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Shandra el Guerrero: Nach Süden
Shandra el Guerrero: Nach Süden
Shandra el Guerrero: Nach Süden
eBook343 Seiten5 Stunden

Shandra el Guerrero: Nach Süden

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Über dieses E-Book

Obwohl das Imperium geschlagen ist, findet der Kontinent keine Ruhe. Edwards Pläne lassen dies nicht zu, denn er hat vor, das was seine Heere nicht erreichen konnten, durch Assassinen ausführen zu lassen. Shandra hat keine andere Wahl. Zusammen mit Rollo, Shakira und Jelena und den andalusischen Wölfen setzt er nach Britain über und beginnt Edward zu Jagen. Seinen Hengst Shaitan muss er allerdings in Al Andalus zurücklassen, sie sehen sich nicht wieder.
Auf der Insel Jersey trifft er auf die ehemalige Königin Machilla und muss feststellen, dass eines der magischen Schwerter in ihre Hand gelangt ist. Shandra kämpft mit Machilla und siegt.
Shandra beginnt eine gnadenlose Hetzjagd. Er jagt Edward quer durch das Land und stellt ihn zuletzt in einem tristen Hochtal in den Bergen zum alles entscheidenden Duell. Wenn Shandra siegt, hat er alle sechs magischen Schwerter unter seiner Kontrolle. Doch, kann ein Mensch eine derartige Macht noch Kontrollieren? Würde Shandra damit zum Nachfolger des Großkönigs, zum neuen und noch viel mächtigeren Imperator?
Shandra trifft eine Entscheidung, die ihn noch einmal in ein gewaltiges Abenteuer stürzt.
Die Legende des Shandra el Guerrero endet mit diesem, dem 6. Buch.

Altersempfehlung: ab 16 Jahren
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum10. Dez. 2015
ISBN9783737581042
Shandra el Guerrero: Nach Süden

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    Buchvorschau

    Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

    Copyright: Alle Rechte bei

    HCC Projektdienstleistungen UG (haftungsbeschränkt)

    Parkstraße 53

    87439 Kempten

    Deutschland

    Rudolf Jedele, Autor

    Geboren 1948 im Schwabenland und viele Jahre seines Lebens damit beschäftigt, für andere Menschen Häuser zu bauen, wobei mein Part in der Gestaltung der Technik in einem Gebäude war. Schon aus diesem Grund war ich stets mit den Themen Energieverbrauch und Umweltschutz besonders eng verbunden.

    Darüber hinaus begann ich über die Reiterei und die dadurch entstandene große Nähe zur Natur, schon vor langer Zeit damit, immer mehr Gedanken an das zu verschwenden, was wir unserer Erde antun und an auch, wie es sein könnte, wenn wir den Kollaps herbei geführt haben.

    Wohin gehen die Menschen, wenn ein wie auch immer gearteter Super GAU oder ein vernichtender Krieg unser gewohntes Milieu zerstört? Mein Bedürfnis ist es aber nicht trübsinnig und mit hoch erhobenem Zeigefinger zu belehren, sondern einfach durch – möglichst spannende - Unterhaltung das Nachdenken etwas anzuregen.

    Wenn ich diesen Roman nicht selbst geschrieben hätte, ich glaube ich würde ihn dennoch mögen und kaufen ….

    Shandra el Guerrero - 6 Romane aus der Zukunft unserer Erde.

    Band 1

    Die Verbannung

    Band 2

    Ein Volk von Kriegern

    Band 3

    Brücke der lebenden Toten

    Band 4

    Kampf um die Rosenstadt

    Band 5

    Libertad Iberia

    Band 6

    Nach Süden

    Weitere Bücher von Rudolf Jedele:

    L³ - Locker-Lässig-Losgelassen

    Ein Tor zum Reiten- Reiten im Gleichgewicht und in Partnerschaft mit dem Pferd.

    Felida 

    Fantasy

    In Kürze

    Kaana

    Fantasy in 3 Bänden über die Reiter der Steppe Kaana in einem Land auf einer Welt, die es vielleicht auch geben könnte

    Königreich der Pferde

    Eine Art Fortführung der Geschichte des Kriegers Shandra el Guerrero. In 4 Bänden erzähle ich die Geschichte von Moira na Perm und den Paesano.

    Beli Wuk

    Diese Geschichte ist eigentlich eine Sage aus der Bergwelt des Balkans. Ich habe aber einen Vater gehabt, dessen Phantasie nicht kleiner war als meine und was er aus Beli Wuk für mich gemacht hat, versuche ich aus meiner Erinnerung heraus wiederzugeben.

    Sangreal

    Mein Lieblingsprojekt, denn es verbindet sehr viele Erkenntnisse und Elemente aus meinem eigenen Leben mit den Figuren des Romans. Die Geschichte eines Pferdes von königlichem Blut, eben „Sang Real" und seiner Begegnung mit einem Menschen ganz besonderer Art.

    Titelgestaltung:

    Was bisher geschah….

    Ninive, die fliegende Stadt….

    Sombra und Shaktar haben gegen eines der härtesten Tabus der fliegenden Stadt verstoßen. Sie müssen beide die Stadt für immer verlassen. Sie werden – getrennt und weit voneinander entfernt - auf der Erde des 7. Jahrtausends nach unserer Zeit ausgesetzt.

    Sombras Exil liegt im Südwesten Europas, auf der Hochebene der Grazalema. Dort bringt sie auch ihren Sohn Shandra zur Welt. Shandra wächst hinein in die Jagdgesellschaft des Clans, eines kleinen Volkes, dessen Menschen Hünen sind.

    Shandra wird gezwungen in dieser Welt sich selbst zu einem Riesen zu entwickeln, obwohl er nur normal groß ist. So wird Shandra in der Verbannung zum Jäger. Er liebt den Clan und die Grazalema und als eine Invasion durch Krieger des Imperiums von den nebligen Inseln droht, ist Shandra derjenige, der dazu berufen ist, die Grazalema, ihre Schönheit und ihre Herden vor der Vernichtung zu beschützen. Er wird zu Shandra el Guerrero

    Zum Krieger der Natur

    Shandras Leben ist nicht immer leicht, denn er ist durch seine körperlichen Nachteile gezwungen, ununterbrochen Höchstleistungen zu vollbringen. Ohne seinen Ziehbruder Rollo hätte er es vielleicht gar nicht geschafft.

    Da er sich außerdem ständig mit den Bedingungen des Lebens befasst und Änderungen ihm leichter fallen, als den Menschen des Clans, eckt er an. Ganz besonders ab dem Augenblick, da er ein Hengstfohlen davor rettet, von einem Bär gerissen zu werden und sich dieser Hengst „Shaitan" zu seinem zweitbesten Freund auswächst.

    *****

    Während eines Handelsbesuchs in der Ansiedlung von El Bosque findet Shandra drei Artefakte, die sein künftiges Leben vollständig verändern. Das magische Schwert „El Lobo Blanco – der weiße Wolf", eine heilende Haut und das Horn, das Brücken baut, wo keine vorher waren.

    Darüber hinaus begegnet er dem Schwertmeister Minaro und dessen beiden schönen Töchtern. Minaro unterweißt sowohl Shandra als auch dessen Ziehbruder Rollo in der Kunst des Schwertkampfes und vieler anderer Kampftechniken, die den jungen Krieger immer weiter auf seinen ungewissen Weg bringen.

    Im Waldland S’Andora erholt sich Shaktar von seinen schweren Verletzungen, die er sich im Kampf mit einem riesigen Waran zugezogen hat. Daneben aber kümmert er sich um die Ausbildung seiner Pflegetochter Shakira, als eines Tages eine junge Frau mit ihrem sterbenden Bruder beim Waldvolk auftaucht. Jelena ist die einzig Überlebende eines Stammes am Ufer des riesigen Stromes Volga. Eines Stammes, der von den Anglialbion vollständig ausgerottet wurde. Jelena wird Shakiras beste Freundin.

    Edward of Winchester, König des Imperiums, Herr der nebligen Inseln und Anglialbions hat den Auftrag übernommen, die Rückkehr „seines" Gottes Chriano zur Erde vorzubereiten. Chrianos Zentrum soll sich genau dort befinden, wo Shandra el Guerrero seine Heimat gefunden hat.

    Die Bedrohung der Grazalema durch die Anglialbions nimmt immer konkretere Formen an. Der Clan wird um seine Heimat kämpfen müssen und der Kampf wird im Hochland ausgetragen werden, nirgendwo sonst könnte der Clan mit einem hoch überlegenen Gegner zu Recht kommen. Shandra   zum Strategen und Schlachtenlenker des Clans ernannt und zusammen mit seinen Beratern entwickelt er einen Plan zur vollständigen Vernichtung der Anglialbions. Shandra schafft ein Volk von Kriegern und gemeinsam mit Freunden sieht der Clan der Schlacht gelassen entgegen.

    *******

    Shandras Berufung zum Strategen der Grazalema war ein voller Erfolg.

    Die große Schlacht ist geschlagen. Godfrey of Essex vernichtet und die Grazalema gesichert. Doch damit ist nichts gewonnen. Der Rat des Clans muss den Strategen hinaus schicken, um auch das restliche Iberia von Anglialbions und Chrianos zu befreien.

    Shandra stellt ein kleines Heer auf, das aber von überragenden Kämpfern nur so strotzt. Die Nordmannen des Dagge ziehen mit ihm und auch Tigran und seine nihilotischen Brüder. Minaro und seine Töchter gehören ebenfalls zum Heer und rüsten die kleine Streitmacht mit den außergewöhnlichen Waffen aus, die sie mit ihrer Schmiedekunst herzustellen in der Lage sind.

    Doch ehe sie die Grazalema verlassen, gehen sie alle zusammen auf die Jagd nach dem grauen Bären, denn Shandra hofft, auf diese Weise nicht nur den Zusammenhalt unter den Führern seines kleinen Heeres zu stärken, sondern in ihnen auch die mentalen Kräfte zu erwecken, die notwendig sind, um gegen die Adepten der Anglialbions bestehen zu können.

    Im Tal der Bären findet er zwei Wolfswelpen, deren Mutter in einem Kampf mit einem Vielfraß schwer verwundet wurde. Die beiden Wolfsrüden Geri und Freki werden zu weiteren unverkennbaren Markenzeichen des Strategen der Grazalema.

    Shandra trifft auf Mikhail Vanderlek und gewinnt die schwarzen Perlen, die hundert Friesenhengste, die Vanderlek eigentlich zu Godfrey of Essex bringen sollte.

    Die erste der schwarzen Escadrons wird gegründet und zieht vor die Tore der Stadt Ronda. Die Stadt wird im Handstreich genommen und Shandra öffnet das Gefängnis in der alten Brücke. Er findet dort neben großem Entsetzen und Tod auch eine Überraschung. Es gibt einen Mann, der neun Jahre Gefangenschaft im tiefsten Teil des Gefängnisses überlebte.

    Borasta wird ein neuer Verbündeter im Kampf gegen das Imperium Anglialbion.

    In der Zwischenzeit hat Jelena in einem Traum das Zeichen zur Weiterreise erhalten und auch Shakiras Träume von einem schwarzhaarigen Krieger, der ihrem Ziehvater verblüffend ähnlich sieht, werden immer intensiver. So zieht sie zusammen mit Jelena aus den Wäldern von S’Andora hinaus und an der „wilden" Küste des Meeres entlang nach Westen. Irgendwo werden sie beide ihr Schicksal treffen.

    *****

    Ronda ist frei, deshalb zieht Shandra mit seinem kleinen Heer nach Nordosten durch die Wildnis der Berge von Al Andalus. Zunächst über Osuna nach Antequera. Unterwegs begegnet er der Amazone Alaxandra mit ihren Reiterinnen, die einen langen Weg auf sich genommen hat, um an der Seite Shandras in den Kampf zu ziehen. Auch der Saxenkönig Athelstane hat sich ihm in Ronda angeschlossen und verstärkt das Heer Shandras mit seinen wilden Kriegern. Zuerst zieht das Heer zum Torqual de Antequera, wo Shandra ein entscheidender Schlag gegen die Prälaten aber auch gegen die uralte fliegende Stadt Ninive gelingt. Shandra begegnet demjenigen, der sich als der alleinige Gott bezeichnet und findet heraus, dass auch dieser Gott von einem gut gezielten Pfeil verwundet werden kann.

    In Antequera verbindet er sich mit der Gräfin Melusa, gemeinsam locken sie das Heer des Peter of Kent in die Unterwelt von Antequera, wo ihnen ein überwältigender Sieg gelingt. Der Sieg hat allerdings einen hohen Preis. Wieder haben die Truppen der Anglialbions verheerende Schäden im Land angerichtet, die Shandra und seine Berater mit der Kraft des Wassers zu beseitigen gedenken.

    Auch die Stadt der Rosen, des ewigen Frühlings, die Metropole Malaga steht unter der Knute des Imperiums Doch zuerst begegnet Shandra seinem Vater Shaktar und gemeinsam planen sie die Vernichtung des Reginald Bull.

    Nun erst beginnt der Kampf um Malaga.

    Shandra gewinnt das Vertrauen und die Freundschaft des Grafen von Malaga und ihm gelingt, was nie zuvor gelang, er vereint die Städte Antequera, Malaga und Granada und stellt ein starkes Heer auf. Drei gewaltige Siege der vereinten Heere von Al Andalus vernichten sämtliche Truppen des Imperiums und bringen die Tochter des Großkönigs in Shandras Hand.

    Shandra und Rollo begegnen aber auch den Spiegeln ihrer Seelen. Shakira und Jelena vereinen sich mit den ungleichen Ziehbrüdern. Sie gehen fortan den Weg gemeinsam.

    *******

    Reginald Bull geschlagen, Malaga befreit und die Armada der Anglialbions kassiert. Prinzessin Chelida als Gefangene am Hof des Grafen von Malaga, was für Erfolge!

    Doch noch ist nichts gewonnen, die letzte Schlacht steht noch bevor. Der wütende Mörder Thomas Shifford muss besiegt werden, dann erst ist Iberia frei, dann sind die Anglialbion und die Chriano verjagt. Die entscheidende Schlacht wird vor den Toren der roten Burg, der legendären Alhambra auf der Ebene vor Granada geschlagen.

    Auch Ninive stellt ein noch nicht endgültig gelöstes Problem dar, doch zusammen mit den Amniotadas aus der verfluchten Stadt lässt sich auch diese Aufgabe bewältigen.

    Alles ist nun vorbereitet zur letzten Schlacht, doch ausgerechnet in diese letzte Schlacht muss Shandra ohne seinen Vater ziehen. Es gilt Abschied zu nehmen. Shaktar und die Exilanten von Ninive verlassen zusammen mit dem Volk der Amniotadas die Erde für alle Zeit. Ninive ist bereits vernichtet, als sich die Heere auf der großen Ebene gegenüber stehen.

    Wieder ist Shandras Sieg nicht zu verhindern. Auch Thomas Shifford kann den Strategen der Grazalema nicht aufhalten. Iberia ist frei und von der Freiheit Iberias angefacht jagt ein kontinentales Feuer die Anglialbions vollständig auf die nebligen Inseln zurück.

    Herrscht jetzt endlich Frieden?

    Inhalt

    Göttin des Meeres

    Seelendiebe

    Königszug

    Sherwood

    Isle of Jersey

    Andalusische Wölfe

    Der Tod der Geier

    Wolfsjagd

    Wolfswissen

    Der Greif

    Vikinger

    Kesseltreiben

    Königshatz

    Die Macht der Klingen

    Die letzte Reise

    Epilog

    Das Volk Kaana

    Göttin des Meeres

    Die Frau hatte einen harten, einen anstrengenden und abenteuerlichen Weg hinter sich gebracht. Einen Weg, den außer ihr wohl niemand hätte bewältigen können, denn sie hatte sich ausschließlich im Wasser bewegt.

    Sie wusste nicht, was den alten Mann dazu bewegt hatte, sie zusätzlich zu den menschlichen Attributen auch noch mit den Eigenschaften einer Amphibie auszustatten. Zwischen ihren Zehen und auch zwischen den Fingern besaß die Frau dünne und dennoch sehr widerstandsfähige Schwimmhäute, sie war in der Lage ihren Stoffwechsel und ihre Körpertemperatur an das Leben im Wasser anzupassen und sie besaß Kiemen, die es ihr ermöglichten unter Wasser zu atmen. Kiemen, die ihr Erzeuger ganz geschickt hinter ihren Ohren und damit unter den dichten, goldblonden Flechten versteckt hatte, die ihren Kopf bedeckten. Jahrelang hatte sie am Hof zu Winchester und permanent unter Menschen gelebt, ohne dass ihre Besonderheiten jemand aufgefallen wären. Zumindest hatte sich nie jemand entsprechend geäußert. Nur ihr Mann hatte gewusst, dass ihr Menschsein nicht dem entsprach, was Naturgeborene auszeichnet. Aber auch ihm war verborgen geblieben, dass sie eine Geklonte aus Ninive war, er hatte sie für eine - für die – letzte Atlantidin gehalten.

    Die Frau dachte zurück. Die jüngste Vergangenheit lief noch einmal in lebhaften Bildern vor ihrem inneren Auge ab.

    Sie, Machilla, war viele Jahre lang die ungekrönte Königin, die weiße Rose von Winchester, gewesen und König Edward hatte ihr aus der Hand gefressen. Als seine Gemahlin hatte sie es geschafft, dass er alle seine anderen Frauen, mit denen er zumeist aus politischen Gründen verheiratet war, aus dem Weg geräumt hatte. So war sie zur letzten Instanz oberhalb des Königs geworden, denn was immer er entschied, er beriet sich in den gemeinsamen Nächten mit ihr, Machilla, der weißen Rose von Winchester. Jahrelang war alles zu ihrer besten Zufriedenheit verlaufen, doch dann waren unvermutet Schwierigkeiten aufgetaucht, mit denen niemand, auch nicht ihr Erzeuger hatte rechnen können. Dieser neunmal verfluchte Shandra el Guerrero hatte alle ihre sorgfältig vorbereiteten Pläne praktisch aus dem Handgelenk heraus zunichte gemacht….

    Machilla saß im Sand der Wanderdünen, von deren Hügel das Küstenbild der großen Insel Jersey bestimmt wurde und sah hinaus in die bleigraue Wasserwüste des Atlantik, durch dessen Wellen sie tagelang geschwommen war, ehe sie die große Insel erreicht und wieder einmal an Land gehen konnte.

    Sie war mit minimalem Ballast gereist, denn der Beginn ihrer Reise war eine Flucht gewesen, keine planvolle Abreise einer Königin. Immer noch kochte die Wut, der blanke Hass in ihr hoch, wenn sie daran dachte, wie der König ihr plötzlich seine Tochter Chelida vor die Nase gesetzt und diese zur Kanzlerin gemacht hatte, anstatt das Amt ihr zu geben, der Frau, der er ganz sicher mehr verdankte als sonst jemand auf der Welt.

    Die Kleider, die sie bei ihrer Flucht getragen hatte, waren längst zerstört, denn kaum eine von Mensch hergestellte Kleidung ist für eine derartige Reise geeignet, wie sie hinter Machilla lag. Sie hatte sich passende Kleidung aus den Häuten der wenigen Fische gemacht, die sie auf ihrer Reise erlegen konnte und weil es so wenige und vor allem kaum genügend große Fische in den Gewässern Britains gab, war Machilla nur sehr spärlich bekleidet. Eine Art dünnes Brusttuch war um ihren Oberkörper geschlungen und bedeckte ihre vollen Brüste, während sie um die Hüften einen Lendenschurz trug, der kaum groß genug war, um ihren muskulösen Hintern zu bedecken.

    Sie war barfuß, denn Schuhe hatte sie schon immer verabscheut. Die Schwimmhäute zwischen ihren Zehen störten stets, wenn sie in einen Schuh schlüpfen musste und im Sand der Insel würde sie auch keine Schuhe brauchen.

    Machillas Kleidungsstücke waren aus der Haut eines alten Wels gemacht und schillerten in der blassen Sonne grau und blaugrün und wer Machilla gesehen hätte, wäre wohl unvermeidlich auf die Idee gekommen, ein Fabelwesen, eine Nixe zu beobachten. Doch auf Jersey wurde man nicht gesehen, denn auf Jersey lebten keine Menschen. Schafe und Ziegen, Kaninchen und diverse Vogelarten, ein paar Dachse und Füchse und sie alle wussten wohl nichts von solchen Fabelwesen.

    Das einzige was an Machilla zivilisiert aussah, war das große Schwert, das sie auf den Rücken geschnallt trug. Zum Schutz vor der Nässe war auch das Schwert vollständig in einen Hülle aus der Haut eines alten Karpfens eingenäht worden.

    Nun saß sie im Sand der Dünen und ließ ihre Reise noch einmal vor ihren inneren Augen ablaufen.

    Sie war bei Nacht in den See von Winchester getaucht und dann den kleinen Fluss hinab geschwommen, der den Abfluss des Sees bildete. Den Gesetzen der Natur folgend, mündete dieser Fluss in einen größeren und dieser wiederum in einen größeren und nach mehreren Tagen hatte sie den Strom erreicht, der sie zum Meer bringen würde, die Themse. Ursprünglich war Machilla davon ausgegangen, dass sie das Meer in fünf oder höchstens sechs Tagen erreichen würde, doch aus den Tagen waren Wochen und Monate geworden, denn Machilla war zweimal so krank geworden, dass sie beinahe gestorben wäre.

    Die Gewässer Britains waren Kloaken!

    Stinkende, verseuchte und verdreckte Gerinne die Bäche und Flüsse, noch schlimmer die Tümpel und Seen, auf die sie traf. Schon am dritten Tag nach ihrer Flucht aus Winchester war sie nur noch unter grässlichen Schmerzen in der Lage, sich zu bewegen. Zwei Tage später hatten die Krämpfe eingesetzt und sie durchgeschüttelt und sie hatte so hohes Fieber bekommen, dass sie kaum mehr die Hand vor ihren Augen erkennen konnte, weil dort feurige Räder und grelle Blitze einen schaurigen Reigen tanzten. Machilla war aus dem Fluss gekrochen und hatte sich im Unterholz des Uferwaldes versteckt um fünf Tage lang mit ihrer Krankheit zu kämpfen. Zu essen hatte sie nichts und zu trinken nur das bisschen Regenwasser, das sie von den Blättern der Büsche leckte oder das stinkende Giftwasser des Flusses. Schwer zu sagen, weshalb sie überlebt hatte, doch am Ende des fünften Tages waren ihre Blicke plötzlich wieder klarer geworden und das Fieber ging zurück. Am Morgen des sechsten Tages kroch sie aus dem Gebüsch und ließ sich wieder ins Wasser des Flusses gleiten, um ihre unterbrochene Reise fortzusetzen.

    Ein gewaltiger Fehler, wie sich schon wenige Tage später heraus stellte. Ihre gesamte Konstitution war durch die Infektionen und Vergiftungen so miserabel geworden, dass die Krankheit sie erneut einholte. Ihr Körper war seiner sämtlichen Abwehrkräfte beraubt und die Alarmsignale wurden immer stärker und heftiger. Ihre Muskeln verkrampften sich, sämtliche Bänder und Sehnen brannten bei jeder Bewegung wie Feuer und von den Gelenken tobten Wellen rasenden Schmerzes durch ihren ganzen Körper.

    Dieser Rückfall war bei weitem schlimmer als die erste Erkrankung und Machilla wäre vermutlich gestorben, wenn nicht eine glückliche Fügung des Schicksals ihren schlaffen Körper in einen Seitenarm des Flusses gespült hätte, in ein Totwasser, an dessen Ende eine Holzhütte stand in der eine Fischerin ihr klägliches Dasein fristete. Eine alte Frau, verhärmt und halb verhungert aber dennoch bei weitem gesünder als Machilla. Die Alte zog die bewusstlose Frau aus dem Wasser, schleppte den schlaffen Körper in ihre Hütte und unternahm gegen alle Vernunft den Versuch, den letzten Rest Lebens in Machillas Körper festzuhalten und diesen vom Fluss vergifteten Körper wieder nach und nach zu kräftigen und Machilla auf diese Weise in kleinen Schritten ins Leben zurück zu holen.

    Sieben volle Monate und darüber hinaus noch achtzehn Tage hatte Machilla mit dem Tod gerungen und am Ende hatten sie und die Alte tatsächlich gesiegt. Machilla wurde wieder vollständig gesund und – ein unerwarteter Zusatzerfolg – absolut immun gegen die Gifte der Gewässer.

    Ihre Kleider waren zerfetzt und verfault und es gab nirgendwo im weiten Umkreis die Möglichkeit, sich Ersatzkleidung zu beschaffen. Ihre Gastgeberin schlug vor, sie sollte sich doch aus der Haut eines großen Fisches Kleidung herstellen. Die Alte betrachtete dieses Material als geeigneter als alle anderen Alternativen, da Machilla ja ohnehin vorhatte, ihre Reise im und unter Wasser fortzusetzen. So stieg sie wieder in den Fluss und machte sich auf die Suche nach großen Fischen und siehe da, die alte Frau wusste, wovon sie redete. Auf dem Grund des Flusses, der hier bereits gut zehn Schritte tief war, lebten ein paar große Bartenwelse und eine Reihe fetter, alter Karpfen. Sie erlegte einen der mehr als mannslangen Welse und einen der fetten Karpfen mit einem, aus einem Messer und einem Stock gebastelten Speer. Mit Hilfe der Alten gerbte sie die beiden Fischhäute und aus dem dadurch entstandenen, dünnen Leder fertigte sie ihr Brusttuch und den Lendenschurz, sowie die Schutzhülle für das Schwert.

    Zehn Monate war sie letztendlich Gast der alten Frau am Fluss, dann fühlte sie sich wieder stark genug um ihre Reise fortzusetzen. Ihr Ziel war das Meer, erst wenn sie das Salz des Atlantiks schmeckte, so sagte Machilla, würde sie sich über weitere Ziele Gedanken machen.

    Die Alte erzählte ihr von einem ihrer Brüder, der an der Küste lebte und dort ebenfalls seinen Lebensunterhalt als Fischer zu fristen versuchte und empfahl Machilla, sich mit diesem Bruder zu treffen. Er wusste bestimmt über unbewohnte Inseln im großen, grünen Atlantik Bescheid.

    Machillas Abschied von der Alten fiel kurz und knapp aus, ohne große Worte und ohne Geschenke oder gar Bezahlung, denn sie besaß ja nichts, womit sie sich für die Hilfe hätte erkenntlich zeigen können.

    Machilla hatte durch ihre Krankheit so viel unwiederbringliche Zeit verloren, dass sie ihre Reise ohne jede Hast fortsetzen konnte. Dennoch war sie erheblich schneller unterwegs, als zum Beispiel ein reitender Bote, der den Landweg nahm.

    Zehn Tage später hatte sie die Mündung der Themse erreicht und das Salzwasser des Atlantik, das wesentlich sauberer als die Binnengewässer der Insel war, umspülte ihren Körper wohltuend. Der Reichtum an Fischen und anderem Meeresgetier war groß genug, um Machilla jeden Tag eine erfolgreiche Jagd zu ermöglichen und jetzt erst begann ihr Körper wieder echte Substanz aufzubauen. Sie folgte der Küste drei Tage lang bis an die Spitze der Landzunge, die den südwestlichsten Punkt der Insel Anglialbion bildete. Sie umrundete dieses Kap und schwamm einen ganzen und einen halben Tag lang nach Nordosten, bis sie den von der Alten beschriebenen Nadelfelsen erreichte, an dessen Fuß der Bruder ihrer Krankenpflegerin lebte.

    Machilla stieg aus dem Meer und fand auf Grund der guten Beschreibung die ihr die alter Frau am Fluss gegeben hatte, recht rasch die kleine Bucht, an deren Ufer das aus Treibholz gebaute Haus stand in dem der Bruder der Alten lebte. Der Mann war zu Hause und erstaunlicherweise auf Machillas Besuch vorbereitet. Machilla war nie aufgefallen, dass die Alte telepathische Kräfte besessen hatte. Doch nur auf diese Art konnte eine Nachricht schneller in das Haus an der Küste gelangt sein, als Machilla.

    Der Mann lebte nicht weniger einsam und zurück gezogen, als seine Schwester und auch er war schon sehr alt, obwohl er mit weniger Jahre belastet war, als seine Schwester. Er empfing die fremdartige Frau nicht mit offenen Armen, doch er war auch nicht übermäßig abweisend. Machilla erfuhr von ihm, was sie wissen wollte.

    Auf der anderen Seite der Meerenge, die man auch den „Kanal" nannte, vor der Küste des Landes Franca gab es zwei größere und eine ganze Reihe kleinerer Inseln, die von Menschen völlig unbewohnt waren. Die größte dieser Inseln hieß Jersey und auf Grund der Beschreibung des alten Mannes kam Machilla zu dem Entschluss, dass diese Insel genau das richtige Zwischenziel bildete, um sich zu erholen und auf die Rache vorzubereiten.

    Schon am nächsten Morgen tauchte sie wieder in die Wellen des Atlantiks ein und schwamm ohne zu zögern ins offene Meer hinaus. Sie hatte sich alle Informationen genau eingeprägt, die sie von dem alten Mann erhalten hatte. Sie wusste, welchen Sternbildern sie bei Nacht und welcher Himmelsrichtung sie bei Tag folgen musste. Niemand kannte außer ihr selbst das Ziel, dem sie zustrebte, denn als sie die Hütte des Fischers verließ, blieb nur ein Leichnam zurück.

    Sie zog ihre Bahnen in den Wellen des Atlantiks, als hätte sie niemals etwas anderes getan. In gleichmäßigem Tempo schwamm sie dahin, nur ab und zu unterbrach sie ihre Reise für kurze Zeit, fing sich einen Fisch oder ein paar Krabben, um sich dann, wenn sie sich an ihrer Beute gesättigt hatte, für eine Weile einfach nur an der Wasseroberfläche treiben zu lassen. Sie spürte, wie ihr Körper sich in diesen Pausen entspannte und von den Anstrengungen des Schwimmens erholte.

    Machilla staunte über sich selbst und verstand nicht wirklich, wie es ihr gelang, sich so schnell und so vollständig dem Leben im Salzwasser des Ozeans anzupassen. Sie lernte die anderen Meeresbewohner kennen und wusste, wem sie mit Vorsicht begegnen musste und wer ihr freundlich gesinnt war. Dabei machte sie eine ganz und gar erstaunliche Entdeckung. Es gab Tiere im Meer, die sich durch eine hohe Intelligenz auszeichneten. Die schlanken Delfine, die kräftigen Tümmler, die gefräßigen Orcas und die gewaltigen Blau- und Pottwale, sie alle waren kluge und - von den Orcas abgesehen - friedliebende, sanfte Lebewesen. Doch gerade diese Lebewesen gingen ihr aus dem Weg. Sie fand keinen Kontakt zu ihnen. Auch nicht zu den Seehunden und Robben. Mühelosen Kontakt dagegen fand sie bei den stärksten, schnellsten und wildesten Jägern des Ozeans, den Haien. Haie schwammen in zahlreichen Arten und unterschiedlichsten Größen im Ozean herum. Machilla fand zwar heraus, dass die Haie nicht gerade als intelligent zu bezeichnen waren, doch ihre Sinne und Instinkte waren perfekt an das Leben im Ozean angepasst, sie waren unglaubliche Schwimmer und unschlagbare Jäger.

    Machilla bewunderte die Haie und die Haie schienen sie zu mögen. Sie und die Haie wurden erstaunlich gute Freunde, obwohl die großen Jäger eigentlich Einzelgänger waren und sich die Annäherung eines anderen Lebewesens nur zögerlich gefallen ließen. Da war nichts von der verspielten Geselligkeit der Tümmler und Delfine zu finden, dennoch durfte Machilla sich jederzeit einem Hai nähern und sich sogar an einer seiner Flossen festhalten, um sich ein Stück weit mitziehen zu lassen. Allerdings niemals allzu weit, dann wurde der jeweilige Hai unwillig und begann sie abzuschütteln.

    Die Haie, die ihr begegneten waren im Prinzip ununterbrochen auf der Jagd, denn das Wasser des Atlantik war kalt und die Haie benötigten viel Nahrung und Energie, um nicht von Unterkühlung heimgesucht zu werden. Auch Machilla verspürte den ständig vorhandenen Hunger und so begann sie sich zunehmend den Jagdgewohnheiten der Haie anzupassen. Wann immer ihr ein jagdbares Lebewesen in die Quere kam, jagte sie es auch und wenn sie erfolgreich war, verschlang sie große Mengen rohen Fleisches.

    Das Schwimmen im Meer, die proteinreiche Nahrung, alles zusammen kräftigte ihre Muskeln auf eine Art, die sie gar nicht erwartet hatte und so war sie bald in der Lage, mit den Robben und Seehunden um die Wette zu schwimmen und auch die zahlreichen Tümmler und Delfine waren nicht mehr viel schneller als sie.

    Als Machilla zwölf Tage später den Strand von Jersey erreicht hatte und an den Dünen aus dem Wasser stieg, wäre jeder Beobachter erstaunt gewesen. Sie war nicht mehr die Frau, die vor nunmehr nahezu einem Jahr in den See von Winchester geglitten war, um aus dem Bannkreis des verhassten Königs zu verschwinden.

    Ihr bis zur Hüfte herunter reichendes, goldblondes Haar kaschierte die starken Muskeln, die sich an ihren Armen und Schultern,

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