Das zweite Gefühl
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Alpträume, gefühllose Flecken verwirren seinen Geist. Arztbesuche geraten zum Desaster. Ist Lucy etwa daran schuld?
Zu spät muss er erkennen, dass er endgültig einer dunklen Seite seiner Persönlichkeit Platz machen muss.
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Buchvorschau
Das zweite Gefühl - Christian Manhart
Das zweite Gefühl
Alles begann mit diesen Träumen. Mit diesen Scheißträumen. Wann genau ich den ersten dieser seltsamen Träume hatte – ich weiß es einfach nicht mehr. Ist vielleicht auch egal.
Anfangs dachte ich, na ja, halt ein Alptraum. So was hatte doch jeder schon einmal.
Als Kind hatte ich unwahrscheinlich oft Alpträume. Liegt unter Umständen daran, dass man als Kind eben öfter krank ist. Fieberträume sind das, hatte meine Mutter gesagt. Das sind Träume von der Sorte, nach denen man schweißgebadet aufwacht, mit der festen Meinung, man wäre im Schlaf gekocht worden.
Einmal war es besonders schlimm, daran kann ich mich noch sehr genau erinnern. Ich hatte Masern, Röteln oder irgendeine andere ekelhafte Kinderkrankheit. Jedenfalls eine Krankheit mit sehr hohem Fieber. Meine Mutter war immer ganz stolz auf meine Krankheiten. Als gäbe es für jede erfolgreich absolvierte Krankheit ihres Sohnes ein Auszeichnung zum Annähen. Ähnlich einem Freischwimmerabzeichen. So verwies sie bei jedem Arztbesuch zu dem sie mich schleppte, mit einem ehrfürchtigen Nicken auf mich und bejahte die Frage nach durchgestandenen Krankheiten mit einem selbstbewussten „Alle!".
Damals wusste ich nicht so recht, ob ich darauf stolz, oder ob es mir peinlich sein sollte. Meine Mutter war schon ein wenig seltsam. Nicht, dass ich ein schlechtes Verhältnis zu meiner Mutter hätte, aber so manches trage ich ihr schon nach. Immerhin schleppte sie mich regelmäßig zu einer Vielzahl von Ärzten. Keine Ahnung was die bei mir finden sollten.
Vielleicht wäre meine Mutter zufrieden gewesen wenn sie irgendeine selten Krankheit bei mit gefunden hätten - aber so?
Was wollte sie nur bei den Quacksalbern? Na, egal, zurück zu meinem Alptraum.
Nun, als ich damals aus meinem Superalptraum aufwachte, war ich gerade den gefräßigen Mäulern von riesigen Krokodilen entronnen. Diese Krokodile mit ihren gewaltigen Zähen in den offenen Riesenmäulern schwammen in einem Burggraben voll mit glühender Lava. Ich stand am Rand des Grabens und hatte vielleicht einen Meter Platz bis zur Mauer hinter mir. Und es war höllisch heiß. Die Krokodile hatten mich aus ihrer Glutbrühe erspäht und machten sich gerade auf den Weg ans Ufer. Womöglich hätten sie mich in diesen Höllensumpf gezerrt und gefressen. Zum Glück hatte mich meine Mutter gerade noch rechtzeitig aufgeweckt. Das war wirklich knapp gewesen damals!
Als Kind hatte ich damals eine Mutter, die auf mich aufgepasst hatte und mich vor dem sicheren Tod rettete. Das bildete ich mir zumindest ein. Von den Träumen als Erwachsener und deren Folgen rettete mich Niemand.
Ich war zu der Überzeugung gelangt, dass ich nicht zu retten bin.
Und dabei war dieser eine Alptraum mit den Krokodilen im Vergleich mit denen, die ich durchmachte vergleichsweise harmlos.
Diese verdammten Träume. Ich hatte sie fast jede Nacht. Ich wurde sie nicht mehr los. Es schien zeitweise, als würde ich langsam aber sicher mein bisheriges Leben verlieren und in diesen verdammten Träumen weiterleben. Es war wie eine Transformation.
Eine Teilung der Persönlichkeit. Eine Teilung der Wahrnehmung. Wer würde in diesem Kampf gewinnen? Ich befürchtete, ich hatte ihn schon verloren. Es gab kein Zurück. Ich wurde ein anderer, mit anderen Wahrnehmungen - komisch!
Alles hatte ich versucht. Ich habe auf Schlaf verzichtet. Ich habe die Nacht zum Tag gemacht. Unzählige Mittelchen habe ich ausprobiert. Ich habe mir zu den unmöglichsten Zeiten den Wecker gestellt. Später habe ich ihn alle halbe Stunde gestellt. Es hatte nichts genützt. Ich habe mich sinnlos betrunken. Ich bin ausgegangen. Nächtelang.
Aber irgendwann musste ich schlafen. Kein Mensch hält es ewig ohne Schlaf aus. Wie oft wurde ich überwältigt von dem unersättlichen Schlafbedürfnis. Und dann kamen sie wieder, diese grausamen Träume.
Als ich aufwachte ging es mir wesentlich schlechter als vorher. Nicht dass ich müde gewesen wäre. Nein, der Schlaf, soviel musste ich anerkennend feststellen, war und ist erholsamer denn je. Obwohl mich diese Träume, so jedenfalls mein Eindruck völlig auslaugten.
Aber ich habe noch nicht erzählt was in diesen Träumen eigentlich passierte.
Nun, das ist gar nicht so einfach zu beschreiben. Es ist nämlich nicht so, dass ich wie in meinem kindlichen Krokodilfiebertraum beschrieben, grausame Geschehnisse aushalten musste. Es war viel schlimmer.
Zuerst wachte ich immer zu einer bestimmten Uhrzeit auf und begann zu Schlafwandeln. Ja, richtig Schlafwandeln. Das hört sich wie ein Witz an, war aber so. Und in den Nächten darauf ging es dann richtig los. Es begann immer mit einer unbestimmbaren Empfindlichkeit. Diese Empfindlichkeit dehnte sich langsam auf den ganzen Körper aus. Zuerst war es nur auf der Hautoberfläche. Aber umso länger das andauerte, umso tiefer wurde diese Empfindlichkeit. Ich wurde durchtränkt von Empfindlichkeit.
Am Anfang waren es ja auch nur kleine Stellen. Wo genau, ich kann es nicht mehr genau sagen. Ich glaube an der Hüfte war ein erster Fleck.
Die Empfindlichkeit kann man sich am besten vorstellen, als wäre die Haut oder die Körperstelle überall so reizbar wie bei unseren intimsten Geschlechtsteilen. Oder eine großflächige Abschürfung vielleicht. Eine Abschürfung oder sonstige Verletzung legt auch einen Teil der Haut frei der überaus sensibel ist. Mechanische Berührungen können sehr schmerzhaft sein. Auch Flüssigkeiten, Wärme, Kälte oder andere Substanzen die das offene Gewebe berühren, fühlen wir mit einer schmerzlich bis unerträglichen Reizung.
Bei unseren Geschlechtsteilen sind mechanische Grobheiten auch schmerzhaft, aber in gewissen Dimensionen können sie aber auch sehr lustvoll sein. Die Gratlinie genau zu bestimmen, erscheint mir unmöglich.
Also, sobald ich eingeschlafen war, fühlte ich mich als, würde mir die Haut abgezogen. Als würde man mich großflächig abschürfen. Oder als würde man die Haut andersherum tragen. Das Innere nach außen. Mein Körper lag dann frei und ungeschützt da. Es war, als wenn ich wie eine Banane abgeschält wurde. Aus meiner schützenden Haut gezogen. Empfindlich und schutzlos den Umwelteinflüssen ausgeliefert.
Der Vergleich mit den empfindlichsten Körperteilen den Mensch besitzt, ist allerdings nur ein Beispiel, weil mir nichts anderes einfällt wie ich es besser verdeutlichen könnte. Die Empfindlichkeit die mich erfasste war um viele Faktoren sensibler als die Hautregionen der Geschlechtsorgane. Ich weiß auch nicht ob sich jemand vorstellen kann, am ganzen Körper aufgeschürft oder großflächig ein Geschlechtsorgan zu sein.
Ich musste inzwischen tagtäglich damit leben. Ich hatte keine Ahnung ob ich je wieder zurück in mein ursprüngliches Leben finden würde.
Alles was ich bisher erlebt habe, verschwand allmählich. Mein Leben geriet aus den Fugen, wie man so schön sagt. Und doch ist die Erkenntnis geblieben, dass diese Träume unter Umständen gar nicht real stattgefunden haben, sondern nur in meinem Inneren. Wie eine Vorspiegelung, ein Fata Morgana.
Aber warum ich? Wo sollte das denn hinführen wenn ich in dieser grausamen Empfindlichkeit vollständig gefangen sein sollte? Und wozu das Ganze?
Sehr lange habe ich nachgedacht, womit das ganze Unglück begann und wer wohl der Auslöser für diese Ungeheuerlichkeiten war die mich womöglich noch mein ganzes Leben lang begleiten. Vielleicht beginne bei Lucy. Lucy war meiner Meinung nach definitiv schuld. Bei Lucy habe ich real zum ersten Mal gemerkt, dass etwas nicht stimmt mit mir, so glaubte ich wenigstens.
Kurz nachdem ich sie Kennen lernte begannen nämlich die Träume…
Lucy
Als ich Lucy kennen lernte, hatte ich keine Freundin. Vor allem keine feste Beziehung, wie man so sagt. Oder Partnerin, Lebensgefährtin, wie auch immer. Ich war richtig solo. Ein Single. Nicht dass ich immer solo gewesen wäre. Nein, nein, ich hatte schon immer mal Freundinnen. Sogar für längere Zeiträume. Aber es ging immer so eine Zeitlang und dann nutzte sich das irgendwie ab. So richtig Schluss mit Krach und Trara habe ich nie gemacht. Und die Mädels auch nicht. Bei mir war das immer so schleichend. Man hat sich halt immer weniger oft getroffen. Zuerst hatte ich keine Zeit, dann sie nicht und so weiter. Plötzlich merkte man, dass man sich schon ein paar Wochen lang nicht gesehen oder gehört hatte. Dann war`s auch schon egal. Weil der andere ist einem ja gar nicht abgegangen. Es hatte nichts gefehlt.
Na ja, so geht man eben durchs Leben.
Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Also mein Name ist Melli. Ja, natürlich nicht richtig Melli. Ich heiße Wilhelm Memmel. Ein richtig blöder Name, stimmt doch oder? Also mir hat er nie gefallen. Weder Wilhelm noch Memmel. Aber was soll man machen. Ich habe auch noch einen Bruder. Der heißt tatsächlich Markus Memmel. Und wie haben wir ihn genannt? Mäcki. Unglaublich oder? Mäcki und Melli. Wie Dick und Doof. Max und Moritz. Tim und Struppi.
Furchtbar, wenn ich da zurückdenke. Was sich Eltern oft dabei denken, wenn sie die Namen für ihre Kinder aussuchen? Inzwischen gibt es ja richtig groteske Namenkreationen. Vor allem die Promis sind da vorne mit dabei. Aber ich glaube, da engagieren viele der Einfachheit halber eine Werbeagentur.
Na, egal mit der Zeit gewöhnt man sich halt an diese Spitznamen. Deshalb für alle: Melli. Das passt schon.
Ich war zu dieser Zeit als ich Lucy kennenlernte ungefähr 32 Jahre alt. Mein Gott, wie habe ich ausgesehen? Ich hatte ziemlich dunkle braune Haare.
K e i n e Glatze. Nicht die Spur von Geheimratsecken oder eines Hubschrauberlandeplatzes. Ich besitze sogar sehr dichtes volles Haar. Sie sind allerdings null gewellt. Glatt wie Makkaroni oder Spagetti. Also ich trug sie immer sehr kurz, weil ich der Meinung war, es sieht blöd aus, wenn glatte Haare lang sind. Mir gefiel es so kurz. Ich fand das sieht männlicher aus. Genauso gefällt es mir an Frauen, die ihr Haar lang tragen. Bubikopf und solche Frisuren haben mich nie besonders angemacht. Ich bin ungefähr einsachtzig groß und man kann sagen, schlank und muskulös. Kein Bierbauch oder schlabbernde Arschbacken. Graublaue Augen und eine gerade Nase. Meine Haut ist nicht weiß und rötlich sondern... gelbbraun? Nein, hautfarben, einfach hautfarben. Da wär`s erstmal.
Von Beruf bin ich gelernter Bankkaufmann. Das war mir dann allerdings zu öde. Ich habe mir dann die Mühe gemacht und in der kleinen Universitätsstadt Siegen vier Jahre lang BWL studiert. Dann war ich bei einer großen Firma und machte Controlling. Bei genauem Hinsehen natürlich auch endlos öde.
Obwohl, mir macht die Arbeit mit Zahlen Spaß. Mich beruhigt die Zahlenwelt. Mathematik hatte mich schon immer fasziniert. Schon in der Schule tat ich mich leicht in diesem Fach. Ich finde es genial.
Ich verdiente übrigens nicht mal schlecht. Für meine Bedürfnisse hatte es allemal gelangt.
Ach ja, ich lebte in München, wegen der Firma. Meine Eltern stammen aus Westfalen. Ich bin auch Westfale. Aufgewachsen in dem öden Kaff Lützeln. Kennt kein Mensch, ich weiß. Zu meinen Eltern hatte ich immer losen Kontakt gehalten. Also telefonisch. Im Urlaub und natürlich zu Weihnachten besuchte ich sie logischerweise regelmäßig.
Mein Bruder ist knapp 2 Jahre älter als ich. Er war schon länger verheiratet und hat eine Tochter. Er lebte und arbeitete in Hamburg. Er ist mir schon immer etwas voraus gewesen. Er hat auch Abitur und ich nicht. Mäcki hatte Jura studiert und macht jetzt einen auf Anwalt in einer großen Sozietät. Mäcki ist so einer, der mit seinem Spitznamen nicht mehr zu Recht kommt. Mäcki darf ihn heute nur noch ich nennen. Aber auch nur wenn niemand zuhört. Sonst wird er stinksauer. Ich kann das schon verstehen, alle sagen heute gehen wir noch zum Mäcki? Tja, die meinen aber was anderes, klar oder?
Und so entwickelte man sich halt auseinander. Aber sonst haben wir ein sehr gutes Verhältnis. Seine Frau und meine Nichte kenne ich allerdings kaum. Sein Gattin kommt aus reichem Haus und kümmert sich beruflich um das Familienunternehmen. Die Familie hat sich, das ist aber meine private Meinung, ihr Vermögen zusammen ergaunert. Systematisch die Leute bescheißen und dabei immer reicher werden. Die haben mit Immobilien und Firmen angefangen und jetzt haben sie alles in Holdings und Briefkastenfirmen versteckt. Die bräuchten gar nicht arbeiten. Aber solche Menschen halten sich für das Größte und bekommen nie genug. Ach egal, was geht mich das an.
Für die bin ich womöglich ein ungebildeter erfolgloser Depp. Ich möchte gar nicht wissen was die über Hartz IV Empfänger denken.
Trotzdem ich nicht dieses Niveau meiner Schwägerin erreicht habe, verdiente ich nicht schlecht da in meiner Firma. Ich konnte mir schon was leisten. Außerdem habe ich von Geld und Finanzen ein wenig Ahnung. Deshalb wohnte ich in einer Zweizimmer Neubauwohnung. In München wurde in den letzten Jahren viel gebaut. Meine Firma residierte in München-Unterföhring. Und genau da, hatte ich mir eine schmucke Eigentumswohnung gekauft. Ich bin doch nicht blöd und zahle in dieser überteuerten Stadt auch noch Miete.
O.K. Ein Kraftwerk ist in Sichtweite. Aber das störte mich nicht besonders. Die Kraftwerke sind besonders in München sehr sauber.
Ein Auto hatte ich noch. Standesgemäß. Ein bayerisches Auto. Zuerst habe ich den 3erBMW geleast und dann zum Restwert gekauft. Ein geiles Fahrzeug so ein BMW. Kein Vergleich zu irgend so einem popeligen Opel oder einem Allerweltsgolf. Ich war schon richtig eingebayert. Nur mit der Sprache haperte es natürlich. Das Bayerische kann man meiner Meinung nach nicht lernen. Verstanden hatte ich nach einiger Zeit so ziemlich alles. Aber dieser lässige Umgang mit den Vokalen, das würde mir nie gelingen. Sollte ich noch erwähnen, auch noch FCB Fan zu sein? Nicht nötig, ich weiß.
So das ist jetzt vorerst alles was sie wissen müssen. Vielleicht fällt mir im Verlauf des Schreibens noch etwas Wichtiges ein, das ich jetzt vergessen habe. Aber ich glaube das genügt zur Info wer ich bin.
Also nun zu meiner Eroberung Lucy:
Zu meinen Gepflogenheiten gehörte es, zwei bis dreimal die Woche in eine Kneipe zu gehen. Sie befand sich in Haidhausen, in der Nähe des Max-Weber-Platzes. Für mich äußerst bequem mit der U-Bahn zu erreichen. Der größte Mist für mich als Kneipengänger, waren die sich rasch auf das ganze innere Stadtgebiet ausgebreiteten Parklizenzgebiete. Mit dem Auto direkt hinzufahren war schier unmöglich ohne sich ein Ticket einzufangen. Meistens stellte ich mein Auto in der Nähe einer U-Bahnstation ab oder ich machte einen auf Risiko.
Wie gesagt, in der ‚Bar Topotronic’ so hieß der Laden, war unser Treffpunkt. Hier hatte man sich lose mit Kumpels und Freunden getroffen. Es waren auch immer Mädchen dabei. Nur war bei denen keine Passende für mich dabei. Hässlich oder vergeben. Aber wie gesagt, ich war solo zu dieser Zeit.
Ich war nicht immer solo. Ich hatte schon genügend Erfahrungen mit Mädchen. Zwei längere Beziehungen waren auch dabei.
Einmal endlose fünf Jahre lang und das zweite Mal auch immerhin etwa drei Jahre. Aber ich bin so nicht der Typ fürs Heiraten und Kinderkriegen. Wenn es mir zu eng und eingefahren wurde, ergriff ich immer die Flucht. Unbewusst. Also nicht mit bewusster Absicht. Ich weiß nicht warum, aber ich fing dann zu streiten an. So lange bis wir uns einig waren, dass es besser ist, man trennt sich. Ich kann schon ziemlich ekelhaft werden, glaube ich. Zumindest hat mir das Anni, das war die letzte, die mit der Dreijahresbeziehung, an den Kopf geworfen.
Jetzt war ich schon fast ein halbes Jahr ohne Beziehung. Natürlich auch ohne Sex. Es hatte sich nicht mehr ergeben. Komisch, aber umso älter ich wurde, umso weniger verspürte ich Lust dazu Mädels aufreißen. Ich bin auch kein richtiger Womenizer. Nicht dass ich schlecht aussehe, aber um den Hals fallen tun mir die Weiber auch nicht gerade. Da musste ich schon dafür ackern. Und auf diese Tour hatte ich seit geraumer Zeit eben keine Lust mehr. Das Anbaggern und bist du dann irgendwann merkst, Mist, die hat schon einen. Oder du bist nicht ihr Typ. Ja woher soll ich denn das alles wissen, dass ich nicht ihr Typ bin? Ich bin ja kein Hellseher. Das Resultat aus der Misere: Kein Sex. Nur Handbetrieb.
Nun, an dem bewussten Abend traf ich auf Lucy. Eine unscheinbare, aber hübsche junge Frau. Mit einem superhübschen Lächeln. Lucy hatte mir auf den ersten Blick gefallen. Nicht so wie bei allen hübschen Frauen. Nein, da war das gewisse Etwas. Genau das Unbeschreibliche was man sucht. Wie sie lächelte! Ein Typ von Mädchen der mich ungeheuer ansprach. Nicht so ein Käse von Liebe auf den ersten Blick. Aber man sieht jemand und wie er sich bewegt lächelt, spricht oder ein Merkmal besitzt, das löst eine Reaktion in dir aus. Man möchte sie näher kennen lernen. Man möchte sich vergewissern dass ist S i e.
Lucy war so eine Begegnung. Die hat man nicht alle Tage.
Ich konnte mir den Kopf darüber zerbrechen aber ich weiß nicht mehr genau mit wem Lucy in dem Lokal war. War sie alleine oder mit Freundinnen oder mit einer