saloon’s üblich war, und der typischen Schwingtür im Eingang. Innen war die Aufteilung der Sitznischen, die an drei Seiten zur Längsseite der Bartheke zeigten, so durchdacht gewählt, dass jeder Gast den Eindruck hatte, er hätte den besten Platz im Saloon ergattert. Am Ende der Sitznischen, Links und rechts von der Theke, sowie direkt vor der Theke, standen schwere hölzerne Barhocker. Hinter der Bar war ein gut 6 mal 1,50 m großer Spiegel angebracht. Davor standen hunderte Flaschen. Jeder, der einen neugierigen Blick durch die mittig gelegene Eingangstür in die Bar warf, musste denken, dass es hier ein größeres Angebot an Getränken gab, als man es selbst im Plaza Las Vegas erwarten würde.

    Die Bar war besonders zum Weekend der Dreh und Angelpunkt vieler Einheimischer. Hier tauschte man Informationen und auch so manchen verführerischen Blick mit einer der hübschen Frauen, die vom Inhaber selbst zum Wochenende eingeladen wurden. Meist waren es professionelle Frauen, die sich so entweder ein paar Dollar nebenbei verdienten oder aber auch einfach nur ihren Spaß haben wollten. Meist waren es mexikanische dunkelhaarige Schönheiten, deren Blicken man nicht lange Stand halten konnte. Ab und an waren auch afroamerikanische Frauen dabei, die die Mitte der Bar als Tanzfläche nutzten und so die Männer um den restlichen Verstand brachten.

    Mushnick, der Inhaber, war der Sohn einer jüdischen Einwandererfamilie, die in den 30er Jahren nach Amerika kamen. Ohne einen Cent in der Tasche erarbeiteten sich Sichem, der Vater, und Mathel, die Mutter, ein kleines Vermögen mit einer kleinen Wäscherei und Bügelservice in Compton, Los Angeles. Levi selbst arbeitete bereits als kleiner Junge mit im elterlichen Betrieb. Er war der Lieferservice der Mushnick’s. Nach dem Tod der Eltern entschied sich Levi jedoch dazu, das Geschäft zu verkaufen und sich in einer anderen Branche selbständig zu machen. Er löste sich relativ früh von allen religiösen Vorschriften und eröffnete eine kleine Bar in Lone Pine. Mushnick’s Bar ist heute das, was man eine Goldgrube nennen würde.

    Mushnick’s Hobby waren jedoch Nachrichten. Allerdings nicht die Nachrichten, die man im TV oder in der Presse lesen oder sehen konnte, sondern eher die unzensierten Nachrichten. Er war ein absoluter Fachmann in Sachen der Verschwörungsbeobachtungen. Geheimbünde, Schattenregierungen oder auch die Pläne zur New World Order waren seine tägliche Nahrung. Per Internet war er mit vielen Gleichgesinnten auf der ganzen Welt verbunden und erhielt so die neusten Informationen.

    Er nutzte jede freie Minute dazu sich weiter zu informieren. Jeder der informiert sein wollte setzte sich zu ihm an die Theke und unterhielt sich mit ihm über die neusten Enthüllungen. Diese Gespräche konnten an Tagen, an denen das Geschäft ruhig war auch schon mal die ganze Nacht durch gehen. Mushnick wusste alles und konnte zu jeder Frage Rede und Antwort stehen. Nicht selten geschah es, dass sich so nach und nach weitere Personen dazu setzten und nur den Erzählungen folgen wollten. Mushnick erzählte und seine Gäste tranken.

    »Komm Mushnick, gib uns noch zwei Shot und erzähl uns nochmal die Geschichte vom Ende der Welt«, lachte Wayne und wedelte mit den Armen.

    Wayne und Brewster waren typische Sleepcheeps, wie Mushnick sie nannte, Schlafschafe. Ihr Leben bestand darin, von 8:00 AM bis 5.00 PM zu arbeiten. Nach Feierabend gönnt man sich dann eben schnell ein paar Shots bei Mushnick. Shots, so nennt man die typischen Dreifingergläser, die man mit drei Fingern hält. Bis zum Rand mit Whiskey gefüllt gibt man sich so das Gefühl sich etwas zu leisten, sich etwas zu gönnen… das Leben kann so schön sein. Nachdem sie das Glas auf ex geleert haben, kann man wieder in ihre leeren Augen, ich hätte fast gesagt, in ihre leeren Köpfen sehen.

    »So, zweimal Mushnick’s Tafelwasser«, sagte Mushnick lachend und stellte zwei Shots Whiskey auf den Tisch und setzte sich dazu.

    »Was soll ich euch erzählen. Für euch sind das doch nur Abenteuergeschichten. Ihr kommt doch aus eurem Gedankenstall nicht heraus. Ihr kennt nur das Dienen, das Nicken zu allem, was euch die Suits sagen«, erklärte Mushnick und sah beide fast mitleidsvoll an.

    »Ach komm schon, Brewster kennt deine Geschichten noch nicht«, antwortete Wayne und deutete mit seinem Kinn auf Brewster.

    »Wayne hat mir versucht etwas zu erzählen. Aber irgendwie kam dabei nur Unsinn heraus. Mich interessieren diese Dinge schon. Ich weiß, dass man uns nicht die Wahrheit sagt. Seit der 911 Sache ist mir das klar. Hier werden einem Flugzeuge verkauft, die gar nicht da waren. Es gibt sogar Filme im Internet, wo man genau sieht, wie alles gefaked wurde. Ich kenne da einen Film, bei dem man den linken Flügel eines der Flugzeuge, was ins WTC geflogen sein soll, hinter einem Gebäude verschwinden sieht, obwohl das Gebäude weit hinter den WTC steht. Aber was sind Suits?«, fragte Brewster neugierig.

    »Na da ist ja jemand dabei aufzuwachen. Schön zu sehen, dass es nicht nur Schlafschafe gibt. 911, ja der nukleare Abriss dreier Gebäude. Man erzählt der dummen Bevölkerung, dass es Flugzeuge waren und schon schluckt man es. Alle meschugge. Es war nichts weiter, als eine nukleare Abrissoperation. Was viele nicht wissen ist, dass man zum Zeitpunkt der Erbauung des World Trade Centers neue Gesetze einführte. Neue Gesetze, die bei Gebäuden dieser Art einen späteren problemlosen Abriss garantieren sollten. Immerhin waren es doppelwandige gut 12 cm dicke Stahlträger. Alle im Abstand von nur einem Meter. Das gleiche nochmals im Inneren jeden Turmes. Man war sich im klaren, dass man dieses Konstrukt, dieses Stahlnetzkonstrukt, nicht mit herkömmlichen Bausprengungen zum Einsturz bringen könnte. Jedes Bauwerk hat irgendwann einmal ausgedient. Und dieses Stahlkonstrukt wäre, wie gesagt, nicht abreißbar. Also ließ man sich etwas Besonderes einfallen. Man platzierte unter allen 3 Gebäuden, also den Zwillingstürmen und dem WTC7 eine sogenannte „Zero Box. Es ist mit Sicherheit nur Eingeweihten aufgefallen, dass man, beginnend mit der ersten Reporterin im TV, die Stelle als ground zero betitelte. Dieser Begriff „ground zero, kleingeschrieben, bezeichnet genau die Stelle mit der größten Wirkung… einer atomaren Explosion. So konnte man es auch in allen Wörterbüchern vor 911 nachlesen. Erst nach dem besagten Tag wurden alle Wörterbücher geändert, bzw. um weitere Begriffe erweitert. Dann wurde aus dem kleingeschriebenen ground zero, der nun großgeschriebene Begriff, Ground Zero, der nun als die geografische Stelle des sogenannten Unglückes fungiert. Jedem Physikstudenten im ersten Semester wird klar sein, dass Aluminium kein Stahl durchschlägt, das ist blanker Unsinn. Weiter sind im Netzt auch die Originalaufnahmen aufgetaucht, in denen man sieht, dass gänzlich keine Flugzeuge an der Sache beteiligt waren. Auch sagten mehrere Zeugen, dass sie eben nur Explosionen gehört haben und keine Flugzeuge gesehen haben. Die, die direkt zu Beginn angebliche Flugzeuge gesehen haben wollen, sind ganz simpel gesagt, bezahlte Schauspieler gewesen. Na ja, um keine lange Geschichte daraus zu machen; Man bekam also so die Baugenehmigung für die Gebäude. Allerdings muss man davon ausgehen, dass zu diesen Zeiten noch jede Menge Asbest verbaut wurde. Später erst fand man heraus, dass Asbest u.a. auch Krebserregend ist. Eine Sanierung oder Erneuerung war undenkbar. Also schlug man mehrere Fliegen mit einer Klappe. Durch eine gezielte Explosion in den oberen Etagen wollte man den Menschen weißmachen, dass Flugzeuge in die Türme geflogen sein. Unabhängig davon, dass kurioserweise der Turm, der als zweiter, angeblich von einem Flugzeug getroffene Turm, als erster einstürzte, bemerkte man gute 12 Sekunden vor dem ersten Einsturz eines der Türme ein starkes Beben. Ein weiteres vor dem Einsturz des zweiten Turmes. Über 5.0 auf der Richterskala. Das war die unterirdische Explosion der „Zero Box unterhalb der Gebäude. Die physikalische Kraft erzeuge hier keinen klassischen Knall sondern zunächst nur ein Beben. Da der geringste Widerstand der Explosion nach oben ist, denn die jeweiligen Zero Boxen waren nur in geringer Tiefe unter den Gebäuden eingebaut worden, entstand so eine gewaltige Druck und Hitzewelle von mehreren tausend Grad. Die richtete sich nun nach oben und ging quasi Stockwerk für Stockwerk. Etwas über 350 Meter reicht solch eine Druck und Hitzewelle einer „Mini-Nuke, einer Miniatombombe. Und wenn man sich den Teil ansieht, bei dem die Explosion in den oberen Etagen stattfand, es passt genau. Dies ist auch die Erklärung, weshalb fast alles pulverisieret. Zumindest bis zu 350 Meter aufwärts. Wie ein Stück Kohle, die durchgebrannt ist, hat das Gebäude zunächst noch seine Form, jedoch ist alles bereits pulverisiert. Dieses Spektakel dauert gut 12 Sekunden. Und auch hier passt alles wieder im Detail. Ein Beben und 12 Sekunden später stürzt alles in sich zusammen. Was nun logisch ist, denn die obersten Stockwerke wurden nicht pulverisiert. Der bereits pulverisierte Teil darunter konnte diese Last nicht mehr tragen. Man sieht auch ein zwei Aufnahmen, bei denen FBI Mitarbeiter total vermummt am Ground Zero sind. Warum wohl. Sie wussten, dass es dort nukleare tödliche Strahlungen gab. Und warum sind viele, die als Ersthelfer vor Ort waren an Krebs erkrankt? Ein Helfer musste sich sogar einer Knochenmarkverpflanzung unterziehen. Dies gibt es nur bei radioaktiver Verseuchung. Inzwischen sind bereits viele Filme und kleine Dokumentationen auf YouTube zu sehen, die ganz klar zeigen, dass die angeblichen Flugzeuge im Nachhinein per Layer eingefügt wurden. Aufgrund fehlender Zeit teils so schlecht, dass man sogar einen Flügel eines der angeblichen Maschine hinter einem Gebäude verschwinden sieht, was wesentlich weiter hinter dem Turm steht, in dem dieses Flugzeug dann angeblich einschlägt. Nochmal, wenn man für den 11 September nicht alle physikalischen Gesetze außer Kraft setzt, dann durchschlägt Aluminium nie Stahl! So erklärt sich auch das rätselhafte Zusammenfallen des WTC 7, des dritten Gebäudes, was von keinem Flugzeug getroffen wurde. Auch interessant; Es gibt eines Aufnahme, bei der man eine Frau genau da stehen sieht, wo das angebliche Flugzeug reingeflogen sein soll. Leider wird sie wenige Sekunden später beim Einsturz des Gebäudes getötet. Aber diese Frau dürfte nie dort gewesen sein. Denn dort soll das Kerosin des Flugzeuges eben alles in Brand gesetzt haben. Na ja, der Rest ist schnell erklärt. Man erfand noch zwei weitere Ablenkungsmanöver, in Shanksville und beim Pentagon, wo auch kein einziges Flugzeug beteiligt war, und man hatte die Geschichte. Schnell nutzte man die Gelegenheit um die Schuld einigen Menschen mit Teppichmessern in die Schuhe zu schieben, die dann, so lächerlich sich dies anhört, dieses Maschinen geflogen haben sollen. Man konnte einen Krieg anfangen, man entledigte sich aller Versicherungskosten für Geschädigte, die durch einen Terroranschlag entfallen und man hatte keine Asbest und Abrissprobleme mehr. So lösen die Suits Probleme. Suits? Ja, wo fang ich da an zu erzählen. Suits sind für mich die selbsternannten Herrscher, die selbsternannte Elite. Wenn ich dir sage, dass es die hybriden Königshäuser sind, wirst du mich wohl zunächst für durchgedreht halten, oder?«, fragte Mushnick.

    »Ich kenne ein paar Aussagen, dass das irgendwie mit den Sumerern zusammenhängt, oder bin ich da jetzt ganz falsch?«, fragt Brewster zurück.

    »Ganz genau. Vor sehr sehr langer Zeit, einer Zeit, wo es den modernen Menschen noch gar nicht gab, kamen außerirdische Besucher zur Erde. Einerseits sind sie auf ständiger Suche nach Ressourcen, wie Gold und Silber und andererseits erweitern sie so ihr Imperium. Die Rede ist von den Draconianern aus dem Alpha Draconis Sternensystem. Hier bei uns kennt man sie auch als Anunnaki. Der Anführer ist Anu. Anunnaki bedeutet dabei so viel wie die, die dem Anu folgen. Man findet zwar einige Beiträge im Internet, in denen es heißt, dass es die, die vom Himmel zur Erde kamen bedeuten soll, was jedoch falsch ist. Man kann es mit dem Begriff der Freudianer, nach Sigmund Freud, vergleichen. Also die Anunnaki, die vom Himmel zur Erde kamen. Es ist verständlich, dass die, ich nenne sie mal vereinfacht Urmenschen, noch keine Vokabeln wie Außerirdische oder UFOs kannten. Dazu muss man sagen, dass diese Außerirdischen natürlich sehr viel weiter entwickelt sind als wir Menschen. Geschweige denn als die Menschen zur damaligen Zeit. DNS Veränderungen und Genmanipulationen sind bei ihnen seit langer Zeit bekannt. So veränderten sie die DNS der Urmenschen für ihre Zwecke. Das Ziel war eine Arbeiterrasse zu kreieren, die den Anunnaki zu Diensten sein sollte. Man setzte sie anfangs für den Abbau des Goldes ein. Wie wir uns Esel für Pack und Tragedienste dressieren. Nur sind sie etwas weiter. Das, was man uns immer noch als den unbekannten Missing Link vormacht, war nichts anderes, als die Genmanipulation am Urmenschen. Zwei Genome spielten dabei eine besondere Rolle. HAR 1 und FOX P 2, einmal die schnelle Entwicklung des Gehirnes und die Ausbildung unseres Sprechapparates. So konnten wir ab diesem Moment Befehle entgegennehmen, sie ausführen und Bericht erstatten. Man brachte uns die Sprache bei. Sumerisch. Noch zwei Whiskey bevor ich weitererzähle?«, fragte Mushnick.

    »Was, ja… klar, zwei Shots«, antwortete Wayne.

    »Cheers. Nun ja, für die Menschen waren diese Anunnaki, Übermenschen, so betitelten sie sie auch als Übermenschen, als Götter. Die Anunnaki waren gute 3 Meter groß, von kräftiger Statur. Sie waren hochintelligent und wahrscheinlich auch mit telepathischen Kräften ausgestattet. Natürlich hatten sie auch eine entsprechende Technologie vorzuweisen. Sie brachten den Menschen alles bei. Von einfachsten handwerklichen oder landwirtschaftlichen Dingen, Mathematik, bis hin zu astronomischen Wissen. So waren die Sumerer auch im Stande unser Sonnensystem in Stein zu meißeln. Die Sonne in der Mitte und die Planten im relativen Abstand zueinander. Aber das überzeugendste daran; Sie bildeten auch den Neptun und den Pluto ab. Wie konnten sie davon wissen? Den Neptun sieht man nur mit einem starken Teleskop. Den Pluto kennen wir erst seit den 1930er Jahren durch unsere Satellitentechnologie. Den kann man weder mit dem bloßen Auge, noch mit einem Teleskop sehen. Und was sagen die Sumerer dazu. Sie sagen, dass ihnen dass die Götter, die Anunnaki, gesagt haben. Wer nun etwas kriminologisch denkt, wird hier sehen, dass wir hier einen Beweis zur Aussage der Sumerer haben. Eure Gläser sind schon wieder leer, noch zwei oder könnt ihr mir dann nicht mehr folgen«, fragte Mushnick.

    »Am besten bringst du die Flasche her, dann musst du deine Geschichte nicht immer unterbrechen«, sagte Brewster lachend.

    »Nein, ich muss mich jetzt auch mal wieder um meine anderen Gäste kümmern. Ihr müsst mal eine Weile ohne mich auskommen«, antwortete Mushnick, stellte zwei weitere Shots auf den Tisch und ging zurück zur Bar.

    »Was darf es sein, Fremder? Ihrem Hut nach zu urteilen wäre das bei ihnen die richtige Frage, oder?«, fragte Mushnick einen neuen Gast, der es sich gerade an der Bar bequem machte.

    Er war hochgewachsen, braungebrannt und von kräftiger Statur. Mitte 50. Mit seinem kleinen Oberlippenbärtchen erinnerte er einen an Clarke Gable in seinen besten Jahren. Er trug typische texanische Westernboots und eine Blue Jeans mit Umschlag. Darüber ein verwaschenes hellblaues Jeanshemd und eine noch verwaschenere blaue Jeansjacke. In seinem Hosenbund hatte er ein paar Arbeitshandschuhe geklemmt. Um den Hals hatte er ein blaues Bandana mit einem Squareknot, einem vierfach geknüpften Knoten. Auf dem Kopf trug er einen beigen Stetson, einen typischen Cowboyhut. Alles in allem hatte man bei ihm den Eindruck, er wäre aus den Filmkulissen eines alten Wild Westfilmes übriggeblieben. Allerdings trug er seinen Hut mit einer Selbstverständlichkeit, so dass man sich nicht über ihn lächerlich machten, sondern ihn eher als einen der noch letzten echten Männer bewunderte.

    »Hey, geben sie mir einen Bourbon, haben sie einen Moonshine?«, fragte er und zündete sich eine Zigarette an.

    »Kommt sofort«, antwortete Mushnick.

    »Ich nehme an, dass sie sich hier nicht die alten Filmkulissen ansehen wollen, haben sie hier beruflich zu tun?«, fragte Mushnick und stellte das Glas Moonshine ab.

    »Nein, ich will einfach nur meine Ruhe, mehr nicht«, antwortete er.

    »Entschuldigung, ich wollte mich ihnen nicht aufdrängen, ich bin schon wieder weg«, sagte Mushnick und wollte sich gerade umdrehen, als der Mann ihn aufhielt.

    »Nein, nicht dass sie mich missverstehen. Ich meine nicht sie. Ich meinte es allgemein. Manchmal ist einem das Leben einfach zu viel und man will nur noch seine Ruhe haben«, antwortete er.

    »Oh ja, dass verstehe ich nur zu gut. Wenn ich mir ansehe, was auf der Welt passiert, aber vor allem, wie blind und desinteressiert die Menschen nur noch funktionieren, dann möchte auch ich nur noch davonlaufen«, antwortete Mushnick.

    »Mitch Campbell, aber sie können Mitch sagen. Geben sie mir noch einen Moonshine und dann das, was sie trinken«, sagte Mitch.

    »Levi Mushnick, aber jeder nennt mich Mushnick, einfach nur Mushnick. Ich habe mich schon daran gewöhnt. Ich nehme auch einen Moonshine. Normalerweise trinke ich nur Absinth, aber dazu muss ich auch die entsprechende Ruhe haben«, antwortete Mushnick.

    »Absinth, sehr ungewöhnlich. Ich dachte, man hätte ihn verboten. Ich muss es auch irgendwann einmal probieren«, antwortete Mitch und prostete Mushnick zu.

    »Das sollten sie, es ist wirklich eine besondere Erfahrung. Natürlich kennen sich viele damit gar nicht aus. So schwebt immer noch eine Art Mythos über dieses wundervolle Getränk. Dabei ist es so einfach erklärt. Absinth ist einfach nur ein Kräuterextrakt, hauptsächlich aus Wermut, Anis, Fenchel, Melisse und Ysop. Manchmal findet man auch Beimischungen, wie Enzian, Pfefferminze, Engelswurz oder Koriander. Traditionell hat der Absinth ein klares chlorophyllgrünes Aussehen. Er wird dann nach der Zugabe von geeistem Wasser opak milchig. Je nach Kräuterinhalten, kann die Trübung weißlich, gelblich, bläulich oder klassisch grünlich aussehen. Ich bevorzuge jedoch den sanften grünen Nebel. Der Wirkstoff des Absinth selbst, das Thujon, wird aus dem Wermut gewonnen. Das ätherische Öl Thujon ist bis heute wenig erforscht. Sicher ist nur so viel, als dass Thujon sich wohl der gleichen Rezeptoren im menschlichen Gehirn bedient wie das THC, dem Wirkstoff von Cannabis. Thujon soll in geringen Dosen sogar bewusstseinserweiternd wirken. Man sagt dem Thujon nach, dass Farben, Töne, die Zeit und der Raum, aber auch Gespräche und Eindrücke vertieft werden. Frühere Absinthe hatten teils einen wesentlich höheren Thujongehalt und galten damit sogar als Halluzinogen. Das Wissen um die medizinische und aphrodisierende Wirkung des Wermut reichte bis in die Frühzeit. Schon im alten Ägypten trank man ein mit Beeren und Honig versetztes wermutartiges Bier gegen Verdauungsstörungen. In der römischen Frauenheilkunde war er auch dafür bekannt, dass Frauen ihn bei Menstruationsbeschwerden und zur Schwangerschaftsunterbrechung nutzten. In der jüdischen Kabbala, in der Bibel und in magisch alchimistischen Texten des Mittelalters soll Wermut häufig erwähnt worden sein. Die Geschichten gehen soweit, dass französische Seefahrer und Kolonialsoldaten ihr Trinkwasser mit Absinth desinfiziert haben sollen und so der Ruhr und Gelbsucht vorbeugten. Selbst zur Malariaprophylaxe soll es ein probates Mittel gewesen sein. Viele sehen im Bitterstoff Absinthin ein ausgezeichnetes Mittel bei Magen, Darm, Gallenbeschwerden oder auch zur Appetitanregung. Die originale Rezeptur des Absinth soll vor gut 200 Jahren auf die Schweizerin, Henriette Henriod, zurückgehen. Im schweizerischen Val-de-Traves, kreierte sie Absinth als eine Art Allheilmittel bei verschiedensten Wehwechen. So erhielt der Absinth den lieben Kosenamen „La Fee verte - „Grüne Fee. Dieses Rezept übernahm dann später Henri-Louis Pernod, der dann erstmals industriellen Absinth brannte. Als „Petite bleue oder „Fee verte trat der Absinth seinen Siegeszug bei vielen Intellektuellen und Künstlern an. Auch selbstbewusste Frauen ließen sich diesen Genuss nicht entgehen und trafen sich zur „grünen Stunde, also zum Absinthtrinken allein in Cafés. Die Hochburg des Absinths wurde jedoch Frankreich. Im „Finde-Siecle, also Ende des 19. Jahrhunderts. Das Paris der Bohemiens, Cabarets und der vielen kleinen Tanztheater und Straßencafés eröffneten die „Grüne Stunde" mit dem Absinthzeremoniell das allabendliche Amüsement. Jedes Vergnügen hat aber auch seine Gegner. Hier war es im Speziellen die Weinlobby, das Militär und natürlich auch die Kirche. Das war zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie schafften es sogar, dass man Absinth fast weltweit verboten hatte. Es war gegen 1915, dass Absinth in vielen europäischen Ländern aber auch in den USA verboten war. Später konnten moderne und wissenschaftliche Studien den Vorwurf, dass Absinth schädlich sei, jedoch nicht bestätigen. So wurde das generelle Verbot ad absurdum geführt. Der Thujongehalt der damaligen Absinthvarianten unterscheidet sich dabei kaum von den heutigen Absinthsorten. Man erkannte, dass die gesundheitlichen Schäden eher an der Auswahl des minderwertigen Alkohols und dem übermäßigen Alkoholkonsum generell lag. Seit 1998 ist der Absinth in den meisten Ländern wieder frei verkäuflich. Ich liebe die französische Art des Absinthtrinkens, was auch eigentlich als original angesehen werden kann. Ich benutze dazu eine sogenannte Absinthfontäne. Man nimmt zwei bis drei Stückchen Würfelzucker, legt sie auf einen Absinthlöffel, der über ein Absinthglas liegt. Um den Zucker nun aufzulösen, lässt man die Zuckerwürfel mithilfe eines dünnen Wasserstrahls aus der Absinthfontäne tropfenweise auflösen. Man mischt es 1 zu 3, ein Teil Absinth und 3 Teile eisgekühltes Wasser. Je nach Absinth trübt sich das Gemisch nun zu einem grünen Nebel. Es gab eine ganze Reihe berühmter Absinthtrinker. Zu den berühmten Absinth- Trinkern zählen unter anderem Charles Baudelaire, Paul Gauguin, Van Gogh, Ernest Hemingway, Edgar Allan Poe, Arthur Rimbaud, Toulouse- Lautrec oder auch Oscar Wilde, um nur einige zu nennen. Ich lade sie gern einmal dazu ein. Es ist eine ganz besondere Erfahrung. Man ist nicht betrunken und dennoch spüren sie eine Art von Bewusstseinserweiterung. Ich vergleiche es irgendwie immer im weitesten Sinn mit einem Joint. Seitdem ich Absinth das erste Mal getrunken habe, gönne ich mir jeden Abend meine grüne Stunde. Und seltsamerweise kommen mir genau da immer die besten Ideen. Na ja, wie auch immer. So hat jeder seine Vorlieben. Ich hoffe, dass ich sie meiner kleinen Vorliebe nicht zu sehr gelangweilt habe«, beendete Mushnick seinen kleinen Vortrag.

    »Wow, sie wissen wirklich eine Menge darüber. Und ja, beim nächsten Besuch würde ich es gern einmal probieren. Heute muss ich noch einkaufen«, antwortete Mitch.

    »Sind sie denn neu in Lone Pine, ich habe sie hier noch nie gesehen?« fragte Mushnick.

    »Yupp«, antwortete Mitch sehr kurz.

    »Sie sind aber nicht auf der Flucht, oder? Ich meine… mir wäre es egal. Ich kann verstehen, wenn jemand vor den Suits flüchtet«, antwortete Mushnick und stellte Mitch noch ein Shot vor die Nase.

    »Suits, sind sie sowas wie ein Anhänger von Verschwörungsszenarien?«, fragte Mitch und kippte das Glas in einem Zug weg.

    »Sie kennen sich aber gut aus, sie müssen sich auskennen, wenn sie diese Schlussfolgerung ziehen. Ja, ich beschäftige mich mit den Machenschaften dieser Elite, richtig«, erwiderte Mushnick.

    »Ja, die Welt ist klein. Das ist eigentlich genau der Grund warum ich hier bin, also die Abgeschiedenheit suche. Ich habe sowas von die Schnauze voll, ich… aber nein, das ist eine lange Geschichte«, unterbricht Mitch seine Rede.

    »Ich habe viel Zeit, mein Leben spielt sich hier ab, in meiner Bar. Ich höre ihnen zu. Und sie können sicher sein, dass alles, was sie erzählen, auch bei mir bleibt. Also ich biete es ihnen nur an«, antwortete Mushnick und stellte ein neues Glas auf die Theke.

    »Der geht aufs Haus«, sagte er.

    »Können sie mir sagen, wo ich hier Lebensmittel einkaufen kann, ich will vor allem Beef Jerky kaufen?«, fragte Mitch und kippte den Bourbon weg.

    »Sie leben in den Bergen, am Mount Whitney, richtig?« fragte Mushnick.

    »Ich weiß nicht warum, aber ich vertraue ihnen. Ja, ich lebe mit meiner Frau am Mount Whitney. Also wir sind nicht verheiratet, wir leben zusammen. Was ich erlebt habe, lässt sich nicht in der kurzen Zeit erzählen. Ich kann nur sagen, dass nichts auf dieser Welt so ist, wie man es uns erzählt«, sagte Mitch.

    »Mushnick, das „sie" können wir lassen«, sagte Mushnick und stellte ein weiteres Glas auf die Theke.

    »Mitch, Mitch Campbell, also einfach Mitch. Das ist aber auch das letzte Glas. Ich habe Joe gesagt, dass ich in gut einer Stunde zurück bin«, erklärte Mitch.

    »Joe? Mir soll es egal sein, aber bist du…«, konnte Mushnick gerade noch sagen, als Mitch ihn unterbrach.

    »Hahaha, nein, Jiao ist eine Frau, eine zauberhafte kleine Chinesin, meine Freundin, ich nenne sie Joe«, lächelte Mitch.

    »Ok Mitch. Ja, hier gleich um die Ecke ist Wendell’s Butcher Shop. Der hat das beste Fleisch aus eigener Schlachtung. Sag ihm du kommst von mir, dann macht er die einen guten Preis«, antwortete Mushnick.

    »Ok, … Mushnick, dann sag ich mal bis nächste Woche. Ich werde jetzt mein Zeug einkaufen und dann ab in meine Welt. Ich bin sicher, dass wir Zeit finden, nächste Woche, dann erzähl ich es dir. Ach, noch etwas; Gibt es hier sowas wie ein Internetcafé, ich muss da ein paar Dinge auf meine Seite hochladen?«, fragte Mitch.

    »Auch das haben wir. Du siehst, wir sind hier eine echte Metropole, ein Schmelztiegel, hahahaha«, lachte Mushnick laut.

    »Statt Big Apple eine Big Plum, oder wie?«, fragte Mitch lachend zurück,

    »Nur 20 Meter weiter findest du das „Little In Café", ein kleines Internetcafé mit ganzen drei Internetplätzen. Wenn du Cajut, das ist der Inhaber, ein alter Paiute Indianer, sagst, dass du von mir kommst, dann lässt er dich sogar frei an den Rechner, er macht es eigentlich nur als Hobby, er freut sich immer wieder, wenn sich jemand bei ihm verläuft«, erklärt Mushnick.

    »Ich danke dir mein Freund«, antwortete Mitch und zog ab.

    Kapitel 3 – Die kleine Hütte am Mount Whitney

    Das war mein erstes Zusammentreffen mit Mushnick. Er war mir auf Anhieb sympathisch. Seine offene Art zu reden und einem dabei ehrlich in die Augen zu sehen gefiel mir. Ich ging zu meinem alten verrosteten 66er Chevy Pick Up, den ich vor 6 Monaten gegen meinen fast neuwertigen 2011er Ford Lincoln Town Car tauschte und fuhr das kleine Stück zu Wendell’s Fleischerei.

    Was sollte ich nach all dem, was ich erfahren hatte und was passieren würde, … und es wird passieren, noch mit einem Luxuswagen? Ich wollte einen unauffälligen Pritschenwagen, einen Pick Up. Und so alt und verrostet mein beiger Chevy auch aussieht, ist er generalüberholt. Alle Motorenteile ausgetauscht und mit einem größeren Tank versehen. Die Reifen sind neu und mit diesem neuartigen Schaum befüllt, die jedem Nagel trotzen. Die Roststellen sind entfernt und mit einem rötlichen Rostschutzlack vorbehandelt. Würde man ihn aufmöbeln und neu lackieren, würde man wahrscheinlich sogar mehr Geld damit machen, als ich für meinen Lincoln in ein paar Jahren bekommen würde. Eigentlich ein absolutes Sammlerauto. Und ich habe noch 15.000 Bugs obendrauf bekommen. Zusammen mit meinem Erspartem sind das mal eben 69.000 wunderbare US Dollar.

    Davon habe ich gut 30.000 Bugs für Silbergranulat gebraucht. Wenn alles crashen wird, dann ist das Papiergeld nicht einmal mehr die Farbe wert, mit der es bedruckt ist. Viele denken, sie würden sich Rücklagen für diesen Fall schaffen, indem sie Goldmünzen oder Barren kaufen und die nun Zuhause horten. Die werden sich wundern. Wenn man seine Lebensmittel kaufen will, dann wird der Händler mit Sicherheit nichts von einer Münze oder Barren abkratzen wollen. Gegen was wollen die dann ihre Rücklagen eintauschen? Nein, ich habe einen Tipp von jemanden bekommen, der sich damit auskennt. Silber in kleinen Einheiten, also auch hier keine Münzen oder Barren, sondern Granulat. Das lässt sich fast in Milligramm abgeben. Damit könnte ich im Ernstfall sogar nur eine Packung Zigaretten kaufen. Aber das soll jeder machen, wie er es für richtig hält.

    Ich weiß noch wie ich mir alles zusammensuchte, was ich brauchte um dieser Zivilisation den Rücken zuzukehren.

    Am Anfang sieht man noch nicht die wirklich wichtigen Dinge. Ich hatte mich da mit einigen Typen im Internet ausgetauscht. Die meisten machten auf mich wirklich den Eindruck, als würden sie versuchen ihre Kindheit nachzuholen. Von einer Winchester, einer Pump Gun, bis hin zu vollautomatischen Gewehren, es war alles dabei. Auf meine Frage, was sie denn ab dem Zeitpunkt machen, wenn man die letzte Patrone verschossen hätte, trat meist betretenes Schweigen ein.

    Nein, nachdem ich mich lange und eingehend mit dieser Thematik auseinandergesetzt hatte, sah meine Einkaufsliste ganz anders aus. Ok, ich muss zugeben, dass es schon an die Jugendzeit, besser gesagt an die Pfadfinderzeit, erinnerte. Nur hatte ich jetzt das Geld um mir die Dinge einfach zu kaufen. Mein Hauptgedanke war immer der, dass es die beste Qualität sein musste, es sollte langlebig sein. Der Jagdausrüster hatte an diesem Tag wohl seinen umsatzstärksten Tag. Ich begann mit einem Bowie Messer, einem Böker mit einer 6,4 mm

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