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Almwanderungen in Salzburg: Über 70 Touren zum Staunen, Erkunden, Abschalten
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eBook537 Seiten3 Stunden

Almwanderungen in Salzburg: Über 70 Touren zum Staunen, Erkunden, Abschalten

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Über dieses E-Book

Sehnsuchtsorte zum Wandern nah

Wenn dich die Sehnsucht plagt…
… zieh' die Wanderschuhe an und rauf mit dir auf die Alm! Denn das Glück ist oft viel näher, als du denkst. Urlaub vom Alltag nehmen, den Kopf abschalten, einfach nur gehen und dich selbst und die Natur spüren – kannst du dir etwas Schöneres vorstellen?

Sehnsuchtsorte zum Wandern nah
Für deine Almwanderungen gibt es keinen besseren Begleiter als Christian Heugl. Er kennt die Almen und Hütten in Salzburg wie seine Westentasche – oder sollten wir sagen: wie seinen Wanderrucksack? Er weiß nicht nur, wie du am besten hin, hinauf und hinunter kommst, er hat auch die Almleute kennengelernt und die versteckten Schätze der Gegend erkundet. Und das Wichtigste: Er hat sein Wissen einmal mehr in einen Wanderführer gepackt und mit übersichtlichen Karten und ausführlichen Beschreibungen zu den Touren ausgestattet.

Mit den Höhenmetern steigt auch das Glücksbarometer!
Almen sind Sehnsuchtsorte – unberührte Natur, ursprüngliche Lebensweise, Orte, an denen Mensch, Tier und Natur im Einklang sind. Gerade in Zeiten, in denen wir mit Eindrücken und Informationen überschüttet werden, ist diese Beschränkung auf das Wesentliche keine Einschränkung, sondern eine Befreiung. Wer sich nicht mehr länger nur an solche Kraftorte träumen möchte, ist mit Christian Heugls Wanderführer auf jeden Fall auf dem richtigen Weg: In seinem neuen Buch öffnet er uns die Türen zu über 70 Almen und Hütten in Salzburg und Bayern.

Ist der Weg wirklich das Ziel?
Ganz klar: Ja! Zumindest wenn es ums Wandern geht. Mach am besten einfach den ersten Schritt. Oder den ersten Tritt in die Pedale – denn Christian Heugl sagt dir auch, welche Touren gut mit dem Mountainbike machbar sind und welche Almen du nur zu Fuß zu erobern kannst. Bei den mehr als 70 Wanderungen ist sicher auch etwas für dich dabei: Denn vom einstündigen Ausflug für Genießer bis zu Verlängerungsmöglichkeiten für Spontane und mehrtägigen Touren für alle, die gar nicht mehr genug bekommen können, findest du alles. Doch für Christian Heugl gehört mehr in einen Wanderführer. Deshalb packt er übersichtlich alle Hintergrundinfos und Besonderheiten der Almen, Kontaktinfos der Almleute und Insidertipps, welche Spezialität du dir auf keinen Fall entgehen lassen solltest in sein Werk.


Höhenluft schnuppern: detaillierte Wegbeschreibungen zu über 70 Almen im Salzburger Flachgau, Salzkammergut, Tennengau, Lungau, Pongau und Pinzgau sowie im bayrischen Grenzgebiet zu Salzburg
Vorbereitung ist der halbe Weg: mit genauen Angaben zu Wegcharakter, Gehzeit und Höhenmetern weißt du, was auf dich zukommt.
Orientierungshilfe: anschauliche Karten zu jeder Tour helfen dir, immer den Überblick zu bewahren.
Sprichst du Almisch? Während der Gehpausen einfach mal Almvokabeln pauken
Safety first: Empfehlungen zum Umgang mit den Almtieren
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum24. Feb. 2022
ISBN9783710767920
Almwanderungen in Salzburg: Über 70 Touren zum Staunen, Erkunden, Abschalten

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    Buchvorschau

    Almwanderungen in Salzburg - Christian Heugl

    Illustration

    1

    Bindalm im Klausbachtal

    Illustration

    Das Gebiet der Bindalm (re. Kressenkaser, li. Möslerkaser) mit dem Mühlsturzhorn im Hintergrund.

    Kurz vor dem Hirschbichlpass (1148 m), dem höchsten Punkt am Übergang in den Pinzgau, breiten sich die fruchtbaren Weiden der Bindalm aus.

    Talort: Ramsau bei Berchtesgaden

    Gebirge: Berchtesgadener Alpen (Hochkalter)

    Die Anfahrt: A 10, Abfahrt Salzburg Süd; auf der B 160 nach St. Leonhard, dann auf der B 305 über Berchtesgaden nach Ramsau und 3 km weiter zum Hintersee auf die Parkplätze P 2 oder P 3 (Gebühr)

    Bus & Bahn: ab Bhf. Berchtesgaden mit Bus 846 bis zur Haltestelle Auzinger; Almerlebnisbus von Mai bis Anfang Okt. 10-mal tgl. von Hintersee bis Hirschbichl

    Anstieg Bindalm: 2 ¼ Std. (350 Hm, 6,5 km)

    Charakter: gut befestigte, viel frequentierte Talwanderwege eingebettet in einer grandiosen Gebirgslandschaft

    Karte: freytag & berndt 393

    Info: www.berchtesgaden.de, www.almerlebnisbus.com

    Die Almleut’ vom Möslerkaser: Familie Wurm, Alpenstraße 51, 83486 Ramsau, Tel. +49 (0) 86 57 / 541

    Die Almleut’ vom Kressenkaser: Familie Lichtmannegger, 83483 Bischofswiesen, Tel. +49 (0) 86 52 / 14 11

    Bewirtschaftungszeit: Anfang Juni bis Mitte Sept.

    Almvieh: Milchkühe und Jungtiere, Pinzgauer Rinder

    Alter der Alm: Möslerkaser 1997 neu errichtet, Kressenkaser ca. 200 Jahre

    Seehöhe: 1117 m

    Almkost: Beste Brotzeit zu sehr moderaten Preisen. Spezialitäten sind der Butterkas und der würzige Schüsselkas.

    Besonderheit: kulturhistorisch besonders wertvolles, denkmalgeschütztes Almensemble

    Übernachten: nein

    Mountainbike: ja

    Der Möslerkaser und der Kressenkaser auf der Bindalm

    Der Nationalpark Berchtesgaden wurde im Jahr 1978 gegründet und hat sich in der Zwischenzeit zu einem hochklassigen Publikumsmagneten entwickelt, der jährlich von 1,6 Millionen Gästen besucht wird. Ein touristisches Rückgrat im 210 Quadratkilometer großen Berchtesgadener Alpenpark ist das Klausbachtal, das vom Hintersee Richtung Süden auf den Hirschbichlpass (1148 m) verläuft. Diese Verbindung war bereits zur Zeit der Kelten ein wichtiger Handelsweg und nebenbei wurden damit auch wertvolle Almregionen erschlossen. Eine davon ist das Gebiet der Bindalm kurz vor der Passhöhe. Noch 1947 befanden sich vier Kaser auf der Bindalm, heute werden noch der Kressen- und der Möslerkaser almwirtschaftlich genutzt. Vornehmlich Milchkühe und Jungtiere der bereits seltenen Pinzgauer Rinder verbringen den Sommer auf der Bindalm. Das kulturhistorisch wertvolle Almensemble steht unter Denkmalschutz. Von besonderem Interesse ist dabei der 350 Jahre alte Schiedkaser, der sich gleich zu Beginn einige Meter unterhalb auf der rechten Seite befindet. Er gilt als das Bindeglied zwischen dem urtümlichen Hüttl, bei dem die Rinder im Freien um die Hütte standen, und dem Rundumkaser mit dem umlaufenden Stall.

    Illustration

    Die Sennerin vom Kressenkaser in ihrer Rauchkuchl.

    Illustration

    Der bewirtschaftete Möslerkaser und der denkmalgeschützte Schiedkaser rechts daneben.

    Der Weg zur Bindalm

    Die Bindalm am Hirschbichl liegt an einer der touristischen Hauptrouten im Nationalpark Berchtesgaden. Der Übergang vom bayerischen Hintersee in das Pinzgauer Saalachtal wurde schon jahrhundertelang von den Salzsäumern benutzt, heute profitieren die vielen Besucher von der dadurch allmählich geschaffenen Infrastruktur. Das Wirtshaus, oder zumindest einen Bierausschank, kurz nach dem Grenzbalken gibt es bereits seit 1738. Eine Errungenschaft der neueren Zeit ist hingegen der im Jahr 1997 installierte Almwanderbus. Dieses bequeme, in den Sommermonaten mehrmals täglich verkehrende Transportmittel eröffnet verschiedene Möglichkeiten, wie etwa den kürzestmöglichen Zugang zur Bindalm (15 Min.) ab der Haltestelle Hirschbichl.

    Ausgangspunkt ist der große Parkplatz am Beginn des Klausbachtales. Vor dem Schranken befindet sich die Haltestelle, wenig weiter taleinwärts lädt das schmucke Klausbach-Nationalpark-Haus zu einem kostenlosen Informationsbesuch ein. Der Weg 481 zur Bindalm folgt nur kurz der gesperrten Asphaltstraße und zweigt dann nach links ab. Eindrucksvoll eingerahmt von der Reiteralpe auf der rechten Seite und dem Hochkalterstock vis-a-vis bewegt sich der Anstieg größtenteils fernab der schmalen Straße, auf der natürlich auch viele Mountainbiker unterwegs sind. Zu Beginn noch sehr gemütlich ansteigend, folgt im letzten Drittel ein steiler Abschnitt, der von einer spektakulären Hängebrücke eingeläutet wird. Nach dieser Steilstufe wird das Gelände wieder flacher und bald darauf tauchen auch schon die Kaser der Bindalm (1117 m) auf, die sich 41 Hektar Almlichte teilen. Der bewirtschaftete Kressenkaser liegt etwas oberhalb, der Möslerkaser befindet sich gleich rechts.

    Der Weg zur Mittereisalm und zum Hirschbichlpass

    Am Möslerkaser vorbei führt auch der weitere Weg, der sich kurz darauf wieder zweiteilt. Nach rechts geht es in 15 Minuten zum nur wenig höheren Hirschbichlpass mit der zentralen Bushaltestelle und der einladenden Gastronomie (geöffnet Anfang Mai bis 15. Okt., Di. Ruhetag). Wer vor diesem stark frequentierten Ort noch einen ganz einsamen Schauplatz erwandern will (Gehzeit 30 Min.), sollte bei der Weggabelung kurz nach dem Möslerkaser nach links zur Mittereisalm (1325 m) abzweigen. In den Sommermonaten weiden auf dieser Hochalm die Jungtiere der Möslerbauern. Malerisch hebt sich südwärts die meist noch schneebedeckte Hocheisspitze (2521 m) ab, während weiter nördlich ein verfallener Kaser zeigt, was passiert, wenn die Almen nicht dauernd gepflegt werden. Zurück geht es auf der bereits bekannten Route oder mit dem Almwanderbus. Einstiegsstellen sind die Haltestelle Hirschbichl oder die Haltestelle Abzweigung Bindalm.

    IllustrationIllustration

    Nicht mehr lange und die Pinzgauer Rinder vom Möslerkaser sind wieder auf der Weide.

    Illustration

    Die Mittereisalm am Weg zum Kammerlinghorn ist die Hochsommerweide der Almtiere vom Möslerkaser.

    2

    Halsalm

    Illustration

    Der obere Kaser auf der Halsalm mit den Grundübelhörnern im Hintergrund.

    Vom Klausbachtal aus betrachtet dominieren auf der Nordseite die kahlen Felszacken der Reiteralpe. In einem Sattel davor aber breitet sich noch die überaus anmutige Halsalm aus.

    Talort: Ramsau bei Berchtesgaden

    Gebirge: Berchtesgadener Alpen (Reiter Alpe)

    Die Anfahrt: A 10, Abfahrt Salzburg Süd; auf der B 160 nach St. Leonhard, dann auf der B 305 über Berchtesgaden nach Ramsau und 3 km weiter zum Hintersee, dort nach rechts auf die Parkplätze P 4 oder P 5 (Gebühr)

    Bus & Bahn: ab Bhf. Berchtesgaden mit Bus 846 bis zur Endhaltestelle Hintersee

    Anstieg Halsalm: 1 ½ Std. (430 Hm, 3 km)

    Ges. Rundwanderung: 2 ¾ Std. (430 Hm, 6 km)

    Charakter: Der Aufstieg verläuft über einen schmalen, teils steilen Pfad, der Abstieg über den bequemen Almweg.

    Karte: freytag & berndt 393

    Info: www.berchtesgaden.de

    Die Almleut’: Die Halsalm wird vom Bauern des Lacklehens (Ramsau) bewirtschaftet. www.lacklehen.de

    Bewirtschaftungszeit: Anfang Juli bis Anfang Okt.

    Almvieh: Jungtiere, Galtvieh, Milchkühe

    Alter der Alm: ca. 120 Jahre (Jahreszahl am First 1896)

    Seehöhe: 1200 m

    Almkost: kleine Almjause

    Besonderheit: Adlerhorst im Gebiet der Halsalm

    Übernachten: nein

    Mountainbike: nein

    Illustration

    Die Nationalpark-Infostelle ist im Klausbachhaus untergebracht.

    Die Alm, 1200 m

    Unter den steilen Südwänden der Reiter Alpe ist das Gebiet der Halsalm schon vom Talort aus gut erkennbar, aber die schönen Weideflächen, die sich dann kurz vor dem Ziel auftun, überraschen in ihrer Üppigkeit und Ausdehnung dann doch. Die Kühe kommen erst im Spätsommer auf die Halsalm, die Wochen davor verbringen sie auf den Weiden der Kallbrunnalm auf der österreichischen Seite. Von diesem Pinzgauer Sommerquartier werden sie dann über den Hirschbichl (1148 m) durch das Klausbachtal zur Halsalm getrieben. Die Halsalm wird aber auch schon im Frühsommer mit Jungtieren bestoßen. Drei besonders beliebte, auf der Halsalm produzierte Käsesorten sind der Stotzkaas, der Mozzarella und der Schnittkaas.

    Das Gebiet rund um die Hals- alm ist aber nicht nur zu ebe- ner Erde eine Augenweide, interessant ist auch der Blick nach oben. Mit etwas Glück lässt sich der majestätische Steinadler entdecken, wenn er die günstige Thermik der Südwände für seine weiten Gleitflüge ausnützt. Auf jeden Fall liegt im Umfeld der Halsalm ein Steinadlerrevier samt Horst, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Adlersichtung steigt.

    Immer zugegen sind dafür die zutraulichen Dohlen, die sich die Brotkrumen sogar aus der offenen Hand abholen. Mehr Details zu den gefiederten Alpenbewohnern und zum König der Lüfte vermittelt die Nationalpark-Infostelle im Klausbachhaus am Ende der Rundwanderung.

    Der Weg zur Halsalm

    Die malerisch gelegene Alm im namensgebenden Sattel ist von zwei Seiten aus erreichbar. Der eine Weg führt recht bequem und mit angenehmer Steilheit aus dem Klausbachtal zur Alm, etwas schwieriger und steiler ist jene Route, die direkt am Hintersee beginnt. Sie eignet sich dadurch aber auch besser für den Aufstieg der Rundwanderung.

    Vom Parkplatz geht es dazu am linken, westlichen Seeufer entlang bis zum Kainzierlhof. Bei der Abzweigung der Route 63 auf die Halsalm (links) befindet sich die Bushaltestelle Hintersee. Zunächst ist der Weg noch breit und nicht allzu steil, was sich aber schnell ändert. Im lichten, steilen Mischwald kann sich eine interessante Bodenflora entwickeln. Besonders schön ist der Frühsommer mit unzähligen Maiglöckchen, aber auch einige Orchideenarten und Akeleien sind unter der Blütenpracht. Der schmale Pfad stößt nach 200 steilen Höhenmetern auf den Weg 63 a, der von der Schwarzbachwacht herüberquert. Nach links abzweigend wird die Wegführung nun etwas flacher und nach weiteren 200 Höhenmetern ist auch schon die Halsalm sichtbar. Zuvor aber führt der Weg noch an einer romantischen Andachtsstelle mit schönen Rastgelegenheiten vorbei. An heißen Tagen ist dieser Ort auch unter dem Almvieh sehr beliebt, denn an dieser exponierten Stelle mit Blick auf den smaragdgrünen Hintersee weht fast immer ein kühlender Wind.

    IllustrationIllustration

    Der Andachtsplatz kurz vor der Halsalm ist auch bei den Almtieren beliebt, weil hier meistens ein kühler Wind weht.

    Der Rückweg in das Klausbachtal

    Nach der Almeinkehr führt der Weg 63 in südwestlicher Richtung über den Sattel und trifft wenige Meter später auf einen weiteren, traumhaft schön gelegenen Kaser. Nun ist es aber mit der weiten Aussicht bald vorbei, der breite Weg führt in den Wald und verläuft über eine bequem angelegte Trasse in 40 Minuten hinab in das Klausbachtal. Dort zweigt die Route nach links ab und trifft 15 Minuten später auf das Klausbachhaus. Hier ist eine überaus sehenswerte, frei zugängliche (9 bis 17 Uhr) Informationsstelle des Nationalparks Berchtesgaden untergebracht. Der letzte Abschnitt zurück zum Hintersee folgt den Gehwegen entlang der Straße.

    Illustration

    Die Absichten der hungrigen Dohle vor der Halsalm sind eindeutig.

    3

    Höllenbachalm

    Illustration

    Stille Augenblicke vor der Höllenbachalm.

    Der Name der Höllenbachalm bezieht sich auf den Graben unterhalb, in dem es nach Unwettern oft höllisch zugeht. Hier oben aber das glatte Gegenteil: Eigentlich müsste es hier Paradiesalm heißen.

    Talort: Bad Reichenhall

    Gebirgsgruppe: Chiemgauer Alpen

    Die Anfahrt: A 8, Abfahrt Bad Reichenhall; von der Umfahrung Bad Reichenhall nach rechts Richtung Karlstein abzweigen, nach 4 km großer, gebührenpflichtiger Parkplatz beim Thumsee

    Bus & Bahn: Bus 180 ab Sbg. Hbf bis Bad Reichenhall Hbf., Bus 2 bis Bad Reichenhall Thumsee

    Anstieg Höllenbachalm: 1 ¾ Std. (450 Hm, 3,5 km)

    Abstieg: 1 ½ Std. (100 Hm Gegenanstieg, 3,7 km)

    Charakter: Über einen Sattel führt der anfangs steile Weg vom malerischen Thumsee ausgehend in das hochtalartige Reich der Höllenbachalm. Bademöglichkeit im Thumsee.

    Karte: freytag & berndt 393

    Info: www.bad-reichenhall.de

    Die Almleut’: Familie Gruber, Eisenbichlerhof, Am Eisenbichl 1, 83435 Bad Reichenhall, Tel. +49 (0) 86 51 / 28 22. www.eisenbichler-hof.de

    Bewirtschaftungszeit: Anfang Mai bis Mitte Okt., Ausschank tgl. 10–18 Uhr

    Almvieh: Ziegen, Rinder

    Alter der Alm: ca. 150 Jahre

    Seehöhe: 780 m

    Almkost: typische bayerische Brotzeit, alles aus eigener Herstellung

    Besonderheit: Selbstvermarktung auf Wochenmärkten und am Heimhof in Karlstein mit eigener Metzgerei

    Übernachten: nein

    Mountainbike: ja, ab Mauthäusl oder Karlstein

    Illustration

    Der erfrischende Thumsee am Ausgangspunkt der Wanderung.

    Die Alm, 780 m

    Der Ursprung der heutigen Alm war eine Hochsiedlung. Um 1810 wurden die Flächen mit den Anwesen von der Staatsforstverwaltung gekauft. Die bestehenden fünf Höfe wurden im Interesse der Jagd aufgegeben, zum Teil sind die baulichen Überreste heute noch gut erkennbar. In dieser hochtalartigen Ebene liegt der Almbetrieb der Eisenbichler Bauern, westlich gut geschützt vom Schadlosberg (922 m), auf der Ostseite baut sich der etwa gleich hohe Heuberg auf, Richtung Norden öffnet sich die Sicht auf den Hochstaufen.

    Die Rinder, die den Sommer auf den 12 Hektar großen Wiesen rund um die Höllenbachalm verbringen, stammen aus - schließlich aus dem eigenen Betrieb. Nach der Sommerfrische auf der Alm werden sie dann am Heimhof in Karlstein mit Gras (Weide und Silage), Biertreber, Kartoffeln, Getreide und im Winter mit Mais gefüttert. Die Bauern legen großen Wert darauf, dass auch alle zugekauften Futter- Komponenten von nicht gentechnisch veränderten Pflanzen stammen. Da der Jungbauer gelernter Metzger ist und die Schlachtung selbst kontrolliert, kann garantiert werden, dass die Rinder auf der Höllenbachalm ein glückliches Leben geführt haben. Die Bioprodukte werden selbst vermarktet und können auch auf einigen lokalen Wochenmärkten erworben werden (siehe Homepage).

    Der Weg zur Höllenbachalm

    Ausgangspunkt ist der große Uferparkplatz am Thumsee gleich nach dem Seerosenteich. Der Weg „Höllenbachalm über Garnei" führt anfangs promenadenartig zum Hotel Seeblick, danach beginnt ein kurzer, schweißtreibender Anstieg. Im Sommer kann es auf diesen steilen Südhängen ordentlich heiß werden, aber allein der Gedanke an das abschließende Bad im glasklaren Thumsee schafft schon Abkühlung. Bei einer Weggabelung öffnen sich zwei Varianten, aussichtsreicher und auch etwas kürzer ist der links abzweigende Steig. Dieser mündet am höchsten Punkt (880 m) in einen Forstweg. Nächster optischer Höhepunkt ist 30 Minuten talwärts die Märchenwiese rund um die Höllenbachalm.

    Illustration

    Bald steht der Spalierbaum bei der Höllenbachalm in voller Blüte.

    IllustrationIllustration

    Ein stiller Genussplatz am Thumseeufer.

    Die Alm ist auch für die Mountainbiker ein interessantes Ziel. Anfahrten sind ab Karlstein oder ab Bad Reichenhall über den Listsee möglich, oder als kürzeste Variante ab dem Mauthäusl bei Weißbach. Diese Route eignet sich auch bestens für Familienausflüge mit Kinderwägen (Gehzeit 40 Min.).

    Der Rückweg zum Thumsee

    Von der Alm geht es wieder mit dem dafür nötigen Gegenanstieg über 100 Höhenmeter auf den Sattel zurück, dann einige Meter abwärts und nun über den links abzweigenden Weg weiter. Diesmal öffnen sich schöne Ausblicke auf die Staufenberge, aber der teils recht ausgewaschene Weg erfordert auch Achtsamkeit. Über die bereits bekannte Route geht es schließlich wieder hinab zum privaten Thumsee. Dort bietet sich noch die gut halbstündige Umrundung an, die neben schönen Badeplätzen auch zum einladenden Seewirt führt. In diesem wunderbaren Ambiente fühlte sich auch schon der Psychoanalytiker Sigmund Freud so wohl, dass er im Jahre 1901 gemeinsam mit seiner Familie einen mehrwöchigen Aufenthalt am Thumsee verbrachte.

    4

    Königstalalm

    Illustration

    Die Königstalalm. Über den Kamm im Hintergrund verläuft die Rückwegvariante zum Schneibsteinhaus.

    Königsalmen gibt es so einige, aber diese abgeschiedene, kleine Alm am Fuße des Schneibsteins steht schon inmitten eines einzigartigen Reiches.

    Talort: Berchtesgaden

    Gebirgsgruppe: Berchtesgadener Alpen (Hagengebirge)

    Die Anfahrt: A 10, Abfahrt Salzburg Süd; über St. Leonhard nach Berchtesgaden (SS 305), dort Richtung Königssee, dann nach links auf die Bergstraße Richtung Hinterbrand abzweigen; gebührenpflichtiger Parkplatz; hierher auch über die Zufahrt Dokumentationszentrum

    Bus & Bahn: ab Bhf. Berchtesgaden Bus 838 bis Haltestelle Hinterbrand

    Anstieg Königstalalm: 1 ¾ Std. (450 Hm, 5,5 km)

    Ges. Runde: 4 Std. (700 Hm, 10 km)

    Charakter: zum Teil auf promenadenartigen Wegen, dann aber wieder völlig einsam und auf kaum markierten Steigen

    Karte: freytag & berndt 393

    Info: www.berchtesgaden.de

    Die Almleut’: Familie Brandner, Oberwembach-Bauer, Hallgrafenweg 1, 83471 Berchtesgaden, Tel. +49 (0) 86 52 / 615 35

    Bewirtschaftungszeit: Anfang Juli bis Anfang Sept.

    Almvieh: Jungvieh, Muttertierhaltung

    Alter der Alm: vor ca. 500 Jahren erste Erwähnung

    Seehöhe: 1525 m

    Almkost: beste bayerische Brotzeit und Milch

    Besonderheit: historischer Rundumkaser

    Übernachten: nein

    Mountainbike: nein

    Illustration

    Im Vordergrund das Schneibsteinhaus und im Sattel darüber die Alpenvereinshütte Stahlhaus.

    Die Alm, 1525 m

    Der Ursprung der Königstalalm lässt sich über 500 Jahre zurückverfolgen. Die ältere der beiden Almhütten, der Stangerkaser, ist ein seltener Rundumkaser aus dem Jahr 1511. Diese historische Bauform war früher üblich, ist heute aber kaum mehr anzutreffen. Der Rundumkaser dient nun auch nur noch als Unterstand für das Almvieh. Das Almgebiet liegt im Nationalpark Berchtesgaden am Fuße von Reinersberg, Windschartenkopf und Rotspielscheibe, inmitten eines vielfältigen Wandergebietes. Die Besucher können sich auf eine einfache Almjause freuen. Eine beliebte Spezialität ist der besondere Schüsselkas. Dazu gibt es noch Buttermilch oder Milch, vielleicht auch den geräucherten Speck, mehr braucht es auf dieser stillen, königlichen Alm nicht. Der 15. August, der „Hohe Frauentag" und zugleich Almkirtag, wird ordentlich gefeiert und an diesem Ehrentag erwartet die Gäste eine besonders feine Auswahl an selbst gemachten Kuchen.

    Der Weg zur Königstalalm

    Vom Parkplatz Hinterbrand führt der angeschriebene Weg 497 mit einem kurzen Gegenanstieg zur neuen Mittelstation der Jennerbahn. An dieser vorbei geht es noch einige Höhenmeter bergauf, dann mit leichtem, aber stetigem Gefälle bis zur nächsten Weggabelung in 1,5 Kilo- metern Entfernung wieder bergab. Nach rechts geht es zur 15 Minuten unterhalb gelegenen Königsbachalm, wir folgen aber dem steil aufwärts führenden Weg zur nächsten Gabelung. Der weitere Weg (Weg 498) verläuft nach links, interessant ist aber zuvor noch der kurze Abstecher nach rechts zur 100 Meter entfernten, historischen Branntweinhütte (1352 m), die von der bekannten Schnapsbrennerei Grassl betreut wird. Ein Berg brenner ist von Juni bis Oktober oft tagsüber vor Ort und weiht die interessierten Besucher in die Geheimnisse des klaren Enzians ein.

    Wieder retour auf dem Weg 498 (Schneibsteinhaus) wandern wir 10 Minuten bis zur nächsten Kreuzung und zweigen hier nach rechts Richtung Königstalalm auf den schönsten Abschnitt der Almwanderung ab. Durch eine urwaldartige Landschaft, an einem gewaltigen Gedenkstein vorbei, führt der Almweg Richtung Talschluss, schlängelt sich vor dem Talende aber linker Hand über einige sehr steile Serpentinen auf die nächste Hochebene hinauf. Dort wartet dann etwas oberhalb, versteckt am Ende des Weges, die urige

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