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Shandra el Guerrero: Libertad Iberia
Shandra el Guerrero: Libertad Iberia
Shandra el Guerrero: Libertad Iberia
eBook331 Seiten4 Stunden

Shandra el Guerrero: Libertad Iberia

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Über dieses E-Book

Reginald Bull geschlagen, Malaga befreit und die Armada der Anglialbions kassiert. Prinzessin Chelida als Gefangene am Hof des Grafen von Malaga, was für Erfolge!
Doch noch ist nichts gewonnen, die letzte Schlacht steht noch bevor. Der wütende Mörder Thomas Shifford muss besiegt werden, dann erst ist Iberia frei, dann sind die Anglialbion und die Chriano verjagt. Die entscheidende Schlacht wird vor den Toren der roten Burg, der legendären Alhambra auf der Ebene vor Granada geschlagen.
Auch Ninive stellt ein noch nicht endgültig gelöstes Problem dar, doch zusammen mit den Amniotadas aus der verfluchten Stadt lässt sich auch diese Aufgabe bewältigen.
Alles ist nun vorbereitet zur letzten Schlacht, doch ausgerechnet in diese letzte Schlacht muss Shandra ohne seinen Vater ziehen. Es gilt Abschied zu nehmen. Shaktar und die Exilanten von Ninive verlassen zusammen mit dem Volk der Amniota-das die Erde für alle Zeit. Ninive ist bereits vernichtet, als sich die Heere auf der großen Ebene gegenüber stehen.
Wieder ist Shandras Sieg nicht zu verhindern. Auch Thomas Shifford kann den Strategen der Grazalema nicht aufhalten. Iberia ist frei und von der Freiheit Iberias angefacht jagt ein kontinentales Feuer die Anglialbions vollständig auf die nebligen Inseln zurück.
Herrscht jetzt endlich Frieden?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum8. Dez. 2015
ISBN9783737577274
Shandra el Guerrero: Libertad Iberia

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    Buchvorschau

    Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

    Copyright: Alle Rechte bei

    HCC Projektdienstleistungen UG (haftungsbeschränkt)

    Parkstraße 53

    87439 Kempten

    Deutschland

    ISBN:    978-3-7375-7836-3

    Rudolf Jedele, Autor

    Geboren 1948 im Schwabenland und viele Jahre seines Lebens damit beschäftigt, für andere Menschen Häuser zu bauen, wobei mein Part in der Gestaltung der Technik in einem Gebäude war. Schon aus diesem Grund war ich stets mit den Themen Energieverbrauch und Umweltschutz besonders eng verbunden.

    Darüber hinaus begann ich über die Reiterei und die dadurch entstandene große Nähe zur Natur, schon vor langer Zeit damit, immer mehr Gedanken an das zu verschwenden, was wir unserer Erde antun und an auch, wie es sein könnte, wenn wir den Kollaps herbei geführt haben.

    Wohin gehen die Menschen, wenn ein wie auch immer gearteter Super GAU oder ein vernichtender Krieg unser gewohntes Milieu zerstört? Mein Bedürfnis ist es aber nicht trübsinnig und mit hoch erhobenem Zeigefinger zu belehren, sondern einfach durch – möglichst spannende - Unterhaltung das Nachdenken etwas anzuregen.

    Wenn ich diesen Roman nicht selbst geschrieben hätte, ich glaube ich würde ihn dennoch mögen und kaufen ….

    Shandra el Guerrero - 6 Romane aus der Zukunft unserer Erde.

    Band 1

    Die Verbannung

    Band 2

    Ein Volk von Kriegern

    Band 3

    Brücke der lebenden Toten

    Band 4

    Kampf um die Rosenstadt

    Band 5

    Libertad Iberia

    Band 6

    Nach Süden

    Weitere Bücher von Rudolf Jedele:

    L³ - Locker-Lässig-Losgelassen

    Ein Tor zum Reiten- Reiten im Gleichgewicht und in Partnerschaft mit dem Pferd.

    Felida 

    Fantasy

    In Kürze

    Kaana

    Fantasy in 3 Bänden über die Reiter der Steppe Kaana in einem Land auf einer Welt, die es vielleicht auch geben könnte

    Königreich der Pferde

    Eine Art Fortführung der Geschichte des Kriegers Shandra el Guerrero. In 4 Bänden erzähle ich die Geschichte von Moira na Perm und den Paesano.

    Beli Wuk

    Diese Geschichte ist eigentlich eine Sage aus der Bergwelt des Balkans. Ich habe aber einen Vater gehabt, dessen Phantasie nicht kleiner war als meine und was er aus Beli Wuk für mich gemacht hat, versuche ich aus meiner Erinnerung heraus wiederzugeben.

    Sangreal

    Mein Lieblingsprojekt, denn es verbindet sehr viele Erkenntnisse und Elemente aus meinem eigenen Leben mit den Figuren des Romans. Die Geschichte eines Pferdes von königlichem Blut, eben „Sang Real" und seiner Begegnung mit einem Menschen ganz besonderer Art.

    Titelgestaltung

    Was bisher geschah….

    Ninive, die fliegende Stadt….

    Sombra und Shaktar haben gegen eines der härtesten Tabus der fliegenden Stadt verstoßen. Sie müssen beide die Stadt für immer verlassen. Sie werden – getrennt und weit voneinander entfernt - auf der Erde des 7. Jahrtausends nach unserer Zeit ausgesetzt.

    Sombras Exil liegt im Südwesten Europas, auf der Hochebene der Grazalema. Dort bringt sie auch ihren Sohn Shandra zur Welt. Shandra wächst hinein in die Jagdgesellschaft des Clans, eines kleinen Volkes, dessen Menschen Hünen sind.

    Shandra wird gezwungen in dieser Welt sich selbst zu einem Riesen zu entwickeln, obwohl er nur normal groß ist. So wird Shandra in der Verbannung zum Jäger. Er liebt den Clan und die Grazalema und als eine Invasion durch Krieger des Imperiums von den nebligen Inseln droht, ist Shandra derjenige, der dazu berufen ist, die Grazalema, ihre Schönheit und ihre Herden vor der Vernichtung zu beschützen. Er wird zu Shandra el Guerrero

    Zum Krieger der Natur

    Shandras Leben ist nicht immer leicht, denn er ist durch seine körperlichen Nachteile gezwungen, ununterbrochen Höchstleistungen zu vollbringen. Ohne seinen Ziehbruder Rollo hätte er es vielleicht gar nicht geschafft.

    Da er sich außerdem ständig mit den Bedingungen des Lebens befasst und Änderungen ihm leichter fallen, als den Menschen des Clans, eckt er an. Ganz besonders ab dem Augenblick, da er ein Hengstfohlen davor rettet, von einem Bär gerissen zu werden und sich dieser Hengst „Shaitan" zu seinem zweitbesten Freund auswächst.

    *****

    Während eines Handelsbesuchs in der Ansiedlung von El Bosque findet Shandra drei Artefakte, die sein künftiges Leben vollständig verändern. Das magische Schwert „El Lobo Blanco – der weiße Wolf", eine heilende Haut und das Horn, das Brücken baut, wo keine vorher waren.

    Darüber hinaus begegnet er dem Schwertmeister Minaro und dessen beiden schönen Töchtern. Minaro unterweißt sowohl Shandra als auch dessen Ziehbruder Rollo in der Kunst des Schwertkampfes und vieler anderer Kampftechniken, die den jungen Krieger immer weiter auf seinen ungewissen Weg bringen.

    Im Waldland S’Andora erholt sich Shaktar von seinen schweren Verletzungen, die er sich im Kampf mit einem riesigen Waran zugezogen hat. Daneben aber kümmert er sich um die Ausbildung seiner Pflegetochter Shakira, als eines Tages eine junge Frau mit ihrem sterbenden Bruder beim Waldvolk auftaucht. Jelena ist die einzig Überlebende eines Stammes am Ufer des riesigen Stromes Volga. Eines Stammes, der von den Anglialbion vollständig ausgerottet wurde. Jelena wird Shakiras beste Freundin.

    Edward of Winchester, König des Imperiums, Herr der nebligen Inseln und Anglialbions hat den Auftrag übernommen, die Rückkehr „seines" Gottes Chriano zur Erde vorzubereiten. Chrianos Zentrum soll sich genau dort befinden, wo Shandra el Guerrero seine Heimat gefunden hat.

    Die Bedrohung der Grazalema durch die Anglialbions nimmt immer konkretere Formen an. Der Clan wird um seine Heimat kämpfen müssen und der Kampf wird im Hochland ausgetragen werden, nirgendwo sonst könnte der Clan mit einem hoch überlegenen Gegner zu Recht kommen. Shandra   zum Strategen und Schlachtenlenker des Clans ernannt und zusammen mit seinen Beratern entwickelt er einen Plan zur vollständigen Vernichtung der Anglialbions. Shandra schafft ein Volk von Kriegern und gemeinsam mit Freunden sieht der Clan der Schlacht gelassen entgegen.

    *****

    Shandras Berufung zum Strategen der Grazalema war ein voller Erfolg.

    Die große Schlacht ist geschlagen. Godfrey of Essex vernichtet und die Grazalema gesichert. Doch damit ist nichts gewonnen. Der Rat des Clans muss den Strategen hinaus schicken, um auch das restliche Iberia von Anglialbions und Chrianos zu befreien.

    Shandra stellt ein kleines Heer auf, das aber von überragenden Kämpfern nur so strotzt. Die Nordmannen des Dagge ziehen mit ihm und auch Tigran und seine nihilotischen Brüder. Minaro und seine Töchter gehören ebenfalls zum Heer und rüsten die kleine Streitmacht mit den außergewöhnlichen Waffen aus, die sie mit ihrer Schmiedekunst herzustellen in der Lage sind.

    Doch ehe sie die Grazalema verlassen, gehen sie alle zusammen auf die Jagd nach dem grauen Bären, denn Shandra hofft, auf diese Weise nicht nur den Zusammenhalt unter den Führern seines kleinen Heeres zu stärken, sondern in ihnen auch die mentalen Kräfte zu erwecken, die notwendig sind, um gegen die Adepten der Anglialbions bestehen zu können.

    Im Tal der Bären findet er zwei Wolfswelpen, deren Mutter in einem Kampf mit einem Vielfraß schwer verwundet wurde. Die beiden Wolfsrüden Geri und Freki werden zu weiteren unverkennbaren Markenzeichen des Strategen der Grazalema.

    Shandra trifft auf Mikhail Vanderlek und gewinnt die schwarzen Perlen, die hundert Friesenhengste, die Vanderlek eigentlich zu Godfrey of Essex bringen sollte.

    Die erste der schwarzen Escadrons wird gegründet und zieht vor die Tore der Stadt Ronda. Die Stadt wird im Handstreich genommen und Shandra öffnet das Gefängnis in der alten Brücke. Er findet dort neben großem Entsetzen und Tod auch eine Überraschung. Es gibt einen Mann, der neun Jahre Gefangenschaft im tiefsten Teil des Gefängnisses überlebte.

    Borasta wird ein neuer Verbündeter im Kampf gegen das Imperium Anglialbion.

    In der Zwischenzeit hat Jelena in einem Traum das Zeichen zur Weiterreise erhalten und auch Shakiras Träume von einem schwarzhaarigen Krieger, der ihrem Ziehvater verblüffend ähnlich sieht, werden immer intensiver. So zieht sie zusammen mit Jelena aus den Wäldern von S’Andora hinaus und an der „wilden" Küste des Meeres entlang nach Westen. Irgendwo werden sie beide ihr Schicksal treffen.

    *****

    Ronda ist frei, deshalb zieht Shandra mit seinem kleinen Heer nach Nordosten durch die Wildnis der Berge von Al Andalus. Zunächst über Osuna nach Antequera. Unterwegs begegnet er der Amazone Alaxandra mit ihren Reiterinnen, die einen langen Weg auf sich genommen hat, um an der Seite Shandras in den Kampf zu ziehen. Auch der Saxenkönig Athelstane hat sich ihm in Ronda angeschlossen und verstärkt das Heer Shandras mit seinen wilden Kriegern. Zuerst zieht das Heer zum Torqual de Antequera, wo Shandra ein entscheidender Schlag gegen die Prälaten aber auch gegen die uralte fliegende Stadt Ninive gelingt. Shandra begegnet demjenigen, der sich als der alleinige Gott bezeichnet und findet heraus, dass auch dieser Gott von einem gut gezielten Pfeil verwundet werden kann.

    In Antequera verbindet er sich mit der Gräfin Melusa, gemeinsam locken sie das Heer des Peter of Kent in die Unterwelt von Antequera, wo ihnen ein überwältigender Sieg gelingt. Der Sieg hat allerdings einen hohen Preis. Wieder haben die Truppen der Anglialbions verheerende Schäden im Land angerichtet, die Shandra und seine Berater mit der Kraft des Wassers zu beseitigen gedenken.

    Auch die Stadt der Rosen, des ewigen Frühlings, die Metropole Malaga steht unter der Knute des Imperiums Doch zuerst begegnet Shandra seinem Vater Shaktar und gemeinsam planen sie die Vernichtung des Reginald Bull.

    Nun erst beginnt der Kampf um Malaga.

    Shandra gewinnt das Vertrauen und die Freundschaft des Grafen von Malaga und ihm gelingt, was nie zuvor gelang, er vereint die Städte Antequera, Malaga und Granada und stellt ein starkes Heer auf. Drei gewaltige Siege der vereinten Heere von Al Andalus vernichten sämtliche Truppen des Imperiums und bringen die Tochter des Großkönigs in Shandras Hand.

    Shandra und Rollo begegnen aber auch den Spiegeln ihrer Seelen. Shakira und Jelena vereinen sich mit den ungleichen Ziehbrüdern. Sie gehen fortan den Weg gemeinsam.

    Der Beschluss Gottes

    Die Ärzte waren ratlos, die Wissenschaftler hilflos und die übrigen Räte so ziemlich hoffnungslos.

    Ninive stand vor dem Kollaps und die, welche diesen Kollaps ganz sicher oder zumindest vielleicht hätten aufhalten können, waren vor vielen Jahren aus der Stadt gejagt worden oder lagen seit einigen Monaten in einem unerklärlichen Koma.

    Shaktar hätte den Kollaps sicher aufhalten können, da waren sich die noch einsatzfähigen Räte einig. Doch Shaktar war wegen einer – so sahen es die Räte mittlerweile – Lappalie aus allen Ämtern verdrängt und exiliert worden. Vermutlich war er längst tot, man hatte jedenfalls nie mehr von ihm gehört.

    Der alte Historiker Magranell war während eines Aufenthaltes auf Außenerde durch einen Pfeilschuss an der rechten Schulter verletzt worden und schwer traumatisiert von seinem Einsatz zurückgekommen. Er war nicht ansprechbar gewesen und niemand wusste, was geschehen war. Darauf hin beschlossen der Lordkanzler, der Erste Krieger, die Erste Ärztin und der Oberste Spion, das Trauma des alten Mannes auf mentaler Ebene zu lösen und bei diesem Versuch war es zu einem Fiasko gekommen. Irgendetwas Unerklärliches hatte sämtliche Schutzschirme der Stadt durchbrochen, die mentalen Blöcke und Sicherheitssynapsen der Räte aufgelöst und sowohl Magranell als auch die vier anderen Räte in ein tiefes Koma geschossen, aus dem sie bislang nicht wieder erwacht waren.

    Magranell hatte in den letzten Tagen zwar auf die Tests reagiert, doch seine Reaktionen waren schwächer als die eines neugeborenen Kindes gewesen.

    Bei Mordegay, Falsett, Nurmigo und Mastor hatte man noch keine Reaktionen feststellen können.

    Niemand konnte nachvollziehen, wie ein solcher Angriff möglich gewesen war und ebenso wenig war zu erklären, weshalb Falsett als oberste Heilerin einen Tag vor dem tragischen Unglück den Entschluss gefasst hatte, sämtliche noch verfügbaren Häute in den Hospizen auf sich zu personifizieren, denn nun, da sie ausgefallen war, konnte man die Häute nicht mehr einsetzen. Nicht für die alltäglichen Unfälle und natürlich auch nicht zur Wiederherstellung der Räte. Nicht einmal, um Falsett selbst zu einer raschen Heilung zu verhelfen…

    Tragische Verkettung willkürlicher Zufälle? Oder von einer unbekannten Hand gesteuerte Ereignisse?

    Abenteuerliche Spekulationen machten in der Stadt die Runde, denn – natürlich – war die angespannte Situation der Stadt bekannt geworden.

    Woher die Menschen der Stadt ihre Informationen erhielten, hätte Mastor rasch herausgefunden, doch er lag ja ebenfalls im Koma.

    Plötzlich war ein System namens Chriano in aller Munde und manche der in der Stadt lebenden alten Menschen erinnerten sich an das Christentum, an den Islam und auch an die Scientology Church und alte Sehnsüchte erwachten. Wenn es keinen Rat mehr gab, von dem man Schutz erwarten durfte, dann war es vielleicht doch nicht so verkehrt, die alten Götter und die dazu gehörigen Rituale wieder hervor zu kramen. Allerdings gab es kaum jemand in der Stadt, der mehr als eine vage Ahnung von den früher gepflegten Ritualen hatte und – wie hätte es anders sein können – die entsprechenden Zugänge zu den Künstlichen Intelligenzen und ihren Datenbänken waren durch Passworte auf höchstem Level geschützt.

    Die Menschen von Ninive verlegten ihre Haupttätigkeiten von den bis dahin allgegenwärtigen Partys und Orgien auf das Erfinden von neuen Glaubensgemeinschaften und immer bizarreren Ritualen dazu.

    Die Räte waren fassungslos und – viel schlimmer – machtlos gegen diese Entwicklung, denn um gegensteuern zu können, wären die Signets von Mordegay, Magranell und Mastor gemeinsam erforderlich gewesen. Also hoffnungslos….

    In dieser verzweifelten Lage ging völlig unter, dass es auch auf Außenerde drunter und drüber ging. Der Krieg des Großkönigs – trotz aller Anspannung mussten die Räte immer noch in sich hinein grinsen, wenn sie den Mann Edward und seinen neuen Titel zusammenbrachten – mit Iberia hatte sich eindeutig zu Gunsten Iberias entwickelt. Das noch funktionierende Oberflächen - Monitoring zeigte, dass die Iberianer jede der letzten Schlachten für sich entschieden hatten, obwohl sie immer in deutlicher Unterzahl gewesen waren. Fast hätte man meinen können, ein kluger und gerissener Stratege aus Ninive führte die Iberianer an. Details konnte der Rat leider nicht mehr abrufen, denn seit dem Verschwinden des Ersten Technikers Shaktar war der Zugang zum Fein –Monitoring gesperrt und konnte nicht mehr aktiviert werden.

    Kantor, der Erste Astrogator saß an einem der großen Monitore, als die vorerst letzte Auseinandersetzung in einem runden Gebäude in Mitten der Stadt Malaga stattfand und mit erneut einer verheerenden Niederlage der Imperiumstruppen endete. Wie gewohnt zeichnete Kantor das Ereignis auf, um es in den Archiven Ninives verschwinden zu lassen.

    Wieder wusste niemand, was geschehen war, aber genau am dritten Tag nach der Schlacht oder besser, während der Nacht zum dritten Tag erwachte Magranell aus seinem Koma und zwar derart, dass man sich fragen musste, ob er überhaupt in einem Koma gelegen hatte. Er schlug plötzlich seine Augen auf, sah sich hellwach in der Krankenstation um, wo er all die Jahre gelegen hatte und verlangte unwiderruflich und sofort in sein Haus und seine private Umgebung gebracht zu werden.

    Obwohl seine Schulter durch die sehr schlecht heilende Pfeilwunde immer noch gehandicapt war, begann Magranell sofort alle Hebel in Bewegung zu setzen, um herauszufinden, was auf Außenerde geschehen war und er erschrak. Mehr noch, jeder Bericht, den er durchsah, erhöhte sein Erschrecken und steigerte es bis zum blanken Entsetzen.

    Magranell saß vor seiner Konsole, rief seine Logfiles auf und sah sie durch. Jetzt erst wurde ihm bewusst, dass er nicht nur wenige Tage in der Krankenstation gelegen hatte sondern mehr als drei Jahre! Sein letztes Log betraf seinen Besuch auf dem Torqual de Antequera, danach war nichts mehr bis zum jetzigen Moment. Nun rief Magranell die Chronologie der Berichte auf und Augen gingen ihm über.

    Alles was er aufgebaut hatte, war im Begriff, ihm aus der Hand zu gleiten.

    Von seinem Besuch auf dem Torqual de Antequera war er mit einem Pfeil in der Schulter zurückgekommen und dieser Pfeil hatte bei ihm – so sagten es die Berichte Falsetts – eine schlimme Traumatisierung hervorgerufen. Er war nicht ansprechbar gewesen und da man ihn dringend gebraucht hatte, sollte der Versuch unternommen werden, seinen Traumablock durch eine konzertierte Aktion der vier Räte Mordegay, Nurmigo, Mastor und Falsett zu lösen. Über die Gründe, weshalb man zu diesem recht rigiden Mittel greifen wollte, konnte Magranell keinerlei Aufzeichnungen entdecken.

    Aber der Erste Astrogator hatte mit seinen eingeschränkten Möglichkeiten das Monitoring von Außenerde fortgesetzt und seine Berichte waren niederschmetternd.

    Drei große Schlachten hatten seit Magranells letztem Logon statt gefunden und alle drei hatten die Anglialbions verloren. Schlimmer, sie hatten sie auf eine Art und Weise verloren, die durch und durch deprimierend war. Die letzte dieser drei Schlachten lag gerade erst drei Tage zurück. Insgesamt hatte Anglialbion in diesen drei Schlachten mehr als zweihunderttausend Krieger verloren, doppelt so viele, als Menschen in Ninive lebten!

    Aber nicht nur der Krieg hatte sich entsetzlich schlecht entwickelt, auch die Politik war völlig aus dem Ruder gelaufen.

    König Edward hatte sich von seiner Tochter Chelida endgültig einwickeln lassen. Er hatte sich von ihr zum Großkönig eines künftigen Imperiums ernennen lassen, ohne zu bemerken, dass er damit die Macht aus den Händen gegeben hatte. Magranells verlängerter Arm Machilla war unauffindbar und auch Chelida war wie vom Erdboden verschluckt. Das mühsam geschmiedete Bündnis, das sich nun Imperium nannte, war in Auflösung begriffen, die Könige und Fürsten der Vasallenstaaten Polska, Bulgar und Maura hatten bereits das Bündnis gekündigt und weigerten sich neue Söldner zu stellen, auch die Pikten überlegten, ob sie aus dem Pakt ausscheren sollten. Zu viele ihres Volkes waren abgeschlachtet worden.

    Die wichtigsten Mentalisten in Edwards Reich waren tot, Edward selbst am Rande der Verzweiflung.

    Magranell war fassungslos und sein Entsetzen stieg ins Uferlose, als er herausfand, dass die gesamte Katastrophe nur einen Namen trug:

    Shandra el Guerrero

    Noch immer hatte Magranell keine Vorstellung, wer sich hinter diesem Namen verbarg, denn es gab keine einzige Erfassung, kein Bild, nichts, was ihm eine Identifikation dieses Menschen ermöglicht hätte. Er wusste noch nicht einmal sicher, ob dieser Shandra nun männlich oder weiblich war. Alles was er wusste, war auf Annahmen aufgebaut und allein schon das machte Magranell wütend, das war er nicht gewohnt. Bis zu Shaktars Verbannung war es so gewesen, dass Magranell mit dem Finger geschnippt hatte und im nächsten Augenblick über alle Daten verfügen konnte, die er nur wünschte.

    Vielleicht hätte er sich doch damals auf Shaktars Seite stellen sollen. Wer weiß, wie sich dann alles entwickelt hätte. Doch darüber jetzt noch zu grübeln war müßig. Shaktars Verbannung lag etwa fünfundzwanzig Jahre zurück und war nicht revidierbar.

    Nun saß er da und fragte sich, weshalb keiner der anderen, von ihm eingeweihten Räte in das Geschehen eingegriffen hatte.

    Mordegay hätte längst politisch aktiv werden müssen, er war informiert gewesen und er hatte das Zeug dazu.

    Nurmigo war zwar der dümmste Erste Krieger, den Magranell in seinem langen Leben kennen gelernt hatte, aber er musste doch trotzdem in der Lage gewesen sein, zugunsten Edwards in die Schlachten einzugreifen und den Anglialbions quasi durch göttliche Hilfe grandiose Siege bescheren können. Magranell hatte ihm Vorlagen genug geliefert. Ein kleiner Feuersturm und ein paar Menschen zu Salzsäulen erstarren zu lassen, waren Übungen, die selbst ein Anfänger auf dem Stuhl des Ersten Kriegers mit links erledigen konnte. Weshalb war nichts geschehen?

    Warum waren von Mastors Spione keinerlei Berichte eingegangen? Weshalb gab es kein Dosier zu diesem Shandra el Guerrero?

    Auch in Ninive selbst war nichts so, wie es sein sollte. Sektengründungen, religiöse Exzesse und Panikprediger grassierten, das Volk war falsch informiert worden und nun pulsierte die ganze Stadt in summender Erregung.

    Hatten sie denn alle geschlafen, solange er außer Gefecht gewesen war?

    Magranell raffte sich auf und versuchte den Kontakt zur Ratsversammlung herzustellen. Bei sieben Räten gelang es ihm in der gewohnten Weise, doch Mordegay, Mastor, Nurmigo und Falsett antworteten nicht. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich über den Verbleib dieser Vier Auskünfte einzuholen.

    Sie alle Vier lagen ebenfalls auf der Krankenstation und befanden sich im Koma und zwar genau seit jenem Tag, als sie versuchen wollten, an Magranell den Traumablock zu knacken. Und sie waren offenbar alle genau in derselben Sekunde in dieses Koma gestürzt. Magranell durchsuchte die Datenbanken um den Grund für dieses phänomenale Ereignis heraus zu finden, doch eigenartiger Weise gab es gerade zu diesem Vorgang, der vier der wichtigsten Menschen Ninives gleichzeitig außer Gefecht gesetzt hatte, keinerlei Aufzeichnungen.

    Nun wurde Magranell wütend.

    Er war insgeheim schon immer einer derjenigen gewesen, der die verdammte Demokratie in den fliegenden Städten abgelehnt und verpönt hatte. Solange alles glatt lief, waren sie alle wichtig und sie alle wollten mitreden und sich in den Vordergrund spielen. Doch wehe es lief etwas schief und es wurden rasche, konsequente und richtige Entscheidungen verlangt, dann versagte dieses System kläglich. Den Beweis dafür hatte in Form von Berichten oder besser in Form fehlender Berichte vor sich.

    Magranell war ein Mensch, bei dem sich Emotionen – also auch Wut - nur wenige Sekunden lang halten konnten. Emotionen dienten allenfalls als Auslöser für einen Denkprozess und solchermaßen ausgelöste Denkprozesse liefen bei dem alten Historiker immer noch sehr klar, präzise und sehr schnell ab.

    Wenig später hatte Magranell bereits einen Beschluss gefasst.

    Ninive war reif für einen Imperator!

    Der Rat musste außer Kraft gesetzt werden und ein Alleinherrscher musste die Zügel in die Hand nehmen und retten, was noch zu retten war. Magranell kannte allerdings nur zwei Menschen, die er als Imperator akzeptiert hätte.

    Shaktar war nicht verfügbar, als musste er selbst trotz seines hohen Alters in diese Rolle schlüpfen.

    Der alte Fuchs grinste böse vor sich hin, als er diesen Beschluss gefasst hatte. Die wichtigste Aufgabe eines Imperators war es, sich seinen möglichen internen Gegner vom Hals zu schaffen, ehe er sich um die externen Vorgänge kümmern konnte.

    Schon eine Minute später saß er in seinem Magmobil und war auf dem Weg zum Hospiz. Die Wachen auf der Krankenstation gehorchten ihm, dem ehemaligen Lordkanzler wie kleine Hündchen und so war er bald darauf allein mit den vier Komapatienten. Magranell benutzte seine mentalen Fähigkeiten hemmungslos. Er sondierte vier Gehirne und holte sich sämtliche Informationen, die er brauchte um deren Funktionen selbst ausüben zu können oder sie an ihm hörige Untergebene zu delegieren.

    Dann machte er sich an den unangenehmen Teil seiner Aufgabe.

    Es war ja nicht so, dass Magranell ein seelenloses Monster gewesen wäre. Er verspürte durchaus ein gewisses Bedauern, als er nacheinander bei seinen ehemaligen Kollegen und Proteges - Mordegay wäre ohne Magranells Hilfe und Wohlwollen weder in den Rat noch auf den Stuhl des Lordkanzlers gekommen – die lebenserhaltenden Systeme außer Betrieb nahm. Die vier wichtigsten Räte Ninives glitten sanft von einem jahrelang anhaltenden Koma in das endgültige Schwarz des Todes hinüber.

    Der Berg der Götter

    Shandra hatte seine Krise bald überwunden. Shakira war es gewesen, die ihm letztlich rasch aus dieser Krise geholfen hatte und – natürlich – auch seine Blutsgeschwister Rollo und Jelena. Sie verstanden ihn und sie unterstützten ihn bedingungslos. Doch während der Bewältigung seiner Krise, war ihm dennoch nicht entgangen, dass in Ninive etwas Entscheidendes geschehen war.

    Der alte Magranell, derjenige welcher in die Rolle des alleinigen Gottes geschlüpft war, hatte sich aus seinem von Shandra aufgebauten Block befreien können und eine seiner ersten Aktionen war gewesen, die vier anderen Räte, deren Hirne Shandra blockiert hatte, umzubringen. Das war eine Panne, die bald möglichst wieder ausgemerzt werden musste. Kein leichtes Unterfangen, aber wenn er die notwendige Ruhe dazu fand, ein durchaus lösbares Problem. Magranell hatte nicht die leiseste Ahnung, wie es zu seiner Traumatisierung und zu seinem Koma gekommen war und Shandra hatte sich den Weg zu Magranells Geist stets offen gehalten. Doch er betrachtete das Problem nicht für so vordergründig wichtig, dass er sich zu einer unmittelbaren Handlung genötigt sah.

    Andere Dinge waren wichtiger. Maßnahmen, die langfristiger wirkten, als es eine sofortige erneute Manipulation von Magranells Geist hätte sein können.

    Shandra sah es als nächsten und wichtigsten Schritt an, die Rückkehr Shaktars nach Ninive in die Wege zu leiten. Was immer der alte Magranell dort anstellen mochte - er hatte ja immer noch sieben Räte zur Verfügung - würde dazu führen, dass Anglialbion wieder erstarkte. Bis dies aber geschah, musste Malaga gesichert sein und Cadiz gewonnen werden. Die Ansiedlungen Cordoba und Sevilla mussten von Chrianos gesäubert werden und auch dort gab es einige wenige Anglialbions, die man eliminieren musste.

    Doch das waren die Aufgaben anderer.

    Melusa musste sich um Cadiz, Sevilla und Cordoba kümmern. Rodrigo Diaz fiel die Aufgabe zu, Malaga zu sichern.

    Dann aber, wenn Shaktar und sein Kommando auf den Weg nach Ninive gebracht waren, musste Shandra selbst mit seinem Heer über Granada nach Murcia ziehen, denn dort und in Almeria befanden sich die letzten starken Einheiten Anglialbions und Söldner unter dem Kommando des vielleicht schlimmsten Schlächters des Imperiums, unter Thomas Shifford.

    Shifford, so hatte es Shaktar berichtet, der einige Zeit in dessen Garnison verbracht hatte, verband auf einzigartige Weise die Fähigkeiten eines hochkarätigen Prälaten mit den eines sehr guten Strategen und darüber

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