Der Zuwanderer oder Achali und Tahí: Ein gendersensibles orientalisches Märchen
Von Sabú Loewe
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Über dieses E-Book
Die Reihe "Texte für Menschen" strapaziert die Grenzen zwischen Kinder-, Jugend- oder Erwachsenen-, Frauen- oder Männerliteratur. Themen wie der individuelle Weg, das sich Öffnen gegenüber Neuem, das Durchbrechen von Zwängen und die Botschaft, dass man Grenzen auflösen kann, machen diese Texte so wertvoll. Mit traumwandlerischer Stilsicherheit und sprachlicher Klarheit fasst Sabú philosophische Gedanken in einfache Bilder. Auf die gewitzelte Frage "Warum nur für Menschen?" antwortet der Antispeziesist: "Alle Katzen, die ich kenne, finden meine Texte langweilig."
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Buchvorschau
Der Zuwanderer oder Achali und Tahí - Sabú Loewe
Wind
In einem Land, weit fern von hier, wo es viel Wüste gibt, viel Hitze und wo die Sonne über einen hohen Himmel zieht, da lebt in einem Palast ein Junge. Ihm wird zur Erfrischung in wunderbar verzierten Gläsern Zitronenwasser gebracht und sein Auge kann sich an leuchtenden Farben satt sehen, denn in den Palastgärten wachsen blühende Blumen, die jeden Abend mit kostbarem Wasser gegossen werden. Er spürt dort nichts von der Wüste und der Hitze, er hat alles, was er braucht. Und trotzdem ist irgendwo in seinem Herzen ein leerer Platz. Nun ist dies keine Geschichte von einem traurigen Prinzen, der einsam in seine Pracht eingeschlossen ist. Er hat viele Geschwister und Cousins und Cousinen um sich, und es gibt auch außerhalb des Palasts junge Menschen, die ihm lieb sind. Manche besuchen gemeinsam mit ihm die Schule, und er hat Freunde unter ihnen, und auch zwei besonders gute Freundinnen. Nur gibt es niemanden, der wirklich, wirklich tief sein Herz berührt. Ich meine so tief, dass er es so richtig ganz in der Mitte seiner Person spüren würde. Aber das kann er noch nicht wissen. Er selbst glaubt noch, alles zu besitzen. Denn Liebe, ganze Liebe, hat er noch nicht getroffen, darum kann er nicht wissen, dass sie ihm fehlt. Diesen leeren Flecken in seinem Herzen — den spürt er vielleicht manchmal, irgendwie, ein kleines bisschen, aber er fällt ihm nicht auf, er kennt es ja nicht anders.
Nun wird es Frühling. Achali, so heißt der Junge, sitzt wie an jedem anderen gewöhnlichen Tag mit den beiden liebsten Klassenkameradinnen, Nahim und Zama, in einem Café zwischen der Schule und dem Palast. Sie haben gerade die Lesebücher vor sich auf den Tisch gelegt und wiederholen, was sie heute im Unterricht über Erzählperspektiven durchgenommen haben. Aber plötzlich streift ein Gefühl seinen Körper — den Rücken, die Schultern — ein Frühlingswind. Der erhebt sich jetzt in den Dattelbaum, unter dem das Cafétischchen steht, und raschelt dort in den Palmblättern. Achalis Freundin Nahim klopft auf den Tisch.
„Achali! Hörst du zu?"
Er schreckt auf.
„Entschuldigung. Was war gerade?"
„Ob ein auktorialer Erzähler dasselbe ist wie ein allwissender."
„Ach, das. Nein, das habe ich auch nicht ganz verstanden."
„Dann fragen wir das morgen nach, oder?"
Ist der Wind noch da? Er schließt die Augen, reckt die Schultern. Dort, dort über sich hört er ihn. Dort streicht er durch die Palme. Wird er wieder hinunterhuschen? In den hohen Eukalyptusbäumen, die die gegenüberliegende Seite des staubigen Sandsträßchens säumen, rauscht auch ein Wind. Und plötzlich ist es Achali, als rufe der in den Eukalyptusblättern den, der hier gerade über seinem Kopf raschelt: Tahí! ruft er, Tahí, Tahí! Und tatsächlich steigt der nette Wind aus der Krone der Dattelpalme und fliegt hinüber zu dem anderen, der ihn gerufen hat. Aber bevor er über die Straße eilt, berührt er noch einmal Achalis Schultern. Der sieht sie jetzt nebeneinander davon sausen: Tahí ist nämlich nicht zu dem anderen in die Bäume