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Die Zeit der Helden und Magier III: Der Kampf um Gut und Böse
Die Zeit der Helden und Magier III: Der Kampf um Gut und Böse
Die Zeit der Helden und Magier III: Der Kampf um Gut und Böse
eBook499 Seiten6 Stunden

Die Zeit der Helden und Magier III: Der Kampf um Gut und Böse

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Über dieses E-Book

Das ganze Imperium ist in Aufruhr, eine alte Prophezeiung besagt, die Sterne wollen den Kampf um Gut und Böse, der Sieger daraus muss gegen die mysteriösen Drusie ankämpfen.
Es scheint, dass alle Völker und Rassen in den Krieg ziehen, selbst die Friedfertigen befinden sich plötzlich in Konflikten. Der Drache Smralldur will endlich den Erfolg von seinen Plänen ernten, hat er doch den Drachenkrieg nie aufgegeben. Während Trinquar ahnungslos seinen geliebten Menschen hilft, sammelt Smralldur Truppen gegen ihn. Selbst das geheimnisvolle Anganda will Smralldur für sich gewinnen.
Das Imperatorenpaar hingegen muss getrennte Aufgaben erfüllen, Gabrielle ist noch immer auf der Suche nach dem gemeinsamen Sohn Kalim. Yabar hingegen will die Aufgabe lösen, die ihm Trinquar mitgab. Doch dabei läuft ihm Vestor über den Weg, der noch schlimmere Gräueltaten vollbringt als je zuvor. Das bringt den Imperator dazu, an sich selbst zu zweifeln, hatte er damals richtig gehandelt, als er Vestor am Leben ließ?
Scar gelangt immer näher an die Hexe Anakirie heran, um sie zu besiegen muss er den Amazonen helfen, denn die Hexe will einen Krieg gegen die Dripakken erzwingen.
Maturie, Jaszi und Kora werden von Menschenhändlern geschnappt und nach Pädofia verschifft.
Pados der Zwergenritter muss über sich selbst hinauswachsen, indem er eine wichtige Aufgabe erfüllen soll.
Auch die anderen Helden, wie auch die Bösewichte stehen vor schweren Entscheidungen und Kämpfen und die Drachen sind alles andere als mit ihnen!
SpracheDeutsch
HerausgeberDragon Fantasy
Erscheinungsdatum10. Aug. 2016
ISBN9783905378092
Die Zeit der Helden und Magier III: Der Kampf um Gut und Böse
Autor

Stefan Daniel Pfund

Stefan "Stevie" Daniel Pfund baut mit "die Zeit der Helden und Magier" ein ganz besonderes, fantasievolles Universum, das es so wohl noch nie gab. Seine Fantasie scheint keine Grenzen zu kennen, von zahlreichen exotischen Völkern bis zur Magiesprache und vielem mehr, bietet er Euch eine Welt in der wohl alles möglich sein kann. Auch wenn es viele fremde Ausdrücke, Schriftzeichen, Namen und einiges mehr in diesem Universum gibt, so versucht Stevie dennoch seinen Leser/innen die Geschichten mit einfachen Sätzen näher zu bringen. Und dennoch kann es sein, dass Ihr ab und zu ein wenig rätseln müsst. Viel Spaß beim Lesen und mögen die Drachen mit Euch sein, denn wehe, wenn sie gegen Euch sind...

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    Buchvorschau

    Die Zeit der Helden und Magier III - Stefan Daniel Pfund

    Nichts ist wirklich zu Ende gegangen, nie begann etwas Neues, denn das alte Leid wurde nie endgültig zerstört.

    Jedes Volk erinnert sich an den großen Kampf, bei der schwarzen Teufelsburg, alle dachten, nach diesem Sieg über das Böse werde endlich Frieden herrschen. Voller Freude beschlossen damals alle Völker, dass ab der großen Schlacht das Salmandatum mit Null beginne. Doch der Friede lässt sich nicht erzwingen, nur gerade zehn kurze Salmanen dauerte der zweifelhafte Frieden!

    In den Zeiten des Friedens trauerten die Helden, Krieger und Kämpfer der großen Schlacht nach, jeder hoffte insgeheim auf eine neue heroische Schlacht. Selbst für Yabar, der Imperator der bekannten Welten, war der Frieden zu friedlich, doch jetzt sehen seine Augen wieder, was der Krieg für Schreckliches mit sich bringt. In der Friedenszeit vergas er allzu leicht, dass der Krieg allzu widerwärtig sein kann, nun wünscht sich der Imperator den Frieden zurück...

    Oh die Toren dieser Welt, immer wünschen sie sich, was sie nicht haben können und sehen dabei nicht, dass sie es bereits besitzen.

    Die Prophezeiung sagt, die Sterne verlangen den endgültigen Kampf zwischen Gut und Böse, die Partei die den Sieg davon trägt wird gegen die allmächtigen Drusie antreten.

    Und weiter sagt die Weissagung, die Kinder Kabuls oder auch genannt Mangus der Gütige und die Kinder Vestors der Barbar werden kämpfen, doch nur deren drei überleben!

    Kora, Schwester von Yabar, ist schon seit über zehn Salmanen tot, das dritte Kind von Kabul ist verschwunden, Yabar steht ganz alleine gegen die Drillinge von Vestor. Sollte die Prophezeiung stimmen, dann wäre wohl das Schicksal des Imperators besiegelt!

    Aber das Schicksal ereilt nicht nur Yabar, auch die anderen Helden und Bösewichte sind davon betroffen, ein jeder wird seinen eigenen Kampf mit sich selber ausfechten müssen, sei er auch noch so grausam. Das eigene Karma holt irgendwann jeden ein...

    Die Unterwelt

    Die Had des Wandels ist beinahe gekommen, bald liegt der Eingang der Unterwelt nicht mehr in Antrion, auch wenn der Fürst nun tot ist, der Fluch von Aarahmes bestimmt weiter über die Unterwelt. Wer weiß, vielleicht irgendwann wird die Unterwelt das Gefängnis für einen anderen Bösewicht. Ungeduldig warten Gabrielle und ihre Helden auf die Schlacht, ein jeder will sich beweisen. Die Imperatorin hingegen sinnt auf Rache, sie beginnt die Hexe Drisarxis abgrundtief zu hassen, wegen ihr musste sie diese Reise antreten! Auf dieser Reise starb ihre gute Freundin Rarie, das wird sie der Hexe nie verzeihen!

    Zudem hat die böse Hexe ihr Kind Kalim entführen lassen! Solch ein Frevel kann eine fürsorgliche Mutter schon gar nie vergeben!

    In diesem Augenblick glättet der Zwergenritter Pados gerade das Fell seines weißen Löwen, dieser schnurrt zufrieden, und reibt seinen Kopf an seinem Herrn. Uk bestaunt das Tier neugierig.

    „Ein schönes Tier, ich sah noch nie einen weißen Löwen."

    „Mein Volk reitet nur auf weißen Löwen, wir halten sie bei uns in großen Herden...wir haben die weißen Löwen auch weitergezüchtet, sie sind nun viel größer und können uns auch besser tragen. Einst gab es sie auch in der freien Wildbahn, natürlich um einiges kleiner, doch wir haben sie alle gefangen...leider."

    „Warum leider?"

    „Sie haben ihre freie Natur verloren...darum leider. Ich hatte ihn im Dorf der Verbannten untergestellt, doch er schwamm mir nach. Die Treue der weißen Löwen ist unerreicht, sie würden für ihren Herren durch das Feuer gehen! Aber das macht sie abhängig und damit verloren sie ihre Freiheit."

    Uk aus dem Volke der Loooors bestaunt neugierig die Ausrüstung des Zwergen.

    „Ihr Zwerge habt wirklich seltsame Dinge, nicht nur eure Reittiere, auch diese Kugeln..."

    „Meine Feuerkugeln?"

    Pados berührt seinen Gurt, dabei merkt er, das eine der Kugeln fehlt.

    „Oh nein, eine Kugel ist verschwunden... ich muss sie draußen verloren haben..."

    „Du hast ja noch viele!"

    Ganz nervös zittert Pados umher, er muss die Kugel wiederhaben.

    „Schon, aber die Kugeln sind uns heilig! Sie werden uns nur nach einer schweren Prüfung gegeben...ich muss sie wieder finden - ich reite schnell hinaus."

    Davon rät UK ab.

    „Nein lieber nicht, der Eingang wird bald verschwinden..."

    „Bis dann bin ich wieder da!"

    Uk will ihn zurückhalten, doch der Zwerg will nicht hören, sorgenvoll sieht der Loooors seinem kleinen Freund nach. Der Zwerg steigt auf seinen Löwen und reitet hinaus!

    Zuerst sucht Pados das Eingangsgelände ab, dann die nähere Umgebung, doch die Kugel ist nicht zu finden, er versucht sie mit seinem Geist herzulocken, aber wenn er zu weit entfernt ist, kann sie ihn nicht hören. Bei der Suche nach der Feuerkugel vergisst Pados die Zeit, kurz blickt er nach hinten, wie wenn nichts wäre sucht er weiter. Doch plötzlich erstarrt er, der kurze Blick nach hinten zeigt wie der Eingang langsam unsichtbar wird. Panisch kehrt der Zwergenritter um, der Eingang löst sich langsam aber sicher auf, Pados gibt dem Löwen die Sporen, wild reitet er auf den Eingang zu, doch der ist bereits verschwunden!

    Nun ist der Eingang weit, weit entfernt im Lande der Derdenen, unerreichbar für Pados.

    „Ich habe meine Pflicht verletzt, schon wieder, diese Unterwelt bringt mir nichts als Unglück...ich werde euch wieder finden meine Imperatorin, wenn es auch mein Leben kostet! Schon bei Miris Mutter habe ich versagt, bei euch Gabrielle werde ich nicht versagen!"

    Weit vor ihm liegt seine vermisste Kugel, sie strahlt ihn hell an, seine Gedanken bringen sie zu ihm, rasch steckt er sie ein. Lange bleibt der Zwergenritter regungslos beim einstigen Eingang stehen, er kann es immer noch nicht fassen, wie dumm er war.

    Aus den Gebüschen vor ihm kommt ein Rascheln, aufgewacht aus seiner Lethargie zückt Pados eine seiner Kugeln. Bereits will er sie in die Gebüsche jagen, da erscheint ein grünes Wesen mit einem langen Schwanz. Sein eierförmiger Kopf

    wiegt sich ständig hin und her, seine Finger und seine Zehen sind übermäßig lang und in der Hand hält es ein sichelförmiges Schwert. Das Schwert hat in der Innenseite der Sichel einen Griff, die Klinge reicht,

    vom Griff aus, über den Ellbogen hinaus. Pados steckt seine Kugel wieder ein, irgendwie hat er das Gefühl das Wesen will ihm nichts anhaben.

    „Ich bin Pados - ein Zwergenritter...wer bist du?"

    Das Wesen zischt.

    „Ich bin Kidipi von den Rikiks."

    „Sehr erfreut...ich wusste nicht, das noch weitere Rassen außer den Amphibien auf Antrion leben."

    Abfällig spricht der Rikiks über die Amphibien.

    „Die kümmern sich nicht um uns, wir uns nicht um sie...was führt dich her?"

    „Meine Imperatorin, ich war in der Unterwelt, und na ja...es ist eine lange Geschichte!"

    Nun wird Kidipi hellhörig.

    „Du meinst sicher dieses Tor, immer wieder kamen Banditen aus dem Tor und griffen unsere Stadt an!"

    „Eure Stadt?"

    Stolz beschreibt er seine Stadt.

    „Quilis, sie liegt gleich hinter dem Hügel im Wald, sie ist nicht modern, wir leben in Baumhütten, aber sie ist unser Zuhause!"

    „Ja, sein eigenes Zuhause ist immer am schönsten..."

    Der Rikiks sieht wie sich der Zwerg grämt, er möchte ihn irgendwie trösten.

    „Willst du mit mir kommen?" Zu gerne würde Pados mit dem Fremden gehen, doch seine Pflichten liegen ihm schwer auf dem Magen.

    „Ich muss meine Imperatorin suchen!"

    „Du hast viel Zeit, such sie nachher, mein Volk hört gerne Geschichten, erzähl uns von deiner Herrin..."

    Der Zwergenritter versucht sich vor der Einladung zu drücken.

    „Meine Zeit ist knapp...ich..."

    „Wenn du uns deine Geschichte erzählst, bringen wir dich dorthin wo du willst! Denn uns besucht kaum jemand, und die Amphibien sind nicht gerade unsere Freunde..."

    Angestrengt überlegt Pados ob er mitgehen soll, er denkt sich, warum nicht, neue Freunde sind immer gut! Er krault sich an seinen Haarzotteln und bemerkt dabei, dass er sich schon lange nicht mehr rasierte. Bei den Zwergen haben die Frauen Bart und die Männer rasieren sich. Ein jeder hat sein eigenes Schönheitsideal.

    „Ich gehe mit dir!"

    „Sehr gut, ich führe dich..." Der hagere Rikiks geht dem weißen Löwen voran, in den dicken Urwald.

    Tal der Steine, weit südlich von Kaddar Zeilons Armee läuft recht schnell, Pferde hatten sie vor zweitausendfünfhundert Salmanen zwar schon, aber die Elite der Krieger musste laufen! Somit wurden sie härter als alle anderen. Also bleibt ihnen auch in diesen Endanen, keine andere Wahl als zu laufen.

    Das Tal der Steine, nun ohne Steine, haben sie fast verlassen, da sehen sie zwei Burgen, die nahe beieinander stehen, der Oberst lässt seine Armee halten, denn die Besatzungen der Burgen bekämpfen sich aufs Blut.

    „Atrom sieh, kannst du dich ihrer erinnern?"

    „Nein, mein Oberst, diese Bauten standen nicht in unserer Zeit."

    Zeilon ist sich seiner Aufgabe in der heutigen Welt noch nicht bewusst.

    „Nun ist die Frage, was gedenken wir zu tun?"

    „Früher hätten wir beide Feste geschliffen."

    „Wahrlich, aber diese Taten sind unserer nicht mehr, doch umrunden kostet zuviel an Zeit."

    „Ja, welchem wollt ihr beistehen?"

    Für den Oberst steht fest, er will nie wieder dem Bösen frönen. Sein Glauben sagt ihm, und daran glaubt er tief und fest, sie bekamen in dieser Zeit eine neue Chance, um die alten Sünden zu tilgen.

    „Dem Gerechten..."

    Doch Atrom, die rechte Hand des Oberst, weiß nicht, wie sein Oberst herausfinden will, wer gerecht ist und wer nicht, vielleicht sind beide Burgen böse gesinnt! Zwischen den Burgen kämpfen die Armeen beider Seiten, die Retäher mit ihren Nasenringen auf der einen, und die Mauretanier mit ihren kahl geschorenen Köpfen auf der anderen. Geschosse aller Art zischen über deren Köpfe hinweg, zu den jeweiligen feindlichen Burgen. Hoch auf den Zinnen der Burgen stehen die Burgherren, sie fehden schon seit etlichen Salmanen, keiner will nachgeben und heute wollen sie's endlich wissen!

    Auf Burg Isala, die links steht vom Tal der Steine ausgesehen, ruft ihr dicklicher Burgherr zu seinem Feind.

    „So wahr ich Lord Mindracon bin, dieses Mal werdet ihr verlieren!"

    Sein Feind auf Burg Andross lässt sich das nicht gefallen. Auch wenn er durch den Stress ein wenig eingefallen ist und hager wirkt, so ist seine Stimme immer noch derb und laut.

    „Ich Baron Sringbald von den Mauretaniern werde das zu verhindern wissen! Ihr werdet Schmerzen erleiden, die ihr euch kaum zu träumen wagt! Denn wir waren zuerst auf diesem Land, es gehört uns. Ihr habt einfach eure Burg dahingebaut!!"

    Beide Burgen weisen erhebliche Mauerschäden auf, die Schlachten haben ihre Spuren hinterlassen, die vielen Brände und Geschosse zerstörten viel von den zwei Festen.

    Zwischen den Burgen liegen Unmengen von Toten, schreienden Verletzten und hilflose Überlebende die alle im blutverschmierten Dreck liegen. Dazwischen kämpfen Krieger die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, jeder von ihnen glaubt sich im Recht.

    Wie der Streit begann? Keiner der Soldaten könnte es mit sicherer Bestimmtheit berichten.

    Keiner weiß wirklich, welche Burg zuerst da stand, und wahrscheinlich ist es auch ein gesuchter Grund, um Krieg zu führen!

    Zeilon wartet auf dem nahen Hügel ab, er hat sich noch nicht entschieden, wie er genau vorgehen will, seine Männer sind gut genug um beide Burgen in Schach zu halten, doch er will unter keinen Umständen weiter für das Böse kämpfen!

    Er ist im Dilemma, was soll der Oberst tun? Seine Männer wissen es auch nicht, doch auch sie wollen nur noch gerecht verfahren. Schließlich wollen sie einst mit reinem Gewissen in die Schattenwelt wandern.

    Beide Burgen brennen lichterloh, so stark war der Brand noch nie, beide Besatzungen müssen ihre Feste verlassen, sie treffen sich zwischen den Bauten, der Kampf wird noch heftiger und tödlicher. Jetzt kann sich Zeilon nicht mehr zurückhalten, er rennt den Hügel hinab, ohne einen Befehl geben zu müssen, folgen ihm seine Männer mit wildem Geschrei.

    Die fremde Armee, die vom Hügel herunter rennt, lässt die zwei fehdenden Kontrahenten erschrecken, sie sehen zum Hügel, von den Kamar haben sie aus Legenden gehört, doch das diese Krieger sie dereinst angreifen, an solches hätten sie nie geglaubt.

    Vor den zwei Burgen lässt Zeilon seine Armee halten, wild und ungestüm warten sie auf den Befehl, die Feinde niederzumachen, doch Zeilon hat anderes vor.

    „Höret her, beendet eure Fehde...ansonsten werden wir euch beide vernichten!"

    Die Kämpfenden hören den Oberst, sie sehen zu ihren Herren, diese sehen sich gegenseitig an, wissen nicht was sie tun sollen.

    Sringbald will Frieden schließen, wenn sein Kontrahent es ebenso will, denn eines hat er aus den Legenden gelernt, mit den Kamar ist nicht zu spaßen!

    Auch wenn es nur Hundert sind, so kämpfen sie wie Fünftausend. Die Legende behauptet, Üjom der Zauberer, Beherrscher der Kamar Armee habe seine Männer verhext, damit sie besser kämpfen als alle anderen. „Na gut, gegen die Kamar sind wir machtlos, wenn Mindracon seine Waffen senkt, senken wir sie auch!"

    Lord Mindracon blickt zur Kamar-Armee, seufzend willigt er ein, seine Männer strecken die Waffen, zufrieden steckt Zeilon ebenso seine Waffen ein.

    Da der Kampf zu Ende ist, gehen beide Besatzungen in die Burgen zurück und beginnen mit dem Löschen der Festungen.

    Mindracon, Lord von Isala, Baron Sringbald von Burg Andross und Oberst Zeilon bleiben auf dem Schlachtfeld zurück, zu gerne wüsste der Oberst um was sie kämpften.

    „Sagt mir edle Herren, um welchen Preis fochtet ihr?"

    Beide überlegen, doch sie entsinnen sich kaum, der Lord sucht irgendeinen Grund.

    „Dieser Baron hat uns Land weggenommen..."

    „Nein, es war rechtens, mein ist das Land rechts neben dem markierten Stein!"

    „Von wegen, ihr habt den Stein versetzt..."

    Zeilon hat genug gehört, er weiß Bescheid. „Genug, mein Herr Üjom war dergleichen wie ihr es seid. Sein Reich ist nicht mehr, und ihr?"

    Beide senken ihre Häupter, sie wissen das der Oberst recht hat, anstatt etwas aufzubauen, haben sich beide fast ruiniert! Und auch diese Schlacht wäre wieder unentschieden ausgegangen und irgend an einem Endan, wäre weiter gekämpft worden. Deswegen reicht Sringbald seinem alten Feind die Hand.

    Zudem bleibt den zwei Streithähnen keine andere Wahl, die Macht der Kamar wollen sie nicht unterschätzen. Mag es noch so lange her sein, die Kamar waren sozusagen Profikiller!

    „Geben wir uns den Frieden?"

    „Ja, er soll gelten, so viele Salmanen haben wir unnütze gekämpft, wir haben nichts geleistet, Familien konnten wir auch keine Gründen, wem wollten wir das hier hinterlassen? Keiner ist da, der es übernehmen könnte..."

    „Wie recht du hast, wenn ich denke, das wir früher die besten Freunde waren..."

    Noch gibt sich Zeilon nicht zufrieden.

    „Meine Herren, unser Fluch besagt einen großen Krieg, in dem Gut und Böse sich messen. Wollt ihr für das Gute einstehen und mit uns ziehen?"

    Verwundert sehen sie den Oberst an, zuerst tuscheln die beiden, dann meint Mindracon. „Die Prophezeiung, wir haben schon davon gehört, wie jedes Volk! Boten haben berichtet, dass in allen Reichen Kämpfe ausgebrochen sind.

    Da wir nun kaum mehr etwas anderes zu tun haben, werden unsere Armeen mit euch ziehen Oberst!

    Wohin wollt ihr als erstes?"

    Rasch springt es über die Lippen von Zeilon.

    „Nach Kaddar!"

    Die Brände sind gelöscht, die Krieger müde, doch bereits am nächsten Endan, packen sie ihre Sachen und ziehen weiter nach Kaddar! Mit den Kriegern ziehen auch deren Familien und Dienerschaft, denn alleine wollen sie in den halbzerfallenen Burgen nicht bleiben!

    Talsan / Pax, südwestlich von Ipis

    Da Yabar abwesend ist, ließ Totem, der momentane Herrscher in Pax, die neue Wehr bauen. Das nennt man ein Stück Glück im ganzen Unglück!

    Die neue Wehrmauer reicht um die Ganze Stadt, bis an die Burg Pax heran. Doch die stärkste Mauer bricht ab der Gewalt der mordenden Ollderonern, ein viertel der Stadt brennt lichterloh.

    Smralldur leistete einst mit seiner dunklen Magie ganze Arbeit, der Drache verwandelte die friedliebenden Ollderoner Menschen in monströse Gestalten. Jetzt greifen sie die Stadt und die Burg unter der Führung von Chrach dem Verrückten an. Die verhexten Ollderoner sind fast so stark wie die Drachen, das macht sie im Kampf enorm gefährlich.

    Das Feuer der Vernichtung knistert und schmatzt die Häuser von Talsan zu Asche, die Bewohner flüchten scharenweise in die noch schützende Burg.

    Akahl der in Schande lebende Kitarer hat Mühe überhaupt eine Stellung zu halten, verwirrt und müde rennen die Truppen Yabars durch die Strassen und versuchen die Ungeheuer zurückzuschlagen.

    Unschuldige Frauen, Kinder und gebrechliche Alte liegen erschlagen in den Strassen der bis anhin friedlichen Stadt Talsan, keiner dachte je an eine solche Verwüstung! Schließlich hatte Schamandraan sie als Stadt des Friedens gebaut, hier sollten sich alle Rassen in Harmonie treffen können.

    Nichts ist sicher vor Chrachs Horden, er lässt in der ganzen Stadt brandschatzen und morden, keine Gräueltat ist dem Ungeheuer zuwider.

    Totem schickt immer mehr Truppen in die Stadt, doch die Ollderoner erschlagen alles und jeden. Der Rauch über den Bauten sieht aus, als wäre er direkt aus der Hölle gesponnen worden. Ein merkwürdiger Gestank durchzieht die Luft, durch das laute Feuer hört kaum jemand die Schreie der Sterbenden.

    Plötzlich pfeifen Bolzengeschosse von oben herab, der Tral–Stamm, aus der Rasse der Vogelmenschen, ist dem Aufruf des Vogelmenschen Königs Totem gefolgt. Mit Armbrüsten strecken sie, bereits in der ersten Welle, zahlreiche Ollderoner nieder! Erschreckt bleibt die Welle von Smralldurs Kreaturen stehen, sie wissen nicht wie sie weiter verfahren sollen.

    Einen Luftangriff hatte Chrach nicht erwartet, er mag ein äußerst brutaler Krieger sein, aber die Taktik ist nicht gerade seine Stärke!

    Akahl war schon der Verzweiflung nahe, nun schöpft er neuen Mut, sein Schwert schwingt noch stärker. Auch die roten Truppen des Imperators schlagen sich jetzt wackerer als zuvor, denn sie sehen wieder den Sieg als Ziel!

    Ohne die Luftverstärkung wären die Truppen Yabars verloren, sie würden untergehen an den Pranken der Ollderoner, auch jetzt ist der Kampf für sie schwer genug, und ein Sieg zeichnet sich noch lange nicht ab!

    Langsam aber sicher müssen die Ollderoner aus der Stadt weichen, Chrach wird wütend, er will nicht weichen, unermüdlich spornt er seine Mannen an, währendem er seinen hundertsten Krieger tötet!

    Explosionen durchdringen die Mauern der Stadt, Totem setzt seine letzte Möglichkeit ein, die Pulverbomben des Schamandraans. Die Bomben zerfetzen die Ollderoner in Tausend Stücke. Wabbernd sprengt es ihre Körper auseinander, Blut, Haut, Organe und Knochen fliegen jeweils durch die Luft.

    Panikartig fliehen die Ollderoner aus der Stadt, Chrach kann sie nicht zurückhalten, so viel Widerstand ist den Monstern nicht geheuer, zum ersten Mal nach der Niederlage gegen Smralldur haben die Ollderoner wieder Angst!

    Dem einstigen obersten Tild von Smralldur, Chrach, bleibt nichts anderes übrig, als seinen Männern hinterher zu laufen. Wütend folgt er seinen Kriegern aus der Stadt, bis die Monster für die Pulverbomben, außer Reichweite sind!

    Die Krieger des Tral-Stammes landen auf den Mauern der Stadt, sie beobachten die Ollderoner wie sie fliehen. Totem selber kommt von Pax heruntergeflogen und landet bei dem weißbärtigen, schneidigen Anführer der Tral.

    „Ich danke dir General Monolon, ohne deine Truppen wäre alles verloren gewesen!"

    „Ich folgte nur deinem Ruf, mein König... Betrübt blickt Totem zur brennenden Stadt. „Sag, habt ihr schwere Verluste?

    „Keinen einzigen, doch deine Truppen sehen arg lädiert aus!"

    „Die ganze Stadt ist grausam bestraft worden!"

    Akahl rennt die Wehr hinauf zu Totem.

    „Wir haben sie zurückgedrängt, doch die Verluste sind hoch, auch unter der Bevölkerung...zu hoch!"

    Der Vogelkönig und Stellvertreter von Yabar klopft dem Kitarer auf die Schulter. „Du bist wahrlich nicht unehrenhaft! Deine Ehre hast du mehr als bewiesen, Akahl!"

    „Ich danke dir!"

    Betroffen blickt Akahl nach unten, er freut sich zwar das Totem ihm Anerkennung zollt, aber die schweren Verluste lassen ihn nicht jauchzen!

    Ein kleiner Schatten bewegt sich über den Köpfen der müden Helden, der Adler der Ahnen ist zurückgekehrt, hoch oben fliegt er seine Runden, nervös verfolgt Totem mit seinen Augen den stolzen Flug des Tieres. Der Adler fliegt hinunter, Totem streckt seinen Arm aus, das Tier landet genau auf dem Arm des Vogelkönigs.

    „Yabar muss noch leben, er hat den Adler der Ahnen zurückgeschickt...er braucht bestimmt Hilfe! Wenn ich doch nur wüsste, ob ich ihm Entsatz schicken soll...muss?! Vielleicht steht er größeren Truppen gegenüber, es gehen schon die wildesten Gerüchte um, ich hörte Vestor soll wieder da sein! Wenn wir unseren Imperator verlieren, verliert das Gute auf dieser Welt seinen größten Krieger! Der Zusammenhalt der Völker wäre gefährdet. Und jetzt, da Kalim, der Erbe des Imperatorenthrons, entführt wurde, könnte der Tod von Yabar einen Bürgerkrieg auslösen! Ohne Nachfolger und ohne Imperator würden alle Völker in den Krieg ziehen! Die Einigkeit wäre dahin! Darum hatte Aarahmes damals das Imperatorengeschlecht gegründet, sie sollten den Zusammenhalt der Völker demonstrieren!"

    Sanft streichelt Akahl die Federn des Adlers. Er möchte sich noch mehr beweisen. „Ich könnte dem Tier folgen und Yabar Truppen bringen!"

    „Das wäre gut gedacht Akahl, aber wir haben schwere Verluste, wenn ich noch Truppen losschicke und dann diese Kreaturen wiederkommen...das wäre das Ende von Talsan, vielleicht auch von Pax..."

    Dem stimmt Monolon nicht zu.

    „Meine Krieger bleiben in Talsan, schick ihn ruhig mit genügend Männern los."

    Von dieser Nachricht ist Totem ganz angetan.

    „Ihr bleibt General?"

    „Ja, wenn Pax fällt, könnte dies Panik unter allen Völkern auslösen. Nicht auszudenken, was dann geschieht."

    „Dann ist alles klar, Akahl brich mit dreihundert Kriegern auf! In der Zwischenzeit werden wir versuchen neue zu rekrutieren. Nimm Kruschkabasch mit, du wirst einen Zauberer brauchen können, Kiotl wird die Aushebung und die Sicherheit der Burg übernehmen! Ach ja und wo ist dieser Imah der Heiler, er soll sich statt Kruschkabasch um die Verwundeten in Talsan kümmern, und wehe er sagt er sei beim Angeln!"

    Akahl ist Feuer und Flamme für seinen Auftrag, endlich kann er sich beweisen, vielleicht sogar seine Schande tilgen.

    „Ich werde dich nicht enttäuschen Totem, so war ich hier stehe, ich werde Yabar finden und beschützen - mein Wort darauf!"

    Der Kitarer lässt den Männern kaum Zeit um zu verschnaufen, er zieht dreihundert Krieger ab und lässt den Zauberer von der Burg holen.

    Mit diesem Heer macht er sich auf den Weg, immer dem Adler der Ahnen folgend, zu Yabar!

    Hoch oben in der Burg Pax streiten sich die drei Mädchen, Kora, Jaszi und Maturie wer denn am tapfersten sei. Alle drei haben sich prächtig erholt, von Krankheit ist bei ihnen nichts mehr zu finden. Im Gegenteil, sie strotzen nur so vor Tatendrang

    Jaszi und Kora sind natürlich der Meinung, sie beide seien die tapfersten, schließlich waren sie in den Gängen unten, doch Maturie ist da anderer Meinung.

    „Na und, ich hatte diese roten Flecken, sonst wäre ich mitgekommen und dieser Geist hätte mir keine Angst eingejagt!"

    „Hätte er doch!"

    „Bestimmt nicht!"

    „Dann beweis es!"

    Kora und Jaszi wollen Beweise sehen, das aber geht nun wohl nicht mehr.

    „Wie soll ich das beweisen, der Geist ist weg...ich weiß was, wir ziehen wie unsere Eltern in den Krieg!"

    Von dem will Jaszi nichts wissen.

    „Bist du verrückt, mit was sollen wir in den Krieg ziehen? Wir sind keine Krieger!"

    „Ich dachte du bist Tapfer!?"

    „Schon...aber in den Krieg?"

    „Genau das, alle Amazonenkriegerinnen gehen in unserem Alter in den Kampf! Wir werden unseren eigenen Kampf suchen!"

    „Ich weiß nicht, Jaszi hat bestimmt recht, wir können nicht einfach in den Krieg ziehen..."

    „Ihr zwei seid wirklich Tapfer...hä hä hä hä, ich jedenfalls nehme einen Sulsack-Hund und reite los. Dann sehen wir, wer Angst hat..."

    „Ich bin noch nie auf einem Sulsack geritten..."

    Jaszi kriegt immer mehr Lust auf das bevorstehende Abenteuer, denn die Sulsack-Hunde sind fast so groß wie Ponys, nur haben sie ein langes zotteliges Fell, auf ihnen zu reiten ist für kleinere Wesen höchst angenehm. Die Kinder sehen in ihrem Vorhaben nur eine Art Spiel, wer sagt schon, dass sie wirklich einen Krieg finden, vielleicht wird es nur ein großer Ausflug mit den Sulsacks!?

    „Habs mir überlegt, ich komm mit..."

    Wenn Jaszi geht will auch Kora gehen, die, seit dem Abenteuer in den Gängen, Jaszi als beste Freundin ansieht, und somit sind sie einstimmig dafür zu gehen!

    Leise schleichen die drei zu den Sulsack Ställen und satteln drei der prächtigsten Hunde, zur ihrer Verteidigung nehmen sie noch Schleudern und ein paar Messer mit. Durch einen Nebeneingang, der für einen kurzen Moment nicht bewacht ist, schlüpfen sie aus der Burg.

    Ihre Haare flattern im Wind, wild und frei reiten die Mädchen nach Südwesten in ein für sie großes Abenteuer!

    Wenn sie nur ahnen würden, wie gefährlich das sein kann, doch Kinder sind zuweilen naiv und denken nicht weiter als zu ihrer Nasenspitze.

    Wie mächtig müssen die Sterne sein, durch ihren Willen müssen die Völker kämpfen, damit endgültig entschieden ist, ob Gut oder Böse regiert. Selbst die Kinder verspüren den Drang in den Krieg zu ziehen, auch wenn sie nicht genau wissen, was Krieg bedeutet. Maturie weiß zwar was ein Krieg ist, Amazonen werden schon früh gedrillt, doch die beiden anderen Kinder sind zu jung, um richtig urteilen zu können.

    Einst wurde der Planet von Drachen beherrscht, doch ihr Stolz war ihre Vernichtung, dann gab es Kämpfe zwischen anderen Völkern, bis die Menschen den Imperator stellten und noch immer stellen. Die Prophezeiung sagt: Draconisch wird der Mittelpunkt der Welten, aller Welten, ob auf diesem oder anderen Planeten! Ruhr persönlich schrieb diese Weissagung nieder. Demnach entscheidet sich auf Draconisch, das ist der alte Name, den die Drachen dem Planeten gaben, wer über die Galaxien herrscht!

    Erbost und fuchsteufelswild gehen die Ollderoner, unter der Führung von Chrach dem Verrückten, schnurstracks nach Westen. Chrach ist außer sich vor Wut, er wollte seinem Drachenherrn Smralldur, Yabar auf dem silbernen Tablett servieren, stattdessen verliert der einstige Tild viele Krieger. Chrach weiß, zu Smralldur kann er nicht zurückkehren, jedenfalls nicht ohne ein wertvolles Geschenk. Nichts wäre angemessener als Yabars Kopf! Der Schützling von Trinquar muss fallen, das nimmt sich Chrach fest vor, doch zuvor muss er mit seinen Mannen ruhen.

    Vor ihnen taucht eine kleine Burg auf, Ankahm genannt, sie gehört den Malzen, einem Menschenstamm.

    Die Wehr von Ankahm ist lange nicht so gut bestückt wie Talsan, und die Malzenbesatzung hat nicht viele Krieger zur Verteidigung.

    Ahnungslos stehen die Malzen, in ihren bunten Kleidungen, auf der Wehr wache, ihre zahlreichen Ohrringe zeigen den jeweiligen Reichtum oder Stand an.

    Chrach, von Talsan noch in bitterste Wut versetzt, rennt gegen die Mauern der Burg. Dreimal muss der einstige Tild gegen die Mauer anrennen, dann brechen die behauenen Steine tosend zusammen. Sogleich stürmen die Ollderoner in die Gemäuer, ein widerwärtiges Gemetzel beginnt, die Malzen haben keine Chance, sie werden grausam dahingerafft.

    Die wandelbaren Ungeheuer machen sich sogar einen Spaß daraus, die Ohrringe der Malzen einzeln abzureißen, um sie den Erbarmungswürdigen in den Mund zu stecken.

    Sobald die Malzen die Ringe geschluckt haben, schlitzen ihnen die Ollderoner die Kehle auf, damit die Ringe dort wieder austreten. Eine perverse Art mit seinen Gegnern Spiele zu treiben, doch die Ollderoner wollen eine abscheuliche Genugtuung für die erlittene Schmach in Talsan.

    Keiner der Malzen entkommt, weder Frauen, Kinder geschweige denn Krieger, alle werden durch die scharfen Krallen der Ollderoner aufgeschlitzt. Bluttriefend bleiben die toten Malzen, als Kadaver, am Ort ihres Todes liegen!

    Ungezählte Ohrringe säumen den harten Stein der Burg, die nun nicht mehr weiß ist, sondern sich langsam rot einfärbt. Die Ollderoner machen sich nicht einmal die Mühe, die zahlreichen Leichen wegzuschaffen!

    Modernd bleiben die Kadaver liegen, somit kann sich der Geruch des Todes über die ganze Burg ausbreiten. Durch die kleinsten Ritzen und Löcher der Mauer dringen nun Knackechsen herein. Die Echsen sind zwar hervorragende Kletterer, bräuchten also keine Löcher in der Mauer, doch sie rochen nicht nur das verwesende Fleisch, sondern auch die Ollderoner und die essen auch Knackechsen!

    Der Lauf des Lebens, die Knackechsen fressen die Leichen und die Ollderoner die Knackechsen. Es dauert nur kurze Zeit, bis die Kadaver nicht mehr als Knochen auf dem Boden sind.

    Srum, östlich vom Talldarin-Gebirge

    Eines hat Yabar die letzten zehn Salmanen ganz bestimmt nicht vermisst, das verruchte Lachen Vestors! Es klingt zwar jetzt anders als damals, denn es ist jetzt dreckiger und verruchter, früher war es wahnsinniger und irr!

    Dennoch muss es nicht sein, warum muss der üble Tyrann wieder bei den Lebenden weilen? Ist die Welt nicht schon genug gestraft? Der Imperator fragt sich ständig, ob er einen Fehler beging, als er den irren Vestor laufen ließ. Ändern kann er es nicht mehr und noch einmal lässt Yabar ihn bestimmt nicht davon kommen.

    Vielen Wesen helfen auch mehrere Chancen nichts, da manche unbelehrbar sind!

    Yabar belagert die von Vestor eroberte Burg, er ist sich nicht sicher, wie er sie angreifen soll, der Schock über Vestors Wiedergeburt sitzt tief in des Imperators Knochen. Er macht sich Vorwürfe, dass er ihn damals nicht getötet hat! Hätte er es, wären die braven Leute der Burg nicht tot! In Yabar kommen die grausamen Schlachtszenen wieder in den Sinn, damals vor zehn Salmanen rund um die schwarze Burg, Zehntausende starben einen qualvollen Tod. So viele Tote und für was?

    Damit Vestor wieder unter den normal Lebenden weilt?

    Selbstzweifel nehmen den Imperatoren fest in ihre Zwänge, er fragt sich, ob er wirklich für diesen Titel geboren wurde, vielleicht ist er gar nicht zum Imperator geeignet?

    Die Nadne bricht herein, unzählige Lagerfeuer erhellen rund um die Burg die Dunkelheit, keiner soll die Stätte des Grauens verlassen können. Nicht viele der Helden können Schlaf finden, ihnen sind die Bilder vom Endan, als die Familie des Lords über die Mauer geworfen wurde, zu deutlich vor Augen. Ein ehrenhafter Krieger tötet keine Frauen und Kinder, doch die Erbärmlichen in der Burg sind alles andere als ehrenhaft.

    Yabar geht im Lager hin und her, seine Selbstvorwürfe wachsen, so gerne möchte er die Zeit zurückdrehen, aber das liegt nicht im Bereich seiner Möglichkeiten. Ein kriechendes Geräusch hallt aus der halbherzigen Dunkelheit, Yabar zieht sein Schwert Taran und folgt dem Geräusch. Eulen heulen durch die Nadne, Gasiggos schmatzen an den Knochen von Kadavern, Fledermäuse kreischen an Yabar vorbei, angespannt geht der Imperator weiter aus dem Lager hinaus. Ein wenig außerhalb seines Lagers wird er fündig, einer der Aegypterner kriecht schwer verletzt zum Lager der Helden. Sofort hilft Yabar dem Verletzten, trägt ihn in sein Zelt und lässt einen Zauberer kommen.

    Winkohl erkennt den Aegypterner.

    „Das ist Lord Aiathos...diese Hunde haben ihm sein Auge ausgestochen!"

    Ein Zauberer von den Pferdemenschen legt Kräuter und Salben auf die Wunde des Lords, mit einer Binde befestigt der weise Mediziner seine Arzneien.

    „Die Wunde ist tief, aber er wird überleben."

    Die imposanten weißen Streifen auf des Zauberers Pferdekörper lenken Yabar kurz ab.

    „Ich danke dir..."

    „Wanalohwol - eigentlich Hofzauberer bei Andromos, doch unser Leithengst meinte, ihr könntet einen Zauberer gut gebrauchen."

    Yabar nickt.

    „Wie wahr...kann der Lord sprechen?"

    „Wenn er erwacht..."

    Yabar setzt sich an das Krankenbett des Lords, der Imperator ist von schweren Zweifeln durchdrungen. Er gibt sich die Schuld an diesen Verwüstungen, schließlich ließ er Vestor laufen, doch wie konnte er ahnen...

    „Lord Aiathos hört ihr mich?"

    Sachte schwingt der Lord mit dem Kopf hin und her, er möchte die Augen öffnen, doch seine Kraft ist erschöpft, einen Spalt breit kann der Aegypterner das gesunde Auge öffnen.

    „Was...was ist mit meinem Auge?"

    Gefühlvoll nimmt der Imperator die Hand des Lords, bevor er an sein Auge greifen kann.

    „Euer linkes Auge ist heraus gestochen...könnt ihr mir sagen wer euch überfallen hat, ich brauche eine Bestätigung meiner Vermutung!"

    Schwach haucht er die Worte heraus.

    „Ein elendes karalonisches Paldalon namens Vestor! Zuerst kamen seine Söhne in die Burg, wir empfingen sie herzlich und dann griffen sie uns an..."

    Erschreckt reißt Yabar seine Augen auf, die Prophezeiung kommt ihm in den Sinn.

    „Seine Söhne? Wie viele Söhne hatte er dabei?"

    Des Lords Erinnerungsvermögen ist leicht eingeschränkt, mühsam versucht er sich zu erinnern.

    „Zwei...nein, drei, einer nannte sich Kalim..."

    Erstarrt steht Yabar auf.

    „Die Prophezeiung! Seine drei Kinder gegen Kabuls...und ich? Ich bin alleine...das muss mein Tod sein...das endgültige Ende des imperialen Reiches! Wie seltsam es anmutet, mein Sohn heißt auch Kalim...nun habe ich auf der ganzen Linie verloren! Ich habe das Reich zerstört, oh Hongar, wirst du mir verzeihen können? Theodorana...das wollte ich nicht! Und Kora, dein Tod war umsonst! Was wird aus meiner geliebten Gabrielle und unseren Kindern? So viele Fragen und nur eine Antwort - Zerstörung!"

    Reumütig blickt Yabar nach oben, als wenn er alle seine Freunde an der Decke des Zelts sehen könnte. Der Imperator gerät regelrecht in Panik, schwer atmend steht er auf und möchte am liebsten wegrennen.

    Winkohl weiß nicht, was der Imperator meint.

    „Ist dir nicht gut...?"

    Gehetzt stürmt Allaka ins Zelt.

    „Die haben etwas vor, ich spüre es...man hört wie sie hämmern und werken..."

    Das reißt den Imperator aus seiner Panik, Hass steigt in ihm hoch.

    „Verstärkt die Wachen, Vestor wird mir dieses mal nicht entkommen!"

    Yabar ist fest entschlossen Vestor zur Strecke zu bringen, ein zweites mal will er ihn nicht schonen, dafür hat er schon zuviel gemordet und in diesen Endanen scheint er nicht verrückt zu sein!

    Wenn Yabar schon sterben soll, so denkt sich der Imperator, dann will er diesen Barbaren Vestor mitnehmen.

    Doch zuvor setzt sich der Herrscher über alle bekannten Welten wieder an das Krankenbett von Aiathos.

    Betrübt senkt Yabar Sohn von Kabul seinen Kopf, seine Schuld lastet zu schwer, er kann sein Haupt nicht aufrecht tragen.

    „Es tut mir leid, Lord, durch meine Schuld ist Vestor entkommen. In allem was Vestor nun verübt, ist auch ein wenig Schuld von mir dabei..."

    Verzweifelt versucht sich der Imperator zu entschuldigen, er sucht nach Worten die sein Gewissen erleichtern könnten, aber alle Worte dieser Welt helfen nicht!

    In der belagerten Burg Srum herrscht heftiges Treiben, der Tyrann Vestor treibt seine Mannen an.

    „Die haben bestimmt einen, sucht ihn, oder muss ich alles selber machen!

    Kalim schick eine Abteilung, mit den Brüdern als Führer, gegen das Heerlager des Idioten da draußen!"

    Kalim weiß nicht recht, er traut den Brüdern nicht.

    „Soll nicht lieber ich..."

    „Nein, ich brauche dich noch, du weißt doch, wir sind für immer zusammengeschweisst! Die Brüder hingegen sind entbehrlich..."

    „Na gut..."

    Enttäuscht geht Kalim zu den zwei Drillingsbrüdern, diese schlafen gemütlich auf einigen Ballen Stroh. Hart kickt Kalim Quiro ans Bein.

    „Aufwachen...los!"

    Erschrocken wacht Quiro auf.

    „Was!? Du!!"

    Der Drilling erhebt sich, wütend blickt er hinab zu Kalim, gelassen schnauzt der kleinere Kalim zurück.

    „Was? Willst du mich angreifen? Ich glaube Vestor würde das nicht gefallen!"

    Knurrend setzt sich der Hüne wieder, dabei stößt er Tiro an, der nun auch erwacht.

    Skrupellos nützt Kalim seine Macht aus, der Zauber der Hexe erfüllt seine Wirkung.

    „Seid ihr endlich wach? Ihr sollt mit ein paar Kriegern die Lager da draußen angreifen, sie sollen nicht zur Ruhe kommen, wir müssen Zeit gewinnen, habt ihr verstanden."

    Tiro steht auf, will gehen.

    „Na gut..."

    Doch Quiro hält seinen Bruder zurück.

    „Nicht so schnell...und was ist, wenn wir nicht wollen, du kleiner Arschkriecher?!"

    „Dann hole ich Vestor!"

    Kalim hat überzeugende Argumente, denn die beiden Brüder fürchten ihren Vater. Zu Anfang machten sie sich lustig über den alten Tyrannen, da war er auch verrückt, doch jetzt ist er mächtig und böse! In seinem Arm liegt die Kraft, um ein Ungeheuer mit bloßen Händen zu erwürgen und das hat noch nie einer geschafft!

    Murrend

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