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Das Schwert von Bacrada: Halons Erbe
Das Schwert von Bacrada: Halons Erbe
Das Schwert von Bacrada: Halons Erbe
eBook334 Seiten4 Stunden

Das Schwert von Bacrada: Halons Erbe

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Über dieses E-Book

Ich bin Ryland, man sagt dass ich mit Bäumen sprechen kann. Doch heute möchte ich euch meine Geschichte erzählen.
Halon, war ein großer und gerechter König. In seiner Zeit machte er nur einen Fehler. Wie alle Fehler sollte auch dieser nicht ohne Folgen bleiben. Die Jahre zogen ins Land und die Tochter des Königs wuchs heran. Bei dem Versuch sein Königreich zu verteidigen verlor der König sein Leben, sein letzter Wunsch galt seinen einzigen Erben. Sephinroth sollte den Thron besteigen, nur wollte die Königin ihn nicht hergeben. Mit Hilfe ihrer Meisterin erlernte sie magische Fähigkeiten die sie gegen die Königin einsetzte. Der Anspruch auf Halon sein Erbe konnte somit beginnen.
Wird es Sephinroth schaffen den Thron zu besteigen oder wächst ihre Gier nach der Macht in das unermessliche?
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum4. Mai 2017
ISBN9783742789129
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    Buchvorschau

    Das Schwert von Bacrada - Simon Hatwick

    Kapitel 1 Ryland´s Geschichte

    Das Schwert von Bacrada

    Halons Erbe

    Simon Hatwick

    Einleitung

    Ich bin Ryland, man sagt dass ich mit Bäumen sprechen kann. Doch heute möchte ich euch meine Geschichte erzählen. Es ist nicht der Anfang und auch nicht das Ende meiner Geschichte. Ich lebe in Bacrada im Gebiet Kreegan. Dieses Gebiet musste ich noch nie verlassen. Für mich gab es auch nie einen Grund dafür. Kreegan ist das Reich der Waldwesen. Hier leben Zwerge, Zentauren, Bäume, Elfen und Einhörner im Einklang. Hin und wieder ließ sich mal ein grüner Drachen blicken. Doch diese Drachen waren anders, diese Drachen waren friedliche Geschöpfe, nicht wie diese verfluchten roten aus dem Reich Pynaxia. Doch darauf werde ich später kommen. Jetzt möchte ich euch meine Geschichte erzählen. Wenn ich zurück blicke dann würde ich sagen, alles begann im Jahr 789 nach der Stille.

    Der Tag begann völlig normal, alle gingen in Kreegan ihrer Arbeit nach. Die Zentauren trainierten, die Elfen trainierten mit ihren Pfeilen und Bögen. Sie waren wahrhaftig gute Schützen. In Bacrada gab es niemanden der schneller schießen konnte. Sogar die Streitsüchtigen Zwerge, waren an diesen Tag durchaus friedlich. Auch sie gingen ihrer Arbeit nach. Sie suchten unter der Erde nach Schätzen. Am liebsten mochten die Zwerge die Kristalle. Obwohl sie nie einen abgeben wollten, machten sie es dennoch. Die Kristalle lockten die grünen Drachen an. Diese ließen sich überaus leicht mit den Kristallen lenken. Je mehr Kristalle sie fanden, umso mehr Drachen ließen sich blicken. Dies verschaffte den Zwergen ein sicheres Gefühl. Sie wussten, dass sich dadurch kein roter Drachen zeigen würde. An diesem Tag arbeiteten die Zwerge weiter und weiter. Stück für Stück gruben sie sich immer tiefer in das Erdreich vor. Thorgrimm, der Anführer der Zwerge, wollte immer mehr und noch mehr. Die Schätze der Zwerge häuften sich, doch für Thorgrimm war dies nicht genug. Als die Zwerge immer weiter in das Erdreich vordrangen, entdeckten sie ein leuchtendes Schwert. Dieses längst verloren geglaubte Schwert, war das Schwert von Bacrada. Der Griff war mit Perlen und Rubinen besetzt. Thorgrimm war erstaunt über diesen Fund. Für ihn stand fest, dieses Schwert war der Fund seines Lebens. Es war selbstredend, dass er diesen Fund nicht mehr hergeben wollte. Obwohl seine Anhängerschaft ein ungutes Gefühl bei diesem Schwert hatte. Doch Thorgrimm wäre nicht er selber, wenn er auf andere hören würde. Aus diesem Grund, wollte er auch nicht, dass seine Anhängerschaft etwas über diesen Fund Preis gibt. In ein sicher geglaubtes Versteck, wollte er das Schwert erst einmal aufbewahren. Dies war der Anfang von allem Ärger und keiner aus Kreegan wusste etwas davon. Alle glaubten, dass das Schwert der Erleuchtung bei seinem letzten Kampf verschwunden war. Dieses Schwert diente Königen über Könige. Von Generation zu Generation wurde dieses Schwert weiter gereicht. Der letzte König der dieses Schwert in der Hand hielt, war Halon. Halon war ein durchaus guter König. Seine Gnade wurde nur noch von seinen Mut übertroffen. Diese Eigenschaften, sorgten für Sympathie bei seinen Anhängern. In seiner ganzen Amtszeit als König erlaube er sich nur einen einzigen Fehler. Und wie fast jeder Fehler, sollte auch dieser nicht ohne Konsequenzen bleiben. Nur waren die Konsequenzen schlimmer als wir erwartet hatten. König Halon hatte eine durchaus gutaussehende Königin, doch irgendwann sollte diese nicht mehr ausreichen. Genau aus diesem Grund hatte er sich auch eine Geliebte zugelegt. Er traf sich nicht oft mit ihr, er merkte schnell was er an seiner Königin hatte. Doch diese wenige treffen reichten aus um Sephinroth zu zeugen. Sie war die erst geborene des Königs, somit hatte sie den Anspruch auf den Thron. Nur wollte Halon dies nicht wahr haben. Er liebte seine Frau viel zu sehr. Er liebte sie so sehr, dass er die Geburt von Sephinroth verheimlichen wollte. Hin und wieder spielte er sogar mit den Gedanken sie zu ermorden. Nur welcher Vater möchte sein eigenes Kind zu Grabe tragen. So schien es ihm am sinnvollsten sein eigenes Kind jemanden zugeben, dem er vertrauen konnte. Und es gab niemanden der dafür besser geeignet war als Cyra. Sie war zu diesem Zeitpunkt die höchste Magierin die das Land kannte. Zum einen war sich der König sicher, dass sein Kind etwas lernen würde und zum anderen lebte Cyra am Ende von Bacrada. Niemand würde es wagen jemals auf den Berg Enroth zu steigen. König Halon entsendete seinen besten Gebietskenner aus, um seine Tochter auf den Berg zubringen. Mit einem Schreiben des Königs geleitete Loynis, Sephinroth zu dem Berg Enroth. Cyra war von diesen kleinen Mädchen so angetan, dass das Schreiben des Königs zweitrangig war. Sie schloss die Kleine sofort in ihr Herz. Sie versprach sich gut um sie zu kümmern und ihr alles zu lehren was sie wusste. So verstrich die Zeit und Sephinroth wurde immer größer und besser. Für Cyra gab es keine bessere Schülerin. Doch war auch ihr klar, dass eines Tages der Tag kommen wird, an den Sephinroth sie verlassen würde. Dieser Tag kam schneller als uns allen lieb war. Unser geliebter König Halon ist im Kampf gegen diese verdammte Anhängerschaft von Ayden gefallen. Ayden hasste die Menschen, er wollte sein eigenes Königreich. Er wollte es um jeden Preis. Mit seinen Horden von Feuerwerfern, Kriegshunden und seinen schlimmsten Truppen, die Feuer Lords, forderte er Halon auf offenem Feld heraus. Es waren Armeen die sich gegenüber standen. Auch Halon versammelte all seine Truppen um sich. Nach drei Tagen unerbittlichen Kampfes, konnten wir zwar Aydens Truppen zurück schlagen. Leider verloren wir dabei auch unseren letzten König. Halon starb auf dem Schlachtfeld, doch seine letzten Worte waren für seinen einzigen Nachkommen. Er wünschte sich so sehr, das nach seinem Ableben, Sephinroth die Thronfolge antreten würde. Dies war das letzte Mal, dass wir alle unter einen Banner für die Gerechtigkeit gekämpft haben. Menschen und auch wir, die Waldwesen, gingen von diesem Augenblick an getrennte Wege. Selbstverständlich musste die Nachricht vom Tod des Königs und auch sein letzter Wunsch an Sephinroth weiter gegeben werden. Wer konnte dies besser als Loynis. Schließlich war er es, der Sephinroth, die Nachkomme des Königs an Cyra übergab. Den Weg zum Berg Enroth kannte er noch bestens. Da er ein treuer Anhänger des Königs war, machte er sich sofort auf den Weg. Als Loynis am Berg Enroth ankam, merkte Cyra dass dieses mal etwas nicht stimmte und ihre Vorahnung sollte sich bewahrheiten. Um Sephinroth zu schützen, suchte sie erst das Einzelgespräch mit Loynis. Cyra war vom Tod des Königs mehr als nur betroffen. Doch da die Sonne dieses Mal mehr rötlich als sonst aufgegangen war, wusste sie das etwas schreckliches Geschehen sein musste. Auf Anfrage von Cyra, überließ Loynis es ihr die schlechte Nachricht und den Wunsch zu überbringen. Sie bedankte sich und wartete mit der Überbringung bis Loynis verschwunden war. Erst als nichts mehr von ihm zu sehen war, rief sie Sephinroth zu sich.

    „Ja, Mutter."

    Weil der Blick von Cyra nicht alltäglich war, setzte sich Sephinroth auf einen Stein und wartete einen Moment. Die Zeit verstrich und beide schauten sich nur gegenseitig an. Sephinroth kannte ihre Meisterin so nicht. Natürlich wollte sie wissen, was geschehen war.

    „Was ist mit dir los, Mutter?"

    Traurig blickte Cyra auf Sephinroth herab. Sie hatte keine Ahnung wie sie es ihr erklären sollte.

    „Ich wusste dass dieser Tag irgendwann kommen würde, nur dachte ich nicht dass er so früh kommt. Wo soll ich nur anfangen? Wie soll ich es euch nur schonend erklären?"

    „Ich verstehe das nicht. Sagt doch einfach was euch bedrückt, Mutter."

    Cyra schluckte und spülte diesen Brocken im Hals erstmal herunter. Anschließend blickte sie Sephinroth in die Augen und holte noch einmal tief Luft.

    „Vielleicht sollte ich damit anfangen und euch sagen, dass ich nicht eure Mutter bin."

    Diese Nachricht traf Sephinroth wie ein Schlag. Natürlich dauerte es einige Minuten bis sie die Nachricht verarbeitet hatte.

    „Ihr seid nicht meine Mutter. Wieso, ihr wart doch immer für mich da?"

    „Ich werde auch weiterhin immer für euch da sein. Doch dies ändert nichts an der Wahrheit. Ich wünschte es wäre so, doch leider ist es anders."

    Sephinroth lächelte Verzweifelt.

    „Wieso sagt ihr mir das erst heute? Wieso habt ihr mich jahrelang belogen?"

    „Jetzt wartet mal einen Moment. Ich habe euch nicht belogen, all die Jahre habe ich euch beschützt. Ihr seid die uneheliche Tochter des Königs, wenn dies heraus gekommen wäre, dann hätte es eine Menge Ärger gegeben."

    „Und jetzt nicht mehr? Ich versuche es zu verstehen, nur fällt es mir alles andere als leicht. Wenn mein Vater der König war, wieso konnte er mich nicht beschützen?"

    „Der König war zwar mächtig, doch unterschätzt seine Frau nicht. Die hätte das Vergehen ihres Mannes niemals geduldet, wer weiß wie lange ihr in diesem Königreich sicher gewesen wärt? Doch seht euch jetzt an. Aus dem Kind das einst zu mir kam, ist eine junge Frau geworden. Des Königs letzter Wunsch war es, dass ihr eines Tages sein Erbe antreten würdet und dieser Tag ist jetzt gekommen. Wenn ihr möchtet dann werde ich euch begleiten und wir fordern zusammen euer Erbe ein."

    Sephinroth ging es nicht um das Erbe, sie war auch ohne das Erbe glücklich. Sie liebte Cyra wie ihre eigene Mutter. Dennoch wollte sie wissen wer ihr Vater war. Deswegen beschloss sie zusammen mit Cyra die Reise anzutreten.

    Kapitel 2 Reise zum Königreich

    Beide wollten noch einen Tag warten, bevor die große Reise losgehen sollte. Cyra versuchte Sephinroth´s Gefühle zu verstehen und Sephinroth musste die Nachricht verarbeiten. Sie versuchte ihre Gefühle und ihre Gedanken zu sortieren. Nur wusste sie nicht wo sie anfangen sollte. Sie wusste nicht ob sie mit der Wahrheit leben wollte. Seit ihrer Kindheit, kannte sie nur den Berg Enroth und die Gegend herum. Und von heut auf morgen sollte sie die Führung eines Königreiches übernehmen. Sie war sich nicht sicher, ob sie für so eine Aufgabe schon bereit wär. Würde sie ihr Volk mit solcher Würde regieren wie ihr Vater oder würde sie bei dem Versuch kläglich scheitern. Die Fragen, die gestellten Anforderungen, hielten sie die ganze Nacht wach. Als am nächsten Morgen die Sonne, die Berge erreichte, machten sich beide auf den Weg zum Königreich Kalamata. Sie gingen den Berg hinab und durchstreiften die Wälder. Sephinroth die das alles noch nicht kannte, schaute sich die Gegend sehr genau an. Die Schönheiten der Natur begeisterten sie. Direkt an der Grenze zu Pynaxia, sah sie einen roten Drachen. Ein wenig fühlte sie sich mit dieser Kreatur verbunden. Aus diesem Grund, wollte sie alles über dieses edle Geschöpf von Cyra wissen. Ihre Neugierde passte Cyra überhaupt nicht. Sie hatte noch nie irgendwelche Fragen zu irgendwelchen Kreaturen in Bacrada. Doch der rote Drache schien es ihr angetan zu haben. Cyra wollte darauf nicht antworten, nur blieb Sephinroth hartnäckig. Sie wollte unbedingt wissen, was dies für eine Kreatur war. Von ihrer aufdringlichen Art leicht genervt, schaute Cyra sie an.

    „Liegt es an eurer Haarfarbe oder wieso interessiert ihr euch für dieses rote Monster? Es gibt so viele Kreaturen in Bacrada und ihr interessiert euch für das Schlimmste. Wie kommt das?"

    Sephinroth dachte darüber nach. Sie wusste nicht was sie Cyra antworten sollte. Anhand von ihrer Abneigung merkte sie, dass sie diese edle Kreatur verachtete. Um Cyra nicht zu enttäuschen lenkte sie vom Drachen ab. Dennoch blieb das große Interesse bestehen.

    „Wir bewegen uns an der Grenze zu Vori. Versprich mir, dass du diese Grenze niemals überschreitest. In diesem Gebiet leben die verdammten Außenseiter. Die Kreaturen die von König Halon verstoßen wurden. Am Anfang war es noch eine überschaubare Anzahl, doch die Mächte von Vori wuchsen und wuchsen immer weiter. Mit der Zeit konnte keiner mehr sagen wie viele es geworden sind. Es kann auch keiner sagen was die dort treiben. Und genau diese Ungewissheit ist so gefährlich für uns. Deswegen überschreiten wir die Grenze niemals. Wir machen nichts, was die Verstoßenen unnötig provozieren könnte. Vor einigen Jahren überschritt eine junge Frau diese Grenze. Von diesem Tag an, wurde sie nie wieder gesehen. Ich hoffe, ihr versteht den Ernst der Lage. Versprecht mir, diese Grenze niemals zu überschreiten."

    Sephinroth dachte über die Worte von Cyra nach. Weil Cyra keine Antwort bekam wiederholte sie ihren Satz.

    „Habt ihr mich verstanden, versprecht es mir."

    Sephinroth konnte kein Versprechen abgeben das sie nicht halten konnte. Sie wollte zu gern einen roten Drachen aus der Nähe sehen. Doch Cyra ließ nicht locker, mehrmals forderte sie Sephinroth auf es ihr zu versprechen. Sephinroth blieb nichts anderes mehr übrig, als es Cyra zu versprechen. Leise sagte sie die Worte die Cyra hören wollte.

    „Ich verspreche es euch. Ich werde diese Grenze niemals überschreiten. Auch wenn diese Versuchung noch so groß sein sollte, ich werde diese Grenze niemals überschreiten."

    Diese Antwort stellte Cyra nicht glücklich, sie merkte das Sephinroth es nicht mit voller Überzeugung sagte. Nur wollte sie es erst einmal für das erste dabei belassen. Sie konnte verstehen das Sephinroth nach all den Neuigkeiten ein wenig aufgewühlt war. Außerdem näherten sie sich Kreegan. Das war der Ort an den ich, Ryland, das erste Mal auf Sephinroth traf. Die Bäume kündigten das Eintreffen der beiden an. So konnte ich zusammen mit meinen Freunden die Ankömmlinge gebührend empfangen. Alles was Rang und Namen hatte, versammelte sich. Darunter waren Thorgrimm der Anführer der Zwerge, Mephala die mit Einhörnern sprach und züchtete. Ufretin, der streitsüchtigste Zwerg den es je gegeben hatte. Es war selbstredend das Elleshar, der Anführer der Zentauren und Alagar, der oberste Elf, der weißeste in Kreegan, nicht fehlen durften. Ich, Ryland freute mich einfach darauf meine alte Freundin Cyra wiederzusehen. Natürlich wollten wir alle wissen, wie sich Sephinroth entwickelt hatte. Schließlich war sie diejenige, die neue Hoffnungen bringen sollte. Wenn es einer schaffen sollte die Banner wieder zu vereinen, dann sollte es Sephinroth sein. Immerhin war sie der einzige Nachkomme des Königs. Es blieb nur noch die Frage, ob sie der Aufgabe gewachsen war und ob die alte Königin, den Platz für Sephinroth räumen würde. Doch all diese Fragen, waren im Moment nur eine Nebensächlichkeit. Jetzt wollten wir Cyra und Sephinroth ordentlich empfangen und wie könnte man es besser machen als mit einem Fest. Weil alle mithalfen, ging es auch sehr schnell voran. Die Zwerge holten ihre Tische aus den Häusern und die Zentauren deckten sie ein. Sogar die Elfen, bildeten auf den Einhörnern ein Spalier, durch den die beiden gehen durften. Mit jedem Schritt den sie machten, schossen die Elfen Pfeile in die Luft. Cyra kannte dieses Spektakel schon zu gut, für sie war es nichts Neues. Für Sephinroth war es das aller erste mal. Über diesen besonderen Empfang freute sie sich sehr. Doch noch mehr freute sie sich darüber, dass das alles für sie war. Sie saß zwar noch nicht auf den Thron, doch fühlte sie sich jetzt schon wie eine Prinzessin. Sephinroth war auch überaus höfflich und zuvorkommend. Sie nahm sich die Zeit und stellte sich jeden einzelnen von uns vor. Mit ihrer Sympathie und ihrem Lächeln, hatte sie schnell die Herzen von Kreegan erobert. Einige von uns, sahen in ihr die Stärke ihres Vaters. Uns war klar, sie wird mal eine große Anführerin. Nur Ufretin tat sich damit etwas schwer. Wer ihn kannte wusste, dass er es eigentlich nicht so meinte. Nur hatte Ufretin eine merkwürdige Art sich auszudrücken. So stellte er sich vor Sephinroth und musterte sie genauer.

    „Was seid ihr denn für eine? Machen wir den ganzen Aufriss nur wegen euch? Für mich haben die noch nie alles stehen und liegen lassen. Allerdings bin ich auch nicht so eine große Persönlichkeit wie ihr."

    Sephinroth lächelte darüber und kniete sich hin.

    „So mein kleiner Freund, vielleicht könnt ihr mich jetzt besser sehen. Außerdem müsst ihr jetzt nicht andauernd nach oben starren. Ich möchte ja schließlich nicht, dass ihr meinetwegen Nackenschmerzen bekommt."

    „Ihr haltet euch ja für eine ganze große Nummer. Das klein nehmt ihr allerdings wieder zurück. Ich bin fast zwei Zentimeter größer als die anderen Zwerge."

    „Jetzt wo ihr es sagt, dies ist mir auch schon aufgefallen. Ihr seid der einzige Zwerge der mir bis zum Bauchnabel reicht. Dennoch finde ich euch kleinen Gesellen irgendwie ganz putzig."

    „Es gibt keinen Grund uns zu kränken. Die Elfen mit ihren Spitzohren, die sind putzig. Vielleicht sogar die Einhörner, wenn sie mir nicht zu nahe kommen. Wir Zwerge sind alles andere als putzig. Wir sind zwar klein, aber nehmt euch in Acht. Ihr solltet wissen, dass wir Zwerge das kampflustigste Volk sind das es in ganz Bacrada gibt. Wenn wir erst einmal rennen, dann kann uns keiner stoppen."

    „Wenn ihr das sagt, dann wird es wohl so sein. Allerdings fällt es mir schwer dies zu glauben. Ihr sagt ihr seid kampflustig, doch bevor ihr mit euren kleinen Beinen da seid, ist die Schlacht doch vorbei."

    „Ihr gefallt mir, ihr könnt reden. Euer Mund plätschert wie ein Wasserfall, aber könnt ihr auch trinken? So trinken wie wir Zwerge es machen?"

    „Ich habe keine Ahnung, allerdings würde ich es gerne mal versuchen."

    Jetzt gab es kein Halten mehr. Sephinroth nahm die Herausforderung an. Cyra überlegte ob sie dazu etwas sagen sollte, doch anderseits gesehen war Sephinroth ja schließlich alt genug. Sie konnte anfangen ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln. Ufretin holte die beiden größten Humpen die er finden konnte. Sofort versammelten sich alle Zwerge um die beiden. Mit mehreren Schlucken lehrte Sephinroth den ersten Humpen. Ufretin, der seinen schon längst leer hatte, wartete auf sie. Sie schaute Ufretin an und verzehrte ihr Gesicht.

    „Was ist das denn für ein ekelhaftes Getränk? So etwas wieder Wertiges habe ich noch nie getrunken."

    Ufretin lachte laut darüber.

    „Dies nennt sich Zwergen Bräu, so einen guten Tropfen wirst du nicht überall finden. Lasst mich raten, ihr gebt auf mein junges Fräulein. So etwas kann geschehen wenn man sich mit einem Zwerg messen möchte."

    „Aufgeben war noch nie eine Option für mich. Lasst uns weiterspielen, Zwerg. Wir werden sehen wer am Ende noch steht."

    Cyra freute sich über den Kampfgeist den Sephinroth zeigte. Sie war eben durch und durch eine gute Schülerin. So langsam hatte sie den Dreh raus. Immer wenn keiner hinschaute, ließ sie das Zwergen Gebräu an ihrem Kinn herunter laufen. So kam es, dass das junge Fräulein nach siebzehn Humpen immer noch aufrecht stand und der streitsüchtige Zwerg auf dem Rücken lag. Er schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft aufzustehen. Keiner der Anwesenden hätte damit gerechnet das Sephinroth als Siegerin vom Platz geht. Dies brachte ihr bei den Zwergen einen unglaublichen Respekt ein. Mehrere Zwerge standen vor ihr und wollten ihr gratulieren und sie drücken. Weil sie nicht wusste, was all die Zwerge von ihr wollten, hielt sie sich erst einmal zurück. Als die Zwerge hoch hüpften wusste Sephinroth was sie wollten. Diese Zeit nutzte Cyra, um eine Unterredung einzuberufen. Sie berichtete von ihrer Schülerin und den letzten Wunsch des Königs. Sie machte sich Gedanken ob die alte Königin ihren Platz für den Erben des Königs hergeben würde. Da sie Angst um Sephinroth hatte, bat sie uns sie zur Königin zu begleiten. Thorgrimm, Alagar, Elleshar und der noch betrunkene Zwerg Ufretin, sollten mit auf die Reise kommen. Als Cyra mich fragte, war ich noch nicht sicher. Doch konnte ich meine alte Freundin nicht enttäuschen. Drum willigte ich ein. Cyra wollte über Nacht noch in Kreegan verweilen und am frühen Morgen aufbrechen. Auch Sephinroth war von dieser Idee nicht abgeneigt. Sie fing gerade an sich mit den Zwergen zu verstehen. Als die Sonne am nächsten Morgen zwischen den Bäumen aufging, brachen wir auf. Wir hatten gerade Kreegan verlassen da folgten uns einige Einhörner. Mephala riet vorne weg.

    „Wartet. Ich habe vernommen dass ihr eine Reise antreten wollt und da dachte ich mir, ihr könntet diese Einhörner hier gut gebrauchen. Sie werden euch sicher an euer Ziel bringen."

    Im Gegensatz zu Ufretin, war Sephinroth wirklich begeistert. Sie lief auf eines zu und streckte ihre Hand aus. Als das Einhorn seine Schnauze auf ihre Hand legte, gab es kein Halten mehr. Sofort musste sie auf das Einhorn steigen, auch wir anderen taten es ihr gleich. Außer Ufretin, es hatte ganz den Anschein als würde er auf eine Einladung warten.

    „Nie im Leben würde sich ein Zwerg auf den Rücken eines Einhornes setzten. Lieber werde ich zu Fuß gehen, bevor ich mich auf so einen Gaul setzte."

    Alagar streckte seine Hand aus, um Ufretin auf sein Einhorn zu heben.

    „Vergiss es, wir nehmen und brauchen keine Hilfe von einen Elfen. Ich sage es euch gerne noch einmal, mich werden keine zehn Einhörner dort hinauf bekommen."

    Kaum hatte Ufretin seinen Satz beendet, flüsterte Mephala einen ihrer Einhörner etwas ins Ohr. Das Einhorn näherte sich Ufretin, es ging in die Knie und hob ihn mit seinem Horn herauf. Es streckte seinen Kopf nach hinten und der maulende Zwerg rutschte herunter. Zwar saß er jetzt verkehrt herum, doch endlich hielt er mal für einen Moment die Luft an. Durch die Einhörner von Mephala ging die Reise ziemlich zügig voran. Noch vor Einbruch der Nacht verließen wir Kreegan und machten in Kalamata unsere erste Rast. So konnte sich Sephinroth schon mal mit einen Teil ihres Gebietes bekannt machen. Cyra erklärte ihr alles ganz genau und Sephinroth hörte interessiert zu. Während die beiden sich unterhielten, fischten die Zwerge Fische für das Abendmahl. Alagar machte sich daran Hasen zu jagen. Zwar waren sich die Zwerge sicher dass sie etwas fangen würden, doch um ganz sicher zugehen setzte ich mich dazu. Die Zeit verging und verging, nur wollte sich kein Fisch blicken lassen. Doch zum Glück hatte Alagar mehr Erfolg. Er erlegte so viele Hasen, dass es für alle reichen sollte. Und wieder war Ufretin verärgert, er hasst es wenn der Elf besser war als er. Hätte er nicht genau wie wir alle Hunger gehabt, dann hätte er das Essen verweigert. Das Feuer machen, das wollte er sich nicht nehmen lassen. Er nahm zwei Stöcker und rieb sie aneinander. Als Sephinroth diesen vergeblichen Versuch sah, näherte sie sich der Feuerstelle. Sie wirbelte mit ihren Händen herum, alle sahen ihr gespannt dabei zu. Auf einmal warf sie einen Feuerball und die Feuerstelle entzündete sich. Ufretin sah das und warf seine Stöcker hinter sich. Ziemlich beeindruckt schaute er Sephinroth an.

    „Könnt ihr auch Zwergen Gebräu erschaffen?"

    Cyra lächelte darüber, Ufretin hat sich kein Stück verbessert, er war genauso wie sie ihn in Erinnerung hatte. Doch noch mehr freute sie sich über Sephinroth´s Leistung. Sie war sich sicher, dass sie eine große Anführerin werden würde. Allerdings wäre sie auch eine gute Nachfolgerin von Cyra geworden. Nur sollte Sephinroth diese Entscheidung selber treffen. Während wir gemütlich am Feuer saßen, ließen sich einige Harpyien blicken. Zwar behielten wir die Ruhe, nur wusste keiner von uns was diese Kreaturen in Kalamata verloren hatten. Da wir nicht sicher waren, was diese Kreaturen hier wollten und ob sie wieder kommen würden, stellten wir über Nacht Wachen auf. Dies war auch das Beste was wir machen konnten, denn in der Nacht als die Zwerge Wache hielten, ließ sich der ein oder andere Troglodyt blicken. Die Zwerge dachten gar nicht daran Alarm zu schlagen. Sie waren wunderbare kleine Kämpfer und demonstrierten ihre Künste. Als einer der Troglodyten mit seinem Speer auf Ufretin losgehen wollte, schoss Alagar einen Pfeil den Troglodyten zwischen die Augen. Etwas erschrocken drehte sich Ufretin um und blickte Alagar an.

    „Ihr seid ein Spielverderber, das war meiner."

    Alagar schüttelte mit seinen Kopf und schoss den nächsten Pfeil an Ufretin seinem Ohr vorbei. Dieser Pfeil traf einen anderen Troglodyten mitten in den Bauch. Ufretin drehte sich um und sah den Troglodyten am Boden liegen.

    „Igitt ist der hässlich."

    Anschließend blickte er wieder Alagar an.

    „Was soll das denn? Den habe ich mir für später aufgehoben."

    Durch das maulen von Ufretin wurden auch wir anderen so langsam wach. Kaum war der Rest von uns wach, zogen sich die Troglodyten zurück. Sofort wollte Cyra wissen was geschehen war. Weil Ufretin und Alagar immer noch stritten, musste Thorgrim es ihr erklären. Als er fertig war, konnte sich Cyra vorstellen was alles geschehen war.

    „Die Harpyien waren wahrscheinlich die Späher und haben das Feuer gesehen. Da sich die Troglodyten nur in der Nacht bewegen konnten, haben sie wahrscheinlich nur darauf gewartet dass wir schlafen."

    Cyra blickte sich um, sie wollte sich sicher sein, dass keine weiteren Gefahren auf uns lauern.

    „Ich denke wir sollten das Feuer löschen und einfach weiterziehen."

    Sofort mischte sich Ufretin ein.

    „Was sollen wir machen? Ihr möchtet wegen so ein paar Kreaturen einfach weiterziehen. Wenn sie wieder kommen, dann sollten wir sie erneut in die Flucht schlagen."

    Cyra legte ihre Hand auf seine Schulter.

    „Euer Mut steht außer Frage, nur kann keiner sagen wie viele davon noch folgen werden.

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