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DIE SCHWARZEN STEINE GLÄNZEN: Irland Reiseskizzen
DIE SCHWARZEN STEINE GLÄNZEN: Irland Reiseskizzen
DIE SCHWARZEN STEINE GLÄNZEN: Irland Reiseskizzen
eBook54 Seiten49 Minuten

DIE SCHWARZEN STEINE GLÄNZEN: Irland Reiseskizzen

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Über dieses E-Book

(...) Der feuchte Nebel liegt so dicht über dem Fels, dass ich kaum mehr von Behausung zu Behausung sehen kann. Die schwarzen Steine glänzen, als wollten sie mir verdeutlichen wie klein, unbedeutend und vergänglich ich doch im Gegensatz zu ihnen bin. (...) Ich sehe im dichten Nebel immer nur einige Stufen vor mir. Sie sind rund und glitschig. Ich fühle mich, als sei ich der einzige Mensch auf diesem Fels. Ein Übriggebliebener, Vergessener, ausgeliefert der Witterung und dem Nichts. (...) Ich bin jetzt ganz dicht hinter ihr, habe ja ein Alibi, die Speisekarte, das gelockte Haar nur wenige Zentimeter von meinem Kopf entfernt. Ich atme ihren Duft, kein Parfüm, sie. Dieses Profil, diese Haare, der schlanke Hals, die Schultern, Ich kann mich kaum mehr zurückhalten. (...) Es scheint, als wollten sich die Instrumente gegenseitig überbieten. Die Augen der Musiker leuchten. Zwei junge Frauen sind unter ihnen. Die Bögen der Fiedeln sausen wild zuckend auf und nieder. Schlanke Finger fliegen über die Seiten der Zupfinstrumente. Wenn die zarte Flöte aktiv wird halten sich die anderen zurück. Es ist ein permanenter Wechsel. Mal führt die Fiedel, mal das Banjo, mal lässt man die Flöte vor oder die Löffel. Wenn die Löffel ihr Solo haben trommeln alle mit im Pub. (...) Um eins verabschiede ich mich. Der Wirt ist dankbar für jeden der freiwillig geht. Er schließt mir auf mit einem dicken "Thanks". Ich war ein guter Gast. (...) Ich hatte einmal eine Theorie. Sie befasste sich mit den Wertmaßstäben des menschlichen Daseins und mit dem, was wir Erfahrung nennen. Sie verdichtete sich mehr und mehr, bis zu jenem Morgen an der Nordküste Irlands. (...) Oft hatte sie Schaum auf den Lippen, wenn sie sprach. Nie war es Belangloses, Oberflächliches. Sie sprach auch immer mit dem ganzen Körper. Einhunderttausend Volt saßen neben mir. Das spürte ich schnell. Ein Kraftwerk des Lebens. (...) Frühstück zwischen acht und halb neun. So hatten wir es vereinbart. Es war spät geworden in der Nacht. ...
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum5. Okt. 2016
ISBN9783741854774
DIE SCHWARZEN STEINE GLÄNZEN: Irland Reiseskizzen

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    Buchvorschau

    DIE SCHWARZEN STEINE GLÄNZEN - Peter Wimmer

    PETER WIMMER

    DIE SCHWARZEN STEINE GLÄNZEN

    Irland Reiseskizzen

    Die Rechte liegen beim Autor und Verlag

    Wimmer Visuelle Kommunikation

    Am Lichterkopf 25

    D-56112 Lahnstein

    Telefon 02621/62625

    info@wimmer-kommunikation.de

    www.wimmer-kommunikation.de

    Ich schreibe Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen, Theaterstücke und Besonderheiten die sich nur schwer zuordnen lassen. Eine Zusammenfassung bieten die E-Books „Peter Wimmer, Erzählungen, Kurzgeschichten, Märchen und „Peter Wimmer, Theaterstücke für einen bis vier Darsteller.

    Unter dem Reihentitel Kulturreisen individuell erstelle ich filmische Reisedokumentationen. Dabei folge ich mit meiner Kamera den Spuren der Menschheitsgeschichte, so wie ich sie in den besuchten Reiseländern antreffe. Ich dokumentiere herausragende Kulturstätten und Landschaften, einfühlsam, sachlich, informativ.

    Schönheit, Anmut und große Architektur im alten Ägypten das ist der Reihentitel einer 14-teiligen filmischen Dokumentation über das reiche Erbe der pharaonischen Kultur am Nil. Schauplätze sind die großen Pyramiden, Göttertempel, Totentempel, Museen und prächtig ausgestatteten Gräber in Kairo, Giseh, Sakkara, Medum, Tel el Amarna, Abydos, Dendera, Luxor, Edfu, Kom Ombo, Assuan, Philae und Abu Simbel. Die DVD „ÄGYPTEN – Highlights der pharaonischen Kultur" vermittelt einen Eindruck dessen was die großen Schauplätze und Museen entlang des blauen Nils dem kulturinteressierten Reisenden bieten.

    Die DVD „Highlights der Megalithkultur in Westeuropa" zeigt kulturhistorisch bedeutende Monumente unserer Vorfahren, Kultstätten und Museen in der Bretagne, auf Malta, Gozo und Korsika, in England, Irland, Schottland, auf den Hebriden und auf den Orkneyinseln.

    INHALT:

    Bed and Breakfast

    Die Mönchsinsel

    Kein guter Tag

    More Guinness

    Ein besonderes Mädchen

    So wie jemand es tut, wenn er friert

    Bed and Breakfast

    Ich sitze an der Bar, trinke mein erstes Guinness und träume den Erlebnissen von vier Urlaubswochen entgegen. Die Fähre ist gut besetzt. Ich verkneife mir etwas zu essen, weil das meistens nicht schmeckt auf diesen kurzen Strecken. Ich mache einige Mal die Runde an Deck. Sehr windig heute. Aber das große Schiff liegt ruhig in der See. In der Mitte des Kanals begegnet uns das Schwesterschiff. Die Kreidefelsen von Dover kommen näher, ein mir vertrauter Anblick.

    Die Fähre legt an. Am Zoll werde ich als Einzelreisender links heraus gebeten. Ich muss den Kofferraum öffnen. Nein, ich besuche keine Freunde in England. Ich möchte nach Irland. Der Offizier ist ohne nähere Kontrolle zufrieden. Ich fahre auf der linken Straßenseite aus dem Terminal. Die Straßenzüge mit den kleinen Häusern in Dover, ein mir vertrautes Bild. Ich liebe das Ankommen auf dieser Insel. Drive left, drive left, sage ich mir immer wieder.

    Ich nehme die Küstenroute in Richtung Brighton, eine mir vertraute Landschaft. Ein kleiner Zug, mit einer Dampflokomotive davor, stampft und schnauft durch grüne Wiesen. Ich spüre, dass ich in England bin. Ich höre irische Folklore und träume.

    Eigentlich wollte ich noch heute Abend nach Brighton, zirka 80 Kilometer. Die Strecke zieht sich wie Gummi. Ich komme nicht vom Fleck. Immer wieder muss ich durch Ortschaften und kleine Städte, bis mir schließlich in Hastings einfällt, dass es sich bei den Angaben auf den Straßenschildern um Meilen handelt.

    Ich habe genug vom Fahren, bin müde und hungrig, beschließe in Hastings zu bleiben. Ich halte an der Küstenstraße in der Nähe des großen weißen Piers. Die Uferpromenade ähnelt der in Brighton. Ich suche eine Unterkunft, sehe ein Schild B+B an einem griechischen Restaurant. Ich suche den Eingang, stehe im Speiseraum, denke, das ist nicht richtig, gehe wieder hinaus.

    Ich entdecke einen separaten Eingang mit den Buchstaben B+B, öffne die Tür. Ein Flur, es ist sehr dunkel. Ich erkenne eine zweite Tür, daneben eine Klingel, ziemlich groß und rot. Ich lese trotz Dunkelheit break, denke an breakfast, drücke, höre ein seltsames Geräusch. Etwas ist zerbrochen.

    Ich fühle, dass ich einen Fehler gemacht habe. Aber da geht schon die Sirene los, fürchterlich laut und durchdringend. Ich weiß nun, dass ich anstatt zu klingeln den Feuermelder aktiviert habe. Mein Gott, ist mir das peinlich.

    Ohne zu überlegen flüchte ich hinaus auf die Straße. Mit großen Schritten mache ich mich davon, begleitet vom Geheul der Sirene. Hier draußen tönt sie noch lauter.

    Ich höre eine Stimme hinter mir. Ein kleiner korpulenter Mann folgt mir schnaufend. Ich sehe ihm an,

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