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Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band
Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band
Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band
eBook247 Seiten3 Stunden

Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Western
(349XE)
von Wilfried A. Hary:



John Steins Rache

Blutrache in Ghost Town City





Ben Raider war nach Thompson gekommen, um seinen Bruder John zu treffen. Zehn Jahre hatten sie sich nicht gesehen, bis Ben von John einen Brief erhielt, in dem er ihn um Hilfe bat. Bei seiner Ankunft in dem gottverlassenen Nest begegnet man Ben feindselig – erst von der rätselhaften Saloonlady erfährt er, dass John tot ist. Ermordet! Schnell wird Ben klar, dass sie es auch auf ihn abgesehen haben – aber warum? Welches Geheimnis hatte John zu verbergen? Ben will seinen Bruder rächen, doch vorher muss er fliehen – in den Höllencanyon ...
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum27. Okt. 2022
ISBN9783753206820
Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band

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    Buchvorschau

    Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band - Wilfried A. Hary

    Wilfried A. Hary

    Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band

    UUID: ff37de5f-38fd-430c-8f92-fed5c1d70069

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band

    Copyright

    John Steins Rache

    1

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    3

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    Blutrache in Ghost Town City

    Super Western Doppelband 18 - Zwei Wildwestromane in einem Band

    Wilfried A. Hary

    Dieser Band enthält folgende Western

    von Wilfried A. Hary:

    John Steins Rache

    Blutrache in Ghost Town City

    Ben Raider war nach Thompson gekommen, um seinen Bruder John zu treffen. Zehn Jahre hatten sie sich nicht gesehen, bis Ben von John einen Brief erhielt, in dem er ihn um Hilfe bat. Bei seiner Ankunft in dem gottverlassenen Nest begegnet man Ben feindselig – erst von der rätselhaften Saloonlady erfährt er, dass John tot ist. Ermordet! Schnell wird Ben klar, dass sie es auch auf ihn abgesehen haben – aber warum? Welches Geheimnis hatte John zu verbergen? Ben will seinen Bruder rächen, doch vorher muss er fliehen – in den Höllencanyon ...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © Roman by Author / Cover: A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    John Steins Rache

    Western von Wilfried A. Hary

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 110 Taschenbuchseiten.

    Fünf Jahre Haft hat John Stein hinter sich und will sich dafür an der gesamten Einwohnerschaft von Greak Town rächen. Als er in die Stadt zurückkehrt, muss er jedoch feststellen, dass hier einiges anders geworden ist. Jemand hat das Kommando über diese Stadt übernommen – jemand, der zwielichtige Geschäfte im Sinn hat. Und er, John Stein, soll sich daran beteiligen. Dann ist da noch Lilly, von der er glaubt, dass sie ihn damals verraten hat. Aber ist das alles wirklich so? Die fünf Jahre haben Stein verändert, er weiß es nur noch nicht.

    1

    Der Tag, an dem John Stein aus der Hölle des Zuchthauses von Utah entlassen wurde, war für ihn der Tag der Rache. Dafür hatte er fünf Jahre härteste Marter und schwerste Zwangsarbeit überlebt.

    Der Tag der Rache.

    Nicht nur allein für ihn: Seine Leute hatten auf ihn gewartet, treu, wie gewohnt. Sie hatten offensichtlich keinen Alleingang gewagt, weil sie genau wussten: Das hätte er ihnen nie verziehen.

    Als John Stein vor die eiserne Pforte trat, waren sie vollzählig da – auch Billy, wie immer verlegen grinsend. Er wusste gar nicht, wie er sich verhalten sollte, druckste herum, schnippte den Hut in den Nacken.

    Ein echter Stetson, dachte John Stein überrascht. Also ist es meinen Jungs all die Zeit nicht schlecht gegangen.

    Was hatten sie eigentlich getan?

    Flüchtig streifte sein Blick die schlaksige Gestalt von Wyoming Kid, den breitschultrigen, stets dümmlich grinsenden Muskelprotz Little King und den Mann mit dem Wieselblick und dem Rattengesicht Great Texas.

    John Stein hatte nur ihre Spitznamen behalten. Ihre richtigen Namen waren uninteressant. Ihn interessierte nur, dass sie da waren. Sonst nicht einmal so sehr, wie sie die vergangenen höllischen Jahre verbracht hatten.

    Keiner der Banditen hatte ihn besucht. Genau, wie er es gewünscht hatte. Niemand hatte die Chance haben sollen, sie festzunehmen.

    Little King reichte ihm mit unentwegt dümmlichem Grinsen den Colt. Den hatte er fünf Jahre lang für seinen Boss aufbewahrt.

    »Ihr seid pünktlich, als hätte ich euch persönlich bestellt«, sagte John Stein und nahm den Colt entgegen. »Wann gewöhnst du dir endlich das Grinsen ab, King? Jeder von uns weiß, wie schlau du bist.«

    »Tarnung, Boss«, brummte Little King. »Wenn ich mal nicht mehr grinse … Yeah, Boss, dann weißt du, dass ich beschlossen habe, meinen eigenen Kopf zu gebrauchen.«

    Eine Antwort, wie John Stein sie von ihm erwartet hatte.

    »Kommt, Boys, der Krieg wartet. Unser Krieg. Yeah, let’s go to Greak Town. Bald wird sie anders heißen. Bloody Town – blutige Stadt.«

    2

    Wie abgesprochen, ritt John Stein zunächst allein in die Stadt. Man wusste offenbar längst, dass er wieder auf freiem Fuß war, sonst wäre die Main Street nicht so menschenleer gewesen.

    Fünf Jahre. John Stein schnalzte mit der Zunge und spuckte in den Straßenstaub.

    Greak Town hatte sich in diesen fünf Jahren verändert. Aber es war nicht etwa schöner geworden.

    Steins Lippen wurden zu einem schmalen Strich, als er den Braunen genau auf das Sheriff-Office zutrotten ließ.

    Hier hatte er gelebt. Von hier aus hatte er die Stadt mit eiserner Faust regiert.

    Er kniff die Lippen so fest zusammen, wie es ging, dennoch konnte er das leichte Beben nicht verhindern. Seine Wangenmuskeln spielten.

    John Stein dirigierte den Braunen nicht mit den Zügeln, sondern mit kaum hörbaren Schnalzlauten.

    Hinter einem Fenster war eine Bewegung. Jemand ging rasch in Deckung.

    Er wurde beobachtet, von allen Seiten, aber keiner dieser feigen Memmen zeigte sich ihm offen.

    Die Hitze ließ Schweiß unter der Hutkrempe hervorsickern. In dünnen Rinnsalen bahnte er sich einen Weg über Steins in diesem Augenblick unnatürlich bleiches Gesicht. Der Schweiß sickerte zwischen die Bartstoppeln. Als John Stein sich dort unbewusst kratzte, gab es ein schabendes Geräusch.

    Der Braune trippelte unruhig. Seine Augen waren leicht geweitet. Das Tier war höchst nervös. Die Spannung, die in der Luft lag, wirkte auch auf den Braunen.

    Mit der Linken tastete John Stein unwillkürlich nach dem Revolverholster.

    Natürlich, das Holster war leer. John Stein hatte die Waffe in die Decke gerollt, hinter dem Sattel. Er hatte den feigen Bürgern von Greak Town demonstrieren wollen, dass er unbewaffnet zurückkehrte. Wenn nun einer auf ihn schoss, war das glatter Mord.

    Er lachte heiser, als er daran dachte.

    In diesem Augenblick öffnete sich die Eingangstür zum Sheriff-Office.

    Darauf hatte John Stein gewartet.

    Immer wieder hatte er sich die Begegnung mit seinem Todfeind vorgestellt. Manchmal hatte er aber auch lauthals darüber geflucht. Eine seltsame Mischung von widersprüchlichen Gefühlen hatte ihn immer beherrscht, wenn er sich die Begegnung ausgemalt hatte. Auch Angst war dabei gewesen.

    Ja, er hatte unterschwellige Angst vor seinem Widersacher, dem er die ärgste Niederlage seines Lebens verdankte. Dieser Mann, dem er die fünf Jahre verdankte, der ihn wie einen räudigen Köter aus der Stadt gejagt hatte – ihn, John Stein.

    Wie gebannt starrte John Stein auf die langsam auf schwingende Tür. Sie ging nach innen auf. John Stein war von der Sonne geblendet und konnte im Schatten des Raumes nichts sehen.

    Die Angst fiel ab. Da war nur noch Hass.

    Jemand trat aus dem tiefen Schatten vom Office.

    Nein, der tritt nicht, sondern der wankt, dachte John Stein erstaunt.

    Sein ärgster Feind: Moore Hendriks.

    Aber das war nicht der Moore Hendriks, der ihn mit zwei Colts in den Fäusten über die Main Street gehetzt hatte.

    Was John Stein hier vor sich sah, das war nur noch ein Abklatsch da von. Das war ein menschliches Wrack mit schlotternden Knien, schlaffen Schultern, einem Gurt, der an den ausgemergelten Hüften kaum noch Halt fand und ausgebrannten Augen.

    Ein Wrack namens Moore Hendriks.

    Wie sollte John Stein einen solchen Gegner hassen können?

    3

    Immer wieder hatte sich John Stein diese Begegnung ausgemalt. Er hatte Pläne geschmiedet und wieder verworfen. Und dann war ein einziger Plan geblieben: er würde in die Stadt kommen, verstaubt, verschwitzt, erschöpft, anscheinend unbewaffnet.

    Niemand ahnte indessen, dass er in Wirklichkeit die Fahrt bequem in einem Wagen zurückgelegt hatte.

    Vom Pferd herunter und in das Office, Moore Hendriks in Sicherheit wiegen, mit ihm einen Scheinfrieden schließen. Und dann der Colt in der Decke. Mit diesem in der Faust hatte er Moore Hendriks genauso über die Main Street jagen wollen, wie dieser vor fünf Jahren ihn.

    Seine Leute wären schon nach dem ersten Schuss herbeigeprescht, aus allen Himmelsrichtungen, um John Stein Rückendeckung zu geben.

    Und dann wäre die Herrschaft über Greak Town erneuert worden. John Stein, der jeden unnachsichtig bestrafte, der sein Spiel nicht mitspielte – ein Spiel mit Namen Macht.

    Ja, das war sein glorreicher Plan gewesen, der beste Plan von allen anderen. Und nun war dieser Plan keinen Cent mehr wert, denn wenn er dieses Wrack von einem Sheriff über die Main Street hetzte, konnte er sich nur lächerlich machen, weil er sich an einem Schwächling vergriff.

    John Stein glitt aus dem Sattel.

    Die Zähne des feigen Moore Hendriks schlotterten wie spanische Kastagnetten. In seinen Augen war Todesangst.

    John Stein wollte es immer noch nicht glauben. Er hatte sich so in seinen Hass hineingesteigert, dass es ihm unendlich schwer fiel, praktisch keinen Grund mehr für diesen Hass zu sehen.

    »Du – du bist also wirklich gekommen«, lallte Moore Hendriks. Eine Alkoholfahne wehte dabei John Stein ins Gesicht.

    Aha, nun begriff er endlich. Moore Hendriks war dem Alkohol verfallen. Dieser muskelstarrende Bursche, der so schnell seinen Colt zog, dass man die Bewegung nicht mit den Augen verfolgen konnte. Dieser eisenharte Kerl. Der Schnaps hatte ihn zerstört. Innerhalb von nur fünf Jahren.

    Selbst der hartgesottene John Stein spürte eine Gänsehaut.

    Da griff Moore Hendriks nach seinem Colt. Die Bewegung war noch genauso schnell wie früher, nur hatte er mit dem Gewicht des Colts deutlich Schwierigkeiten.

    Der Lauf der Waffe zitterte zu stark. Damit würde er nicht treffen. Mir der anderen Hand half Moore Hendriks nach. Nun war der Lauf ruhiger und deutete genau auf das Herz von John Stein.

    Stein schnippte seinen breitkrempigen Hut in den Nacken und grinste breit.

    »Wen willst du damit erschrecken, Hendriks? Alte Ladies?«

    Er riss schneller sein Bein hoch, als Moore Hendriks abdrücken konnte. Die Stiefelspitze traf Hendriks’ Hände und prellte die Waffe weg. Sie flog im hohen Bogen in den Straßenstaub.

    Moore Hendriks schrie auf. Wimmernd massierte er die geschundenen Hände.

    Ein versoffener, wehleidiger Jammerlappen, dachte John Stein verächtlich.

    Er schob den Betrunkenen beiseite. Dabei dosierte er seine Kraft nicht richtig, setzte zu viel ein, denn Moore Hendriks, dieses Alkoholwrack, flog seiner Waffe nach und landete neben ihr im Staub der Main Street.

    Er war sogar zu feige, noch einmal danach zu greifen. Obwohl John Stein offensichtlich unbewaffnet dastand.

    John Stein betrat das Office, ohne dem Sheriff weiter Beachtung zu schenken.

    Vom Lüften hielt der Sheriff wohl gar nichts. John Stein musste sich zusammennehmen, um das Office nicht augenblicklich wieder zu verlassen.

    Er fragte sich unwillkürlich, warum diese heruntergekommene Stadt einen solchen Sheriff überhaupt ertrug? Warum jagten sie ihn nicht zum Teufel?

    Kopfschüttelnd sah er sich um. Seine Augen gewöhnten sich rasch an das hier herrschende Halbdunkel.

    Und da erst bemerkte er den Schatten, der im Durchgang zu den Zellen stand. Der Schatten eines hoch gewachsenen Mannes, in beiden Händen eine Unterhebel-Repetierbüchse der Marke Winchester. Der Lauf der Waffe deutete genau auf John Stein.

    Der Fremde lachte. Er trat auf John Stein zu.

    Ein verirrter Lichtstrahl streifte sein Gesicht. Ein Gesicht, das John Stein nicht kannte. Dieser Mann stammte nicht aus Greak Town.

    Von dem Fremden ging eisige Kälte aus. Eine Kälte, die an die Kälte des Todes erinnerte.

    »Das also ist der berüchtigte John Stein«, sagte der Fremde grinsend.

    »Wer sind Sie?«

    »Ja, John Stein, das würdest du wohl gern wissen, was?«

    »Sonst würde ich nicht fragen.«

    Der Fremde bohrte ihm den Lauf seiner Winchester in den Nabel.

    Steins Bauchmuskeln spannten sich, als könnten sie damit die Kugel aufhalten. Der Fremde brauchte nur den Zeigefinger krumm zu machen.

    John Stein wagte es trotzdem: er machte eine halbe Drehung nach links, packte gleichzeitig den Lauf der Winchester und zog kräftig daran.

    Es löste sich kein Schuss, wie er erwartet hatte, aber die Büchse ließ ein metallisches Klicken hören. Als wäre sie überhaupt nicht geladen.

    Der Fremde prallte gegen John Stein und verlor sein Gewehr. Doch kein Grund für John Stein, zu triumphieren. Er spürte einen scharfen Stich in der Herzgegend. Blut sickerte aus einer Wunde. Er wagte nicht sich zu bewegen.

    Der Fremde lachte ihm ins Gesicht. »Ein Messer«, klärte er John Stein auf. »Die Spitze hat sich in dein Fleisch gebohrt, Bandit. Nur ein kleines Stückchen, direkt zwischen zwei Rippen. Ein kleiner Stoß, Kerl, und du gehst vor die Hunde.«

    »Wer sind Sie?«, fragte John Stein erneut.

    Der Fremde stieß ihm mit der freien Hand vor die Brust. John Stein taumelte rückwärts gegen die Wand und blieb dort stehen. Er knirschte mit den Zähnen. Seine Fingernägel krallten sich in den morschen Verputz.

    John Stein schätzte seine Chancen ab. Aber er zögerte. Dieser Fremde erschien ihm irgendwie unheimlich.

    »Du bist doch zurückgekommen, Stein, um wieder die Macht an dich zu reißen, nicht wahr?«

    John Stein blieb stumm.

    Der Fremde fuhr fort: »Du bist hier, weil du dich rächen willst. Erst an Moore Hendriks. Das hat sich ja erledigt, wie du gesehen hast. Brauchst ihm nur genügend Whisky einzuflößen. Das beschleunigt seinen Abgang. Und anschließend wolltest du den Bürgern dieser Stadt wieder zeigen, wer der Herr ist.«

    Er bückte sich, ohne John Stein aus den Augen zu lassen, und hob die Winchester auf, John Stein hatte sie nicht in den Händen behalten. Was sollte er mit einer ungeladenen Waffe?

    Blitzschnell warf ihm der Fremde die Winchester zu. Unwillkürlich fing John Stein sie auf.

    »Es soll alles so kommen, wie du es dir ausgemalt hast, John Stein. Ich weiß, deine Leute warten außerhalb der Stadt auf ein Zeichen von dir. Schieß einfach in die Luft, wie mit ihnen verabredet.«

    Woher wusste der Fremde dies alles?

    John Stein betrachtete die dunkle Gestalt. Sollte er es wagen, den Mann anzugreifen? Aber wer sagte ihm, ob der Mann außer dem Messer nicht noch eine Waffe bei sich trug? Der Fremde gab sich sehr selbstsicher. Also hatte er vorgebaut.

    »Hast du begriffen, John Stein? Du kannst die Stadt haben. Ich schenke sie dir. Erwähne mich niemals, hörst du? Du wirst herrschen, aber nicht ganz ohne mich. Wenn es dir nicht passt, dann greif mich an. Na los, worauf wartest du?«

    Ja, der Fremde erschien John Stein unheimlich. Aber, damned, war er fünf Jahre in der Hölle von Utah gewesen, nur um abergläubisch zu werden? Dies war ein Wesen aus Fleisch und Blut, und die Überlegenheit, die von dem Mann ausging, begründete sich nur darauf, dass John Stein unbewaffnet war. John Stein ließ die Winchester wütend zu Boden fallen.

    »Ich weiß alles über dich, John Stein. Du solltest dich in den letzten fünf Jahren daran gewöhnt haben, dass es Leute gibt, die dir überlegen sind. Auch im Zuchthaus hast du dich unterordnen müssen. Vor fünf Jahren hast du deinen Meister gefunden. Ich weiß, was dir widerfuhr. Deine Leute waren unterwegs, von Moore Hendriks aus der Stadt gelockt. Oh, damals war Hendriks noch ein schlauer Bursche. Du warst allein zurückgeblieben. Lilly aus dem Saloon kam, um dir Gesellschaft zu leisten. Du hast dich über ihren Besuch gefreut, wie immer, nicht wahr? Aber du hast nicht ahnen können, dass sie sich mit Hendriks verbündet hatte, um dich loszuwerden. Sie konnte dich entwaffnen, bevor Moore Hendriks das Büro hier betrat. Und dann begann für dich der Höllentanz. Die Bürger von Greak Town haben über dich gelacht, als Moore Hendriks dich aus der Stadt jagte.

    Mit geschundenen Gliedern hast du dort draußen gelegen, als die Bürger einen Trupp bildeten und dich wieder zurückbrachten. Sie schleiften dich wie ein Stück Dreck über die Main Street. Moore Hendriks hieß der neue Sheriff, weil er die Stadt von dir befreit hatte. Und es war seine Aufgabe, dich dem District-Marshal zu übergeben. All die Jahre war niemals die Rede von deinen Kumpanen gewesen. Du hast sie gedeckt. Sie blieben für die Hüter des Gesetzes verschwunden. Es sind treue Leute, John Stein. Und du wirst mir genauso treu ergeben sein. Du wirst besser arbeiten als Moore Hendriks.«

    »Er hat für Sie gearbeitet?«

    »Sonst wäre er längst kein Sheriff mehr.«

    »Wer sind Sie?«

    »Dein Gönner, John Stein – oder dein Todfeind. Du kannst es dir aussuchen. Und ich bin nicht allein. Du wirst uns nicht entkommen.«

    »Was verlangen Sie von mir?«, fragte John Stein gepresst.

    »Nichts. Du sollst hier alles haben, wie du es willst. Fang an,

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