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Die Bärenwandler von Denver
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eBook257 Seiten3 Stunden

Die Bärenwandler von Denver

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Über dieses E-Book

Erstes Buch:
Nathan Varga, seines Zeichens CEO eines sehr erfolgreichen Fortune-500-Unternehmens mit einem Wert von mehreren Milliarden Dollar und Bären-Formwandler, war immer davon ausgegangen, eines Tages seine Gefährtin zu treffen. Er hätte sich aber nie träumen lassen, dass sie ein Mensch sein würde. Das verkompliziert die Dinge.
 

Zweites Buch:

Byron Varga weiß, dass er ein Versager ist. Den größten Teil seines Lebens verbringt er damit, entweder zu versuchen, seinen Bären zu kontrollieren, oder zu versuchen, das Chaos zu beseitigen, in das ihn sein Bär bringt.

Als er Brianna trifft, ist er verzückt von der süßen, kurvenreichen Schönheit, obwohl er weiß, dass sie viel zu gut für jemanden wie ihn ist. Als er jede Chance, die er mit ihr hat, total verdirbt, schwört er sich, von jetzt an alles zu tun, um die Art von Mann zu werden, die sie verdient. Alles. Selbst wenn das bedeutet, seinen Bären für immer zu töten.

 

Drittes Buch:

Xavier, der Vollstrecker des Clans, wird damit beauftragt, die entfremdete Tochter des Alphas wiederzufinden und sie zurück zum Clan zu bringen. Großartig. Er sollte für Papas verwöhnte Prinzessin den Chauffeur spielen. Doch sobald er sie findet, weiß er, dass sie seine Gefährtin ist und er gelobt, sie von nun an vor den üblen Machenschaften ihres Vaters und seines Clans zu bewahren.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum18. Juni 2022
ISBN9798201725556
Die Bärenwandler von Denver

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    Buchvorschau

    Die Bärenwandler von Denver - Candace Ayers

    Die Bärenwandler von Denver

    Copyright © 2017 von Lovestruck Romance LLC 

    Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Charaktere, Orte und Ereignisse sind Produkte der Fantasie der Autorin und werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebendig oder tot, Geschäften, Firmen, Ereignissen oder Orten sind absolut zufällig. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form oder auf elektronische oder mechanische Art reproduziert werden, einschließlich Informationsspeichern und Datenabfragesystemen, ohne die schriftliche Erlaubnis der Autorin, bis auf den Gebrauch kurzer Zitate für eine Buchbesprechung.

    INHALT

    Nathan: Milliardär Bär

    Byron: Herzensbrecher Bär

    Xavier: Böser Bär

    Über den Autor

    NATHAN: MILLIARDÄR BÄR

    Wenn eine Matchmakerin auf ihr Match trifft …


    Chloe Carpenter ist die geborene Matchmakerin. Intelligent, lustig und talentiert, hat sie ihren Mister Right noch nicht gefunden. Das hindert Chloe aber nicht daran, Mix und Match mit ihren Freunden zu spielen.


    Bei einem Wochenend-Camping-Ausflug, den sie organisiert hat, um zwei ihrer Kollegen zusammenzubringen, findet sie sich im Wald und von Angesicht zu Angesicht mit einem sexy-wie-die-Sünde Ranger wieder, der leicht zum Stoff ihrer wildesten Fantasien werden könnte.


    Nathan Varga, seines Zeichens CEO eines sehr erfolgreichen Fortune-500-Unternehmens mit einem Wert von mehreren Milliarden Dollar und Bären-Formwandler, war immer davon ausgegangen, eines Tages seine Gefährtin zu treffen. Er hätte sich aber nie träumen lassen, dass sie ein Mensch sein würde. Das verkompliziert die Dinge.


    Er muss sie nicht nur davon überzeugen, dass er der richtige Mann für sie ist, sondern auch einen Weg finden, ihr die Existenz seines Bären zu erklären und zu enthüllen, dass er nicht wirklich ein Ranger ist.

    1

    Die Lichter von Jasons’ Auto blendeten hinter ihnen auf.

    »Ich glaube, er will, dass wir anhalten«, erklärte Tim das Offensichtliche.

    Ich richtete meinen Blick auf das linke Seitenfenster. Tatsächlich tauchte aus dem überwucherten Baumbestand das Zeichen für eine Tankstelle auf.

    »Großartig, ich könnte eine Cola gebrauchen.« Mein Koffeinlevel war gefährlich niedrig und ich hatte das Gefühl, dass die Verantwortung, diesen Campingtrip fröhlich zu gestalten, hauptsächlich auf meinen Schultern lag. Wenn ich die Matchmakerin spielen wollte, dann brauchte ich eine Stärkung.

    Als beide Autos auf den Parkplatz der Tankstelle angehalten hatten, eilte ich vom Rücksitz und wurde augenblicklich von der Heftigkeit der Nachmittagshitze überwältigt. Sie war intensiv, nahezu erdrückend und ohne einen einzigen Windhauch.

    Tim und Jake, die beiden Jungs auf den Vordersitzen, folgten mir nach draußen. Laker, mein Kollege, der mit mir auf dem Rücksitz gesessen hatte, stöhnte auf, sobald seine Schuhe den heißen Bürgersteig berührten.

    »Chloe, du musst nicht auch auf die Toilette, oder?« Brianna näherte sich mir mit in die Hüften gestemmten Händen. Hinter ihr machten sich Jason und der Rest seiner Passagiere auf den Weg in die Tankstelle.

    »Sicher … ähm … ja«, antwortete ich leichthin und täuschte Ahnungslosigkeit vor. Ich wusste, dass Brianna sauer auf mich war.

    Wir gingen schweigend zur Toilette. Als wir drin waren, überprüfte Brianna die Kabinen und wandte sich dann mir zu.

    »Was zum Teufel ist hier los?«, zischte sie. »Warum fahre ich in einem Auto mit völlig fremden Typen, während du mit Laker und Jake fährst?«

    »Du kennst Jason!«, antwortete ich defensiv.

    »Nein, ich habe ihn nur ein paar Mal in der Firma getroffen − aber alle diese Typen kennen sich und es ist super unangenehm − ganz zu schweigen davon, dass Janine der personifizierte Wahnsinn ist.«

    Janine war Tims Ex-Freundin und zugegebenermaßen ein totaler Albtraum. Sie und Tim waren jahrelang miteinander ausgegangen, bevor er es schließlich schaffte, es zu beenden, aber sie weigerte sich anscheinend immer noch, ihn ohne sie irgendwo hingehen zu lassen.

    »Sorry, Janine«, seufzte ich, »ich hatte wirklich gehofft, dass du und Jason euch gut verstehen würdet …« Meine Worte gingen in ein Stottern über, als Brianna ihre Augen zu bösartigen Schlitzen verengte.

    »Ist dieser ganze Ausflug eine deiner Matchmaking-Versuche?«

    Aufgeflogen.

    »Nein! Nicht ganz − Bri, hör zu, ich denke nur, dass Jason ein großartiger Kerl ist, und ich denke auch, dass, wenn ihr nur miteinander reden würdet, ihr das auch so sehen würdet.«

    »Chloe!« Frustriert verbarg sie ihr Gesicht hinter ihren Händen.

    »Es tut mir leid.« Ich fing an, mich ein wenig schuldig zu fühlen. »Ich hatte wirklich gedacht, dass dieser Ausflug Spaß machen würde. Bei der Arbeit war es so verrückt und wir haben kaum Zeit miteinander verbracht − ich dachte, wir könnten es alle vertragen, uns ein paar Tage in der Natur zu entspannen.«

    Brianna rollte mit den Augen und drehte sich dann zum Spiegel über dem Waschbecken, um ihr Make-up zu inspizieren.

    »Es wird Spaß machen«, antwortete sie schließlich. »Es ist in Ordnung. Aber versprich mir, dass du mit der Jason-Sache aufhörst. Er ist wirklich nicht mein Typ und ich glaube nicht, dass er auf mich steht.«

    Ich lächelte ihr Spiegelbild an. Ich hatte gewonnen. Ich wusste aus guter Quelle − von dem Mann selbst − dass Jason an Brianna interessiert war. Er hatte einfach keine Ahnung, wie er in dieser Sache vorgehen sollte.

    »Also«, fuhr Brianna fort und fügte die Teile zusammen, »du hast die Qualen erlitten, mit Tim zu fahren, damit ich Jason näher kennenlernen konnte?«, fragte sie mit einem kleinen, schelmischen Lächeln, das sich in ihrem ganzen Gesicht ausbreitete.

    »Ja!«, bestätigte ich und erkannte, dass ich einige Freundschaftspunkte zurückgewinnen konnte. »Das habe ich. Aber um ehrlich zu sein, er war cool.«

    Brianna nickte, hörte aber nicht auf zu grinsen. Tim hatte mich ziemlich genau einmal im Monat während unserer College-Zeit eingeladen, mit ihm auszugehen, und dann noch für weitere drei Jahre danach − auch während er mit Janine zusammen war. Die ersten paar Male hatte ich höflich abgelehnt, danach war es nur noch nervig gewesen, und jetzt war ich in der Position, seine Avancen unverblümt zu ignorieren.

    »Das ist wahre Freundschaft«, lachte sie. »Okay. Dir ist vergeben.«

    »Können wir jetzt gehen, damit ich mir eine Limo holen kann?«

    »Sicher, aber diese Dinger werden dir die Zähne verrotten.«

    Um meinen Standpunkt diesbezüglich deutlich zu machen, schenkte ihr ein Megawatt-Lächeln, das meine perfekt weißen Zähne zeigte. Sie zuckte mit den Achseln und murmelte etwas über Haushalts-Bleichsets, was ich ignorierte. Soda war unumgänglich.

    2

    »H ier draußen ist es gruselig«, jammerte Janine und kuschelte sich auf dem umgestürzten Baumstamm an Tim an. Gleich nach unserer Ankunft hatten wir unser Lager am Fuße des Berges aufgeschlagen, den wir alle morgen besteigen würden.

    Das Gebiet war dicht bewaldet, aber es war uns gelungen, eine kleine Lichtung zu finden, auf der frühere Camper kunstvoll umgestürzte Baumstämme in einem Kreis um eine Feuerstelle angeordnet hatten. Ich fand, dass wir bei der Auswahl des Platzes für unser Lager eine gute Wahl getroffen haben. Der Wald fühlte sich überhaupt nicht gruselig an − Janine benutzte das nur als Vorwand, um Tims Aufmerksamkeit zu erregen. In gewisser Weise war ich ihr dafür dankbar.

    Laker und Jake hatten abgestorbene Äste und trockene Blätter gesammelt, um ein Feuer zu entfachen, und dann etwa eine halbe Stunde lang über den besten Weg, es zu richten, gestritten. Ich hatte die Geduld verloren und es selbst aufgeschichtet.

    Während wir um das Feuer saßen und Marshmallows am Ende von spindelförmigen Zweigen rösteten, wurden unsere Gesichter vom Flackern der roten und orangefarbenen Flammen erhellt, was uns alle leicht sonnengebräunt aussehen ließ.

    Das mochte ich am Sommer am liebsten − die langen Abende, wenn es noch warm war. Ich liebte den Geruch von Holz und dass wir alle in tiefen, gedämpften Tönen sprachen, um die Kreaturen des Waldes nicht zu stören. Ich fühlte mich vollkommen schläfrig. Wir hatten alle nach dem Abendessen ein paar Bier getrunken und der Alkohol in Verbindung mit dem hypnotischen Licht des Feuers versetzte mich in einen meditativen Zustand, in dem die Zeit stillzustehen schien.

    Ich lächelte zu den Gestalten auf dem Baumstamm gegenüber. Brianna und Jason redeten schließlich doch miteinander und saßen etwas getrennt von allen anderen. Bam.

    Als ich sie beobachtete, stand Brianna auf und ging um das Feuer herum und gesellte sich zu mir.

    »He. Was machst du da?«, fragte ich leise. »Endlich redest du mit ihm. Hör jetzt nicht auf!«

    Brianna seufzte theatralisch: »Wir reden nur. Ich gehe später noch mal hin, aber ich muss pinkeln. Wirst du einem Mädchen in der Stunde der Not helfen?«

    »Oh.« Das war für mich der größte Nachteil von Outdoor-Aktivitäten. Aber ich wollte Brianna nicht alleine in den Wald gehen lassen.

    »Okay, gut. Lass uns gehen. Ich habe eine Taschenlampe.«

    Ich kramte in meinem Rucksack herum und fischte die Ausrüstung heraus, die wir brauchten: Hygienetücher, Handdesinfektionsmittel und eine Taschenlampe. Brianna war beeindruckt, aber nicht überrascht. Die anderen Mitarbeiter von Barefoot PR, der PR-Firma, in der wir beide arbeiteten, schwankten zwischen amüsiert und ehrfurchtgebietend ob meiner hocheffizienten Organisationsfähigkeiten. Für mich war es unabdingbar, organisiert zu sein und erschien mir so natürlich wie das Atmen.

    »Bist du sicher, dass du nicht auch ein Porta-Töpfchen da drin hast?« Brianna kicherte.

    »Du lachst, aber ich wünschte wirklich, ich hätte eines dabei«, seufzte ich, während wir in die Dunkelheit des Waldes gingen.

    Als wir den Schein des Lagerfeuers nicht mehr sehen konnten, entschied ich, dass wir weit genug gegangen waren. Wir waren Seite an Seite geblieben, als der Wald unheimlich geworden war, mit nur einer Taschenlampe, die uns leitete und deren Licht Schatten warf, die sich beim Gehen veränderten und bewegten.

    »Okay, ich glaube, jetzt bin ich zu verängstigt, um pinkeln zu können«, sagte Brianna zögernd, während sie auf die ausgewählte Stelle blickte.

    »Sei nicht albern. Komm schon, Bri, je schneller du dein Ding machst, desto schneller können wir wieder im Lager sein«, argumentierte ich. Ich lehnte die Taschenlampe gegen einen Baum und drehte mich um, um ihr ein wenig mehr Privatsphäre zu geben.

    »Chloe … ich höre etwas«, flüsterte Brianna leise. Ich drehte mich um. Sie war vor Angst erstarrt, während sie in die Tiefen des dunklen Waldes blinzelte.

    Ich wollte ihr gerade sagen, dass sie nicht so nervös sein sollte, als ein leises Rumpeln den Boden unter uns zu schütteln schien. Ich konnte hören, wie Büsche beiseite geschlagen und Äste gebrochen wurden, als ob eine riesige Masse von irgend etwas auf uns zukäme.

    »Was zum Teufel ist das?«, flüsterte ich zurück, zu verängstigt, um mich zu bewegen.

    Meine Beine fühlten sich an, als würden sie jeden Moment unter mir nachgeben. Instinktiv wollte ich die Taschenlampe in Richtung des Lärms richten, aber ich unterließ es. Wenn das, was auch immer dabei war, hier vorbeizukommen, dann wollte ich keine Aufmerksamkeit erregen. Ich fädelte meinen Arm durch Briannas und schaltete das Licht aus.

    »Was machst du da!«

    Ich konnte Briannas hysterisches Flehen kaum hören. Der Lärm näherte sich, als ob er direkt auf uns zukommen würde. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich, wie die Bäume vor mir erst zitterten und dann heftig wackelten.

    Ein ohrenbetäubendes Gebrüll, isoliert und grausam, zersplitterte die Luft. Ich duckte mich und schützte mein Gesicht mit meinem Arm, als etwas aus den Bäumen in unsere Richtung geflogen kam. Was auch immer es war, es schrie, als es auf den Boden fiel.

    Ich konnte mich genug konzentrieren, um einen riesigen Haufen Fell zu sehen, der bewegungslos zu unseren Füßen lag, nicht weiter als einen Meter entfernt. Während ich ihn betrachtete, stöhnte der pelzige Haufen erbärmlich und rollte sich auf den Rücken.

    Dickes Fell. Eine Schnauze. Scharfe Krallen ... ein Grizzly. Es war ein riesiger Grizzlybär. Allein seine schiere Größe war erschreckend. Das flauschige Fell, die kleinen Ohren und die neugierigen Augen, die ich mit einer knuddeligen Version des Tieres in Verbindung brachte, taten meiner Angst keinen Abbruch, als ich auf die etwa achthundert Pfund Muskeln und unbändiger Kraft blickte, die vor uns lagen. Als er vor Schmerzen stöhnte, dehnte sich sein Kiefer aus, um einen wilden, blutbefleckten Satz von Eckzähnen zu enthüllen.

    »Es ist verletzt«, murmelte Brianna, »das arme Ding.«

    Was?

    »Brianna, geh nicht − bitte geh nicht − in die Nähe davon. Wir müssen uns zurückziehen, leise. Komm schon.« Ich versuchte, meine Stimme auf ein Flüstern zu beschränken, aber die Angst verwandelte sie stattdessen in ein hochfrequentes, sonarartiges Kreischen. Der Bär drehte seinen Kopf in unsere Richtung.

    »Wir müssen ihm helfen! Ich glaube, er blutet«, antwortete Brianna und ignorierte mich völlig, als sie aus ihrer gekrümmten Position aufstand.

    »Oder er hat gerade dafür gesorgt, dass etwas anderes blutet«, spuckte ich aus, »wir müssen gehen

    Sie ging näher auf das Fellbündel zu. Es jammerte wieder und versuchte, sich von seinem Rücken zu rollen. Brianna hielt inne. Ich konnte sehen, wie ihr Körper, genau wie meiner, vor Angst zitterte. Aber ungeachtet dessen ging sie weiter auf das Ding zu und gurrte leise, als wäre es ein Neugeborenes.

    Ich weigerte mich, sie im Stich zu lassen. So sehr jeder Teil meines Körpers verzweifelt danach strebte, sich umzudrehen und wegzurennen, wollte ich meine idiotische Freundin nicht mit einer Kreatur zurücklassen, die ihren Hals in Sekundenschnelle würde brechen können.

    3

    »E ntschuldigung, Ma'am, könnten Sie sich bitte von dem Tier fernhalten.«

    Der Mann erschreckte mich fast so sehr wie der Bär. Ich sprang auf, gab ein seltsames quietschendes Geräusch von mir, landete unglücklich und verdrehte mir meinen Knöchel an einem kleinen Felsen.

    Ich war so sehr mit Brianna und dem Bären beschäftigt gewesen, dass ich ihn nicht hatte kommen hören. Er leuchtete mir mit einer Taschenlampe ins Gesicht. Ich grimassierte, bedeckte meine Augen und fragte mich, warum zum Teufel ich das Ziel seines Missmuts war und nicht der mörderische Grizzly, der da ausgestreckt auf dem Boden lag.»Könnten Sie das vielleicht lassen?«, gab ich hochmütig zurück.

    Der Mann senkte seine Taschenlampe, entschuldigte sich aber nicht.

    »Sind Sie ein Ranger oder so was?«, fragte ich, erleichtert, etwas Unterstützung zu haben.

    Der Mann schwieg einen Moment, bevor er antwortete: »Ja genau, ein Ranger. Meine Damen, Sie müssen beide dorthin zurückkehren, wo Sie hergekommen sind. Ich schätze, Ihr Lager ist in diese Richtung?«

    Er deutete mit seiner Lampe in die Richtung, aus der wir gerade gekommen waren.

    »Ja.«

    »Ich glaube, der Bär ist schwer verletzt«, warf Brianna ein. »Was werden Sie tun? Haben Sie einen Truck oder so was? Wie wollen sie ihm helfen?«

    Ich sah mich um, sah aber kein Anzeichen eines Fahrzeugs. Der Mann schien wie aus dem Nichts aufgetaucht zu sein.

    »Mein Truck ist etwa eine Meile entfernt. Ich fahre ihn hier hoch und hieve ihn darauf. Das mache ich immer so.«

    Er seufzte, als wäre dies ein lästiges Vorkommnis, das regelmäßig geschah. Wie viele Kämpfe lieferten sich diese Bären?

    »Wird der andere zurückkommen?«, fragte ich etwas verängstigt. »Denken Sie, wir sollten unser Lager woanders aufschlagen?«

    Wenn der andere Bär stark und bösartig genug war, um diesem Tier Schaden zuzufügen, dann wollte ich auf keinen Fall in sein Gebiet eindringen.

    »Nicht heute Abend, nein«, murmelte er düster. »Ihnen wird nichts passieren.«

    Ich versuchte, den Wildhüter besser zu sehen, aber der Mangel an Licht machte es schwierig. Er war groß und breitschultrig, mit einem mehr als anständigem Körperbau, aber sein Gesicht war fast vollständig in den Schatten verborgen. Das Einzige, was ich mit Gewissheit feststellen konnte, war, dass er sich keineswegs wie ein Ranger kleidete. Ich konnte definitiv dunkle ausgewaschene Jeans und ein schlichtes schwarzes T-Shirt erkennen, aber alles sah sauber und gebügelt aus, ohne jegliche Spuren, die von einem Aufenthalt im Wald zeugen würden – kein Blatt, keine Erde.

    »Sie sehen nicht aus wie ein Ranger«, spekulierte ich laut. »Ich hatte gedacht, die würden alle diese Tarnuniformen tragen?«

    »Ich habe heute meinen freien Abend«, erwiderte er mit unbeweglicher Miene.

    Der Ranger war offensichtlich kein Fan von uns. Zweifellos erlebte er andauernd, dass Großstädter wie wir in die Wälder und offenen Landschaften der Rockies kamen, um sich auszutoben und ›zur Natur zurückzukehren‹, ohne die Grundlagen zu kennen, zu denen − da war ich mir ziemlich sicher, auch gehörte, die Flucht vor Grizzlybären zu ergreifen.

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