Allein im dunklen Wald: Chefarzt Dr. Norden 1224 – Arztroman
Von Jenny Pergelt
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
»Hast du alles eingepackt?«, fragte Anka ihre Tochter. »Ja, Mama«, erwiderte Lia und schob sich einen Löffel von ihrem Lieblings-Müsli in den Mund. »Du wirst mir fehlen, mein Schatz. Du wirst mir wirklich ganz schrecklich fehlen.« Lia seufzte so theatralisch auf, dass Anka Mühe hatte, das zu verkraften. »Geht das schon wieder los? An jedem zweiten Freitag erzählst mir, wie sehr du mich vermissen wirst, wenn ich das Wochenende bei Papa bin.« Anka beugte sich über den Frühstückstisch und gab ihrer süßen Tochter einen Kuss auf die Wange. »Tut mir leid, wenn dich das stört. Aber ich sage nur die Wahrheit. Du wirst mir fehlen, und dagegen kann ich nun mal gar nichts machen.« »Doch, könntest du«, erwiderte Lia zaghaft und warf ihrer Mutter einen vorsichtigen Blick zu. »Ich wüsste, wie wir dieses Problem aus der Welt schaffen könnten. Du brauchst mich nur zu fragen.« »Okay, dann mache ich das mal. Also mein kluges Töchterchen, welche geniale Lösung schwebt dir denn vor?« »Na ja«
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Rezensionen für Allein im dunklen Wald
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Buchvorschau
Allein im dunklen Wald - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1224 –
Allein im dunklen Wald
Diese Nacht werden Fee Norden und die kleine Lia niemals vergessen
Jenny Pergelt
»Hast du alles eingepackt?«, fragte Anka ihre Tochter.
»Ja, Mama«, erwiderte Lia und schob sich einen Löffel von ihrem Lieblings-Müsli in den Mund.
»Du wirst mir fehlen, mein Schatz. Du wirst mir wirklich ganz schrecklich fehlen.«
Lia seufzte so theatralisch auf, dass Anka Mühe hatte, das zu verkraften. »Geht das schon wieder los? An jedem zweiten Freitag erzählst mir, wie sehr du mich vermissen wirst, wenn ich das Wochenende bei Papa bin.«
Anka beugte sich über den Frühstückstisch und gab ihrer süßen Tochter einen Kuss auf die Wange. »Tut mir leid, wenn dich das stört. Aber ich sage nur die Wahrheit. Du wirst mir fehlen, und dagegen kann ich nun mal gar nichts machen.«
»Doch, könntest du«, erwiderte Lia zaghaft und warf ihrer Mutter einen vorsichtigen Blick zu. »Ich wüsste, wie wir dieses Problem aus der Welt schaffen könnten. Du brauchst mich nur zu fragen.«
»Okay, dann mache ich das mal. Also mein kluges Töchterchen, welche geniale Lösung schwebt dir denn vor?«
»Na ja«, druckste Lia herum, dann sagte sie hastig: »Papa und du, ihr könntet wieder zusammenziehen. Dann wären wir wieder eine richtige Familie und könnten jedes Wochenende gemeinsam verbringen.«
»Ach, Lia!« Bekümmert sah Anka ihr Kind an. Wann würde Lia endlich akzeptieren, dass die Ehe ihrer Eltern vorbei war? »Mäuschen, darüber haben wir doch schon ganz oft gesprochen. Dein Vater und ich sind noch immer gute Freunde, aber wir haben uns leider nicht mehr so lieb wie früher. Unsere Ehe hat nicht funktioniert und daran hat niemand Schuld. Manchmal passt man einfach nicht zusammen.«
»Ihr habt aber jahrelang perfekt zusammengepasst! Warum soll sich das denn plötzlich geändert haben?«
»Es ist nicht plötzlich passiert. Wir haben uns mit der Zeit auseinandergelebt. Das kommt vor. Ich habe dir doch schon einmal erklärt, dass …« Anka brach ab, als das Telefon klingelte.
»Papa!«, rief Lia strahlend. »Das ist bestimmt Papa!« Sie sprang vom Frühstückstisch auf und lief von der Küche ins Wohnzimmer.
Anka sah ihrer ungestümen Tochter mit einem nachsichtigen Lächeln hinterher. Sie lauschte, als Lia den Anruf entgegennahm. Nach den wenigen Wortfetzen, die zu ihr drangen, wusste sie, dass Lia mit ihrer Vermutung richtig gelegen hatte: Es war tatsächlich Steffen, der anrief, um alles für das gemeinsame Wochenende abzusprechen.
Sie stand auf, um den Tisch abzudecken und die Küche aufzuräumen. Die nächsten fünf Minuten gönnte sie Lia und ihrem Vater, obwohl sich die beiden am Nachmittag sehen und das gesamte Wochenende zusammen sein würden. In der Kaffeekanne befand sich noch ein Schluck, der nun in Ankas Tasse landete und ihr eine kleine Auszeit auf der sonnenüberfluteten Terrasse verschaffen würde.
Anka drehte ihren Stuhl so, dass er im Schatten stand. Sie nippte an ihrem Kaffee, während ihre Augen kritisch über die niedrigen Staudenbeete wanderten. Vielleicht sollte sie das kinderlose Wochenende nutzen, um endlich ihren Garten auf Vordermann zu bringen. Zwischen den blühenden Rosensträuchern machte sich das Unkraut breit. Es dort herauszuholen, war eine mühselige und schweißtreibende Arbeit, die sie am besten in den frühen Morgenstunden erledigte, bevor es zu heiß für die Gartenarbeit wurde.
Steffen hatte ihr vorgeschlagen, einen Gärtner zu engagieren und sich im gleichen Atemzug angeboten, die Kosten dafür zu übernehmen. Natürlich hatte Anka das sofort abgelehnt. Es wäre wirklich albern, sich professionelle Hilfe für das winzige Grundstück zu holen. Außerdem fühlte es sich nicht richtig an, wenn Steffen nun auch noch einen Gärtner bezahlte. Es reichte schon, dass er alle Ausgaben für das Haus trug, die teure Privatschule seiner Tochter finanzierte und jeden Monat eine unverschämt hohe Summe für Lias Unterhalt überwies. Auch die junge Frau, die neuerdings vorbeikam, um im Haus auf Steffens Kosten zu putzen, war seine Idee gewesen.
»Du arbeitest doch den ganzen Tag im Institut und möchtest deine Freizeit bestimmt nicht mit dem Staubwedel verbringen«, hatte er gesagt, um sie zu überzeugen. »Lass mich dir doch helfen. Du weißt ganz genau, dass mir das Freude macht.«
»Es ist nicht mehr deine Aufgabe, mir zu helfen oder mir mein Leben zu erleichtern«, hatte sie ein wenig schnippisch geantwortet und sich sofort dafür geschämt. Steffen hatte es nur gut gemeint, und wenn sie ehrlich war, gefiel ihr der Gedanke, nicht mehr das halbe Wochenende für den Hausputz zu opfern.
»Das weiß ich«, hatte er leise gesagt. »Und ich weiß auch, dass du bestens ohne mich klarkommst. Aber es ist doch nichts dabei, sich diesen kleinen Luxus zu gönnen. Bitte, lass es mich für euch tun. Ich will nichts anderes, als dass es dir und Lia gut geht.«
»Uns geht es gut, Steffen. Du machst dir viel zu viele Gedanken um uns. Ich schaffe meinen Haushalt, auch wenn ich den ganzen Tag arbeite.«
»Ja, natürlich. Du hast schon immer alles im Griff gehabt. Aber was spricht dagegen, sich das Leben etwas einfacher zu machen? Und wenn du schon nicht an dich denkst, dann wenigstens an Lia. Sie freut sich bestimmt, wenn ihre Mama jetzt mehr Zeit für sie hat.«
Indem Steffen Lia ins Spiel gebracht hatte, war es ihr leicht gefallen nachzugeben. Lia war diejenige, um die sich alles drehte. Nur ihretwegen hatten sich ihre Eltern nicht für immer aus den Augen verloren, als sie nach acht gemeinsamen Jahren getrennte Wege gingen. Und nur ihretwegen fühlten sie sich einander noch verbunden.
Zumindest war es das, woran Anka glauben wollte.
Nur wenige Tage, nachdem sie ihr Okay gegeben hatte, war Gitta Meincke vorbeigekommen, um sich bei ihr vorzustellen. Die junge Frau arbeitete für dieselbe Reinigungsfirma, die auch Steffens große Villa in Ordnung hielt. Gitta hatte einen kompetenten und sympathischen Eindruck auf Anka gemacht und kam seitdem einmal in der Woche vorbei, um ihr die groben Hausarbeiten abzunehmen.
Seufzend stellte Anka ihre leere Kaffeetasse auf dem Tisch neben sich ab. Steffen war warmherzig und großzügig. Das war er immer schon gewesen – und trotzdem war ihre Ehe zerbrochen.
*
»Mama!« Lia kam auf die Terrasse gelaufen. In ihrer Hand hielt sie das Telefon. »Papa möchte noch mit dir sprechen.« Sie reichte das Telefon an ihre Mutter weiter und sagte: »Ich hole schnell meinen neuen Badeanzug! Dann kann ich den mit zu Papa nehmen.«
»Was stimmt denn nicht mit den beiden Badeanzügen, die bereits bei ihm sind?«, rief Anka ihrer Tochter hinterher. Doch Lia war längst wieder im Haus verschwunden und blieb ihrer Mutter die Antwort schuldig.
»Guten Morgen Steffen«, sprach sie ins Telefon.
»Hallo Anka«, erwiderte er, und Anka spürte, dass er dabei lächelte. »Lia möchte unbedingt ihren neuen Badeanzug mitnehmen, um ihn mir vorzuführen.«
»Kein Problem, Steffen. Es wäre nur gut, wenn du sie am Sonntag daran erinnerst, ihn wieder einzupacken. Ihre Klasse will in der nächsten Woche ins Schwimmbad gehen. Dann möchte sie ihn sicher wieder anziehen.«
»Geht klar. Liegt sonst noch was an?