Auch Kühe sind Feinschmecker. Das Heu, das Andreas Ager für seine Tiere als Futter zugekauft hat, stapelt sich unberührt in der Ecke des Stalls. Die Kühe fressen es nur widerwillig, eigentlich gar nicht. Sie mögen die fade Gräsermischung aus dem Tiefland nicht, bevorzugen stattdessen den gehaltvolleren Mix, der von den Almen rund um ihren Stall auf 1100 Meter Seehöhe stammt. Ager schmunzelt, schiebt eine Ladung frisches Heu in die Futterrinne, streichelt ein besonders neugieriges Kalb an der Stirn und schiebt das Tor zum Schaustall zu. »AmVieh-Theater« steht in großen Buchstaben über dem Eingang. Gegenüber in der »Stöcklalm«, hoch über Söll, serviert Ager bestes Biofleisch aus eigener Produktion. Als Begleitung lagert im ehemaligen Käsereifungskeller eine feine Auswahl an Weinen. Vor der Tür findet man direkten Anschluss an vier Lifte für den Einstieg zur Erkundung der weitläufigen SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental.
270 Pistenkilometer und neun Talorte werden hier von 83 Liftanlagen erschlossen – darunter einige Pionierprojekte. So stand in Ellmau die bei ihrer Inbetriebnahme 1970 längste Standseilbahn und in Söll der erste Achter-Sessellift Europas (1988), außerdem in Brixen der erste solarbetriebene Lift der Welt. Heute punktet man mit einer Vielzahl an Pisten, die sich in allen Himmelsrichtungen talwärts schlängeln. Damit gibt es zwar jahres-und tageszeitenunabhängig immer einen Sonnenhang, das Angebot führt bei unterentwickeltem Orientierungstalent aber möglicherweise nicht immer auf Anhieb zu der angepeilten Zieladresse – aber auf jeden Fall zu einer Hütte. Ein dichtes Netz aus mehr als 80 davon gibt es allein in der SkiWelt.