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Das Jahrhundertprojekt C4
Das Jahrhundertprojekt C4
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eBook260 Seiten3 Stunden

Das Jahrhundertprojekt C4

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Über dieses E-Book

Teil 1: Abenteuerlustige Familie gesucht! Dieses kleine Inserat fasziniert den arbeitslosen Larry. Dahinter steckt die amerikanische NASA. Sie möchte sich in einem atemberaubenden Forschungsprojekt so nahe wie möglich an die Grenzen unseres Sonnensystems herantasten. Man glaubt zumindest das erdnächste Sonnensystem Alpha Centaur zu erreichen. Immerhin 4,3 Lichtjahre oder unglaubliche 40000 Mrd. Kilometer. Die Astronauten sind für diese Mission aber mindestens 80 Jahre unterwegs. Erreicht soll diese Zeitspanne durch erforschte Erkenntnisse aus der Tierwelt, sowie raffinierte technische Tricks. Es gelingt Herzschlag, Körpertemperatur herunter zu regulieren, sowie mit einer wesentlich geringeren aufbereiteten Blutmenge, für den Menschen Lebensjahre zu gewinnen. Natürlich gleichen die Jahre einem Koma. Der Clou ist aber: Keine Astronauten will die NASA auf die Reise schicken, sondern eine richtige amerikanische Familie mit zwei Kindern. Man hofft auf den Zusammenhalt des engen Familienverbundes, weil alle anderen ihren gesamten Verwandtschafts- und Bekanntschaftskreis bei dieser langen Reise verlieren würden. Moralische Bedenken gibt es nur, ihnen die ganze Wahrheit über die Dauer ihrer Reise zu erzählen.

Teil 2: Jahrhunderte später hat sich die Erde, wie von uns bereits jetzt nicht anders erwartet, stark verändert. Große Teile der Erde unbewohnbar usw. Es dauerte, aber irgendwann war der letzte Baum und Strauch in Energie umgesetzt. Alle essbaren Tiere verzehrt. Ein großes Massensterben begann und dezimierte die Menschen. Aber in speziellen Anlagen überlebten Menschen den grausamen Nahrungsmangel. Währenddessen kreist das Raumschiff mit der amerikanischen Familie an Bord immer noch im Orbit. Die letzten Menschen auf der Erde haben es geortet und versuchen es zur Erde zurückzubringen. Sie wissen: Nur der Vater, ein extrem konditionierter Sportler zeigt noch Lebenszeichen. Die anderen drei sind vermutlich tot.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum27. Jan. 2011
ISBN9783844200959
Das Jahrhundertprojekt C4

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    Buchvorschau

    Das Jahrhundertprojekt C4 - Christian Manhart

    Abenteuerlustige Familie gesucht

    13. Februar 2008:

    Larry saß mit leeren Augen auf seiner ausladenden Couch im Wohnzimmer und starrte in den 42 Zoll großen Flatscreen der auf der gegenüberliegenden Wand platziert war und allein schon durch seine Größe die kleineren Bilderrahmen links und rechts mit einigen kümmerlichen Familienfotos darin völlig verdrängte. Während er mit den Fingern auf seine Schenkel trommelte, gingen ihm so einige Dinge durch den Kopf, die in den letzten beiden Jahren sein Leben bestimmt haben. Die laufende Sportsendung beachtete er kaum. Auf dem niedrigen Glastisch vor seinen Füßen lagen aufgerissene Briefe. Ihr Inhalt war einer der Gründe weshalb Larry so in sich gesunken nachdachte. Nein er war kein Versager. Das konnte er ruhigen Gewissens von sich behaupten. Bestimmt nicht. Die Highschool hatte er doch ganz gut hingekriegt. Auch der Job bei der Sportartikelfirma sicherte ihm und seiner geliebten Frau Amie ein gutes Leben. Eigentlich hatte er alles klar gemacht mit seinem Aufstieg, die Vertretung hier in dieser neuen Stadt, die er leiten durfte, hatte ordentlich was für ihn abgeworfen. In einem Teil davon saß er jetzt.

    Nie hätte er gedacht, dass es plötzlich vorbei sein könnte. Bakersfield, Californien, eine Boomtown, nur wenige hundert Meilen von L.A. entfernt, eigentlich ein Super-Start für seine Familie und ihn selbst. Große, Große Scheiße.

    Ein Motorgeräusch kam näher und erstarb. Autotüren wurden zugeschlagen. Augenblicke später wurde die Tür aufgeworfen und seine siebenjährige Tochter Jolie stürmte herein.

    „Hi, Daddy – wir waren einkaufen – Mom und ich."

    und schon stand seine Frau Amie in der Tür

    „Hilfst du uns mal?"

    Larry reagierte nicht. Er wollte schon aufstehen und helfen, nur sein Körper blieb einfach sitzen. Amie wandte sich ab.

    „Komm Darling, lass es gut sein, dein Daddy kann jetzt nicht." Sie kramte in einer der großen Papiertüten und warf ihm eine Zeitung zu.

    „Hab ich aus dem Supermarkt – es sind Stellenangebote drin." Er beachtete sie gar nicht und starrte weiter vor sich hin.

    Sie setzte sich neben ihm auf die Couch und legte den Arm um seine Schultern.

    „Was ist denn mit meinem großen Kummer-Bären? Hmmm." sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Langsam drehte er den Kopf in ihre Richtung.

    „Was?"

    „Ich hab dir was mitgebracht."

    „Eine Rechnung?"

    „Nein eine Zeitung, voll mit tollen Angeboten."

    Er seufzte.

    „Lass mal sehen."

    Sie reicht ihm die Zeitung aus dem Supermarkt. Mit einem Ruck packte er die dünnen Blättchen und riss sie mit beiden Händen auseinander

    „Bestimmt lauter Scheiss-Jobs, mit Hungerlohn Bezahlung."

    „Schau`s dir halt erst mal an."

    Sie stand auf.

    „Ich mach mal was zu Essen."

    Amie verschwand in der Küche. Larry blätterte gedankenverloren in dem Blättchen als sein Blick auf eine kräftig umrahmte Anzeige fiel:

    Abenteuerlustige Familie gesucht

    In kleinerer Schrift darunter: Die US-Regierung sucht eine typisch Amerikanische Familie für ein einmaliges Abenteuer bei Bestbezahlung – Rufen sie am besten noch heute an! Da stand eine Telefonnummer mit der Vorwahl von Washington DC.

    Larry legte die Zeitung weg und beschloss heute nicht anzurufen und stattdessen seiner momentanen Lieblingsbeschäftigung nachzu-gehen – Jogging. Er rief in die Küche:

    „Amie ich lauf noch ein bisschen bis zum Essen."

    Amie schüttelte den Kopf und lächelte. Seit er arbeitslos war, beschäftigte sich Larry aus-schließlich mit Jogging. Nicht dass er es nötig hätte, sportlich war er schon immer gewesen - kein Wunder, wenn man bei einer Sport-Artikelfirma arbeitete. Aber seit der Laden dichtgemacht hatte, lief Larry mindestens zweimal am Tag wie ein Besessener um sich zu beruhigen und auf andere Gedanken zu kommen. Sie wusste dass Larry den Schock nur schwer verdaute und räumte ihm großes Verständnis ein, oder zumindest versuchte sie es.

    Larry hatte sich umgezogen und trat in die späte Nachmittagshitze hinaus. Ein supertolles Neubaugebiet mit unzähligen schmucken Einfamilienhäusern empfing ihn. Schade dass er hier bald wegziehen musste. Langsam trabte er los und ein paar Häuser weiter beschleunigte er den sein Tempo.

    Abenteuerlustige Familie gesucht

    Der Slogan hatte es in sich, die Gedanken in seinem Kopf begannen sich zu formieren. War das interessant? Oder ein blöder Bauernfänger-Trick? Er dachte an seine Versuche in den letzten 20 Monaten wieder Fuß zu fassen. Lauter beschissene Jobs. Einer nach dem Anderen. Aber die US-Regierung - klingt doch irgendwie seriös – oder doch irgendein Scheiß im Irak oder Afghanistan? Nein da wollte er nicht hin. Niemals. Andererseits – das Haus, seine Frau Amie, seine süße Tochter Jolie und sein Sohn Sean, der sich prächtig entwickelte – er wusste nicht wie er es ihm beibringen konnte – dass sie bald von hier weg müssten, und er wusste nicht mal wohin. Ach Scheiße, warum musste ausgerechnet ihm so etwas passieren.

    Er trabte weiter vor sich und schaute stur geradeaus. Dass er nicht der einzige war, der sein Haus verlor, für ihn nur ein schwacher Trost, deshalb ignorierte er die Schilder mit der Aufschrift ‚For Sale’ an den Häusern die er passierte so gut es ging.

    Vielleicht sollte er mal anrufen, Na ja morgen ist auch noch ein Tag sich den Kopf zu zermartern. Aber Amie wurde schon etwas nervös mit der Zeit. Ihr Job bei Doc Martinez bringt leider nicht genug ein, um alle eintrudelnden Rechnungen zu bezahlen. Außerdem ist Doc Martinez ein geiles Arschloch der glaubt mit seinem blöden Arztkittel könnte er Jede kriegen. Amie hatte er auch schon mehrmals angebaggert. Wenn der Job nicht so verdammt wichtig wäre, hätte er ihm schon gerne mal einen speziellen Besuch abgestattet.

    Larry lief inzwischen die Straße runter als würde er gejagt. Und umso mehr er nachdachte, umso mehr ärgerte er sich. Ich ein Versager? Nie, dachte er sich. Als ihn beim Überqueren einer Straße ein Auto anhupte schreckte er kurz aus seinen Gedanken hoch und blickte auf die Uhr.

    `Oh Mann, jetzt muss ich aber im Eiltempo zurück, Amie wird sonst stocksauer.`

    Er winkte dem Autofahrer zu und wendete auf der Stelle und rannte wie von Sinnen in Richtung seines Noch-Zuhauses. Amie wartete schon, und auch die Kinder freuten sich bereits auf ihren Daddy. Völlig außer Atem stieß er die Türe auf

    „Hab mich glatt verlaufen, komm gleich"

    Noch im Gehen riss er sich die Running-Bekleidung vom Leib und hüpfte in die Dusche. Wohlig drehte er sich unter dem warmen Brausestrahl. Er kletterte raus und trocknete sich rasch ab. Pech, er hatte natürlich vergessen sich frische Kleidung herzurichten. Also raus aus dem Bad, rauf ins Schlafzimmer und schon wühlte er im Kleiderschrank. Larry hatte gleich was Passendes gefunden und stürmte die Treppe herunter, mit einem Satz saß er an seinem Platz am Esstisch. Seine Laune hatte sich schlagartig gebessert.

    „Was gibt`s den heute Leckeres. Hast du was von den Star-Köchen im TV nachgekocht? witzelte er.

    „Sehr komisch." brummte Amie,

    „Zu-spät-Kommer!" krähte Jolie. Nur sein Sohn Sean gab keinen Ton von sich. Larry tätschelte ihm den Arm.

    „Na was ist los, Sean, schlechte Laune?" raunte er ihm zu. Sean beschäftigte sich ohne eine weitere Reaktion intensiv mit seinem Essen.

    „Er hat Ärger mit Fred Garther. Fred will ihn am Samstag nicht spielen lassen, sondern den Witzbold Piero." klärte ihn Amie auf.

    „Ach du Schreck dieser Latino-Pimpf, der macht doch schon in der ersten Halbzeit schlapp." ereiferte sich Larry. Sean sah in an:

    „Ich erklär´s dir später, Dad." verstohlen schielte er zu seiner Schwester. Aber Jolie hatte gar nicht zugehört.

    Nach dem Essen plumpste Larry wieder auf die Couch und schnappte sich wieder diese Zeitung:

    Abenteuerlustige Familie gesucht

    Verdammt, das hatte ihn aber schon so was von neugierig gemacht.

    14.Februar 2008:

    Im Weißen Haus fand eine Besprechung im engsten Kreis der Ministerrunde statt. Teilnehmer waren der Präsident James Wellington, ein smarter Mann mit einer schicken Föhnfrisur, den wichtige Zweige der Amerikanischen Wirtschaft mittels den Republikanern auf den Stuhl des Ersten Mann im Staat gehievt hatte, um einen direkten Zugang zu den wichtigen Entscheidungen zu haben. Wellington war sozusagen ein WinkeWinke-Präsident, immer freundlich, unentwegt lächelnd. Er winkte liebend gern. Egal wo er war, aus welcher Tür trat, ständig wedelte er mit den Händen in der Luft. Für seine Gegner einfach nur peinlich und lächerlich. Was allerdings nur wenige wussten - er war wie eine Marionette an den Fäden der Industrie und tanzte nach deren Melodie. Seit einigen Monaten jedoch hatte er irgendwie Geschmack an der Macht gefunden und führte sich seither wie ein Präsident mit eigener Entscheidungsgewalt auf. Dieses Gehabe rief keine große Begeisterung bei seinen Unterstützern hervor, die ihn lieber gesteuert hätten.

    Die weiteren Teilnehmer der Runde waren der Verteidigungsminister Richard Powder, Finanzminister Samuel Weinstein und Stabschef Alan Brighton. Der eigentliche Grund ihres Treffens war jedoch der fünfte Teilnehmer dieser Runde Dr. Charles F. Colman, Chef der Amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA.

    Der Amerikanische Präsident James Wellington sprang auf und klatschte den dünnen Hefter vor sich auf den Tisch.

    Das ist nicht wirklich ihr Ernst, Colman? Ansonsten kann es passieren dass ich sie vor die Türe setze. 300 Milliarden Dollar wollen sie haben…

    Wellington war außer sich vor Wut und die Adern an seinen Schläfen schwollen rot an. Betretenes Schweigen in der Runde. Der Angesprochene Mr. Colman verzog jedoch keine Miene. Mr. Colman war seit 11 Jahren Chef der NASA und hatte dem Präsidenten seine zusätzliche Etatforderung für die Jahre 2008-2010 vorgelegt. Zusätzlich bedeutete, der Kongress, die Amerikanische Regierung sollte der NASA ein Extra- Budget einrichten, für ein Spezialprojekt von dem niemand etwas wissen durfte. Mr. Colman sah den Präsidenten an, der gegenüber vor dem ausladenden Tisch stand und sichtlich erregt war.

    „Ich denke dieses Geld muss die Amerikanische Regierung ausgeben, weil es für die Menschheit von elementarer Bedeutung ist. Dieses Projekt, das übrigens bereits 1975 begonnen wurde, steht in den Jahren bis 2010 vor dem Abschluss. Die wissenschaftliche Bedeutung des Fortführens ist für unsere Nation zu wichtig um sie kurz vorm Ziel wegen ein paar lumpigen Dollars zu kippen. Außerdem befindet sich auf der letzten Seite eine Auflistung der Gelder die wir bereits in dieses Bahnbrechende Vorhaben gesteckt haben.

    Denken Sie an das Apollo-Programm und welche Signalwirkung wir damit erzielt haben. Die technischen Entwicklungen haben uns für lange Zeit an die Weltspitze katapultiert."

    Colman hatte den Finger der rechten Hand erhoben und deutete damit drohend in die Runde. Nach diesen kurzen Sätzen zur Einleitung des Treffens war es erst mal still.

    Nach dieser Pause, in der sich der Präsident wieder kopfschüttelnd hingesetzt hatte, meldete sich Verteidigungsminister Richard Powder:

    „Ist das Projekt so geheim, dass Niemand außer ihnen etwas davon wusste, und welche Bedeutung hat es für die Verteidigung unseres Landes? Kann das Militär davon profitieren?, wenn ja, sehe ich dem Finanzierungsproblem etwas gelassener entgegen."

    „Aha, Richard das ist ja ausgesprochen erfreulich dass sie da keine Probleme sehen. Da machen wir es uns einfach und zweigen halt etwas von ihrem eh schon überbordenden Etat ab, und schon ist die Finanzierung gesichert."

    Durch seine randlose Designerbrille funkelte ihn Samuel Weinstein, der Finanzminister, ein drahtiger Mittsechziger mit sehr dichtem silbergrauen gekräuselten zurückgekämmten Haar an, und wartete auf den Gegenangriff.

    Powder lehnte sich zurück und griff nach seinem Wasserglas und nahm einen Schluck, dann setzte er das Glas vorsichtig wieder auf den Tisch. Er hasste diesen durchtriebenen Kerl mit seiner zynischen Art.

    „Mein Etat wird nicht angetastet Samuel. Bescheißen sie doch einfach die Chinesen oder die gutgläubigen Europäer, das hat doch immer gut funktioniert, für was haben wir denn den Dollar, Sie Spaßvogel!"

    „Ich hab`s immer schon gewusst dass sie von Wirtschaft keine Ahnung haben Richard." konterte Samuel.

    „Schluss jetzt." polterte Wellington.

    „Können sie das Geld irgendwie auftreiben Samuel oder nicht?"

    Wellington hatte schon nach wenigen Minuten genug von dem Thema der Besprechung und wollte rasch zum Ende kommen. Seine Gedanken kreisten bereits bei seinem Anschlusstermin und je eher sie hier fertig waren umso mehr Zeit blieb für diesen wichtigen Geschäftstermin mit Namen Susan Meddlas.

    „Ich bin dafür hier keine Mauscheleien zu kreieren. Der Kongress könnte uns, wenn es bekannt wird, alle aus den Ämtern jagen. Eine solide nachvollziehbare Finanzierung muss doch möglich sein, denn wir bekommen ja für unsere 300 Mrd. doch auch einen Gegenwert, oder Dr.Colman? Oder wann erfahren wir endlich wofür sie diese Unsummen ausgeben wollen?" fragte ihn der Stabschef Brighton.

    Colman faltete die Hände und blickte ernst in die Runde.

    „Also gut, wir sind ja unter uns nicht wahr? Die bemannte Raumfahrt endete nach den Mondlandungen, weil man auf dem Mond nichts wirklich Verwertbares fand oder anders gesagt, Aufwand und Nutzen stand im großen Gegensatz. Das Space-Shuttle Programm war wesentlich günstiger zu haben und die Experimente unter Schwerelos-Bedingungen konnten auch Erdnah stattfinden. Aber den Traum weiter in den Weltraum vorzudringen haben wir, also die Wissenschaftler aber auch Teile der Industrie, der Wirtschaft niemals aufgegeben. Und so wurde parallel zu dem Space-Shuttle noch ein zusätzliches Projekt im Jahre 1975 ins Leben gerufen, mit dem Ziel ein bemanntes Raumschiff in ein anders Sonnensystem zu schicken um dort eventuell einen Planeten zu finden, mit Erdähnlichen Bedingungen."

    Colman blickte von einem zum Anderen.

    „Und dieses Projekt, meine Herren, steht nun kurz vor der Vollendung!"

    Ungläubiges Staunen bei den Anderen, nur Weinstein grinste und schüttelte den Kopf

    „Schwachsinn, so ein Schwachsinn."

    Colman ignorierte ihn und redete weiter:

    „Für die vielleicht ihnen allen wohlbekannten Probleme haben wir in den letzten Jahren durch intensive Forschungen Lösungen gefunden die es uns jetzt ermöglichen das Projekt erfolgreich zu beenden. Viele Institute von Rang und Namen haben uns dabei in den letzten 28 Jahren unterstützt. Jetzt, nach fast drei Jahrzehnten ist es endlich soweit die letzte Phase einzuleiten. Dafür sind diese Summen unbedingt noch notwendig. Danach kostet die Mission praktisch kein Geld mehr und sie alle und die Amerikanische Nation profitieren davon in einem bisher nicht vorstellbaren Ausmaß."

    „Sie werden uns doch nicht ernsthaft erzählen wollen mit Lichtgeschwindigkeit von Sonnen-System zu Sonnensystem zu hüpfen!" warf Brighton ein.

    „Nein natürlich nicht, die Physik können auch wir nicht überlisten."

    „Aber wie sollen wir uns das denn nun vorstellen, was haben sie genau vor?"

    „Nun, im Kern bringen wir mittels der Shuttles und einiger anderer Trägerraketen die zum Teil schon vorgefertigten Teile eines neuartigen Raumschiffes nach oben zur der ISS. Da oben werden sie von den Astronauten zusammengebaut. Unser wichtigstes Bauteil, der gepulste Fusionsantrieb, welcher sich bei Lockheed schon seit über 5 Jahren in der Erprobung befindet, hat uns bisher am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Das Aggregat konnte aufgrund seiner Größe und des Gewichts nicht in den Weltraum transportiert werden. Aber die Techniker von Lookheed haben es geschafft, in so zu konstruieren, dass es nun möglich ist, die Einzelteile mittels der Shuttles in das Weltall zu befördern."

    „Habe ich da richtig gehört, ein Fusions-Antrieb? Das hört sich aber interessant an. Dafür gibt es doch sicher gewaltige militärische Nutzungsmöglichkeiten, richtig? Von Lookheed wurde der entwickelt sagen Sie? Wieso wissen wir nichts davon? Das ist doch ein Rüstungskonzern, die forschen doch nur in unserem Auftrag." Echauffierte sich Powder.

    „Im Grunde machen wir nichts anderes, als das Energiepotential aus ihren ausrangierten Nuklearwaffen wieder zu verwenden. Wie ich aus gewissen Kreisen gehört habe, soll es etliche Probleme bei der Entsorgung geben. Sie wissen schon, das leidige Problem mit den Umweltaktivisten. Wiederaufbereitungs-Anlagen, Endlager und der atomare Restmüll. Das sind weltweit Reizthemen, die kommen in der Öffentlichkeit halt nicht so gut an.

    Auf der Erde hier können sie aber mit dieser Antriebsart recht wenig anfangen. Diese Technologie wurde speziell für Raumschiffe entwickelt. Wobei wir natürlich einige ganz interessante Kenntnisse daraus verwenden können. Wie sie sehen rentiert sich das Investment für viele Bereiche."

    „Ach wir entsorgen alte Nuklearsprengköpfe? Das ist mir aber neu."

    Powder bekam einen roten Kopf

    „Nun tun sie doch nicht so Powder, wir wissen doch alle, das sie nicht wissen wohin mit den alten Minuteman und Pershings."

    Colman war gut informiert, das musste man ihm lassen, dachte Wellington.

    „Die FAC hat da auf unsere Anregung hin einen Prozess entwickelt, mit deren Hilfe man aus den ungenutzten Sprengköpfen so genannte Fusionskapseln herstellen kann. Jede dieser Kapseln, die dem Antrieb zugeführt wird, kommt dort zur Zündung und diese kontrollierte Nuklearexplosion erzeugt dann einen Beschleunigungsimpuls."

    „Hört sich nach Mini-Nukes an." meinte Brighton

    „Nicht ganz, Mini-Nukes sollen durch ihre Explosion zerstören. Wir brauchen hingegen eine langsamere Verschmelzung der Atomkerne um den Impuls zu erzeugen, andernfalls zerreißt es uns das Raumschiff. Das Material in alten Sprengköpfen lässt sich wunderbar für unsere Zwecke verwenden. Zugegeben, man muss schon ordentlich nachhelfen um Erfolg zu haben, aber es ist möglich."

    „Schön und gut, welche Geschwindigkeiten würden sie denn erreichen mit ihrem gepulsten Fusionsantrieb?" wollte der Präsident wissen.

    „Wir hoffen unter günstigsten Bedingungen ca. vier Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu erreichen."

    „Was verstehen sie denn unter günstigsten Bedingungen?" kam die Gegenfrage.

    „Günstige Bedingungen erreichen wir, wenn die Mission in einem Zeitrahmen zwischen dem 24. Juli 2010 und dem 24. August 2010 starten wird, weil nur dann das Raumschiff mit ihrer elliptischen Flugbahn die Planeten in der optimalen Position passiert um deren Gravitationsfeld auszunutzen. Die nötigen komplizierten Berechnungen laufen schon seit mehreren Jahren und der Zeitpunkt in zwei Jahren kann man nur als extrem optimal bezeichnen. Gott sei Dank sind alle unsere Experimente rechtzeitig fertig. Wir sind sogar über unserem eigentlichen Zeitplan."

    „Aha, dürfen wir noch erfahren wohin die Reise gehen soll?"

    Der Stabchef reagierte etwas ungehalten.

    „Kommen sie endlich zur Sache Colman!"

    „Natürlich dürfen sie das wissen. Die Reise führt zu einem Stern, also einem Sonnen-System mit dem schönen Namen Alpha Centauri, benannt nach seinem Entdecker, dem Astronomen Ventiuro Centauri. Das liegt ungefähr 4,3 Lichtjahre weit weg."

    Fassungsloses Schweigen.

    „Sagen sie das noch mal weil ich glaube ich habe nicht richtig zugehört."

    Wellington war plötzlich wieder ganz bei der Sache.

    „Sie haben schon richtig gehört meine Herren, 4,3 Lichtjahre." er schmunzelte.

    „Damit komme ich nun zu dem heikelsten Problem das es zu lösen galt. Auf diese Forschung sind wir und die beteiligten Institute besonders stolz, denn es sind Entwicklungen sozusagen im Sieben-Meilenstiefeltempo mit deren herausragenden Ergebnissen wir so schnell nicht gerechnet hatten. Denn wie ich an ihren Gesichtern ablesen kann haben sie alle schon im Kopf ausgerechnet wie lange die ‚Centauri 4’, so haben wir sie genannt, unterwegs sein würde, um ihr Ziel zu erreichen. Nun die Zeit im Weltall ist wie Albert Einstein schon mit der Relativitätstheorie nachgewiesen hat eine andere wie die auf der Erde. Das gilt vor allem wenn man sich sehr schnell bewegt. Das ist der eine Punkt. Aber das langt natürlich nicht, um solche Entfernungen zu überbrücken, weil das menschliche Leben schlichtweg nicht für mehr als etwa 100 Jahre ausreicht. Ich möchte ihnen deshalb etwas zeigen."

    Er stand auf und ging nach draußen. Nach ein paar Minuten kam er mit einer Holzkiste zurück. Heftiges Palaver empfing ihn. Wellington ging hinter seinem Platz auf und ab.

    „Und solchen Verrückten wirft die Regierung das Geld der Amerikanischen Steuerzahler hinterher, das ist wirklich nicht zu fassen. Und ich wusste nicht mal was davon."

    „Warten sie doch mal Mr. Präsident, das klingt doch irgendwie interessant." versuchte ihn Powder zu beruhigen.

    „Sie denken auch nur an irgendwelche Star-Wars Spielzeuge. Mann, wir haben weiß Gott andere Probleme in der Politik zu lösen als mit Verlaub, zu sagen, diesen Bullshit. Außerdem habe ich noch einen wichtigen

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